Warum ich - warum du?

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Antworten

  • Hallo Joy,

    danke für deine Antwort. Was du da schilderst hört sich ziemlich beklemmend an auch.
    So viele Anfälle früher,und so arg ausgeprägt. In meiner zeit im Bildungswerk für Behinderte gab es viele Epileptiker,
    da hat man viele Anfälle, auch ganz schwere, miterlebt. Einige mussten Helme tragen wegen Verletzungsgefahr.

    10 pro Tag, echt heftig. Und das mit der Direktorin ist krass, weil es störend ist.
    Aber was will man auch erwarten von der Gesellschaft.
    Wie lange ist deine OP her?? Musste das sein um das ganze zu verringern??
    Nimmst du viele Medikamente oder ist das reduziert durch die OP.

    Ja ich kenne das auch mit den Notarzteinsätzen als Kind. Bei mir waren es schwerste Asthmaanfälle, immer wieder.
    Mit Atemnot, Atemaussetzer. Immer wieder Klinik, Kuren. Dann kam dazu, Gelenkentzündungen ( wie Arthrose ) wusste damals keiner das es Rheuma ist. Im Alter von 20 J. dann die Diagnose. Öfter operiert an Hüfte, Knie usw.
    Und wie du und Feierabend kenne ich es auch gut, mit den Beleidigungen usw.

    Du bist unsicher, Bestimmung oder Nicht.
    Da kann man sich viele Theorien überlegen.
    Wissen werden wir es trotzdem nie.

    Und mit der Lektion lernen, da denke ich ist auch was dran.
    Das heisst aber nicht das wir selbst es verbockt haben, sondern wir sind vielleicht auserwählt es denen zu lehren die selbst zu blöd dafür sind.......wie ist es damit?

    Wie oft musst du heute wegen der Epilepsie in Behandlung?

    gruß wessi
  • Hallo Feierabend,

    danke nochmal für deinen Bericht wie stabil du heute bist.

    Wie ich sehe, bewirkt so eine Psychotherapie bei einigen Leuten doch gutes.

    Wie es scheint kannst du besser mit all dem Mist umgehen, also die eigne Einschränkung usw.
    aber auch mit anderen die dir zusetzen......

    Welche Art Therapie war das? Mir sagt man nach ich bin nicht so geeignet für Gesprächstherapie.....
    tue mich schwer Fremden das alles zu erzählen. Eine Zeit lang konnte ich kaum über eigene Bedürfnisse
    und Befindlichkeiten reden ( war von früher her so ) das wurde unterbunden, ignoriert.

    Habe dann eine Mauer um mich gebaut. Nur eine Person hat es geschafft da durchzubrechen.
    Bei einem Fremden, komisch. Hatte es mal versucht. Sollte vom Neurologen aus per Überweisung zu einer Therapie.
    Die Wartezeiten sind ja lange. Habe dann den genommen der schnell was frei hatte. War zweimal dort, dann meinte er, er ist für mich nicht zuständig. Er macht nur Tiefenpsychologie. Das ist bei mir nicht möglich. Weil ich damals andere Sorgen hatte, hatte ständig Existenzangst wegen Kündigungen, das war bei mir im Vordergrund, und Hauptthema. Er schickte mich dann zu einer allgemeinen psychologischen Beratungsstelle, die ist kostenlos, läuft über die Caritas. Da war ich 3 mal.
    Sonst bin ich nirgends. Nur bei Sozialberatungen, die deckt ziemlich viel ab. Wird vom Psychiater empfohlen, bei dem bin ich gelandet auf den Rat einer Mediatorin bei der ich ein paar mal war wegen der Problematik " Bossing "....

    Mit Gleichgesinnten austauschen, das geht gerade so. Wie auch auf der Reha. Aber Fremde?

    Finde es aber erstaunlich das es doch bei vielen was bewirkt. Höre ich öfter. Eine Dame aus unserer SHG hier ( chronische Schmerzgruppe ) macht zum 2. mal so eine Therapie.
    Ich habe vieles gelesen über Denkmuster, Schulungen, Workshops besucht. Und ja es kommt darauf an wie man damit umgeht. Ein Lernprozess. Und viele Denkmuster hat man aus der Vergangenheit mitgenommen, wie z.B. ich darf meine Gefühle nicht zeigen, muss mich unterordnen. Muss Leistung bringen um gemocht zu werden u.v.m.

    Auf jeden Fall danke an dich für deinen Bericht!!
    Das macht auch Mut für Leute die am Zögern sind wegen Therapie!!

    gruß wessi
  • Sorry, was vergessen.

    @ Feierabend nochmal, du fragst wie viele solcher tage es ca. im Monat gibt, an denen einem bewusst wird wie man eigentlich dran ist, bzw. mit sich auch mal hadert.....kann ich so nicht fest legen. Mal war es über Jahre gar nicht. Seit zwei Jahren bin ich in so einem Tief, mal besser, mal schlechter, das sind so einzelne tage wo ich denke, man wo bist du gelandet, oder was ist das für ein Dasein......

    Das Thema kommt noch gesondert ( ich seh da nämlich einen Zusammenhang ) zum Lebensstil.
    Das wollte ich mal separat aufführen, unter oben genannten Thema ( Warum ich ).!!

    Ich denke mal, jedem chronisch Kranke, oder behinderten geht es zeitweise so. Welche die das abstreiten oder immer positiv rüber kommen, immer versuchen nach außen zu lächeln belügen sich selbst!

    Auf die Frage wie stabil ich bin. Momentan etwas wackelig. Allgemein aber stabil.

    Das mit deiner Bestimmung in der Praxis ist traurig. genau das ist es. Hat man für sich das optimale gefunden, wieder nichts.
    Ich darf teilweise gar nicht an meinen ehemaligen Job denken. War meine Berufung, war meine zweite Heimat, meine Familie. Um so härter die Erkenntnis beim Aus das die Gesundheit nicht mehr mitspielt. Einfach mal neu orietntieren hat noch nicht wirklich geklappt, habe mich nach Ehrenamt umgeschaut usw.
    Trauere dem Job nicht hinterher weil nicht mehr machbar. Aber der Zeit, die einfach für mich sinnvoll und gut war.

    Du hast den Psychopathen 10 Jahre ausgehalten?? Ein starkes Stück. Die wird man schlecht los......du hast es geschafft.
    Glückwunsch!

    Für heute verabschiede ich mich,
    bis auf bald,

    gruß wessi

  • Hi Wessi,

    den Helm wollten sie mir auch andrehen. Da stand ich aber nicht so drauf. Das mach ich höchstens, wenn er in Mode kommt, also nie. 😆

    Aber im Krankenhaus gab es schon die "Knastbetten" mit Gittern vorm Bett, damit man nicht rausfallen kann.

    Naja, dass es störend ist, lässt sich kaum abstreiten. Familie, Schule, Umfeld... Da war jeder genervt!

    Die Op ist schon viele, viele Jahre her. Da war ich noch ein Kind. Meine Eltern hatten das so entschieden. Ich hatte da nicht groß was zu melden. Wurde erst 2 Tage vor der OP gefragt, ob ich das möchte, da stand der Termin schon lange fest. Aber es hat mir ein gewaltiges Stück Lebensqualität gebracht. Die großen Anfälle sind weg, kommen hoffentlich nie wieder, aber auch da besteht eine Winzchance, die wieder zu kriegen. Im Moment tummel ich mich bei 1-4 die Woche rum, die ganz kleinen zähle ich schon gar nicht mehr, sind dafür viel zu oft. Machen aber auch nicht so extrem fertig. Medis sind trotzdem Standard.

    Mit Asthma ist aber auch nicht zu spassen, da kann man auch schnell abkratzen. Warst du da oft an der Nord-, oder Ostsee? Das soll dafür ja ganz gut sein. Arthrose klingt auch eklig.

    Aber wenn bisher noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, hieße dass dann ja, wir waren einmal selbst die blöden/Schüler. Was bedeuten würde, frühere Leben gibt es doch? Kann alles sein.

    Heute mache ich wegen der Epilepsie nicht mehr viel. Medis nehmen und wenn möglich Anfallsauslöser vermeiden (Schlafentzug, Stress, Alkohol, die üblichen Verdächtigen). In Ohnmacht falle ich nicht mehr, muss also nicht ins KH. Sonst bin ich nach um die 30 durchprobierten Medis eh austherapiert +therapieressistend. Wegen einer erneuten OP habe ich schon gefragt, abgeraten wird es mir nicht, empfohlen aber auch nicht. Mein jetziger Arzt sagt, die Chancen stehen ausgezeichnet, danach mindestens halbblind und auf jeden Fall ein Pflegefall zu sein. Ok, schon verstanden, die Option fliegt raus. Dann doch lieber weiter damit rumschlagen, werde schon nicht dran sterben, hoffe ich.

    Würdest du denn eine Therapie machen, wenn der passende (sympathische, verfügbare, richtige..,) Therapeut da wäre? Wenn es dir peinlich ist, wie so wahnsinnig vielen Menschen, du musst es ja niemanden erzählen, das du da hingehst!

