Lohnen sich Antidepressiva bei Panik/Angststörrungen?

Zap
Zap
bearbeitet 2. Jan 2023, 11:31 in Psychische Krankheiten

Hallo Zusammen,


Seit dem ich rund 14 Jahre alt war habe ich Panikattacken, teilweise habe ich sie besser unter kontrolle und teilweise weniger. Seit den letzten zwei Jahren wurden sie jedoch immer schlimmer. Seit letztem Sommer bin ich deshalb in Behandlung bei einer Psychotherapeutin. Ich dacht, dass ich gute vortschritte gemacht habe. Jedoch ist es immernoch so dass mich die Panikattacken ziemlich verfolgen.


Ich sage pläne ab weil ich Angst habe wieder eine Panikattacke zu haben. Generell bin ich bei sozialen events oder auch im Studium immer nervös. Was dazu führt, dass ich obwohl es mir kotzübel ist, ich jede Pause auf die Toilette muss, mich durch den Tag kämpfe. Da man seinen Ängsten ja nicht aus dem Weg gehen soll sondern sich diesen Stellen und diese Akzeptieren. Nur leider gibt es kaum vortschritte.


Zwei Freund*innen von mir hatten es ähnlich wie ich und bekamen von ihren Therapeuten Antidepressiva verschrieben. Da ich nur durch die Therapie gefühlt nicht weiter komme habe ich vor rund 2 Monaten mal bei meiner Psychologin nachgefragt, ob das jenachdem bei mir auch in Frage kommen würde. Sie verneinte dies und sagte selber dass sie generell kaum Antidepressiva verschreibt. Ich bin mir natürlich bewusst, dass diese Medikamente nicht nur harmlos sind, aber ich würde wirklich sehr gerne mal nur sorgen um den vielen Stoff an der Uni machen und nicht wo ich mich im Höhrsaal hinsetzte um so schnell wie möglich wieder raus kommen zu können.


Nun zu meiner Frage. Kann ich meine Psychologin nochmals nach Antidepressiva fragen? Bzw. lohnen sich diese Überhaupt bei meiner Angststörrung? Was sind eure Erfahrungen mit Antidepressiva?


Ganz liebe Grüsse und schon einmal vielen Dank falls jemand antwortet :)

Beste Antworten

  • [Gelöschter Benutzer]
    bearbeitet 26. Mai 2022, 11:25 Antwort ✓

    "Kann ich meine Psychologin nochmals nach Antidepressiva fragen? Bzw. lohnen sich diese Überhaupt bei meiner Angststörrung?"


    @Zap hallo, natürlich kannst du nochmals fragen. antidepressiva können bei angststörungen sehr hilfreich sein. kein medi ist harmlos, kann unter umständen auch nebenwirkungen haben, aber die machen nicht abhängig, wie z.b. psychopharmaka.


    alles gute 😉

  • Hallo Zap


    Erstmal Hut ab, dass du so offen und nachvollziehbar über deine Krankheit und Gefühle schreibst: Das kann nicht jeder! Zu deiner Frage: Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mir Antidepressiva relativ gut gegen Angststörungen geholfen haben. Es gibt Präparate, die angstlösend wirken, am besten bewährt haben sich selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und selektiven Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI). Die Nebenwirkungen sind von Person zu Person unterschiedlich, am häufigsten beobachtet werden bei dieser Art von Medikament Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall, Appetitlosigkeit und Erbrechen sowie sexuelle Funktionsstörungen. Viele dieser Nebenwirkungen verschwinden eine gewisse Zeit nach der ersten Einnahme, dennoch ist es wichtig, Antidepressiva nur unter der engen Begleitung einer Fachperson einzunehmen. Wäre ich in deiner Situation, würde ich einen Versuch wagen und die Therapeutin nochmals bezüglich einer medikamentösen Behandlung ansprechen. Mehr zum Thema Angststörungen findest du übrigens hier und in diesem Beitrag liest du Einzelheiten über Panikattacken und deren Behandlungsmöglichkeiten.


