Wie steht Ihr zum Amelotatismus?
Antworten
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celtica hat geschrieben:
Ich dachte eigentlich dass Amelotatismus ein zum allergrößten Teil männliches Phänomen ist. Wenn ich aber manche Beiträge hier lese muß es aber von weiblichen Amelos geradezu wimmeln 😀
Seid ihr sicher dass es sich bei euren Amelotatistinnen auch immer um solche handelt?
Nicht jede Frau die ein Interesse an einem amputierten Menschen zeigt ist ein Amelotatist. Es gibt eben auch Menschen, die finden Amputierte und andere interessant
weil wir mit etwas umgehen müssen was sie sich nicht vorstellen können.
Und die dann auch wissen möchten wie wir uns dabei fühlen. Und es gibt auch welche
die eine gewisse Macht und Dominanz ausüben wollen. Aber das hat nichts mit einer sexuellen Fixierung zu tun.
Ja, stimmt, die wollen alle nur spielen.
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swisswuff1 hat geschrieben:
Ja, stimmt, die wollen alle nur spielen.
Du meinst die Nichtamelos? Was meinst Du mit spielen. So tun als ob Sie Gefallen fänden
und dann irgendwann einen Rückzieher machen, wenn es ernst wird?
Ist mir auch nicht unbekannt.
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Ach Leute...
Ich denke über dieses leidige Thema sollten wir mal langsam drüber sein. Ich denke das es genauso bedenklich ist mit einem Menschen wegen eines körperlichen Merkmals zusammen sein, wie auch wegen seines Vermögens oder gesellschaftlichen Status... Meistens dient es nur zu Kompensation eigener Unzulänglichkeiten.
Aber zugegeben- ich liebe nicht nur den Charakter meines Freundes, sondern mindestens genauso seinen Körper, wie ich bisher bei allen meinen Freunden getan habe- und täte ich das nicht, wäre er mit mir als Partnerin und Frau bestimmt nicht so glücklich)...
LG Sorsha
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Sorsha hat geschrieben:
Ach Leute...
Ich denke über dieses leidige Thema sollten wir mal langsam drüber sein. Ich denke das es genauso bedenklich ist mit einem Menschen wegen eines körperlichen Merkmals zusammen sein, wie auch wegen seines Vermögens oder gesellschaftlichen Status... Meistens dient es nur zu Kompensation eigener Unzulänglichkeiten.
Aber zugegeben- ich liebe nicht nur den Charakter meines Freundes, sondern mindestens genauso seinen Körper, wie ich bisher bei allen meinen Freunden getan habe- und täte ich das nicht, wäre er mit mir als Partnerin und Frau bestimmt nicht so glücklich)...
LG Sorsha
Guten Abend sorsha
als ein leidiges Thema sehe ich das nicht, es ist diskussionswürdig.
Was bitte verstehst du unter " eigenen Unzulänglichkeiten"? Alles was nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht?
Mir scheint doch daß da Vorurteile durchklingen.
Schöne Abend
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celtica hat geschrieben:swisswuff1 hat geschrieben:
Ja, stimmt, die wollen alle nur spielen.
Du meinst die Nichtamelos? Was meinst Du mit spielen. So tun als ob Sie Gefallen fänden
und dann irgendwann einen Rückzieher machen, wenn es ernst wird?
Ist mir auch nicht unbekannt.
Ja, was könnte ich gemeint haben ; ) Nein,das meinte ich nicht. Aber, Rückzieher machen nach Verhandlung des gegenseitigen Wunschangebots, und wenn man feststellt hier läufts auseinander, z.B. eine ist Amelo und hat doch arg seltsame Vorstellungen davon was sein und werden soll - doch, erwachsene Leute dürfen das, ist erlaubt von Weltregierung ; ) Was Weltregierung heutzutage nicht mehr so gerne sieht, ist Verharmlosung klar problematischer Situationen. Das Hinstellen als Amelopräferenz als gleichwertig einer z. b. Haarfarbenvorliebe geht heute nicht mehr, hast Du das auch schon gemerkt? Dieser Thread handelte mehr davon. Dass es anderes gibt, wie Du schreibst, Vorlieben für Dominanz, .., alles nett und recht, aber das hier ist ein Thread über Amelotatisten. Selbstverständlich geht es in Zweierbeziehungsfragen idealerweise darum, dass BEIDE (und nicht nur eine Person der beiden) ihre Bedürfnisse anbringen können, aber dazu ist ein ehrlicher Dialog und vielleicht womöglich ein Minimum an Respekt nötig, und das muss man eben erst mal hinbekommen. Was Du in übrigens mit Deinen Bekanntschaften abmachst, ist selbstverständlich Deine Sache.