    An Denkmuster liegt unglaublich viel. Es heißt ja, danach gestaltet sich das Aussenbild/unsere Wirklichkeit. Auf jeden Fall prägt es ohne Ende und man wird die "schlechten" nicht so einfach los. Aber manchmal klappt es doch und das Leben wird ein wenig besser. 😉

    Gefühle nicht zeigen dürfen und Leistung bringen müssen, damit bin ich und sicher seeeeeehr viele Menschen groß geworden.

    Eigentlich sind es seelische Verletzungen, die uns da angetan werden, aber naja, so schnell kann man nicht aus seiner Haut.

    Es kann keinem Menschen auf der Welt immer gut gehen, so ist nun mal das Leben. Viele sitzen im Rollstuhl und finden ihr Leben prima, aber ihnen ist vieles nicht möglich. Das kaufe ich denen auch nicht ab. Genauso wie ein dicker Mensch (mit 140 KG oder so) sagen kann, er ist zufrieden mit sich. Das kann doch gar nicht sein, auch das bringt Probleme, Krankheiten und Be/Verhinderungen mit sich.

    Schönen Abend euch allen.

    lg Joy
  • Hallo Joy,

    da warst du noch ziemlich jung bei der OP. Klar mussten die Eltern eine Entscheidung treffen.
    Ob so ohne groß vorbereitet zu werden, na ja.....
    Deine Anfälle sind trotzdem immer noch viel. Für mich als Laie hört sich das so an.
    Im Vergleich zu früher natürlich besser. Die OP hat immerhin gutes bewirkt. Das war wohl schon ein schwerer Fall bei dir.

    Wie gestaltet sich dann dein heutiger Alltag?? Auto fahren darf man da auch nicht oder?
    Eine Bekannte hat mal erzählt sie ist in neurologischer Behandlung wegen epileptischer Anfälle.
    Ist erst im Erwachsenen Alter aufgetreten. Die Ursache ist ja bis heute eher unbekannt oder??
    Bei ihr wurde vermutet, das Tauchen. Zu viel Druck, Überdruck oder so......ist aber eine Vermutung der Ärzte.
    Sie durfte ein paar Jahre kein Auto fahren, durch die Medikamente ist es jetzt besser. Evtl. darf sie wieder fahren wenn es so bleibt.

    Okay du versuchst mit den Anfällen klar zu kommen. Ja immer nur Tabletten haben halt auch Ihren Preis an Nebenwirkungen, helfen eines tages nicht mehr so. Kenne ich auch. Sicher musst du da schauen Auslöser zu vermeiden.
    manchmal gar nicht einfach stelle ich mir vor. Hört sich nicht gut an was die Ärzte über eine weitere OP sagen.
    Phuuuu. Kommt also nur damit leben so gut es geht in Frage.

    Wegen Therapie, kann ich nicht sagen. Mir fällt es auch bei der Sozialberatung nicht einfach über die Dinge zu reden die im Argen sind. Mich belasten. Momentan suchen die eher bei mir nach einer " sinnvollen Beschäftigung ".
    Weil das in der Vergangenheit zu einer inneren Zufriedenheit geführt hatte.....gesundheitlich kommt nicht mehr sehr viel in Frage. Körperlich auch. Auch austherapiert vom Rheuma. Versteift Brustwirbel und Halswirbelsäule. Und psychisch nach dem langen Kampf um Job kaum noch erholt. Wenig belastbar.

    Hast du mal eine Therapie gemacht?
    So wie es scheint wirkt es bei manchen doch wie bei Feierabend.
    Ja Denkmuster setzen sich fest. habe da einen Workshop mal gemacht.

    Das mit dem nur was wert sein wenn man Leistung bringt kommt schon von früher.
    Die Eltern wissen nicht was die einen da antun mit der " Verletzung ".
    Aber das prägt das ganze Leben.

    Genau, ich denke ein Rollifahrer kann natürlich glücklich sein, wenn er sein Schicksal annimmt. Aber sicher gibt es Momente in denen man Fußgänger sein möchte, lieber nicht behindert wäre.
    Und mit den Dicken das sehe ich auch so. Die machen sich was vor.
    Auch ist mir das bei manchen Gleichgesinnten aufgefallen, die ( zuviel positiv reden ) das es nur gekünstelt ist.
    Die wollen sich stark machen, wollen Beachtung finden. In Wirklichkeit hadert man immer mal. Ist normal.
    Warum also immer den gute Laune Bär spielen.....

    gruß wessi



    Ja, mit meinem Asthma. War ich auch mal mehr dem Tod nahe als dem Leben als Kind. Musste mehr als einmal wieder belebt werden. Zur Kur war ich in Sylt!
    Ich konnte und durfte nie draußen spielen wie andere Kinder, Augen so geschwollen im Sommer das ich nichts sehen konnte. Und mein Allergiepass wird immer länger, früher war es alles was blüht, und gewisse Nahrungsmittel
    Heute vieles mehr, Textilien, Materialien, Kunststoff ist nur ein Beispiel, dann viele Stoffe in Lebensmitteln, oder einige die in Waschmittel drin sind, und seit einigen Jahren Medikamentenallergie. Bei der letzten Narkose haben die das sehr ernst genommen mit dem Soja.......der Narkosearzt sagte in fast jedem Narkosemittel ist heute Soja enthalten.
    Mit der Haut und den Atemwegen hatte ich immer schon zu tun. War sehr lange bei der Hautärztin Stammkunde bis die mich aus der Praxis verwiesen hat ( zu teuer vom Budget her ) !!!

    Bin noch nicht ganz sicher, ob es früheres Leben gibt. Könnte sein. Manches spricht aber dagegen.
    Allerdings wenn wir uns erinnern wie alles angefangen hat gibt es auch mehr Theorien.
    Einige glauben Gott hat alles gemacht. Die Schöpfung. Glauben was in der Bibel steht.
    Schaut man sich aber das Universum an, Berichte über die Entstehung der Erde kann es fast nicht sein mit Adam und Eva.....bin unsicher. Vielleicht werden wir doch immer wieder geboren ( ein Kreislauf ), und müssen immer wieder neu lernen.
    Aber warum? Wer hat was verbockt? Wozu, bis alles perfekt ist? Ist mir noch ein Rätsel.
    Haben wir unseren Weg, unsere Behinderung, Krankheit selber verbockt?




  • Hi Wessi,

    ja, ohne übertreiben zu wollen, selbst der Arzt (der schon viel Berufserfahrung im KH hatte) hat gesagt, er hat selten so eine schwere Epilepsie gesehen. Bei mir halfen auch keine Notfallmedis, mein Körper musste sich einfach austoben. Früher hab ich immer Witze gerissen, ich muss in einem anderen Leben Jack the Ripper oder sonst wer böses gewesen sein, dass ich dieses Leben hier abgekriegt habe.

    Mein Alltag, naja. Ich wurde in Frührente geschickt-häufig bei Epis. Wäre selber nie drauf gekommen, aber das Arbeitsamt und der damalige Kurs hat mir das angeraten. Das Arbeitsamt bzw. heißt das ja jetzt Agentur für Arbeit, wohl wegen Kostendrückung und der Kurs mit der Begründung: "Sie schaffen das eh nicht." Naja, ist 1000 x besser als das elendige HarzIV und ich habe noch einen Nebenjob für die Selbstachtung 😀 Auto fahren ist nicht. Dafür muss man mind. ein Jahr anfallsfrei sein. Mein Rekord hält sich bei Tagen. Aber ich hab gehört, wer "nur" im Schlaf Anfälle hat, darf auch Auto fahren. So genau kenne ich mich da aber nicht aus. Fahrrad fahren ist streng genommen auch verboten, weil es ja auch eine Teilnahme am Straßenverkehr ist. Kann mir zum Glück egal sein. Mit der U-Bahn und allen hier kommt man ganz gut von A nach B.

    Epilepsie kann immer auftreten von 0 bis man halt stirbt irgendwann. Meistens ist irgendeine Gehirnverletzung schuld, ganz manchmal liegt es auch an den Genen. Viele wissen nicht woher es kommt. Ich hab zum Glück den Schuldigen-eine Hirnentzündung mit eineinhalb.

    Ach, manch eine Nebenwirkung passt mir ganz gut in den Kram-Appetitlosigkeit z.B. da läuft man keine Gefahr aus allen Nähten zu platzen. Allerdings passiert es nur zu leicht, dass man nicht checkt, dass der Körper wieder Nahrung braucht-erst wenn der Magen, Schwindel und Müdigkeit sich bemerkbar machen.

    Alles an Auslöser beachten und vermeiden ist absolut unmachbar. Es gibt ja sogar so komische Auslöser wie Wärme/Kälte, lesen, bestimmte Musik oder bestimmter Geruch, von Stimmengewirr... da gibt es viel unvermeidbares Zeug.

    Kannst du dich dann eigentlich noch einigermaßen bewegen? Stell ich mir auch alles furchtbar vor...

