Umgang mit der Sexualität

Hallo, ich bin Harmonica (m), 19 Jahre alt und habe eine Tetraspastik seit meiner Geburt. Ich wollte wissen, wie ihr mit eurer Sexualität umgeht?
Ist einer schon mal bei einer Prostituierten gewesen? 😺
Hat euch ein Besuch bei einer Prostituierten geholfen?

Mit freundlichen Grüßen Harmonica

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Antworten

  • Hallo Harmonica,

    zunächst einmal vielen Dank für Deine offene Frage, die Dir im übrigen überhaupt nicht peinlich sein muss!

    Sexualität gehört zum Menschen dazu. Es ist ein Grundbedürfnis, wie Essen oder Schlafen. Dafür braucht man sich nicht zu schämen.

    Jeder Mensch, egal ob mit einer Behinderung oder nicht, muss (oder besser gesagt: sollte) einen Weg finden, seine individuelle Sexualität auszuleben. Dabei ist es ganz natürlich, dass man auch verschiedene Dinge ausprobiert. Nicht umsonst sind Jugendliche dazu veranlagt, sich selbst zu befriedigen. Dadurch lernen sie ihren Körper und ihre Bedürfnisse kennen.

    Wenn Du also der Meinung bist, Du möchtest es einmal versuchen, die Dienste einer professionellen Liebesdienstleisterin (wobei das ja nicht wirklich mit Liebe, sondern schlicht mit normalen körperlichen Bedürfnissen zu tun hat) in Anspruch zu nehmen, dann kann ich Dich dazu nur ermutigen.
    Wie heißt es so schön im Volksmund: "Versuch macht kluch(g)"

    Was persönliche Erfahrungen betrifft, so kann ich nicht mitreden. Ich persönlich habe noch nie professionelle Dienste in Anspruch genommen.
    Vielleicht können da andere User mehr erzählen.

    Es gibt ja auch die Möglichkeit der privaten Nachrichten (PM), wenn man das Thema nicht in der Öffentlichkeit diskutieren möchte 😉
  • Hi, Harmonica,

    vielen herzlichen Dank für Deinen Beitrag.

    Justin hat - wie ich finde - bereits Wesentliches geantwortet.

    Ich würde dem noch hinzufügen: Wenn Du es ausprobierst, braust Du Dich weder vor Dir selbst, noch vor der Prostituierten zu schämen. Eine Liebesdiestleisterin ist eine Dienstleisterin (vergleichbar mit Ärztin, Stewardess, Friseurin etc.) und ich glaube Prostitution ist eines der ältesten Gewerbe der Welt.

    Bei einem Kunden, der ganz natürlich zu Ihr kommt, wird sie ganz professionell reagieren und man kann einfach entspannen und diese Erfahrung machen. Da wird es kein Problem geben und das Ganze kann eine tolle Erfahrung sein.

    Prostituierte haben nur Probleme bei besoffenen, aggressiven und Frauen herabwürdigenden Männern, wie dies wahrscheinlich sicher (leider) manchmal vorkommt.

    viele Grüsse,
  • Hallo,gehe ganz normal damit um,reduziere mich nicht auf den Kleinen.Habe gelernt intensiever mit dem Körper zu fühlen,und ganz ehrlich ne Professionelle finde ich langweilig,da war ich noch nie auch vor meiner Behinderung nicht.Bis jetzt hat sich noch kein Mädel beschwert,die geniessen es das Mann nicht nur mit dem ollen Ding rum wedelt.😀
  • Hallo,
    ich habe da mal eine Frage zum Umgang mit der Sexualität.
    Ich mache gerade wieder so eine Phase durch, ich muss andauert an Sex denken.
    Das ist ziemlich nervige, vor allem wenn man sich auf die Schule konzentrieren muss.
    Wie geht ihr damit um?
    Wäre evtl. ein Besuch bei einer Prostituierten hilfreich?
    mfg Harmonica

