Notwendigkeit der Pathologisierung in der Psychiatrie und Erfahrungen damit

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Kommentare

  • Pitjes
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    @Darling

    Es ist ganz schwer, aus der Entfernung etwas für dich Sinnvolles dazu zu sagen- meiner Erfahrung nach können manche in der Psychiatrie tätigen Ärzte und Ärztinnen gewaltig arrogant auftreten, so wie der, dem du da offensichtlich begegnet bist, selbstherrlich und selbstüberschätzend. Damit wird es den Klienten*innen nicht leichter gemacht, den Fuß in die Tür zu kriegen. Die Anmache Richtung Drogen und Alkohol geht nicht, und den Rest finde ich sexistisch, und an dem Punkt wäre ich spätestens aufgestanden und gegangen. Ich kann solchen Provokationen nichts mehr abgewinnen, und wer mir ab der ersten prob. Sitzung nicht aufmerksam zuhört, zu dem-/derjenigen gehe ich auch nicht. Wichtig dabei ist mir mein Bauchgefühl.

    Sorgen sind wie Nudeln, man macht sich immer zuviel

    Gib Alles, bloß nicht auf!

  • Darling
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    @Pitjes Ich muss leider so ehrlich sein und sagen; Ich hatte nicht den Mut einfach aufzustehen und zu gehen. Das ist irgendwo mein Naturell; ich lass situationen gerne auf mich wirken und beurteile sie später in Ruhe. Mein Temperament hat mich schon ab und an in Schwierigkeiten gebracht, und es fällt mir manchmal schwer zu beurteilen, ob meine Gefühle in dem Moment angemessen sind oder 'out of hand' gehen. In dem Fall wär's aber echt okay gewesen aufzustehen und zu gehen, das ist schon wahr. Auch aus sowas lernt man aber.. nochmal würde es so nicht ablaufen.

  • Pitjes
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    @Darling

    Meine Sicht, meine Erfahrungen. Deine müssen natürlich davon abweichen. Spontaneität hat viel Gutes, Etwas im Nachhinein zu analysieren verwässert meist den ersten Eindruck, und birgt mehr Lernpotential. Aber, wie schon gesagt, gehört das zu mir.

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  • OK
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    Ich denke, die Schwierigkeit besteht darin, die Balance zu finden. Wann soll man gehen und wann soll man bleiben? Welche Situationen gilt es auszuhalten und wann benehmen sich Fachpersonen einfach nur daneben? Das sind Fragen, die sich Menschen mit psychischen Problemen immer wieder stellen müssen. Leider können wir nicht darauf vertrauen, dass sämtliche Therapeuten stets unser Wohl im Blick haben. Manchmal spielen auch finanzielle oder sonstige Anreize eine Rolle und verändern das Verhalten von Therapeuten in Richtungen, die den Patienten schlussendlich nicht mehr dienen.

  • Pitjes
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    @OK

    Da hast du leider sehr recht! Wenn die in diesen Gebieten Arbeitende, Fachärzte wie auch Therapeuten, nicht regelmäßig Supervision machen, bewahrheitet sich leider auch die Gewissheit, dass es Manche gibt, die es selbst dringend brauchen könnten.

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  • OK
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    @Pitjes Supervisionen garantieren leider auch keine Qualität. Die Therapeuten können ja selbst entscheiden, was sie dem Supervisor erzählen und was eben nicht.

  • Pitjes
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    Ja, das ist natürlich richtig. Aber die haben meistens auch einen hohen Anspruch an sich selbst, und man würde sich ja nur selbst behumsen. Ich glaube nicht, dass ein gewissenhafter Therapeut oder eine gewissenhafte Therapeutin so mit sich umzugehen möchte. Ein wichtiges Indiz war für mich immer deren Selbstdarstellung, welche Schule, Uni, Zusatzausbildungen, etc., ne? Wenn sich jemand direkt zu Beginn der Therapievereinbarung so vorstellt, weiß ich derjenige will Augenhöhe während der therapeutischen Arbeit, und kein Gefälle vom Therapeut hin zum Klienten. Das gibt mir das Gefühl, mein Gegenüber nimmt mich und sich und den Therapievertrag ernst. So jemand nutzt jede Gelegenheit zur Selbstoptimierung, also auch die Supervision.

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  • Darling
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    @Pitjes ich wollt nur kurz einwerfen dass ich das Thema total interessant finde und ich es genieße, wie klug du damit umgehst. Einfach mal als Lob!

  • Pitjes
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