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Ich würde nie behaupten der gesellschaftlichen Norm zu entsprechen und finde dies zugegeben auch nicht erstrebenswert. Was ist schon die "Norm"?
Das ist ja schließlich keine Kontaktbörse, sondern eine Infoplattform? Was könnte hier ein Amlodings schon wollen?! Nix für ungut... Möchte hier niemanden Reizen- mir geht es um Infos und nette Leute... Mehr nicht
LG
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Guten Abend sorsha
nun gut,dann solltest du es vielleicht vermeiden einzelne Gruppen zu diskriminieren! 🥺
Schönen Abend
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einbein hat geschrieben:
Eigentlich könnte man Amelos als völlige Normalität in der Variantenvielfalt des menschlichen Lebens betrachten, würden wir uns nicht so vorschnell festlegen und so stark von äußeren Einflüssen und Meinungen lenken lassen.
Genau so ist es, der liebe Gott hat eben einen großen Zoo mit unendlich vielen Varianten, die das Leben so hervorbringt.
Und vorgefasste Urteile über all diese Varianten sind der beste Weg, einen großen Teil der Lebensvielfalt zu verpassen. Ja, ich spare damit Lebenszeit ein,ich muss ja nichts ausprobieren --aber wofür? Zum Zusammenfalten von Socken? Was ist Leben anderes, als das ständige Erkunden von dessen Vielfalt, mit all den verbundenen Risiken, die wir immer und überall haben. Aber mit Risiken können wir uns auseinandersetzen und wir können uns auch als behinderte Menschen wehren, wenn uns was nicht passt, wir sind keine Opfer.
Ich war lange nicht in diesem Forum, finde es aber sehr erfreulich, dass mittlerweile auch dieses Thema nun in sachlichem Pro und Kontra diskutiert werden kann.Denn konfrontiert werden fast alle irgendwann damit.
Ich sage dies als Frau mit Amputation, die seit 14 Jahren mit einem Amelo lebt, in einer Beziehung, die von Liebe , Respekt ,Rücksichtnahme und Verantwortung für den anderen geprägt ist. Als Frau , die zudem das Gefühl erleben darf, dass ihre Anziehung für den Partner auch nach dieser doch einigermaßen langen Zeit und auch in einem rel. fortgeschrittenen Alter erhalten blieb wie am ersten Tag.
Ja sicher, es gibt auch andere, böse Beispiele---aber das ist eben wie im "normalen"Leben, es gibt eben liebe Buben und liebe Mädchen und böse Buben und böse Mädchen. Ein großer Zoo eben, und den für sich richtigen Weg da zu finden geht halt nur, wenn man sich unvoreingenommen hinauswagt.
ann
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Danke Danke Danke Was Anaca geschrieben hat braucht eigentlich keine Ergänzung Ist fast sowas wie ein Schlusswort
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Annca hat geschrieben:Und vorgefasste Urteile über all diese Varianten sind der beste Weg, einen großen Teil der Lebensvielfalt zu verpassen. Ja, ich spare damit Lebenszeit ein,ich muss ja nichts ausprobieren --aber wofür?