    Das nicht reden können... kenne ich nur allzu gut. Da liegt ja das Problem, hab dieses Jahr eine Therapie angefangen (Trauma) nur hat die Gute es sehr schwer mit mir. Wurde schon als "Gefühlslegasteniker" betitelt. Wurde halt so erzogen. Niemals über Gefühle sprechen, niemals weinen, immer stark bleiben und jetzt? Tja keine Ahnung, jetzt kenne ich mich selber nicht mehr aus.

    Bei welchen Workshop warst du, war der gut? Ich bin mehr die Bücher Leserin. Da gibt es welche, die geben einem wirklich Hoffnung und alles.

    Nun ja, Leute, die bei jeden pieps anfangen zu heulen, gehen mir auch auf die Nerven/ empfinde ich als anstrengend. Aber niemandem geht es immer gut. Das mit dem immer positiv reden... Man will halt auch nicht unangenehm auffallen/den anderen eine Last sein.

    Du hattest es früher mit den Pollen? Ich dachte, Heuschnupfen hat man sein Leben lang.

    Du Armer, so viel Allergien, das ist ja ein Graus. Asthma ist auch so saublöde. Den Spruch mit "Das können wir nicht verschreiben, das sprengt unser Budget" habe ich mir auch schon reinziehen dürfen.

    Von wegen frühere Leben habe ich schon richtig schräge Geschichten gehört. Z.B. von einer Familie mit Sohn. Der Opa war vor der Geburt des Kindes gestorben, dann kam das Kind, es ging um irgendeine Situation, in der der Opa inwolviert war und dann sagte das Kind aber das weiß ich doch Papa, das hab ich doch damals so und so... und erzählte etwas über den Opa, dass man ihm nie zuvor erzählt hatte und dass er partout nicht wissen konnte!

    Über die Entstehungsgeschichte hab ich letztens was lustiges gehört- von M. Mitermeier.

    Gott war ein Anfänger, er hat die Erde erschaffen und sagte dann erst es werde Licht, das hätte auch schief gehen können. Schon mal versucht, einen Kuchen im dunkeln zu backen? 😃

    Nein, Spass beiseite. Das in der Bibel, da sagen manche ja auch, es ist nicht wörtlich gemeint, sondern mehr in Metaphern gedacht. Wie die Wasser zu Weine z.B. Wasser steht für den Geist, der Wein für das Materielle. Da geht es auch eher um Zukunftsgestaltung, als um eine Trinkumwandlung.

    Bei Adam und Eva habe ich von der Theorie gehört, dass die beiden keineswegs für Menschen stehen. Sondern für das (erwachte?) Bewusstsein. Adam als waches Bewusstsein und Eva als Unterbewusstsein. Aber nun ja, wissen tut man es nun mal nicht.

    Ich hab auch schon von der Theorie/den Theorien gehört, dass die Bibel nicht eins zu eins übersetzt wurde und es nicht die Welt war, die zuerst bestand, sondern der Kopf/die Vorstellungskraft. und das sich alles in der Bibel nur um die verschiedenen Bewusstseinszustände handelt. Aber auch das werden viele vehement verneinen.

    Auch dazu gibt es die Theorie, dass alles eins war und weil man die Liebe Gottes richtig erfahren wollte, hat man sich davon getrennt (Unglauben, Selbstverleugnung) um sie richtig zu erfahren. Weil, wie wir ja alle wissen, wenn was als gewöhnlich und alltäglich eingestuft wird, ist es etwas mau, langweilig usw. Und dafür soll man so viel Erfahrungen wie möglich machen um zum Ende (der radikalen Akzeptanz und Liebe zu sich selbst und anderen) zu kommen. Da ist der Versuch mit der Behinderung (sich selbst respektieren und lieben lernen, scheiss was auf die Aussenwelt) doch gar nicht so schlecht? Nun aber genug mit diesem Esoterik/Spiritualkram Ich weiß ja selber nicht, ob das alles wahr ist.

    Schönen Abend noch.

    Lg Joy
  • Auch hier im Thread noch mal 'nabend wessi 😉

    wessi hat geschrieben:
    Wie ich sehe, bewirkt so eine Psychotherapie bei einigen Leuten doch gutes.


    Absolut!
    Ich gelangte zu einem Verhaltenstherapeuten. War irgendwie Fügung. Erst war ich skeptisch, aber ich gab ihm 'ne Chance.
    ...und er nutzte sie.

    wessi hat geschrieben: Mir sagt man nach ich bin nicht so geeignet für Gesprächstherapie.....


    Das kann ich fast gar nicht glauben.

    wessi hat geschrieben:
    tue mich schwer Fremden das alles zu erzählen.


    Ich finde, das klappt ganz gut, oder Joy? grins

    wessi hat geschrieben:
    Eine Zeit lang konnte ich kaum über eigene Bedürfnisse
    und Befindlichkeiten reden ( war von früher her so ) das wurde unterbunden, ignoriert.


    Mein Partner hatte in der Kindheit das selbe Problem im Elternhaus.
    Ist nicht leicht hinter die Fassade zu blicken wenn jemand nicht gelernt hat zu reden.
    Aber über Bedürfnisse sprechen kann man lernen, wie du festgestellt hast.
    Mit Hilfe des Partners oder eben eines Profis, der einem Wege dafür aufzeigt.

    wessi hat geschrieben:
    Habe dann eine Mauer um mich gebaut. Nur eine Person hat es geschafft da durchzubrechen.


    Die wieder einzureißen schafft nur, wer dein Herz berührt. Und 30 Jahre sind schon was!
    Umso tragischer, dass ihr die nicht in Frieden und Zweisamkeit verbringen könnt. Stichwort Schwiegereltern.

    wessi hat geschrieben:
    Bei einem Fremden, komisch. Hatte es mal versucht. Sollte vom Neurologen aus per Überweisung zu einer Therapie.
    Die Wartezeiten sind ja lange. Habe dann den genommen der schnell was frei hatte.


    Schade. Die Leute machen den Fehler immer wieder, dabei wäre es so einfach. Wartelisten hin oder her. Merkwürdige Anrufzeiten hin oder her.
    Zeit braucht's natürlich trotzdem immer etwas... leider.

    wessi hat geschrieben:
    War zweimal dort, dann meinte er, er ist für mich nicht zuständig. (...) Er schickte mich dann zu einer allgemeinen psychologischen Beratungsstelle, (...) Da war ich 3 mal.


    hm ok.... da war ich auch mal. und von da aus zum Psychologen. Warum probierst du es nicht noch mal?


    wessi hat geschrieben:
    Sonst bin ich nirgends. Nur bei Sozialberatungen, (...)Wird vom Psychiater empfohlen, bei dem bin ich gelandet auf den Rat einer Mediatorin bei der ich ein paar mal war wegen der Problematik " Bossing "....


    Guck wie eins zum Andern kommt *grins*
    Wie konnte dir die Mediatorin mit dem Bossing helfen?

    wessi hat geschrieben:
    Mit Gleichgesinnten austauschen, das geht gerade so. (...)


    siehste, das ist nix für mich.
    Jeder erzählt sein "Elend", mal platt gesprochen, und in jeder Sitzung ein anderes trauriges, nervendes, erschreckendes oder beschämendes Erlebnis aus dem Alltag eines Jeden was runter zieht.
    Da nutzen dann auch die Tipps und Tricks nichts, die in so einer Gesprächsrunde ausgetauscht werden.
    Der ganze Tag war immer deprimierend. Hat mich persönlich nie wirklich weiter gebracht. Sprichwörtliche Erleuchtung hatte ich erst beim Einzelgespräch.


    wessi hat geschrieben:
    Finde es aber erstaunlich das es doch bei vielen was bewirkt. Höre ich öfter. (...)
    Ich habe vieles gelesen über Denkmuster, Schulungen, Workshops besucht. Und ja es kommt darauf an wie man damit umgeht. Ein Lernprozess. Und viele Denkmuster hat man aus der Vergangenheit mitgenommen, wie z.B. (...)


    Ganz genau!
    Und bei dem Einen ist der Zugang, den es braucht um wieder etwas in's Gleichgewicht zu bringen mit Hilfe eine Gruppe eher möglich. Aber du solltest dir nicht einreden lassen, du wärst für Einzeltherapie nicht geeignet. Wenn bei dir mal jemand die richtige Tür öffnet, - den richtigen Knopf drückt -, und damit dein Vertrauen gewinnt, bist du ganz bestimmt geeignet.

    Nicht nur, dass da jemand sitzt, der Geld dafür bekommt, wenn du ihm all deinen Scheiß vor die Füße kotzt. Nein, im besten Fall, zeigt er dir auch noch Wege auf, wie du durch diese oder jene Sache kommst oder damit fertig wirst.
    Er zeigt Techniken und Tricks, stellt die richtigen Fragen um festgefahrene Gedanken neu zu justieren. Auch wie du schon sagtest.... Verhaltensmuster und so abzulegen oder zu ändern.

    wessi hat geschrieben:
    Seit zwei Jahren bin ich in so einem Tief, mal besser, mal schlechter, das sind so einzelne tage wo ich denke, man wo bist du gelandet, oder was ist das für ein Dasein......