  • Ich denke, egal, was für handycaps man hat, man sollte ganz normal mit der Sexualität umgehen wie andere auch. Sex heißt schließlich nicht nur der direkte Verkehr, sondern auch alles, was dazu gehört. Und um Sex zu haben, braucht es auch nicht nur den Verkehr.
    Und um dir auf die offene Frage mal eine ganz offene Antwort zu geben: Ich leide unter schweren Zuckungen und meine Frau unter schwerer Arthrose und Rheuma, was den direkten Verkehr fast unmöglich und nur selten möglich macht. Aber es gibt auch andere Wege, seine Sexualität auszuleben. Dazu gehören auch streicheln, Spielzeuge, Befriedigung mit der Hand usw. Sex heißt auch Zärtlichkeit, und die kann man auch so geben.
    Professionelle würden für mich nicht in frage kommen, auch nicht, wenn ich allein wäre. Denn, wenn ich den Mut dazu aufbringen würde, zu einer Prostituierten zu gehen (und für mich zumindest bräuchte es viel Mut), dann kann ich auch nach einer Beziehung "suchen" und habe dann viel mehr als körperliche Befriedigung, nämlich Zärtlickeit. Und die ist zumindest für mich sehr viel wichtiger als der Verkehr an sich.
    Das soll nicht heißen, und damit schließe ich mich einigen Vorschreibern an, dass ich Prostitution, auch für Behinderte, verabscheuen würde. Prostituierte sind sehr wichtige Dienstleister. Und wenn es die nicht gäbe, würde die Vergewaltigungsrate sehr viel höher liegen. Nur habe ich eine etwas andere Einstellung dazu. Wie man nun darüber denkt und es handhabt ist jeden selbst überlassen. Doch sollte man solch einen Dienst in Anspruch nehmen, braucht man sich für nichts zu schämen.
  • Ich möchte mich hier als "Professionelle" - also Sexworkerin (SW) - gerne einbringen.
    Manche der hier erwähnten Punkte kann und mag ich so nicht stehen lassen.

    Ich habe mit dem Beruf auf normalem Wege angefangen und bin dann 2006 durch die Liebe zu einem Mann mit Behinderung dem Thema derart nahe gekommen, daß ich mich durchaus als Sexualbegleiterin sehe.

    Tim_MyHandicap hat geschrieben:Ich würde dem noch hinzufügen: Wenn Du es ausprobierst, braust Du Dich weder vor Dir selbst, noch vor der Prostituierten zu schämen. Eine Liebesdiestleisterin ist eine Dienstleisterin (vergleichbar mit Ärztin, Stewardess, Friseurin etc.) und ich glaube Prostitution ist eines der ältesten Gewerbe der Welt.


    Nein, schämen braucht man sich nicht - vorausgesetzt, man hat sich die Zeit genommen, aufmerksam auszuwählen.
    Nicht jede Sexarbeiterin hat das Einfühlvermögen, die Geduld und die Liebe zum Beruf, um verständnisvoll und wohlwollend auf den Gast einzugehen.

    Tim_MyHandicap hat geschrieben:Bei einem Kunden, der ganz natürlich zu Ihr kommt, wird sie ganz professionell reagieren und man kann einfach entspannen und diese Erfahrung machen. Da wird es kein Problem geben und das Ganze kann eine tolle Erfahrung sein.


    Gäste, die offen sind und die Möglichkeit geben, daß auch die Sexarbeiterin bereits im Vorfeld weiß, mit welchen Wünschen - aber auch Problemen - ein Gast zu ihr kommt, werden vermutlich bessere Erfahrungen machen, als Männer, die der Frau diese Chance untersagen.

    Ich selektiere meine Gäste auch.
    Ich selektiere niemals nach Art der Behinderung, aber nach Charakter und Auftreten des Mannes.
    Wenn ich belogen, verarscht, hintergangen werde oder der Mann mich nicht respektiert, will ich auch sein Geld nicht.
    Auch, wenn ich im Vorfeld bemerke, daß die Chemie nicht paßt.

    Ich möchte frei entscheiden können, ob ich mit der Art des Mannes und seiner Behinderung zurecht komme; ob ich mir das zutraue - oder nicht.

    Ein NEIN ist für einen Gast zwar oft schwer anzunehmen - andererseits: Was nutzt es, wenn der Termin für beide Seiten ungut ist UND das Geld weg?!
    Dann das Geld lieber zu einer SW bringen, welche "paßt".

    Tim_MyHandicap hat geschrieben:Prostituierte haben nur Probleme bei besoffenen, aggressiven und Frauen herabwürdigenden Männern, wie dies wahrscheinlich sicher (leider) manchmal vorkommt.