Ah, ja : )
Diese einseitige Darstellung vergisst ja wie immer und stets in dieser "Diskussion", dass Amelo-Verhalten, wie es sich typischerweise eben aus Sicht eines wie bei mir etwa zwar behinderten aber ansonsten normal anspruchsvollen Mannes anfühlt, u.a. extrem eintönig ist. Es ist stinklangweilig. Wenn da "Leben" wäre (was bei Triebstörungen nicht unbedingt dieser Definition entspricht) und wenns denn auch noch "Vielfalt" wäre (was bei Triebstörungen wie Amelotatismus auch schwer anzutreffen sein kann) - ja, dann wäre das richtig revolutionär hier. Auch haben mir Amelotatistinnen überzeugt versichern wollen, man dürfe sie aufgrund der bei ihnen selbstverständlich geist- und seelentötend langweiligen Eintönigkeit in diesen Dingen nicht in einen Topf werfen. Aber da ist keine echte Lebensvielfalt, und man kann sie sehr gut verlustfrei in einen Topf tun.
Niemand bestreitet aber ja nun beispielsweise, dass das stunden- oder tagelange Betrachten des Testbilds eines Fernsehers äusserst langweilig sein würde. Dies, und anstrengend ausserdem, ist in meiner Erfahrung das Sichabgeben mit Amelos und denen, die in derer Horn zu stossen versuchen. "Lebensvielfalt" ist da nirgends.
Es gehört zudem zum oft dargelegten Glaubensinhalt vom Amelotatisten, dass sie die "einzigen" seien, die es als mögliche Partner für Amputierte gäbe. Somit folgert Annca, offenbar selbst in diesem Glaubensgebäude, sehr logischerweise, dass man offenbar ausser Amelotatisten "nichts" ausprobieren könne, die Alternative zu triebgestörten Stumpffetischisten "nichts" sei.
Das schrieb ich aber nicht, da weiter oben. Es steht da nirgends, dass ich finde dass man "nichts" ausprobieren solle! Ich habe nur Amelotatisten abgewertet. Nicht den Rest der Menschheit. Das ist ein kleiner aber doch wichtiger Unterschied.
Da steht nur, dass Amelotatisten aus meiner Erfahrung absolute und ganz und gar völlige Zeitverschwendung sind : ) Klar, denn wer Triebstörungen als "erspriessliche Normvariante" hinstellen will, dem muss es ja ganz zwingend an Empathie, logischem Denken und sehr vielem für den Alltag wichtigen anderem fehlen. Bei so jemandem fehlt gleichzeitig so vieles für den ersten wichtigsten Schritt für ein ehrliches gemeinsames Miteinander. Der erste korrekte Schritt wäre, dass die hinstehen und sagen, "was ich habe ist seltsam, verstörend, einseitig und abartig und es fällt mir schwer, es einzudämmen". Sowas habe ich von zwei Amelotatistinnen ja auch so dann mal gehört und es waren dann in diesen schwierigen Austauschsituationen dann doch noch die besseren Begegnungen, insgesamt viel interessanter, reflektierter, als das hier da. Nicht extrem konstruktiv, klar, aber im Vergleich deutlich zukunftsweisender. Wer den Schnabel nicht aufkriegt um gleich mal Wahrheit zu reden, der eignet sich doch sicher eh weniger als interessante Freundin oder interessanter Freund, war immer so, wird immer so sein. Und wenn die nächste Amelotatistin anfängt, von völlig normaler Attraktion rumzuflöteh, ehrlich, da schläft einem doch das Gesicht ein! Ist das alles an Selbsteinsicht, was da greifbar ist?
Kein Mensch hat was gegen zarte Vorlieben hier oder da, gar nicht. Es geht aber eher um den Rest des Miteinanders, auch vielleicht die stetigen Versuche, mir zu sagen was ich zu denken hätte. Ich habe einm Handicap, zugegeben, aber wer mir die Vollmacht über meine eigenen Wahrnehmungen abspricht, der geht einfach wieder und kommt nicht mehr, so einfach ist das. Denn den Amelos hat das Schicksal offenbar fürs meiste derart was gröberes übergestülpt, dass meine bisherigen Begegnungen eine mehr als klare Sprache sprachen. Von zarter Vorliebe war da nirgends was, das war alles andere als sowas. Klar mag es da mal eine Ausnahme geben aber im grossen und ganzen verpasst man gar nichts, wenn man die alle aussen vor lässt.