    Dann macht es den Kohl jetzt auch nicht mehr fett, wie lange die Wartelisten bei den nächsten Psychologen sind, die du anrufen solltest. Die Situation bei euch zu Hause macht's auch nicht besser und tut ihr übriges, all das step by step zu verschlimmern, würd' ich mal sagen.

    Mein Rat und Tipp.
    Hol deine Liste mit den Psychologen in deiner Nähe raus, Und kack erstmal drauf, ob da Tiefen-, Verhaltens-, Trauma- oder Füralles-Therapeut hinter steht.
    Den ersten fünf sprichst du aufs Band, dass man dich auf die Warteliste setzt, sollte keine Kapazität vorhanden sein.
    -Name
    -Telefonnummer
    feddisch - zurücklehnen - warten.

    Entweder die rufen zurück um zu checken worum es geht
    (....und lehnen ab.),
    und/oder du bekommst direkt für irgendwann einen Termin.

    Die anderen Optionen von deiner Liste, die zurück gerufen haben probierst du natürlich auch aus, wenn sie dir das Vorgespräch anbieten.
    Spätesten nach dem zweiten Besuch weiß man eigentlich ob es matched.
    Und der Therapeut merkt schon beim ersten Gespräch, ob man bei ihm richtig ist.
    Wie bei dir eben. Aber zu behaupten, du seist für Einzeltherapie nicht geeignet, ...nur weil ER nicht zu dir durchdringen konnte. ...Diese special "Tür" nicht fand. kopfschüttel

    Ich picke mal ein paar Aussagen von dir - die du an Joy gerichtet hast.: 😉
    Grüße an dieser Stelle...

    wessi hat geschrieben:
    Genau, ich denke ein Rollifahrer kann natürlich glücklich sein, wenn er sein Schicksal annimmt. Aber sicher gibt es Momente in denen man Fußgänger sein möchte, lieber nicht behindert wäre.


    Und ob es die gibt! Super viele Momente sogar. An manchen Tagen an jeder Ecke. Früher!
    Heute poppt so ein Gedanke auf und verschwindet dann aber auch in nullkommanix wieder.
    Du hast selbst gesagt wie das geht. : o )

    wessi hat geschrieben:
    Mir fällt es auch bei der Sozialberatung nicht einfach über die Dinge zu reden die im Argen sind. Mich belasten.


    Ein Psychologe muss erst mal her. Echt jetzt!

    wessi hat geschrieben:
    Momentan suchen die eher bei mir nach einer " sinnvollen Beschäftigung ".


    Sowas schadet nie.
    Bitter, das mit deiner letzten Beschäftigung. Tut mir wirklich leid!
    Da wird schon was neues, passendes und erfüllendes kommen... pass mal auf.

    Noch ganz kurz hierzu,

    wessi hat geschrieben:
    Du hast den Psychopathen 10 Jahre ausgehalten??


    Zwangsläufig. Ich wurde am gehen gehindert.
    ...verfolgt mich noch heute der Scheiß! 😡

    … und war auch so 'ne Sache, die später nur mit psych. Hilfe zu bewältigen und verarbeiten war.
    Acht Wochen Traumaklinik. Dort lernte ich meinen jetzigen Partner kennen.
    Das ist sieben Jahre her.


    ich ende hier mal... wollte zu Joy eigentlich noch was sagen... und zu euren interessanten Gedanken bzgl. Reinkarnation, Glaube u.s.w.

    Einen Thread dazu sollten wir mal langsam aufmachen...

    Beste Grüße in die Nacht.
  • Hallo Joy, 'nabend wessi,

    danke für euren Dialog und die Offenheit darin! Und damit will ich jetzt nicht schleimen oder so!

    Der Humor an vielen Stellen mit etwas Sarkasmus an anderen, zeugt von echt viel Stärke und Selbstvertrauen. (möglicherweise eine gute Eigenschaft, entwickelt aufgrund weniger guten Zeiten in der Kindheit)
    Und na klar, dürfen wir auch über uns selber lachen!

    Ich erkenne hier nur wie krass ihr eigentlich zu schleppen habt, im Gegensatz zu mir z.Bsp.
    ...und ziehe meinen Hut!

    Diese Floskel, der Mensch ist ein Gewohnheitstier ist sooo zum Gähnen, aber so ist es tatsächlich.
    Denn kommt man mit seiner Krankheit nicht zurecht, wird es einsam um einen herum.
    Und die Gedanken zum Suizid sind ja eh nie wirklich weit weg...

    Die Theorie mit Jack the Ripper fand ich übrigens lustig. lol

    Beste Grüße


  • Hallo Joy,

    bist du sicher das dein Gehirn sich austoben muss weil du früher böse warst??? .......
    Da bin ich noch im Zweifel was bestimmte Behinderungen es mit uns " auf sich haben "

    Sehr schwere Epilepsien gibt es zu genüge. Da kann ich dich beruhigen. Ich habe ganz harte Fälle miterlebt wie schon mal berichtet. Aber ich weiss wie du das meinst.

    Ja mir geht es wie dir. Ich wollte um jeden Preis Hartz vermeiden. Auch ALG, auch Rente.
    Hartz habe ich geschafft zu vermeiden. War alles doof gelaufen. Zu lange um den alten Job gekämpft weil ich da " zu Hause " war unter anderem. Was anderes kam nicht in Frage. Weil Langzeit Beschäftigt, hat auch das Integrationsamt so gesehen.
    Also Kampf, Kündigung, fehltage, Reha, wieder Kündigung, Wiedereingliederungen immer wieder.
    Rheuma immer schlechter, Bewegung mies. Um Anpassung wegen GdB bemüht, dann Bossing. Lange, lange, dann nervlich AU, also wieder Fehltage. Gleichzeitig wirkte sich das alles natürlich auf das Rheuma aus, mehr Schübe, totale Erschöpfung.
    Was man eh schon wegen den haufen Medikamenten hatte.

    Am Ende AHB, Hüftgelenk, dann Rente. Mein Staatsfeind Nr. 1 😡
    wollte ich auf keinen Fall in jungen Jahren. War am Ende nicht mehr abzuwenden, die Krankenkasse drohte kein Krankengeld mehr zu zahlen u.v.m.

    Jetzt ist es so das eine Beschäftigung fehlt. Wiederum aber momentan undenkbar ist........
    bescheuerter Kreislauf!!

    Ja das stimmt, Asthma, Pollenallergie etc. kriegt man eigentlich nie los. bei mir wurde es im Alter über 30 besser.
    Niemand kann sagen warum, wodurch. Gut es kamen dafür andere Dinge, wie die Stoffe bei Waschmittel, Nahrungsmittel,
    Medizin usw. aber das Asthma an sich und die Gräserproblematik ist besser.
    Weiss der Geier warum.

    Auf deine Frage, meine Bewegung ist um ehrlich zu sein erbärmlich schlecht.
    Durch die schon in jungen Jahren eingesteifte Halswirbel-und Brustwirbelsäule Fehlhaltung.
    Beide Hüften im Eimer, Eine seit 4 Jahren künstlich. Vorerkrankung Gefäße, Lymphe, Venen........
    alles in allem, seit März Rollator. In der Wohnung noch ohne. Duschen jetzt seit längerem mit Hilfe.

    Du hast auch das Problem, des nicht Redens können......
    welches Trauma muss bei dir behandelt werden? Wer hat den Rat dazu gegeben das man es behandeln muss??

    Ja lieber mal ein Buch, aber mit der Konzentration und lesen hapert es zur Zeit auch stark..... 😡
    Jedenfalls erfährt man da was, und muss nicht antworten, wie bei Therapie.

    Der Workshop den ich besucht habe ging über unser Selbsthilfesystem. Nannte sich ( Du bist was du denkst ) und es wurde halt aufgezeigt wie Denkmuster entstehen, wie man sie beeinflussen kann. War schon gut.

    Übrigens sehr interessante Theorie mit Adam und Eva. Dem Geiste also. Bewusst, unbewusst findet im Geist statt.

    Das mit dem Opa und dem Kind was nach dem Tod geboren ist, ist auch überaus interessant.

    Da kommt man doch ins Grübeln ob es Wiedergeburt gibt.

    gruß u. gute nacht,
    wessi
  • Hallo Feierabend,

    das hast du wirklich schön gesagt......um die Mauer um mich durchzubrechen muss jemand mein Herz berühren.
    Das ist in der Tat ein wahres Wort. Nur eine Person kennt und nimmt mich bisher wie ich bin!!

    Ich lasse mich gern eines besseren belehren das Therapien Erfolg haben können.
    Du bist ein Beispiel dafür. 8 Wochen Traumaklinik, phuuuuu. Anstrengend. Oder nicht?
    Immerhin hast du dort deinen neuen Partner kennen gelernt. Das wird positiv sein auch.

