«Sie glaubten erst gar nicht, dass ich eine Prothese habe»

Einige von euch kennen das Peer-Programm von EnableMe bereits. «Peer» kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie «ebenbürtig». Zwei oder mehr Menschen begegnen einander auf Augenhöhe. Das ist der Grundgedanke der Zweiten Hilfe von EnableMe. Gleichgesinnte vernetzen sich im echten Leben – telefonisch oder gleich persönlich. 2005 nahm das Peer-Programm von EnableMe ihren Anfang.

Einer der Ersten im Peer-Programm war Markus Brauchli. Und der hält nicht viel von Selbstmitleid. Wie sollte er auch, hat ihn das nach seinem Unfall 2005 und der daraus resultierenden Unterschenkelamputation nicht weitergebracht. Was ihn aber durchaus weitergebracht hat, waren Training und Übung. Fahrradfahren, Stehen im ÖV, Schwimmen, Treppensteigen: all das hat Markus jahrelang geübt, wie er mehrmals betont. «Ich bin jetzt 73 Jahre alt und trainiere noch immer, damit ich es im Alltag besser habe.»

Das gibt er auch den Menschen mit, die frisch nach einer Amputation seinen Rat suchen. Ganz zu Anfang des Peer-Projektes «Zweite Hilfe» besuchte er diese sogar noch im Spital. Markus erinnert sich: «Die Betroffenen haben mich angerufen, wir haben eine Zeit ausgemacht und ich ging vorbei. Einige konnten gar nicht glauben, dass ich eine Prothese habe!» Erst, als er sein Hosenbein hochgekrempelt und die Prothese gezeigt habe, seien sie überzeugt gewesen. Einen Besuch hat Markus noch gut im Gedächtnis: «Das war ein Mann, in meinem Alter, der fährt bis heute Motocross!» 

Hast du eine neue Diagnose und möchtest von der Erfahrung anderer Menschen profitieren, die Ähnliches erlebt haben? Dann ist das Peer-Programm vielleicht auch etwas für dich. Die Projektleiterin @Julie_EnableMe freut sich auf deine Nachricht. 😊