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swisswuff1 hat geschrieben:
[...aber im grossen und ganzen verpasst man gar nichts, wenn man die alle aussen vor lässt.
eben!
und Annca
Ich kann dir mit meinen 54 Jahren versichern, ich habe hinsichtlich Lebensvielfalt und Partnerschaft schon einiges "ausprobiert", aber Amelos brauche ich dazu nicht - warum auch.
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Ach Leute, geht's schon wieder los...??
Ich kann gut verstehen, dass Annca dem Forum so lange ferngeblieben ist; und kaum ist sie wieder da, werden ihr wieder spitze Pfeile in den Rücken geschossen.
Wenn die Beziehung funktioniert, dann ist es doch gut und damit basta. Was sollen die ständigen Neiddiskussionen? Ich habe bei Anncas Einträgen in keinster Weise das Gefühl, dass sie in der Beziehung unglücklich ist oder wegen ihrer Behinderung nicht wertgeschätzt oder geliebt wird (im Gegensatz zu anderen "intakten" Beziehungen).
Annca, geh und sammel schon mal Holz, der Scheiterhaufen kann ja nicht mehr weit entfernt sein. Wie im Mittelalter, eben.
Lass Dir dein Glück nicht miesmachen! Es wäre schön, mal wieder öfter etwas von Dir zu hören!!
Grüße von mir 😉
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Guten Tag zornröschen
da bin ich ganz deiner Meinung!
Schönen Tag
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Zornroeschen hat geschrieben:Was sollen die ständigen Neiddiskussionen?
Mit Neid hat das hier ja denn auch gar nichts zu tun. Übrigens auch nicht damit, dass "die einen auf weibliche Brüste stehen, die anderen auf Stümpfe". Überhaupt geht es hier weder um naive Verharmlosungen, noch um Neid, Steuererklärungen, Radwechsel, Frisierfragen oder wie das Wetter morgen wird. Und Annca darf jedenfalls tun was sie will - aber das dürfen der Rest der Anwesenden hier auch, und ihre angebliche Ausnahmeerfahrung schleckt weder meine paar Jahre Aerger weg, noch den anderer Leute, so einfach ist es ja nun auch nicht.
Hier gehts also weniger um Neid, als um Amelos, nicht mehr, nicht weniger. Wer eigene Erfahrungen hat, und dabei gehts insbesondere ja um Amputation und leider eben dann diejenigen objektfixierten Fetischisten, die zwangsläufig offenbar auf ebendas stehen, und denen dann viel zu oft eben der Benimm zu entgleiten droht, der versteht sicher das noch eher, was das wohl beinhaltet - aber ich sage absichtlich "eher", denn auch da weiss man es nicht immer so genau.
Dass die Erfahrungen, die man als Amputierter macht angesichts der Naturgewalt ungebremster Objektbegierde und anhängender Degradierung nicht unbedingt dem entsprechen, was die betreffenden Amelos so gerne über sich selbst so lesen, ist völlig klar. Entsprechend teilt sich die Welt denn auch in verschiedene "Lager", wobei klar Interessensvertretungen in Amputiertenforen von Amelos grundsätzlich extrem verpönt sind. Das ist nicht deswegen, weil es sicher löbliche Ausnahmen unter Amelos gibt, sondern deswegen, weil die regelhafte, stetige und dauernde Erfahrung mit diesen Amelotatisten (wie bereits ausgeführt) zunächst unangenehm, später dann handhabbar aber stinklangweilig und eintönig Zeitverschwendung ist. Ich bin kein Untermensch, der sich derart mistig behandeln lassen muss, und wer dagegen anreden will, kann das versuchen, es ginge natürlich einfacher mit etwas Ehrlichkeit, aber das hatten wir ja alles schon. Soviel ist aus der effektiven Erfahrung heraus zumeist unbestritten.