    Noch eine kleine Bemerkung nebenbei: Beim Lesen deines Beitrages ist mir aufgefallen, dass du deine Therapeutin als "Psychologin" beschreibst. Vielleicht handelt es sich um einen Tippfehler, aber Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen sind meines Wissens nicht befugt, Medikamente wie Antidepressiva zu verschreiben. Das machen in der Regel Psychiater:innen, die Medizin studiert haben und somit Ärzte sind. Falls es sich bei deiner Therapeutin also tatsächlich um eine Psychologin (ohne Medizinstudium) handelt, müsstest du dich für die Verschreibung von Medikamenten aller Art sowieso an einen Psychiater oder eine Psychiaterin wenden.


    Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen und wünsche dir, dass du eine für dich geeignete Behandlungsmethode findest und dein Leben nicht mehr so sehr von der Angststörung eingeschränkt wird!


    Liebe Grüsse

    Janine

«1

Antworten

  • Hi, bin gerade über diesen Beitrag gestolpert und dachte ich werfe einfach mal meine Erfahrung dazu;


    Mir haben angstlösende Medikamente maßgeblich geholfen. Ich würde es zwar nicht verallgemeinern wollen weil natürlich jede/r anders ist und reagiert, aber in meinem Fall waren und sind diese Medikamente eine große Hilfe.

    Schwierig ist es für manche, das Richtige zu finden. Das kann schonmal ein längerer Weg sein, in meinem Fall war es relativ einfach. Nebenwirkungen sind bei jedem Medikament zu erwarten - jedenfalls anfangs. Davon habe ich mich nicht entmutigen lassen, ich weiß aber, dass es je nachdem was auftritt auch schwierig sein kann.


    Sollte das Thema für dich noch aktuell sein und dich meine persönliche Erfahrung interessieren, kannst du natürlich gerne fragen.


    Liebe Grüße

    D.

  • Bei Antidepressiva (und auch bei vielen anderen Medikamenten) kann man leider im Voraus nie mit Sicherheit sagen, ob sie helfen oder nicht und ob die Nebenwirkungen im Verhältnis zur Wirkung ertragbar sind. Es kann auch sein, dass du mehrere Antidepressiva ausprobieren musst, bis du das Richtige für dich gefunden hast. Diese Zeit des Ausprobierens kann mit Unsicherheit verbunden sein und demotivierend wirken.


    Meiner Meinung nach können Antidepressiva durchaus abhängig machen, auch wenn Ärzte dies nicht immer zugeben möchten. Ich habe meine Antidepressiva vor Kurzem ausgeschlichen, es kam dabei zu leichten Entzugserscheinungen (zittern).


    Nachfolgend meine Erfahrungen mit Antidepressiva, die nicht so positiv sind, wie von manch anderen Menschen. Dies sind jedoch nur meine Erfahrungen. Wenn man bedenkt, dass ich eine Asperger-Autistin bin, dadurch mein Gehirn nicht ganz so funktioniert wie das Durchschnittsgehirn und Antidepressiva im Gehirn wirken, ist anzunehmen, dass meine Erfahrungen sich nicht unbedingt mit den Erfahrungen eines Durchschnittsmenschen decken:


    Ich habe keine diagnostizierte Angststörung. Ich habe viele Jahre lang Antidepressiva gegen Depressionen genommen. Beim fünften Präparat waren die Nebenwirkungen endlich nicht mehr störend. Während der Einnahme habe ich die Wirkung nie wirklich wahrgenommen. Das war dann auch der Grund, weshalb ich das Medikament vor Kurzem ausgeschlichen habe. Nachdem die körperlichen Entzugserscheinungen vorbei waren, merkte ich eine Veränderung in meinem Gehirn. Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt klarer und wacher bin im Kopf.