    Mag sein, daß sie damit "Probleme" haben.
    Aber es gibt viele, die das Geld dennoch nehmen und es wahlweise über sich ergehen lassen - oder den Mann dann nach der Geldübergabe rauswerfen (lassen).
    Eine selbstbewußte Sexarbeiterin ohne "Hintermänner" hat auch "Probleme" mit ungepflegten, unehrlichen und niveaulosen Männern.
    Aber sie wird deren Geld dann erst garnicht annehmen.

    balu24 hat geschrieben:Sex heißt schließlich nicht nur der direkte Verkehr, sondern auch alles, was dazu gehört. Und um Sex zu haben, braucht es auch nicht nur den Verkehr.


    Stimmt.

    balu24 hat geschrieben:Professionelle würden für mich nicht in frage kommen, auch nicht, wenn ich allein wäre. Denn, wenn ich den Mut dazu aufbringen würde, zu einer Prostituierten zu gehen (und für mich zumindest bräuchte es viel Mut), dann kann ich auch nach einer Beziehung "suchen" und habe dann viel mehr als körperliche Befriedigung, nämlich Zärtlickeit. Und die ist zumindest für mich sehr viel wichtiger als der Verkehr an sich.


    Das ist deine persönliche Meinung.
    Ob man Mut braucht? Vermutlich.
    Das habe ich schon von vielen Gästen gehört.
    Leider machen sehr viele Männer mit Behinderung zu oft ganz furchtbare Erfahrungen - oft, weil sie in ihrer Sehnsucht unüberlegt vorgehen und übereilt die erste Chance nutzen möchten, die sich ihnen auftut.
    Oft auch, weil SWs am Telefon sie wegen einer Sprachbehinderung schmerzhaft angreifen oder weil der Mann der SW nichts von seiner Behinderung gesagt hatte und sie sich nun einem völlig anderen Mann gegenüber sieht, als sie vermutet hatte.

    Oft sind es Mißverständnisse oder einfach eine zu große Sehnsucht nach Zärtlichkeit.
    Man sollte dringendst selektieren und auf sein Bauchgefühl hören.
    Fühlt sich bereits am Telefon etwas ungut an, sollte man von dieser Anbieterin Abstand ehmen und weiter suchen.
    Und ein Nein der SW niemals als persönlichen Angriff oder Abwertung empfinden, sondern froh sein über ihre Ehrlichkeit und das gesparte Geld - und mutig weiter suchen.

    Und - Sexarbeiterinnen können mehr, als nur ihre Körperöffnungen hinhalten.
    Auch wir haben Seelen und Herzen.
    Auch wir können zärtlich sein und Wärme schenken.
    Traurig, wenn das derart pauschal zur Unmöglichkeit gemacht wird....

    balu24 hat geschrieben:Prostituierte sind sehr wichtige Dienstleister. Und wenn es die nicht gäbe, würde die Vergewaltigungsrate sehr viel höher liegen.


    Dieser Satz macht mich immer traurig.
    Impliziert er doch, daß alle Männer die zu Prostituierten gehen potentielle Vergewaltiger sind.
    Nein, es gäbe nicht bedeutend mehr Vergewaltigungen.
    Es ist nur ein sehr geringer Anteil der Gäste, die Gewalt- und Machtspiele mögen. Vergewaltiger vergewaltigen.
    Die meisten Gäste suchen Zärtlichkeit und Wärme - nicht Gewalt.

    Jenny
  • Moin JennyHN,
    da möchte auch ich noch etwas zu sagen. Zuerst einmal finde ich es sehr interessant mal mit einen Sexworkerin über solche Dinge zu sprechen und es aus deren und deiner Sicht zu hören.
    Ich weiß, dass ihr nicht nur eure Körperöffnungen zur Verfügung stellt, dessen bin ich mir bewusst. Doch kann ich mir nicht vorstellen, und ich kann da nur für mich sprechen, dass man geschäftlich Zärtlickeiten austauschen kann. Denn Dienstleister und Kunde vollbringen ein Geschäft. Sex ist nicht gleich Sex. Aber der Sex, in dem es auch um Zärtlichkeiten geht, da ist auch Liebe im Spiel. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, was nicht heißt, dass es nicht geht. Geht es wirklich, freut es mich für die Menschen, die sie bekommen können, aber da ist mein Vorstellungsvermögen vorbei. Für mich ginge das nicht.
    Und zu der Geschichte von Prostituierten und Vergewaltigern: Ich behaupte ja nicht, dass alle Kunden von Prostituierten zu Vergewaltigern werden würden, wenn es sie nicht gäbe. Aber eins ist klar: Gewalt entsteht zu 90% aus Frustration und Verzweiflung, und so ist es auch bei Vergewaltigungen. Wahrscheinlich nicht in einer so hohen Rate, aber es ist so. Ich wollte das nicht pauschalisieren, da hatte ich mich vielleicht auch klarer ausdrücken und weiter ausholen müssen. Aber meine Aussage drückt auch nicht aus, dass alle Kunden dieses Gewerbes dann zu Vergewaltigern werden, dass habe ich auch so nicht gesagt. Aber die Vergewaltigungsrate würde definitiv steigen. Denn die Kunden, die nicht mal hässlichen Sex wollen, aber irgendwann einfach frustriert sind, werden durchdrehen und sich einfach nehmen, was sie wollen. Und dann führt Frustration zu Gewalt. Damit schließe ich nicht die Menschen ein, die es einfach in sich tragen, deren Rate bestimmt sogar höher ist. Aber von der Hand zu weisen ist es nicht.