Was auf einer anderen Ebene nun interessant ist, ist der wohl fast STETE Versuch, uns hier den korrekt geeichten Scharfblick abzusprechen. Und obschon die Zusammenhänge klar sind, trotzdem stehen sie hier Schlange, um das Werbelied für diese sonderbaren, kaum aushaltbaren Sexualabweichler mit der Tendenz der herabwürdigenden Amputiertenbehandlung anzustimmen! Nur: keineswegs bin ich dagegen, dass die sich äussern! Und neidisch schon gar nicht, wer das meint, hat meine bisherigen Posts nicht gelesen. Nur hereinspaziert. Wir wollen unter Wahrnehmung jeder freien Meinungsäusserung hier in allem Umfang wissen wer Ihr seid : )
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Lieber Swisswuff
ob du es glaubst oder nicht wir mögen Dich Egal ob alle Gliedmasen vorhanden oder nicht . Wir mögen auch Zornröschen oder Annaca .Deine / eure Beiträge sind gut und wichtig . Bei dem Thema Amelos habe ich einwenig das Gefühl das dass Thema langsam ausdiskutiert ist . Wenn man eine gewisse Zeit auf einem Kaugummi rumbeisst wird er mit der Zeit Fade!!!
Unsere Wahrnehmungen und Erlebnisse sind nun mal verschieden das macht das Leben interessant und farbig................desshalb auch mein Nick COLORES
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Die Kritik von Zornroeschen und holger (geht's wieder los, spitze Pfeile, Neid) kann ich nicht nachvollziehen. Annca hat ja geschrieben es gibt eine große Vielfalt.
Von mir ein paar Beispiele für Vorlieben: Homo/Hetero/Bisexualität, Frauen, Männer, Behinderte, Amelos, bis hin ganz aktuell der Bereich "Feuchtgebiete"
Ich habe zwar durchaus die ein oder andere Erfahrung, aber ich muss nicht alles "ausprobieren", muss nicht eine Nacht mit einem Mann verbingen um zu wissen - das ist nichts für mich.
Daher stimme ich bei aller Kritik von Zornroeschen und Holger dem von mir zitierten Satz zu ... man verpasst nichts.
wg Neid.
Diesen Zusammenhang versteh ich überhaupt nicht. Ich habe seit 5 Jahren eine nette Partnerschaft (weiblich, Nichtbehindert, kein Amelo) - bei den beiden vorherigen Partnerschaften war es genauso.
Daher
@Zornroeschen
Kannst du mir erklären warum ich neidisch sein soll und wenn ja warum offenbar gerade auf jemanden der eine Beziehung zu einem Amelo hat
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Guten Morgen Klaus
meine Kritik zielt nicht auf bestimmte Personen ab, mich nervt es nur daß dem Thema soviel Raum geschenkt wird. Selbst bei Handicap-Love wird kontrovers über Amelos diskutiert. Einen Konsens werden wir nicht finden dazu sind die Meinungen und Menschen zu unterschiedlich. Wenn 2 Menschen damit glücklich sind dann sollen sie doch.
Sicherlich bezog sich "Neid" nicht auf Amelos, eher,so denke ich, war damit überhaupt eine Beziehung gemeint.
Schönen Tag
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Hallo zusammen, - werde mich aus dem Thema danach raushalten -
mich hat nur an der Diskussion gestört, dass mal wieder alle über einen Kamm geschoren wurden und Annca trotz längerer Abwesenheit im Forum nicht gerade freundlich empfangen wurde.
Ob man etwas verpasst oder nicht, sei doch jedem selbst überlassen. Wer glückliche Beziehungen mit einem Amelo führen kann, soll das machen, warum nicht? Mich würde es nicht stören, wenn meinem Partner ein Arm oder ein Bein fehlt, bin ich deshalb jetzt auch ein schlechter Mensch? Ich finde nicht.
Es ist ja sicherlich nicht so, dass alle Amelos mit Kettensägen durch die Gegend laufen und ihren Objekten der Begierde auflauern und blutrünstig die Gliedmaßen absägen. Ich bin mir sicher, dass es auch gute und liebevolle Menschen darunter gibt.
Es gibt zudem genügend Nicht-Amelos, die mit Krawatte und Anzug brav ins Büro gehen, einen auf "liebevollen Ehemann und Vater" machen und nach Feierabend die komplette Familie grün und blau prügeln, darüber regt sich kein Mensch auf.
Die Sache des "Neides" bezog sich – wie holger63 richtig erkannt hat, auf Beziehungen allgemein.