    Rückblickend war es ok, dass ich das Medikament während meiner Lehre genommen habe. Sonst hätte ich die Lehre und die vielen grenzwertigen Dinge, die Vorgesetzte und Ämter zum Teil getan haben, vielleicht nicht ausgehalten. Ich habe es jedoch auch mit Medikament kaum ausgehalten und hatte während meiner Lehrzeit mehrere Nervenzusammenbrüche. Im Moment bin ich aber froh, dass ich keine Antidepressiva mehr nehmen muss. Sonst müsste ich mich nämlich jetzt (nach einem eher misslungenen Klinikaufenthalt) beeilen, einen Psychiater zu finden, um an meine Medikamente zu kommen. Fast so wie eine Drogensüchtige, die ihren "Stoff" braucht. Das könnte dazu führen, dass ich den erstbesten Psychiater nehmen würde und dann wieder (wie das schonmal vorgekommen ist) einen eher suboptimalen Psychiater hätte, was meiner Gesundheit nicht gut tun würde.


    Ich persönlich möchte keine Antidepressiva mehr nehmen. Falls du aber denkst, dass Antidepressiva dir helfen könnten, würde ich es an deiner Stelle versuchen. Garantien kann einem da niemand geben und manchmal muss man etwas versuchen, wenn man nicht in der gleichen Situation stehenbleiben will, in der man schon ist.

  • Pitjes
    Pitjes ✭✭✭
    bearbeitet 6. Dez 2022, 13:16

    @Zap und @OK

    Grundsätzlich können Medikamente, wie in dieser Frage nach Angstlösern, hilfreich sein. Ich bin jedoch überzeugt davon, die nur als Krücke vorübergehend zu verwenden, und statt Dessen den möglichen Ursachen nachzuspüren. Daher ist es vllt. sinnvoll, sich mit der aktuellen Therapeutin darüber zu unterhalten, ob nicht ein Therapieverfahrenswechsel hin zu einem Tiefenpsychologischen, sogar zu einer Analyse richtiger wäre, es gibt doch Gründe/Auslöser für die Angst. Aber um jetzt erstmal eine schnelle Möglichkeit zu finden, die dich im Studium unterstützt, denn das ist ja superwichtig, und sollte auch Spaß machen, und keine Qual sein wie überhaupt dein Leben Spaß machen sollte, meistens jedenfalls(ja genau toll wie du dich da durchsetzt), wäre meine Idee dazu, könntest du jemanden, den du kennst und magst, und zu dem du Vertrauen hast, nicht mitnehmen in die Vorlesungen? Oder du besuchst, wenn Zeit ist, mit dieser Person für dich angstauslösende Orte oder so, um einfach dein Selbstvertrauen und deine innere Stimme wiederzufinden, und dich nicht weiter zu isolieren. Hast du schon selbst festgestellt. Ist langfristig besser als Medis. Die würde ich in den Semesterferien anfangen, wenn du genug Zeit hast um die Wirkungen, positiv wie negativ, ohne Auswirkungen auf das Studium zu testen.

    Vielleicht könntest du mal bei Gelegenheit erzählen, wie es dir geht?

    Sorgen sind wie Nudeln, man macht sich immer zuviel

    Gib Alles, bloß nicht auf!

  • @Zap

    Ich will nichts wiederholen, es ist wirklich sehr schwierig.

    Am besten ist es, wenn man es ohne schafft.

    Da können gute Freundinnen oder Freunde stabilisierend wirken.

    Du solltest aber immer Deine eigene Meinung behalten und wissen worauf Du Dich einlässt.

    Eine gute Informationsquelle ist youtube, da gibt es viele nützliche Beiträge zu dem Thema

    einen schönen Advent

    Karin

    (Antwort ist keine Rechts oder Medizinische Beratung.Für die Richtigkeit der Antwort wird keine Haftung übernommen)

  • [Gelöschter Benutzer]
    [Gelöschter Benutzer] de ✭✭✭✭✭
    bearbeitet 12. Dez 2022, 19:10


  • @Zap

    Wenn ich etwas falsch gemacht habe, sag es MIR bitte.

    Es gibt zum glück nur wenige, die Themen verwässern wollen

    Trotzdem noch einen schönen Advent

    Karin

    (Antwort ist keine Rechts oder Medizinische Beratung.Für die Richtigkeit der Antwort wird keine Haftung übernommen)

  • [Gelöschter Benutzer]
    bearbeitet 11. Dez 2022, 15:51

    ich bin zwar nicht @Zap, aber DU bist nicht beim thema in o.g. beitrag geblieben und hast DEINEM sprachgesprauch nach das thema "verwässert".