    Du konntest dem " Psycho " nicht entfliehen. Das habe ich verstanden. Er hat dich gehindert.
    Wie hat es dann doch eines Tages geklappt mit dem Absprung wenn ich fragen darf??

    Und erstaunlich wie lässig du heute rüber kommst. Aber ich denke wenn wir ehrlich sind,
    es werden immer Spuren bleiben, Narben, Gefühle. Es wird nie sein, wie ohne das erlebte.

    Auf deine Frage, die Mediatorin konnte mir beim Bossing nicht helfen. Ich wollte das sie direkt in die Firma geht.
    manchmal macht sie auch so direkte Konfrontationen. Ist ja auch der Sinn....
    sie wollte mich lieber coachen, nur ich hatte einige Termine um besser damit umzugehen.
    Aber das war gar nicht möglich. Da gibt es keinen Umgang dafür.....du hast täglich damit rechnen müssen das wieder einige Fehler " fingiert " werden, wieder unsinnige Abmahnungen ( kam paar mal vor ) geschrieben werden.

    Was macht deine Jobsuche??

    gruß u. gute nacht
    wessi
  • Hi Wessi,

    eher als Scherz gemeint. Aber heute ist es trotzdem so. Stress-Anfall, Schlafentzug-Anfall, Blitzlicht-Anfall. Und bei längerer Anfallsfreiheit sowieso. Die Frage ist nur, wie teuer die Rechnung wird. Bei Silvester zum Beispiel können es schon mal 3 in 2 Tagen werden. Ja, schwere Verläufe gibt es auf jeden Fall mehrere. Ich kenne einen-er starb an seinem 2. Anfall. Der war 26 und auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch noch kurz duschen. Tja, so kann's laufen, dass der Tod die Bewerbung zuerst annimmt. War schon übel. Vorallem, dass die eigene Mutter ihn noch warm gefunden hat, half nur nichts mehr... Seitdem habe ich mehr als zuvor im Hinterkopf, dass mir das auch passieren kann.

    Klingt wirklich hässlich, was du da alles hast. Darf ich fragen, wie alt du jetzt bist und was würdest du denn gerne machen?

    Mich wollte mit der Epilepsie und Spastik auch niemand. Ich hab immer gesagt, wenn mich niemand will, muss ich halt selbständig werden. Jawohl, jetzt ist es soweit. Ein Kleinunternehmen neben der Rente, das geht. Ich schreib für eine Firma Texte, der sagt auch immer, ich brauche mich nicht stressen, ein Riesenvorteil, weil man mich an Anfallstagen nur noch auf die Müllkippe werfen kann, unbrauchbar für Arbeit.

    Kannst du da irgendwas machen? Hobby verwirklichen oder so? Der Bürokratieaufwand ist gar nicht so riesig.

    Bei mir liegt das eben in der Familie. Über Gwfühle wird niemals gesprochen. Letztens habe ich einen Büchertip bekommen, da hab ich ein wenig rein gelesen und muss sagen jawohl, ich erkenne vieles davon wieder!!! Es heißt "Nachkriegskinder" von Sabine Bode. Das Buch Kriegsenkel habe ich auch. Da geht es darum, was für Wunden die Kriegsgeneration weitervererbt und bis in unsere heutige Gesellschaft/Generation weiter bestehen. Ok, manches ist auch irgendwo sinnvoll, niemals weinen z.B. (schwach sein) ich kann aber auch nicht die Augen vor anderen Menschen schließen...

    Traumas wohl mehrere. Zum Seelenklempner bin ich in erster Linie gegangen wegen Flashbacks. Stichwort jahrelang gewaltätige Mutter. Und die Therapeutin da meinte, dass eine Traumatherapie eher angebracht wäre... Irgendwie hatte ich dann unverschämtes Glück, denn nach 2 Wochen hatte ich schon die Therapeutin mit regelmäßigen Sitzungen, andere erzählen von jahrelangen Wartezeiten...

    Da mit dem du bist, was du denkst, ist schon was dran. Ich höre grad das Hörbuch Mindpower von John Kehoe, auch sehr gut und motivierend!

    Das mit dem Unbewusst und bewusst glaub ich zumindest mehr, als was die Kirche meint. Neville Godardd hat da auch sehr gute Theorien. Wenn ich so was von der Bibel höre, denke ich mir, ja, ja, laber nur weiter... Aber wie der das interpretiert, ist zwar mehr die esoterische Schiene, aber einleuchtender für mich!

    Ja, da gibt es viele krasse Geschichten. Ich würde schon fast eher dazu tendieren, dass es das gibt und man nur einfach vergisst. Würde man sich komplett alle Leben merken, hätte man doch noch alles Leid etc. im Gedächtnis und würde schon alles kennen, wäre doch langweilig! So viel zum Nachdenken. Gute Nacht.

    Lg Joy






  • wessi hat geschrieben:
    Hallo Feierabend,

    Du konntest dem " Psycho " nicht entfliehen. Das habe ich verstanden. Er hat dich gehindert.
    Wie hat es dann doch eines Tages geklappt mit dem Absprung wenn ich fragen darf??


    Hi wessi. Cool, dass du fragst. Die Story wäre nämlich Stoff für einen (Psycho)-Thriller. Also wer will, ich verkaufe die Geschichte. grins

    2006 bin ich durch einen glücklichen Zufall und dank eines alten Freundes nach Irland abgehauen.
    Da verließ ich den Psycho das erste Mal quasi über Nacht. Drei Jahre später, spürte der mich wieder auf, drückte die passenden Knöpfe bei mir und zog mich wieder in seinen Bann (ich glaubte seinen Versprechungen und er nutze die Gunst des irischen Systems, sich auch dort niederzulassen.)

    Kein halbes Jahr später war alles wie vorher und seine Mutter kam 1,5 Jahre danach auch nach IRL. wobei sie auf Grund der Zahlungen aus Deutschland ein mal im Monat dort hinflog.

    Während der Arbeit (in einem Shopping Center wo ich Rollstühle und E-Scooter an Leute verlieh) hatte ich dazwischen jede Menge Zeit im Netz zu surfen. War erlaubt und ein netter Zeitvertreib.

    In einem Forum, lernte ich dann irgendwann jemanden kennen (ich nenne ihn mal Kai). Wir kommunizierten gut 2 Jahre über dieses Forum, telefonierten irgendwann auch regelmäßig wenn ich auf Arbeit war. Eines Tages schickte er mir mal all meine Texte, in denen ich immer schrieb, dass bei mir alles Top läuft (auch partnerschaftlich) und das Leben hier großartig sei, umformuliert.
    Er war auch ein Psycho und Hobbypsychologe, musste ich später feststellen. Aber erstmal hat er mir das Leben gerettet. Denn er las aus meinen Mails und Chats zwischen den Zeilen, dass das alles gar nicht so stimmen kann, wie ich schrieb und das es mir alles andere als gut geht dort. Ich ließ dann auch die Bombe irgwann platzen und sprach die ganze Wahrheit aus.
    Er meinte, wann immer ich da weg müsste oder wollte, er würde mich da abholen.

    Die Situation zu Hause wurde immer schlimmer. Meine Bankkarte wurde bei einem Streit Wochen zuvor durchgeschnitten, damit ich nicht in der Lage war ein Flugticket zu kaufen. Den Pass konnte ich am Stichtag jedoch zum Glück finden.

    Da ich die Flüge für seine Mutter immer ein oder zwei Monate zuvor über mein Konto buchte, war genug Zeit, meine Flucht zu planen. Der Auslöser und die Entscheidung dafür war seine Äußerung:
    Wenn ich dich die Treppe runterschubse, wird das wie ein Unfall aussehen (Tage zuvor hab ich tatsächlich ein paar Stufen mit dem Hintern genommen, weil ich auf einer Stufe plötzlich weggerutscht bin. Der Schreck war groß, aber halb so wild).

    Als er merkte, dass mich diese Äußerung so gar nich tangiert, ich innerlich sogar dachte, 'na dann hab ichs endlich hinter mir' und diesen Gedanken wohl auch ausstrahlte fügte er hinzu.
    'Weißt Du, in einem Film stirbt nicht immer der Held, sondern die die ihn lieben. Seine Familie z.bsp.'

    Sein Blick dabei, die Hände unter dem Kinn gefaltet und die Tonart waren echt gruselig und beängstigend.

    Ich gab also das Go an Kai für die Planung mich hier wegzuholen.
    Kai allerdings meinte, die Strecke würde und könne er nicht allein fahren und zur Sicherheit -auch vor Ort würde er einen Freund mitbringen. (Oh man..... wenn ich daran denke, was das alles nach sich zog. Jetzt grad beim Schreiben kommt alles wieder.... egal.. weiter im Text....

    Meinem Chef erklärte ich meine Lage und bat ihn, mir den nächsten (und letzten) Lohn bar zu geben. (Das Geld drückte ich später auf der Fähre komplett meinen Rettern in die Hand).