Mir persönlich fehlen zwar keine Gliedmaßen, ich habe Spastik und Lähmungen. Ist mein Mann jetzt automatisch schon ein Amelo? Ob mein Mann mein Handicap sexuell anregend empfindet oder nicht ist mir ziemlich egal, ich bin froh, dass er trotz stetiger Verschlimmerung der Krankheit zu mir hält. Die Beziehung klappt inzwischen über 30 Jahre und wir sehen kein Problem darin, dass ich behindert bin und er nicht.
Hauptsache für uns ist, dass wir uns gegenseitig wertschätzen, achten und mit Respekt begegnen; auf Augenhöhe, eben. Also, lieber Klaus, ein bißchen Lebenserfahrung habe ich auch schon vorzuweisen.
Ich glaube, so ziemlich jeder von uns hat irgendwann mal schlechte Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht gemacht, aber irgendwann muss man schlechte Erfahrungen auch loslassen können. Man kann nicht jedem Menschen mit Argwohn begegnen, das macht einsam.
Lieben Gruß
vom Zornröschen
😉
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Ich habe geschrieben:
"der liebe Gott hat eben einen großen Zoo mit unendlich vielen Varianten, die das Leben so hervorbringt.Und vorgefasste Urteile über all diese Varianten sind der beste Weg, einen großen Teil der Lebensvielfalt zu verpassen. "
"Ich denke, wenn man darüber diskutieren will, geht es eigentlich nicht wirklich um das Thema "Amelotatismus" sondern es geht eigentlich um Anderssein generell.
Dass Andere, das kann mich verletzen, es kann mir auch Gewinn bringen.Wer darauf verzichten will, Anderes, vielleicht auch Bedrohliches, zu erforschen, weil er die Sicherheit der Unverletzbarkeit vorzieht--der möge das tun.
Er wird nicht verletzt auf diese Weise, aber er verschließt sich eben auch die Chance , Neues zu erfahren.
Wie ein Mensch in dieser Hinsicht gelagert ist,der sich sagt, meine Unverletztheit und meine Sicherheit ist mir wichtiger, wer sich damit schützen will, der hat doch jederzeit das Recht,das auch zu tun. In unserer konkreten Diskussion heißt das, der lässt eben Amelos nicht an sich ran,egal, ob sie nun böse Buben oder liebenswerte Menschen sind, das braucht und will er gar nicht wissen, und damit gut. Wie Klaus sagt:"[/i]Ich habe zwar durchaus die ein oder andere Erfahrung, aber ich muss nicht alles "ausprobieren"
Jeder hat natürlich das Recht zu sagen, betrifft mich nicht, interessiert mich nicht, muss ich nicht haben, ist mir einfach egal.
Ich selbst lebe aber nicht so.
Mir fällt da ein alter Maffay-Text ein,der dieses Thema ganz gut aufgreift:
[color=green]Geh nicht raus
Vor die Tür
Wenn du nicht willst, daß du zuviel verlierst
Geh bloß nicht raus
In die Dunkelheit
Denn keiner hört Deinen Hilfeschrei
Geh nicht raus
In den Staub und Dreck
Man nimmt dir schnell deine Unschuld weg
Geh nicht raus
In den kalten Wind
In Sturm und Eis, wo dein Herz zerspringt
Geh nicht raus
Schließ dich gut ein
So wirst du immer ganz sicher und geborgen sein
Doch wenn du
Das Leben suchst
Dann mußt du raus in die Sünde und die Einsamkeit
Draußen ist es wirklich heiß
Dort draußen weißt du, was es
Heißt zu leben
Geh nicht raus
Wenn du nicht willst
Daß du um nichts und um alles spielst
Bitte, geh nicht raus
Mit der stummen Angst
Ob du den Schmerz auch ertragen kannst
Bleib zu Haus
Schließ dich gut ein
So wirst du immer ganz sicher und geborgen sein
Doch wenn du
Das Leben suchst
Dann mußt du raus in die Sünde und die Einsamkeit
[/color]
Ich will raus, ausprobieren, wahrnehmen, wie die Welt ist--und es ist mir völlig klar, dass ich mich damit verletzbar mache, mich aus der Sicherheit herauswage.Aber ich bin halt ein bisschen der "alles oder nichts" Typ, Klaus, verzeih mir die Bemerkung, aber "nett" in Verbindung mit meiner Partnerschaft genügt mir nicht,eine Partnerschaft muss glühend und funkensprühend sein---auch wenn ich , um sie zu finden, verletzbar werde.