    LG, balu
  • Guten Morgen, Balu!
    Ich respektiere deine Meinung.

    Ich denke nur, daß es ungut ist, wenn man die Sätze der Medien völlig unreflektiert immer und immer wieder in der selben Pauschalisierung weiter verbreitet.

    Deine Schlußfolgerung ist sicherlich zutreffend.
    Das läßt sich meiner Meinung nach auch gut beim Problem der Jugendkriminalität ersehen.
    Jedoch finde ich Pauschalisierungen sehr verletztend.

    Ich denke, gerade Menschen mit Behinderung können das doch wohl aus Erfahrung gut nachvollziehen.
    Wir sind ALLE individuell.
    Jede Art von Behinderung; jede Art deren Behandlung und Problemlösung; jedes Hilfsmittel - und auch jede Sexarbeiterin und jeder Gast.

    Und ja, man kann Wärme geben; Nähe und Zärtlichkeit - als Prostituierte genauso, wie als MENSCH (weil ich ein solcher auch TROTZ, oder gar DURCH meinen Beruf bin).
    Man kann es dann, wenn man nicht nur den Wert des Geldes sieht - sondern den Wert des Gegenübers; seines Herzens; seiner Erfahrungen und seiner Gefühle.
    Jenny

  • Hallo!

    Deine Geschichte erinnert mich an einen Bekannten von uns,der auch mit 18 Jahren vor längerer Zeit,keine sexuele Erfahrung noch nicht hatte und mit Mädels so seine Probleme.
    Er war einfach nur schüchtern und unbeholfen.
    Da habe ich ihn an seinem Geburtstag gefragt,ob er sich vorstellen könnte mit einer Profesionellen Kontakt zu haben,wenn ich ihm dabei helfen würde.

    Ich habe nach dem Gespräch in seiner Anwesenheit,bei einem Haus angerufen,das solche Dienste anbietet.Habe der Dame auf der anderen Seite der Leitung das Problem geschildert und auch nach dem Preis gefragt.
    Es war ein sehr sachliches Gespräch und es entstand keinerlei Eindruck von Schmutz.
    Der junge Mann wußte hinterher genau was Sache war und es dauerte nicht lange,bis er eine feste Freundin hatte.
    Das er in diesem Haus war,da auch ein Lokal dort untergebracht ist,hat er mir mal beiläufig erzählt,jedoch nicht ob mehr passiert war.
    Für mich war dieses Gespräch auch eine Neue Erfahrung,würde ich aber jedem Raten,der sich damit auseinandersetzen will.
    Ein ehrliches Telefonat,kann hilfreich sein.
    Gruß
    SENDRINE 😺

  • Hallo Harmonica,

    Die Sehnsucht nach Liebe und Zärtlichkeiten steckt in jedem von uns - auch bei den Personen mit einer Behinderung.

    Für diejenigen, die nicht genau wissen, was sie wollen, die eigenen Bedürfnisse nicht kennen, wäre der Gang zur Prostituierten nicht hilfreich. Sondern im Umkehrschluss eine negativ Erfahrung. Alleine durch das Unwissen in und zu der eigenen Sexualität. In diesen Fällen wäre eine Sexualbegleitung im Sinne einer Sexualtherapie angebrachter, um zunächst mehr über sich selbst, die eigenen Wünsche, Bedürfnisse zu erfahren.

    Bei vielen Betroffenen steht auch nicht der Akt in sich im Vordergrund, sondern es ist die damit verbundene besondere Zuwendung, sich angenommen fühlen, in der Verständigung- in der Kommunikation, Zuneigung zeigen dürfen, streicheln, schmusen, kuscheln etc. je nach dem in wie weit man dies wünscht und zulässt. Allerdings sollten Wünsche in der Sexualität immer klar formuliert werden in der Kommunikation miteinander, denn nur so lebt man eine erfüllte Sexualität.