  • @Karlinchen

    Zitat : "Du solltest aber immer Deine eigene Meinung behalten" Zitatende

    Ganz kurz OT

    Du meinst, vermute ich, das eigene Bauchgefühl ?

    OT Ende

    Ich bin ja nicht grundsätzlich gg. die didital medialen Informationsquellen, wenn man auf ein sicheres Gefühl vertrauen kann, Fake von facts abzugrenzen. Oder?

    Sorgen sind wie Nudeln, man macht sich immer zuviel

    Gib Alles, bloß nicht auf!

  • @Liebe Zip


    Antidepressiva oder generell Medikamente sind so eine Sache. Manchmal sind sie nötig und manchmal ist es sinnvoller mal Alternativen auszuprobieren.


    Hast du eine Zusatzversicherung? Falls ja schau mal meinen Artikel hier bei EnableMe an:

    Biofeedback ist eine anerkannte Behandlung und gerade bei psychischen Krankheiten durchaus eine gute Option. Der Vorteil ist, dass dein Gehirn lernt die Ängste zu überwinden und damit langfristig die Medis reduziert werden können. Der Nachteil ist halt, dass es eine gewisse Zeit dauert, bis die Wirkung spürbar ist. In dem Fall können vorübergehend Medis durchaus eine begleitende Unterstützung sein.


    Lieben Gruss

    Priska

    Dipl. Naturheilpraktikerin TEN und Neurofeedback-Therapeutin


    Naturpraxis Hitz - Heilkunde | Neurofeedback | Biofeedback

    Flühstrasse 5, 5415 Rieden AG, www.naturpraxis-hitz.ch

    • EMR Zulassung: Von Krankenkassen anerkannt
  • @Priska_Hitz, ob @Zap dies und auch die anderen beiträge noch liest und sogar antwortet, halte ich für fragwürdig, da zap seit dem 30.5. hier nicht mehr online war. 😎


    vg

  • [Gelöschter Benutzer]
    bearbeitet 16. Dez 2022, 11:43

    @caracross macht hier werbung für ein medikament, das verschreibungspflichtig ist und nicht über eine online-apo bezogen werden darf. es kann süchtig machen und sollte nur eingenommen werden, wenn es ÄRZTLICH verordnet wurde.

  • @annev

    Jaja, aber es hilft ihr. Und du weist ja völlig richtig auf das Kleingedruckte hin.

    Sorgen sind wie Nudeln, man macht sich immer zuviel

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  • [Gelöschter Benutzer]
    bearbeitet 16. Dez 2022, 11:57

    wo habe ich denn auf das kleingedruckte hingewiesen @Pitjes ? nur, dass es süchtig machen kann und ärztl. verordnet sein muss.

    zudem war mir wichtig zu schreiben, dass hier UNERLAUBTE werbung gemacht wurde.

    der beitrag wurde leider gelöscht. 😮

  • @annev

    Also ehrlich, bist ja wieder gut drauf 🤨

    Das war keine Werbung, sie hat bloß erzählt, was ihr hilft. Und weil es verschreibungspflichtig ist, ist wohl Missbrauch nicht zu erwarten.

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  • @jenner

    Huch, woher sollte ich das wissen, wenn's vorher gelöscht wird?

    Ist natürlich doof, dass sich solche Menschen hier anmelden.

    Das kann für Antwortende auch nicht offensichtlich sein.

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  • @Pitjes ja, ich versuche es mit dem "gut drauf sein", aber es vergeht mir so langsam.

    warum die redaktion hier etwas entscheidendes gelöscht hat, keine ahnung.

    aber ich sauge mir das doch nicht aus den fingern. wenn ich zwei werbungen für online-apos sehe, sehe ich sie.

  • @annev

    Ja klar, tut mir auch leid mein Anpfiff.

    Ich überlege schon, wie es verständlicher für Nutzer werden könnte.

    Also ist Werbung grundsätzlich nicht erlaubt?

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  • @Pitjes schon okay, bin schon anderes gewohnt.


    aus der netiquette:

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