Auf diesem Weg ist mir passiert, was Dir, Swisswuff, wohl auch passiert ist, ich habe riesige Verletzungen durch einen Amelo erlebt, deswegen hebe ich sie auch nicht in den Himmel ,sondern habe sehr wohl auch die bösen Buben erwähnt
.Aber eben genau deswegen wollte ich wissen, warum das so ist, warum die so sind---weil ich denke, man kann sich am besten vor dem schützen, was man kennt.Und genau auf d e m Weg habe ich festgestellt, dass nicht alle so sind und es ist, wie mit den meisten Dingen dieser Welt: Es gibt, wie wir hier bei uns sagen," sonige und sonige" (solche und solche).
Ich halte es aber für ungerecht,deswegen diese Gruppe pauschal als "objektfixierte Fetischisten" "Sexualabweichler" zu bezeichnen, befallen von der "Naturgewalt ungebremster Objektbegierde"
(Mein Mann und ich mussten wirklich schmunzeln, als wir das lasen,und als er reuevoll die Augen niederschlug und Besserung gelobte, musste ich ihn doch sehr davor warnen, die Naturgewalt seiner ungebremsten Objektbegierde künftig zurückzuhalten und seine Leidenschaft für mich womöglich zu einer "zarten Vorliebe" umzuwandeln! ) 😆
Es gibt sie , die Fetischisten, die Rücksichtslosen, die den Partner zum Objekt machenden---aber gibt es die nicht auch unter den sogenannten Normalen?Sind das nicht einfach Eigenschaften aller Menschen-die einen so, die anderen so? Gäbe es , um nur ein Beispiel zu nennen,käufliche Liebe, wenn nicht auch normale Menschen Partner zum , sogar käuflichen , Objekt machten würden? Sind Partnerschaften, in denen Rücksichtslosigkeit vorkommt, auf Partnerschaften mit Amelos beschränkt? Ist Fetischismus, wenn man denn davon reden will, nicht auch ein Teil Normalität, und vermutlich weiter verbreitet unter "Normalen" , als wir uns das vorstellen?
Ich denke, hier geht es eigentlich gar nicht um Amelotatismus sondern darum, "wie begegne ich der Welt um mich". Fühle ich mich stark genug, sie in ihrer vollen Dröhnung auszuhalten,wo muss ich Einschränkungen machen, wo kann ichs nicht mehr ertragen. Bei Dir, Swisswuff, habe ich das Gefühl, dass Du, nach den Erfahrungen, die Du beschreibst, und so, wie Du Dich hier darstellst, Dich selbst schützen musst und auch andere vor den Unbillen dieser Welt schützen willst, indem Du sie warnst.
Das mag für manche auch gut sein.
Aber nicht generell sind behinderte Menschen schutzbedürftig,die können auch ne ganze Menge aushalten, und wollen es oft sogar. Ich denke, da muss jeder selbst sein Maß finden, in wieweit er bereit ist, das Leben auszuprobieren und in wie weit er lieber Schutz und Sicherheit will.Der "korrekt geeichte Scharfblick" (ich bewundere Deine blumige Sprache),den will sich halt so mancher selber erwerben.
Ganz am Rande: Hi Hi, was Langeweile und Eintönigkeit im Leben mit einem Amelo betrifft.....ich gehe da jetzt nicht ins Detail....aber wirke ich so gelangweilt?
Ich kann Dir nur sagen, mir ist, als wäre der Beginn unserer 14 gemeinsamen Jahre gestern gewesen.
Schönes Wochenende,
annca
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Zornroeschen hat geschrieben:Man kann nicht jedem Menschen mit Argwohn begegnen, das macht einsam.
Ja, Einsamkeit.