    Im Mai 2011 war es also so weit. Wir machten den Tag aus, an dem der Psycho seine Mutter mal wieder zum Flughafen brachte. Da ich nichts packen oder vorbereiten konnte, lief ich durch das Haus und prägte mir ein, wo ich was mitnehmen musste.

    Der Zeitrahmen war dadurch enger als gedacht, mussten wir später feststellen. Ich kürz hier mal ab:

    die Jungs kamen, wir schmissen alles in das Auto und Kai fuhr mit diesem dann ein paar Straßen weiter falls der Psycho kommt, (und so sollte es kommen) muss er nicht gleich ein Auto mit dt. Kennzeichen vor der Tür stehen sehen.

    Sein Freund Rene* blieb mit mir im Haus, für den Fall ich würde noch was finden, dass ich mitnehmen wollte und bräuchte Hilfe beim Tragen. Ich bin gerade oben fertig und komme die Treppe runter, da seh ich durch das Milchglas neben der Haustür das Grün unseres Autos und erstarre förmlich. Haben wir wirklich so viel Zeit gebraucht????

    Fahrt zum Flughafen hin und zurück knappe 1,5h wenns wirklich schlecht läuft.
    Der Psycho steht also plötzlich im Flur. Sieht mich auf der Treppe mit Krempel in der Hand und Panik im Gesicht - und den ihm fremden Mann im Flur stehen. Er checkt sofort die Lage, will mich greifen, drückt mich gegen die Wand und sagt ' du bleibst hier'

    (merke grad mit kurz fassen geht nicht)

    Rene geht dazwischen, schiebt mich zur Tür raus und ruft, 'verschwinde, ich komme gleich nach'.
    Ich laufe die Strasse runter, suche das Auto. Wir fahren zwei Querstrassen weiter und warten...warten... warten... nach keine Ahnung.... ich sag mal 20 min. vielleicht waren es auch nur 10 oder gar 5. fingen wir an uns zu sorgen und fuhren zurück. auf halber Strecke kam uns Rene humpelnd und blutend die Strasse entgegen. Der Kampf muss schlimm gewesen sein. Der Psycho wurde immer zum Berserker wenn er ausrastete.

    Rene hatte eine Platzwunde am Kopf und der Fuss war gebrochen, wie man später feststellte.
    Wir luden ihn ein und fuhren kurz an eine Tankstelle um seine Wunde notdürftig zu versorgen. Danach sofort zur Fähre immer mit Blick nach hinten, ob der Psycho uns folgt.

    Dieser war oder ist zu dem Zeitpunkt wohl aber auch k.o. Ruft jedoch die Polizei als er fähig dazu ist. Logisch.
    Kaum in Deutschland über Fähre und Eurotunnel ruft mich die irische Polizei an und fragt, wo ich sei. Ich meinte, das würde ich nicht sagen, weil ich nicht glaube, das am andern Ende ein Polizist sei. Ok meinte er, ich solle ihm bitte nur sagen, ob ich in Sicherheit sei. Er hätte Kontakt zu *Namen vom Chef* genannt und wüsste über meine Situation. Ich sagte ihm, ich sei safe und gut war es erstmal.
    Kaum war das Gespräch beendet, rief eine Arbeitskollegin an und erzählte, hier wäre eine Frau aufgetaucht, die sich als meine Mutter ausgab und wissen wollte wo ich bin.

    Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Seine Mutter kam nicht nur mit dem nächsten Flieger wieder zurück, sie wurde auch noch instrumentalisiert sich als meine Mutter auszugeben, sie sprach so gut wie kein Wort englisch. Aber der Psycho hatte ihr die Sätze eingetrichtert und sie spielte dieses Psychospiel tatsächlich weiter. Da gruselt es doch einen.
    Deswegen sage ich ja, die hätte ihrem Sohn auch dabei geholfen, mich im Garten zu verbuddeln.

    puh.....

    ich mal mal abrupt schluss hier. brauch ne pause....


  • Voll krasse Geschichte, Feierabend! Ein Glück, dass du den Mut gefunden hast, abzuhauen und Hilfe dabei hattest. Diese Mutter von dem Psycho, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm... Aber du hast jetzt deine Ruhe vor denen? Hast du dir inzwischen ein schönes Leben aufbauen können (sorry, wenn ich evtl. geschriebenes schon wieder vergessen habe)

    Lass dich auf jeden Fall von niemandem mehr so behandeln. Aber ich glaube, da passt du schon ganz gut auf dich auf.

    Lg Joy
  • Danke Joy!

    und leider nein. Den bin ich noch nicht los. Nazistische Psychopathen geben sich nicht so einfach geschlagen.

    Die letzten vier Jahre war Ruhe, was das Thema anging. Ich hatte sogar aufgehört die Umgebung zu scannen wenn ich vor die Tür ging. Vor gut 2 Monaten, bekam ich Nachricht von meinem Anwalt, dass der Psycho die Sache (Anstiftung zum Mord / Mordversuch) wieder aufrollen will. Seit dem guck ich mir wieder die Leute genau an, checke die Autos nach Berliner Kennzeichen und fühl mich wieder n bissel wie 2012, als ich ihn plötzlich vor meiner Wohnung entdeckte. In meinem Umfeld weiß auch jeder bescheid, das wenn mir etwas zustößt. - sei es Säure im Gesicht oder ich verschwinde ganz - dass man den Fokus erstmal auf ihn halten sollte.

    Mein Leben aktuell läuft so far.... ich bin zufrieden. Und das ist genug. Die Ängste sind heute wie damals nicht ganz so verkehrt, sie machen einen vorsichtig und aufmerksamer. Ich wär dem damals glatt in die Arme gelaufen, wenn ich nicht so paranoid unterwegs gewesen wäre. So schlimm darf es zwar heute nicht wieder werden, aber ich denke, die Dosis an Vorsicht ist ganz ok.

    Auch dahingehend hat mein Psychologe mir gut helfen können - @wessi
    In Panik durch die Welt hetzen und umherirren ist kontraproduktiv. Mein Kopf ist heute in der Lage, schnell wieder umzuschalten, wenn ich jemanden entdecke, der ihm ähnlich sieht und dann vor Schreck halb erstarre. Ich schaffe es die Situation nüchtern zu betrachten, tief durchzuatmen und weiter meines Weges zu gehen.

    Also... gucken wir mal, wann ich endgültig einen Haken an diese ganze Sache machen kann. Ich würde ja mal raten und behaupten, das wird sich noch wie Kaugummi ziehen....Justizia und so.... Du denkst schon nicht mehr dran und plötzlich liegt 'n gelber oder roter Brief im Postkasten.

    ZITAT wessi:
    "Und erstaunlich wie lässig du heute rüber kommst."


    grins.... herzlichen Dank. Ich glaube diese Eigenschaft plus meine große Klappe (Berliner Schnauze) wurde mir oft zum Verhängnis. 😡

    ZITAT wessi:
    sie wollte mich lieber coachen, nur ich hatte einige Termine um besser damit umzugehen.
    Aber das war gar nicht möglich. Da gibt es keinen Umgang dafür.....du hast täglich damit rechnen müssen das wieder einige Fehler " fingiert " werden, wieder unsinnige Abmahnungen ( kam paar mal vor ) geschrieben werden.



    Sie wollte dich lieber coachen, worin? Den Leuten da in korrekter Manier in den Arsch zu treten? Oder darin, Arschtritte besser annehmen zu können? was für 'ne Scheiße! Bei sowas kommt mir immer das Protokoll in den Sinn. Vorfall, Datum, Uhrzeit und Namen aufschreiben. Ob auf Arbeit, Ärger mit dem Nachbarn oder sonst wo. Wenns echt mal hart auf hart kommt hat man was überzeugendes in der Hand. Keiner setzt sich hin und schreibt ein fingiertes Mobbingprotokoll.
    Aber gut, ist nun eh leider Makulatur.

    Meine Jobsuche liegt erstmal auf Eis. Mein alter Arbeitgeber, versucht gerade, eine neue Förderung vom Amt für mich zu erhalten. Ist wie gesagt eine sehr kleine Praxis und er kann sich eine Mitarbeiterin eigentlich nicht leisten. Wenn aber wieder 70% gewährt würden, kann ich ab Oktober wieder dort einsteigen.

    Schaun wa mal....


    @Joy,
    hatte irgendwo gelesen, das deine Mutter gewaltätig war. 😳

    Mich interessiert, gibt es da noch Kontakt und wie sind deine Gefühle wenn du an sie denkst??

    Wieviele Jahre hattest du unter ihr zu leiden und wie hat sie sich gekümmert, wenn du in der Zeit Anfälle hattest?
    Kannst du rückblickend sagen, was diese Zeit aus / mit dir gemacht hat?

    Du schreibst ja freiberuflich Texte für andere, wenn ich richtig gelesen hab.
    Wie hast du diese Tätigkeit in Gang gebracht also wie bist du da ran gekommen?
    Ich dachte immer, wenn man in Frührente muss, darf man keinen Nebenverdienst haben. Bin ich da falsch informiert?
    Denn dann könnte eine Freundin von mir ja doch ein paar Groschen dazu verdienen, statt ausschließlich ehrenamtlich unterwegs zu sein um was zu tun zu haben.
    Lass mal lesen.


