Das Leben mit Behinderung in kleinen Kreisen
Wie gestaltet sich das Leben mit Behinderung wenn keine Änderung kommt? Teilt eure Erlebnisse und unterstützt euch gegenseitig!
*Satz von der Redaktion zur besseren Auffindbarkeit eingefügt*
Mein Leben dreht sich in Kreisen, seit ich denken kann. Die Inhalte verändern sich zwar, doch die Gefühle in den Kreisen sind immer dieselben.
Ich nehme mir etwas vor, sei es, eine Schule zu besuchen oder einen Ausbildung abzuschliessen. Am Anfang weiss ich nicht, ob es klappt. Ich bin vorsichtig und gebe mein Bestes. Irgendwann, nach einer längeren oder kürzeren Zeit, habe ich mehr Selbstvertrauen und glaube daran, dass ich mein Ziel erreichen kann. Manchmal geht es eine Weile lang gut. Trotzdem kommt früher oder später der Moment, wo es nicht mehr geht. Etwas geht schief, und auf einmal glaube ich nicht mehr daran, dass ich mein Ziel erreichen kann. Nach einer kürzeren oder längeren Zeit starte ich einen neuen Versuch. Entweder im gleichen Setting, oder in einem Anderen. Und schon geht der kleine Kreis von Vorne los.
Ich bin den Kreis leid. Im Moment bin ich dort, wo ich wieder gescheitert bin. Nun frage ich mich, ob ich noch weitermachen soll. Soll ich den Kreis noch einmal starten? Bringt das noch etwas? Warum soll ich den Kreis nochmal durchlaufen, nur um wieder am gleichen Punkt stehen zu bleiben?
Kommentare (im Rahmen der Nettiquette) herzlich willkommen.
Antworten
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weil man irgendwann über den Punkt hinaus kommt und dadurch der Kreis spiralförmig stetig größer wird, sprich wir lernen stets hinzu, das scheint unsere Bestimmung zu sein und ich persönlich finde das auch gut so, das Leben hält ständig neue Erfahrungen für uns bereit und wir können stets hinzulernen, so wird es auch nie langweilig.
Mit den besten Grüßen aus dem Frankenland.
P. S. always look on the bright Side of Life! 😍
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Um dazu was sagen zu können, müßte man wohlmöglich mehr Details wissen.
Wenn du jetzt .... zum wievielten mal, bei der gleichen Aufgabe, im gleichen Job.... gescheitert bist, läßt sich so nur sagen, das du deine Ziele vielleicht nicht ganz so hoch hängen solltest, und erst wenn du wiederkehrende Aufgaben immer wieder sicher erledigen kannst, eine Steigerung versuchen ... oder einsehen das mehr halt nicht geht, und das Beste daraus machen... solltest.
:-) Helmut
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Ich bin kein Psychologe deshalb ist die Antwort auch nur meine Ansicht.
Dein Propblem scheint nicht der Kreis zu sein.Du hast nur das Gefühl das es ein Kreis ist weil du immer wieder an einem gleichen Punkt Endes.
Du hast ein Problem das auftaucht und in dem Moment tauchst du ab und beginnst wieder von vorne.Daher das Kreisgefühl.
Wie beim Autofahren.Es kommt ein Schild mit Achtung "Baustelle" und du drehst um und fährst zurück.Dann wendest du und fährst wieder auf der gleichen Strecke auf das Schild zu.Du suchst erst garnicht nach einem "Umweg",nach einer "Umgehung"um auf der Strasse weiter zu kommen.Du siehst nur das Schild und gibst in dem Moment auf.
Woher es kommt kann ich Dir nicht sagen.Mangelndes Selbstvertrauen würde ich sagen.Du scheust den Konflik und fährst wieder zurück.
Was du brauchst ist ein Lotse,einen Psychologen,oder einfach einen Menschen der dir Hilft das Problem zu lösen.
Das wirkt sicherlich nicht beim ersten Mal.Aber mit der Zeit,so denke ich,wirst du in der Lage sein Probleme zu lösen und dir den Weg frei zu räumen.Das geht nicht von heute auf morgen und sicherlich auch nur in kleinen Schritten.Aber es wäre ein Anfang,Stehen zu bleiben ist keine Lösung.Man wird frustriert und sucht dann Lösungen in Alkohol,Drogen oder man versucht es mit Gewalt.
Wie gesagt.Ich bin kein Psychologe.Es ist nur meine eigen Ansicht zu deinem Problem.
Gruß
Ralf
(Antwort ist keine Rechts oder Medizinische Beratung.Für die Richtigkeit der Antwort wird keine Haftung übernommen.Einige Antworten werden mithilfe einer KI geschrieben.(Artikel wird gekennzeichnet)
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Betrachte es vielleicht auch als einen Weg, der gerne mal schief und krumm sein darf. Hast du das richtige Ziel schon gefunden?