    Liebe & Zärtlichkeiten, sollte jeder in der eigenen Erfahrung erleben, ausleben dürfen ob nun mit oder ohne Behinderung, die Grenzen dazu ergeben sich im Zusammenspiel und werden von den Partnern gemeinsam bestimmt. Mfg Lyn


  • Ich finde, wenn es möglich ist, sollte man aber durchaus probieren eine normale Partnerschafft zu erreichen.

    Ich kenne dieses Problem auch und habe des öffteren überlegt, ob ich solche Dienste in Anspruch nehmen sollte. Jedoch meine ich, man sollte menschlich Werte nicht aufgeben und es auf normalen Wege probieren und wenn es dann nicht funktioniert, dann kann man diesen Weg immer noch gehen.
  • hi,

    ich habe schwere spastische tetraparese, trodem geh ich mit meinem Sexleben recht offen. Irgendwann habe ich gelernt meine Wünsche zu äußern. momentan lebe ich in einer offenen Beziehung. Vorallem will noch mal betonen das Sex nicht nur rein körperlich ist, sondern zu 80 % im Kopf statt findet. Das will heißen mit ein wenig Fantasie kann man sich wunderbare Sexerlebnisse schaffen, ob allein oder zu mehreren.

    Ich habe noch nicht ausprobiert mit einer Sexworkerin oder ähnliches zu schlafen, daher weis ich nicht ob es was für mich wäre. Auf jeden Fall zieh ich meinen Hut vor dieser Berufsgruppe (ich hoff ihr wisst was ich mein).

    Lieben Gruß
    Uli
  • Hallo Uli,

    ich finde es toll, das du diese ausleben kannst und trotzdem frage ich mich zugleich, wie du es geschafft hast, trotz der schwere deiner Behinderung so etwas zu erlangen?

    Hut ab.

    Ich möchte aber zu meinem letzen Post noch etwas zufügen.

    Es giebt bei so etwas kein richtig oder falsch, also ob man zu einer Professionällen geht oder nicht. Das wichtigste ist, das man sich selbst in der Rolle gutfühlt.
  • N'abend Jenny,
    noch ein paar kurze Worte, sonst komme ich nämlich völlig vom Thema ab, aber das möchte ich noch kurz dazu sagen:

    JennyHN hat geschrieben:
    Ich respektiere deine Meinung.

    Ich denke nur, daß es ungut ist, wenn man die Sätze der Medien völlig unreflektiert immer und immer wieder in der selben Pauschalisierung weiter verbreitet.

    Deine Schlußfolgerung ist sicherlich zutreffend.
    Das läßt sich meiner Meinung nach auch gut beim Problem der Jugendkriminalität ersehen.
    Jedoch finde ich Pauschalisierungen sehr verletztend.


    Auch ich respektiere jedermanns, na ja fast, Meinung, so auch deine. Ich kann es mir trotzdem nicht vorstellen, aber das sei von mir dahingestellt.

    Weder pauschalisiere ich und ich verachte die Aussagen der Medien, die keine andere Aufgabe haben als das Volk aufzuhetzen. Gegen was, kann man mit offenen Augen immer recht gut beobachten. Wenn ich eine Schlussfolgerund treffe, dann, weil ich dahinter stehe, und nicht, weil mir die Medien das sagen. Ich lasse mich nämlich nicht manipulieren und höre/lese auch zwischen den Zeilen.
    Auf das, was die Medien wir sagen, kehre ich mich einen feuchten Dreck, denn es ist sowieso selten die Wahrheit. Oft genug ecke ich mit meinen Meinungen und Urteilen an. Das ich jetzt einmal (und das nicht mal bewusst, da ich so etwas noch nie gesehen/gehört habe) einmal die Worte der Medien wiedergebe, ist purer Zufall.
    Ich kann mir meine eigene Meinung bilden und die spreche ich auch immer laut aus und stehe ganz offen dazu.

    Aber das nur noch kurz zu meiner Einstellung, womit ich dann auch enden möchte, weil wie gesagt: Thema verfehlt, setzen sechs 😛
    Aber meine Meinung ist auch wirklich meine ...

    Ich wünsche dir einen schönen Abend!!
  • Schönen Guten Abend!