    Beste Grüße
  • Hi Feierabend,

    hol die Chips raus, es wird lang! 😆

    kannst du da nicht, wie heißt das eine Bannmeile (mir fällt das Wort grad nicht ein) erwirken, dass er sich dir nicht auf 500 Meter nähern darf oder so was? Dass muss ja voll der Hororr sein! Ich hab noch nie verstanden, wieso Menschen anderen hinterher rennen, obwohl die doch inzwischen wissen, dass diese nix mehr von einen wollen. Die brauchen doch auch ne Therapie?

    Jawohl ja, das war sie. Wobei ich ihr zu Gute halten muss, dass sie sich um 180 Grad gedreht hat. Als wären die Mutter aus der Kindheit und die jetzige 2 völlig verschiedene Menschen. Früher strotze sie nur so vor Hass mir gegenüber, dass hat sie im nachhinein sogar zugegeben. Ich hab mir grad eine Leseprobe auf´s Kindle gezogen- Wenn Mütter nicht lieben können und ich muss sagen, es passt fast alles wie die Faust auf´s Auge. Denke, ich werde es demnächst kaufen. Oder auch heute, mal schauen. 😃 Aber jetzt ist sie mit damals gar nicht mehr zu vergleichen. Ich kriege immer Essenseinladungen, einiges geschenkt, wenn ich mal keine Zeit habe und die kommen für den Wasserzähleraustausch, springt sie ein, näht mir Klamotten um, solche Dinge.

    Früher fing-wie soll es auch anders sein, alles mit der Lähmung und Epilepsie an. Während Anfällen hat sie mich angeschrien, ich soll gefälligst damit aufhören. Leider etwas schwer beim Grand Mal. 🥺 Sie und meine Schwester haben mir vorgeworfen, ich mache das nur, um Aufmerksamkeit zu kriegen und wäre selbst schuld daran. Von gekümmert kann nicht groß die Rede sein. Es war aber immer Essen und Geld da, dafür wurde ich z.B. mit 40 Grad Fiber in die Schule geschickt, bei einem falschen Satz bedroht, kam ich zu spät nachhause, wurde ich mit ihrem dicken Bauch durch die Gegend geschubst und gefragt, wo ich war, ins Gesicht geschlagen, als ich müde war und nicht aufstehen wollte, gewürgt und den Bauch als Boxsack hergenommen, als ich Mist gebaut hab-zugegeben, da war ich selber schuld dran. Vor anderen Leuten hat sie mich geküsst und Kosenamen benutzt, zuhause war ich scheißegal, wenn es gut lief (wurde auch mal in der Tagesstätte vergessen und hätte dort übernachten müssen, wäre nicht just an diesen einem Tag in der Woche die Putzfrau gekommen, die hat mich nachhause gefahren). Und dann so was wie-das hat sie aber auch bei meinen Geschwistern gemacht, wenn sie kein Bock mehr auf uns hatte, auch schon im Kleinkindalter, hat sie uns aus dem Auto geschmissen und ist weiter gefahren. Mein Vater war es, der uns wieder eingesammelt hat.

    Das und andere Sachen... Das ging von eineinhalb Jahren bis sie sagte, jetzt will sie mich nicht mehr haben und ich muss ausziehen mit 15 Jahren.

    Was es angestellt hat mit mir? Sicher viel. Zunächst mal vertraue ich kaum mehr einen Menschen. Sehr ironisch, dass ich das alles hier erzähl und sonst nie meine Klappe aufreiss über die ganzen Dinge, die passiert sind. Wahrscheinlich liegt es hier an der Anonymität und vermutlich sieht man sich ja eh nie.

    Mit Gefühlen habe ich es nicht so. Die habe ich entweder in der Zeit abgestellt oder- was viele Ärzte vermuten- sind sehr viel weniger geworden aufgrund der Schnippelei an der Amygdala wegen der Epi. Das kann sehr praktisch sein, aber auch sehr unpassend.

    Sicher habe ich auch Gutes aus der Zeit gewonnen. Mir wurde früh abgewöhnt zu jammern, ich bin hart geworden und gebe nicht so schnell auf. Habe ich keine Kraft mehr, muss es eben auch ohne weiter gehen.

    Gekümmert hat sich eher das Krankenhaus, war manchmal eh jede Woche da, mein Vater war immer arbeiten. Ansonsten naja...

    Ja mach ich. Wie ich da rangekommen bin, ist eine ganz crazy Geschichte, so ganz ohne Bewerbung und Vorstellungsgespräch. Das Universum/Gott kennt Mittel und Wege 😀

    Mit Epilepsie bist du bei (den meisten) Arbeitgebern so was wie eine Leprakranke. Selbst die ach so sozialen Betriebe wollten mich nicht 😡 Hab in einem Forum über Epilepsie über meine Lage berichtet. Da hat jemand was dazugeschrieben, was ich denn so mache und so weiter. Ich meinte schreiben, es ging etwas weiter und später hat er mir eine PN geschickt, er hat ein Unternehmen, ob ich mir nicht vorstellen kann, für ihn zu schreiben. So und da bin ich nun 😃 Mir passiert ja nichts wegen der Rente, sonst könnte es riskant werden. Hab ein Kleinunternehmen angemeldet, paar Papiere ausfüllen, Steuernummer bekommen und los geht´s. Und weil ich doch ein wenig Glück im Leben habe, gibt es eine Steuerberaterin im Bekanntenkreis, die alles ausrechnete und sagte, ich müsste mit dem Verdienst, Steuerfreibetrag, Rente und dem Ausweis keine Steuern bezahlen juhuuuu.

    Ja, deine Freundin darf sich ein paar Groschen hinzuverdienen und zwar 450 € im Monat mit dem gewaltigen Hacken, dass es nur 3 Stunden am Tag und höchstens 15 Stunden in der Woche sein dürfen. Das steht aber auch in allen Rentenpapieren drin, auch bei der Vollerwerbsminderungsrente.

    So viel für heute, ich schau noch mal zum anderen Thread. 😃

    lg Joy
  • Glaube du meinst eine einstweilige Verfügung.

    Erstens, meinst du so jemand hält sich dran?
    Ist dem doch hinterher egal ob er eingeknastet wird. Hauptsache er hat seine Rache und damit Genugtuung.

    Und zweitens, dem Richter hat sein plötzliches Auftauchen für eine solche Verfügung nicht gereicht, Ich hätte ihn mehrere Tage in der Gegend erwischen müssen. Dann vielleicht.

    Was du schreibst klingt so unfassbar grausam! Und traurig! Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie ein Kind mit so was leben muss. Wie es Iowas durchsteht und dann trotzdem so taff und mit Humor hier unseren Weg kreuzt. Ich ziehe meinen Hut! ...mal wieder.

    Schon crazy, wie das Leben dann so spielt - einem in die Hände spielt, siehe Job.

    Das dein Vertrauen im Ars** ist - verständlich. Die Anonymität im Netz aber lässt zum Glück den Raum, sein ICH mal zu zeigen und alles mal rauszulasen, wenn es sich ergibt.

    So wie ich vorgestern mit der Story zum Psycho. Das Schreiben hat herbe geschlaucht und krasserweise hatte ich heute Nacht den fetten Alptraum in dem er mich besuchte. Boah war das strange. Ich hab den immer noch klar vor Augen durch letzte Nacht. Gruselt mich, wenn ich dran denke. Konnte den sogar riechen... finster, sag ich dir!

    Dass das mit deiner Ma heute so fluppt finde ich merkwürdig.
    Habt ihr die Sachen von früher mal besprochen oder wird das eher verdrängt? Hast du ihr verziehen und wenn ja, das auch mal gesagt?
    Offensichtlich ist oder war da ja irgendwas falsch gekoppelt bei ihr.
    Hat sie deine Schwester anders behandelt? Klingt nämlich so.

    Meine Ma, heiratete meinen Stiefvater als ich 14 war. Von da an war mein Leben die Hölle.
    Ich hatte mit ihr erst kürzlich ein Gespräch über alles und sagte ihr, dass ich ihr Verhalten von damals verzeihe. Sie war sichtlich erleichtert und ich konnte nun vollständig mit der Sache abschließen und sie in den hintersten Winkel meines Kopfes vergraben. Aber es war schwer den Anfang für das Gespräch zu finden. Totaaal schwer!

    Sind deine Eltern heute noch verheiratet? Wie ist die Beziehung zwischen dir und deinem Vater? Was ist mit deiner Sis? Stand sie dir zu keinem Zeitpunkt früher mal bei???

    Hat dein Unternehmen auch n Namen?

    ZITAT:
    "Zunächst mal vertraue ich kaum mehr einen Menschen. Sehr ironisch, dass ich das alles hier erzähl und sonst nie meine Klappe aufreiss über die ganzen Dinge, die passiert sind. Wahrscheinlich liegt es hier an der Anonymität"


    Ganz bestimmt. 😉 Und das ist auch gut so.