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Update: Der Kreis hat sich vor vier Wochen wieder geschlossen. Ich habe entschieden, ihn nicht wieder neu zu starten. Ich bin wieder einmal schwer depressiv. Ich gehe zwar noch zur Arbeit, aber ich verhindere aktiv, dass es mir besser geht. Ich möchte nicht mehr dass es mir besser geht, weil dann geht es mir in 6 - 12 Monaten wieder schlecht. Alle anderen Menschen scheinen dies als Teil eines normalen Lebens zu akzeptieren, nur ich nicht. Ich werde das nicht akzeptieren. Ein Leben macht keinen Sinn, wenn man immer wieder an denselben Punkt kommt. Ich bin lieber für den Rest meines Lebens depressiv und fehlernährt, anstatt mir immer wieder vergebens neue Hoffnung zu machen. Ich bin auf eine Art sehr intelligent und auf eine andere Art zu dumm zum Leben. Ich bin zu behindert, um als normal durchzugehen, aber zu wenig behindert, um mit einem Leben in einem Behindertenheim oder einer ähnlichen Institution zufrieden zu sein.
Dabei hat es zu Beginn dieses Jahres so gut ausgesehen. Ich hatte gerade von einer Anstellung im Stundenlohn zu einer Festanstellung bei der selben Arbeitgeberin gewechselt, meine Arbeit machte mir Spass. Meine Chefin ist auch heute immer noch super, sehr verständnisvoll. Die Frage ist nur, wie lange noch. Das wird sich zeigen. Meine Arbeit macht mir nämlich keinen Spass mehr. Die ganze Tragik in der Immobilienbrache, die Schicksale der einkommensschwachen Mieter*innen, die Aktionen der intelligenzschwachen Mieter*innen (mit entsprechender Kostenfolge...), weitere Dinge, über die ich hier nicht ins Detail gehen kann. All das hat meine Seele zerstört. Ich halte dies kaum mehr aus. Es ist, als wäre ich enorm gealtert in dieser kurzen Zeit. Ich habe in etwas mehr als einem halben Jahr genug Geschichten für ein ganzes Erwerbsleben gehört. Jeder Tag bei der Arbeit zeigt mir ganz deutlich die vielen Probleme in unserer Gesellschaft auf. Ich mag nicht mehr.
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Hallo @OK
Du bist mit deinen Gedanken nicht allein, wie dir geht es auch anderen. Deine Schilderungen wirken erdrückend, die gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten hinterlassen Wut und ein Gefühl von absoluter Hilflosigkeit… Toll, dass du es trotzdem morgens aus dem Bett schaffst und zur Arbeit gehst!
Gibt es Menschen in deinem Umfeld, denen du dich anvertrauen kannst, die dir zuhören und die sich vielleicht auch Sorgen machen? Ich habe in meiner Arbeit die Erfahrung gemacht, dass es hilft, mit solchen Gedanken nicht alleine zu bleiben. Und auch wenn du aktuell keinen Ausweg siehst, sich die Spirale immer weiter nach unten dreht - welche Kleinigkeiten in deinem Leben tun dir gut? Was hat bei den letzten Malen geholfen, als es dir so erging wie jetzt? Eine Entdeckungsreise, am besten in Begleitung einer Fachperson (Psychotherapeut:in oder Psychiater:in), kann wieder ein bisschen Licht in eine sonst so scheinbar unendlich dunkle Welt bringen.
🌻
Psychologin, M.Sc. / Bereich Schulpsychologie
Mein Wissen bezieht sich insbesondere auf Themen wie: psychische Störungen, psychische Gesundheit, schulische Unterstützungsmöglichkeiten, Prüfung einer Sonderschulung, Angebote von psychologischer oder psychotherapeutischer Beratung/Unterstützung 🌻
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"Eine Entdeckungsreise, am besten in Begleitung einer Fachperson (Psychotherapeut:in oder Psychiater:in), kann wieder ein bisschen Licht in eine sonst so scheinbar unendlich dunkle Welt bringen."
@asophies hallo, wie ich zuletzt las, ist OT verzweifelt auf der suche nach therapeutischer hilfe. ob sich da was neues ergeben hat, schrieb sie bisher nicht (soweit ich ihre posts gelesen habe).
vg jenner
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@asophies Mein Umfeld ist informiert.
Aktuell dreht sich der Kreis nicht. Ich habe sehr oft versucht, nahe am Höhepunkt aus dem Kreis auszusteigen. Nun habe ich endlich erkannt, dass ich stattdessen am Tiefpunkt aus dem Kreis aussteigen muss, und das habe ich nun auch getan. Ich kämpfe nun dafür, dass sich der Kreis nicht erneut zu drehen beginnt. Es ist paradox, aber ich muss dafür sorgen, dass es mir eben nicht besser geht. Mein Gemütszustand ist nun seit vier Wochen auf tiefen Niveau stabil.
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@OK Ich kann deinen Schmerz/Zweifel verstehen. Könnte es sein dass du dich selber immer wieder verurteilst? weil du deine eigenen Vorstellungen wie etwas sein sollte eigentlich übertreffen willst. Was erschöpfend ist und mega frustrierend. Weil nichts was du machst scheint dir gut genug zu sein. So einwenig ein perfektionisten.
Das war das erste was ich spürte als ich dein Bericht grad las.
Ich weiss es ist das schwierigste, aber selbstliebe und sehr sehr sehr viel selbstakzeptanz im grossen. Nur weil du ja eigentlich haar genau weisst das du Menschen die kämpfe führen auch akzeptiert hast und geliebt hast. Wieso dann so hart vors Gericht mit dir selber?! Du bist es doch auch WERT!
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