Zwischen "jedem" Menschen mit Argwohn begegnen (bis zu einem gewissen Grad ist es übrigens völlig normal, nicht gleich von jedem Fremden Gummibärchen anzunehmen) und zwischen dem entschiedenen klaren kalten Ausgrenzen übergriffiger Amelotatisten sind denn ja auch Welten. Es ist aber in der Tat so, dass ich Leuten neugierig *und* mit extrem wachem Auge begegne. Ich bin ja auch neugierig und, irgendwie erforscht man ja auch die Umwelt.
Eine Freundschafts- oder Paarbeziehung mit einem Amelo kann gerade in gemeinsamen Momenten (aus Sicht der Person mit Amputation) sehr sehr sehr einsam machen. Ich fühlte mich in gewissen derartigen Situationen deutlich alleiner, alleingelassener und einsamer - auch, als wenn ich zu Hause (allein) Socken zusammenlegte. Es gibt Dinge, die sind wirklich schlimmer, als nur allein zu sein, aber ansonsten (allein) schöne Dinge zu unternehmen. Gerade unter dem Aspekt des sich ausgenützt, schlecht behandelt und allein zu fühlen, sollte das Gesagte kritisch betrachtet werden. Wie gesagt: wer sich da nicht auskennt, redet über was, das er NICHT kennt. Es geht bei der systematischen Abweisung von Amelos auch nur um eine Art mehr als (für emotionell Normale) extrem nachvollziehbarer Selbstschutz, die völlig selbstredend und somit mehr als natürlich ist. Bereits die Situation, sowas erklären zu müssen, schaltet die erste Alarmlampe an: was an "Ausnutzen" wurde hier nicht verstanden? Warum? Wie lange schon? Zack, gehen 30 wirklich unbequeme Fragen auf, wenn Du mir sagst, Du versteht das Ausgrenzen abartiger Objektfetischisten nicht. Oder, willst Du das wirklich. Wolltest Du Amelos hier zu Ende besprechen oder reichts schon so. Das ist eher so die Frage. Man kann Dinge auch "ad nauseam" (zum Erbrechen) zu Ende tanzen. War möglich, wird wieder möglich sein.
Dass eine sehr ausgrenzende Haltung gegenüber Amelotatisten hier von der Rennleitung übrigens nicht stahlhart und klar vertreten wird, sondern dass das derartige Texte wie eingangs zitiert veröffentlicht werden, sagt daher praktisch nur über Myhandicap etwas aus. Nicht über das Problem Amelos, noch darüber, wo da die Alltagsprobleme für Betroffene liegen. Bestimmt mag es Ausnahmen löblicher Amelos geben, man hört ja auch Gott gebe es wirklich - aber solange mein Alltag mein Alltag ist, und sich dort an der Eingangsglasscheibe nurmehr aufdringliche, unerträgliche und sonderbare Amelos die Nase blutig schlagen (viel weiter reichts dann meist nicht), ändert sich mein Weltbild auf absehbare Zeit nicht, wieso auch.
Aber ich bin nicht dagegen, dass man sowas wie den von Myhandicap eingangs zitierten Text schreibt. Es braucht Mut, sich zu Amelos zu bekennen. Man grenzt sich aber damit selbst aus, soviel ist nicht nur logischerweise klar - das habe ich auch (was konkret Myhandicap angeht) bereits verbal 1:1 von anderen Amputierten gehört, die hier lesen oder anderen Kontakt hatten, und sich exakt deswegen nicht anmelden oder anmelden werden. Sofern also der Anspruch an ein Amputiertenforum hier bestünde (was ja, sind wir ehrlich, nicht sein kann): ärger kann man sich gar nicht selbst ohrfeigen. Daher ist diese Ehrlichkeit auch frisch, sehr avant garde und wichtig. Es ist etwa, wie wenn Gebrauchtwagenhändler das Tachomanipulieren zugeben, wie wenn katholische Priester Dinge zugeben, die sehr schlimm sind. Sowas muss man sich auch erst trauen.
Aber Amelos haben Risiken und Nebenwirkungen. Sich einsamer als wenn man allein ist zu fühlen, das ist eine davon.
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