    ZITAT:
    "vermutlich sieht man sich ja eh nie"


    Darauf würde ich mittlerweile nicht mehr wetten, hey! Du weißt nie wie das Leben so spielt.... siehe Job 😀 welch glückliche Fügung, das du zur richtigen Zeit da gelandet bist und die richtige Person das dann auch noch gelesen hat!


    Das mit den 450€ - verhält sich das auch so bei einer ....boa mist... jetzt hab ich den Begriff doch wieder vergessen.
    Da war das Wort 'Minderung' enthalten. Erwerbsminderungsrente? Gibts das? Will sie jetzt grad ungern deswegen antickern....
    😺

    Bis hierhin erstmal.....
  • Juhuuu Feierabend,

    ist irgendwie ganz witzig, sich so zwischen 2 Threads so hin und her zu schreiben. 😃

    Genau, das meinte ich, wusste nur grad nicht, ob das dass richtige Wort war. Der Kopf manchmal 🥺 Viele halten sich nicht dran, stimmt. Aber es könnte ihn schneller in den Knast befördern.

    Nun ja, auf jeden Fall überlebt man so was- zumindest bei meinen Eltern. Bei anderen sieht es leider auch anders aus. Insgeheim glaube ich ja, so groß der Sccheissberg im Leben auch ist, man nichts kriegt, dass für einen nicht bewältigbar ist. Und wenn man doch an irgendwas stirbt (Krankheit, Gewalt...) tja, vielleicht hat auch das irgendeinen Sinn oder man will einfach irgendwann gehen? Aber das gehört eher in den anderen Thread.

    Da hast du die Story sicher noch mal ein Stück weit im Traum verarbeiten müssen, würde ich jetzt mal annehmen. Auch das muss sein, leider. Damit die Seele das irgendwie packt.

    Ich traue dem Frieden auch immer noch nicht. Selbst, wenn es sich gut anfühlt. Würde sie z.B. auf einmal herkommen und mich umarmen wollen, fände ich das gänzlich unangebracht und falsch. Es ist in meiner Kindheit doch auch nie passiert, wieso jetzt?

    Sie war mal mit in der Therapiestunde, wo wir das alles thematisiert haben. Sie hat geheult und gesagt es tut ihr leid. Nur irgendwie hat es mir nicht gepasst. Sie hat nicht gesagt, es tut ihr leid, was sie alles mit mir gemacht hat, was sie mir angetan hat, sie sagte einfach nur, dass es ihr leid tut. Kein wie, wo, was. Aber vielleicht erwarte ich auch zu viel.

    Ja sicher hat sie meine Schwester anders behandelt. Die war ihr viel ähnlicher, hatte keine lästige Krankheit und wurde, soweit ich weiß, auch nicht geschlagen.

    Da hast du auch schon einen riesen Schritt im Leben geschafft! Ich weiß von ü60jährigen, die es noch nicht fertig gebracht haben, den Groll auf die Eltern los zu werden oder sich auf andere Weise von ihn zu lösen. Da bist du schon sehr viel weiter.

    Meine Eltern sind noch verheiratet, trotz aller Streitigkeiten werden sie es wohl auch bleiben. Sie sagen immer, sie können sich nicht scheiden lassen, sie finden die Papiere nicht. 😆

    Ich war immer das totale Papakind, die Wahl war irgendwie nicht so schwer. Meine Schwester ist ein schweres Thema. Es herrscht so was wie kalter Krieg zwischen uns. Das letzte Mal hat sie weder Hallo noch Tschüss gesagt, aber sonst ordentlich rumgestichelt. Inzwischen denke ich mir, ich bin schuld, ich hätte eben nie krank werden dürfen. Sie hat als Kind noch nicht das große Ganze begreifen können, immer nur gesehen, dass die Eltern dauernd bei mir waren, im KH und dachte wohl daher, die haben mich mehr lieb als sie. Dass sie alles gehasst haben und es hauptsächlich negative Aufmerksamkeit war, konnte sie ja nicht wissen. Aber jetzt ist sie nun mal zeitlebens eifersüchtig auf mich. Und ich denke mir, dann soll sie es halt sein, sie zerstört sich nur ihren eigenen Seelenfrieden damit!

    Einen Namen brauchte ich nicht. Halt Vor- und Nachnamen. Klingt blöd, aber auf die Schnelle einen Namen ausdenken, der nochdazu auf Verfügbarkeit geprüft werden muss, ist echt schwer. Ich will ja kein Start up machen. Nur für nebenher, da ist das nicht so wichtig.

    Während ich hier schreibe, wunder ich mich schon, was ich hier alles preis gebe. Aber so what, vielleicht musste es auch einfach mal raus.

    Stimmt, manchmal sieht man nach Jahren Leute wieder, ist mir letztens erst passiert...

    Da kannst du ganz fest von ausgehen, dass sie 450 € dazuverdienen darf. Der einzige Ausnahmegrund wäre, wenn sie auf Grund von zu wenig Rente noch Sozialleistungen bezieht. Dann darf sie zwar glaub ich auch arbeiten gehen, aber es wird ihr so ziemlich das ganze Geld weggenommen, weil alles angerechnet wird. Da wird sie mit dem ehrenamtlichen glücklicher werden. Ah ja, das heisst Erwerbsminderungsrente. Da gibt es eben die Vollerwerbsminderungsrente, da sind es eben 450 € und 15 Std./ Woche oder die Teilerwerbsminderungsrente, da kriegt man weniger Geld, darf aber mehr arbeiten und dementsprechen mehr verdienen. Die genauen Zahlen weiß ich da aber nicht.

    Vielleicht wird deine Freundin hieraus schlau, wenn es denn die EU-Rente ist:

    https://sozialversicherung-kompetent.de/rentenversicherung/zahlen-werte/826-hinzuverdienstgrenzen-em-renten-2018.html

    lg Joy


  • Hm also wenn du gut damit lebst, wie es ist.... Passt es ja.
    Mich würde so ein saloppes - ob unter Tränen oder nicht - " tut mir leid" auch nicht wirklich zufrieden stellen.
    Schade das du den Moment verpasst zu haben scheinst, zu fragen was genau ihr leid tut.
    Vermutlich wäre "Alles" zur Antwort gekommen. Da wärst genauso Unbefriedigend gewesen.

    Ich finde du verlangst da überhaupt nicht zu viel.

    Schade um die Beziehung zu deiner Schwester. Da wäre vielleicht auch mal ein klärendes Gespräch von Vorteil. Früher oder später müsst ihr miteinander können, solltet ihr zumindest.
    Geschwister sind wichtig, wenn schon die Eltern Scheibe spielen.

    Ich hab einen Stiefbruder, der ist gerade ziemlich übel vom Weg abgekommen. Ich wünschte wir hätten ein Verhältnis in dem er mir vertraut und sich an mich wendet. Ich hab ihn eingeladen wenn er mal ne Auszeit braucht. Ich hoffe er nimmt die Einladung an.


    ZITAT
    "Meine Eltern sind noch verheiratet, trotz aller Streitigkeiten werden sie es wohl auch bleiben. Sie sagen immer, sie können sich nicht scheiden lassen, sie finden die Papiere nicht."


    😀 😀 der is gut. 😀

    mich verwirrt das hin und her swichen an manchen Stellen. *grins
    Aber so kommt Leben in die vermoderte Bude hier.... 😉

    Danke für den Hinweis zur Erwebsminderungsrente! Ich geb' das mal so weiter. Krass!

    So, nu aber Schluss für heute....
    War voll toll mit dir zu plaudern, echt!
    Übringens hab ich dir ne Pin geschickt, wenne mal n ruhigen Moment hast... enjoy the sound, not the silence : o )

    Beste Grüße

  • Hi Feierabend,

    naja, ganz so salopp ist es auch wieder nicht. Also, sie hätte, wär sie nicht in die Sitzung gekommen, wahrscheinlich nie gesagt, dass es ihr Leid tut, aber nett und komplett anders ist sie ja schon seit vielen Jahren.

    Die kommt schon wieder an, spätestens, wenn sie in 50 Jahren oder so eine Niere braucht. 😃 Wenn sie Geld wollte, hat sie sich ja auch immer gemeldet. Ansonsten denke ich, sie sieht mich lieber unter der Erde als auf ihr. Da fällt es schwer, ein Klärungsgespräch aufzusuchen. Ich hab ja sonst noch meinen Bruder.

    Magst du mehr erzählen vom Stiefbruder? Ja manchmal muss man auf dem "falschen Weg" auch mal auf die Fresse fallen, um alles wieder hinzukriegen, aber da muss immer erst die Einsicht danach kommen, sonst kann man machen was man will,, da ist den leuten schlecht zu helfen. Aber sehr gut, dass du für ihn da bist.

    Meinst du zwischen den Threads?

    Gerne doch, hab dir auch ne PN zurück geschickt.

    Schönen Sonntag dir.

    lg Joy




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