    Ich bin neu in diesem Forum und möchte mich deshalb kurz vorstellen, bevor ich dann gleich ins Thema einsteige.

    Ich bin 25, männlich, habe eine schwere Muskelkrankheit und bin deshalb auf einen Elektrorollstuhl und rund um die Uhr auf Assistenz angewiesen. Und ich muss mich outen: Ich... ich ähh... ämm... ich... ähh... ich habe manchmal Lust auf Sex! 😃

    Versteht man die Ironie?
    Ich hoffe doch.

    Sexualität ist - wie schon gesagt wurde - etwas völlig normales, wofür man sich nicht schämen sollte. Dies zu erkennen und zu verinnerlichen ist meiner Meinung nach der erste Schritt zu einem erfüllten sexuellen Leben. Denn dann ist man im Kopf bereit, den nächsten Schritt, den Schritt der praktischen Umsetzung zu gehen, wie immer der auch aussehen mag... Ob Selbstbefriedigung, ob Freundin, ob Sexualassistentin oder Prostituierte, das muss und soll jeder für sich entscheiden.

    Völlig unverständlich erscheinen mir nur die Ansichten, die manche Menschen (leider noch sehr viele in unserer Gesellschaft) von Sexworkern haben. Denn wenn doch Sexualität etwas normales ist, warum soll dann das Verkaufen von sexuellen Dienstleistungen etwas unnormales sein?

    Ich persönlich habe bisher nur außerordentlich positive Erfahrungen mit Prostituierten gemacht. Es waren intensive und erinnerungswerte, aber vor allem auch sehr zärtliche (ja, balu24, zärtliche) Stunden. Deshalb, Harmonica, kann ich dir nur dazu raten, einen ersten Versuch zu starten, wenn du das wirklich willst. Es gehört schon eine große Portion Selbstüberwindung dazu, vor allem beim ersten Mal, aber wenn du die Begegnung gut planst und sorgfältig auswählst, wirst du ganz bestimmt dafür belohnt.

    Gerne gebe ich dir auch weitere Ratschläge, auf was bei der Planung zu achten ist. Es dauert bei mir nur manchmal ein bisschen, bis ich antworte, also wundere dich nicht, wenn du mal eine Woche lang nichts von mir hörst. 😺

    In diesem Sinne
    bis bald
  • Hallo Julian,

    Erstmal ein Herzliches Willkommen hier im Forum. Ich wünsche dir hier eine schöne Zeit.

    Ein toller Beitrag, der den Nagel aufm Kopf getroffen hat.

    Liebe Grüße
    Ondata
  • @Julian69: Ich sage ja nicht, dass es nicht auch zärtlich sein kann, Julian. Ich kann es mir persönlich nur nicht vorstellen und für mich wäre das auch nichts. Und ich sage auch nicht, dass es etwas unnormales ist oder abstoßend auf mich wirkt. Wenn dem wirklich so ist (und das muss es wohl) dann freut mich das für die Menschen, die das erleben. Ich diskreminiere damit ja niemanden - es ist nur für mich nicht vorstellbar
  • Wenn mir die Möglichkeit hätten, würden wir uns die wirkliche Zärtlichkeit auch auf normalen Wege holen, jedoch wird es durch unser Handicap kaum möglich sein, dies zu erreichen.


  • Hallo!

    Leider sehe ich das überhaupt nicht so wie Ondata.

    Es kommt auf den einzelnen an.
    Männer und Frauen,mit eingeschränkten Selbstwertgefühl,werden immer
    Schwierigkeiten haben,beim Umgang mit dem anderen Geschlecht.

    Den wenn das stimmen würde,gäbe es kaum Partnerschaften,weil Schönheit immer im
    Auge des Betrachters liegt.

    Liebe kennt auch kein Handicap.
    Traut Euch unter Menschen und steht zu Euren Fehlern,dies währe ein Schritt nach vorne.
    Ein Besuch bei einer provisionellen Liebesdienerin mit Gespräch kann hilfreich sein,muß jedoch jeder für sich selbst beantworten,ob er diesen Weg wählen will.
    Gruß
    SENDRINE 😺
  • Gut zu wissen, das es bei mir nicht am fehlendem Selbstwertgefühl liegt. Das Problem ist nur, das viele Frauen sich nicht vorstellen könnten, jemanden nicht gerade gutausehenden Mann zu lieben.

    Aber wir können es aber auch verstehen, da wir wohl selbst auch so denken. Es giebt ja auch süße Mädels, die eine Seele von Mensch sind.
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