Unser Kind ist anders

MyHandicap User
âââ
Das Thema ist alt und kommt immer wieder . In der Novemberausgabe (schweiz) der Zeitschrift wir Eltern sind gute Interviews mit Eltern die ein behindertes kind diagnostizirt bekommen und es trotzdem austragen
Colores
Colores
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Antworten
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Ob die Entscheidung der Eltern richtig ist oder nicht, darĂŒber kann man sich streiten. FĂŒr die Eltern eine Gewissenserleichterung und fĂŒr das Kind die Probleme.
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Hallo Leute,
Gerade heute wird in Deutschland wieder darĂŒber debattiert inwieweit prĂ€natale Diagnostik zulĂ€ssig ist.
Herausgekommen ist, daĂ die automatische Untersuchung einer gendiagnostischen Probe im Labor in Deutschland verboten bleibt.
GruĂ
Surfer
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Wusste gar nicht das PrĂ€natale Untersuchungen ohne einverstĂ€ndniss der Erzeuger gemacht werden Können/dĂŒrfen . Auf jeden Fall sollen sich die Leute es sich sehr gut ĂŒberlegen . Ob sie es wirklich wollen und wie sie sich entscheiden werden . Es sind schon Beziehungen an dieser Frage gescheitert Colores
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ondata hat geschrieben:
Ob die Entscheidung der Eltern richtig ist oder nicht, darĂŒber kann man sich streiten. FĂŒr die Eltern eine Gewissenserleichterung und fĂŒr das Kind die Probleme.
Du wÀrst also am Liebsten nicht geboren worden, ondata?
PND ist in D erlaubt. Wird dann eine Behinderung festgestellt, kann die Schwangerschaft bis zum letzten Tag abgebrochen werden.
Wobei es dann in Bayern z.B. schwierig wird, einen Arzt oder Klinik zu finden, die die Abtreibung in so einem fortgesetzten Stadium noch durchfĂŒhrt.
Diese Woche kam die Frage auf dem Parteitag der CDU auf, ob die Selektion bei der PID erlaubt werden soll. Das heiĂt ob bei einer kĂŒnstlichen Befruchtung das Embryo im Reagenzglas auf potentielle Fehler untersucht werden darf.
Der Parteitag hat sich mit 51:49 gegen diese Möglichkeit ausgesprochen.
DemnÀchst wird das Thema sicher im Bundestag auf die Tagesordnung kommen. mal sehen, was dann heraus kommt.
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Diese Entscheidung ist so unlogisch wie nur sonst was.
Ich denke, die Bayern werden da schon Möglichkeiten finden, Tschechien ist ja nicht weit.
Aber ist denn sowas nötig?
Das ganze Prozedere der Einsetzung der befruchteten Eizelle und danach einer eventuellen Abtreibung ist doch eine unglaubliche Belastung fĂŒr die Eltern, von den immensen Kosten mal ganz abgesehen. Muss man das den Menschen zumuten?
Was ich gerne wĂŒsste: Wenn man eine Befruchtung im Reagenzglas vornimmt---werden da nicht mehrere Eizellen befruchtet?
Wenn dann eine eingesetzt wird, so darf man die anderen wegwerfen?
Das wĂŒrde heiĂen, Wegwerfen erlaubt, aber Selektion ist gegen die göttliche Vorsehung?
Oder befruchtet man immer nur eine Eizelle?
GruĂ,
annca
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Du wÀrst also am Liebsten nicht geboren worden, ondata?
Das habe ich so nicht gemeint, aber es gibt sehr schwere FĂ€lle, wo es fĂŒr die Kinder besser wĂ€re, wenn sie nicht geboren werden.
Ich fĂŒr meinen teil könnte ein halbwegs lebenswertes Leben fĂŒhren, was andere nicht könnten, da schwere der Behinderung so stark ist, das ein lebenswertes Leben nicht möglich wĂ€re.
Gut, man kann sich natĂŒrlich drĂŒber streiten, was ein lebenswertes Leben ist.
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KĂŒnstliche Befruchtung ist nicht unbedingt mein Thema aber, wenn ich es richtig verstanden habe, unterscheidet sich die Praxis hier in D von anderen LĂ€ndern.
Dort können mehrere Eizellen befruchtet werden und dann "der gĂŒnstigste" Embryo eingesetzt werden. Teilweise werden auch x von y eingesetzt. KĂŒnstliche Befruchtung ist die Hauptursache fĂŒr Mehrlingsschwangerschaften.
in D mĂŒssen glaube ich, alle befruchteten Embryos auch eingesetzt werden. Eine Selekion ist nicht erlaubt.
Bei der PND war die Diagnostik zuerst nur fĂŒr die HĂ€rtefĂ€lle und Risikoschwangerschaften virgesehen. Inzwischen ist es Standard bei schlechter Beratung.
Die PID soll auch zunÀchst bei RisikofÀllen angewandt werden, doch bis zum Standard ist es dann auch nicht weit.
Das behinderte Kind als Schaden. Aber glĂŒcklicherweise gibt es die Eugenik.
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ondata hat geschrieben:
Du wÀrst also am Liebsten nicht geboren worden, ondata?
Das habe ich so nicht gemeint, aber es gibt sehr schwere FĂ€lle, wo es fĂŒr die Kinder besser wĂ€re, wenn sie nicht geboren werden.
Ich fĂŒr meinen teil könnte ein halbwegs lebenswertes Leben fĂŒhren, was andere nicht könnten, da schwere der Behinderung so stark ist, das ein lebenswertes Leben nicht möglich wĂ€re.
Gut, man kann sich natĂŒrlich drĂŒber streiten, was ein lebenswertes Leben ist.
Besser gewesen wĂ€re fĂŒr wen? Das Kind, die Eltern, die Gesellschaft....
Dass die Debatte ĂŒber den Wert des Lebens noch mal aufkommen wĂŒrde,
Bei der Diagnose Trisomie 21 endet es in ĂŒber 90% der FĂ€lle mit einer Abtreibung. Manche Eltern mĂŒssen sich dann teilweise schon dafĂŒr rechtfertigen, ob sie nichts vom Down Syndrom ihres Kindes gewuĂt hĂ€tten.
Die Ultraschalltechnik ist seit den 70ern enorm weiter entwickelt und so wÀren meine Eltern heute auch vor der Frage gestanden.
So war ich waren meine Fehlbildungen keine nette Ăberraschung.
Nur berĂŒcksichtigt weder die PID noch die PND, dass die meisten Behinderungen erst wĂ€hrend der Geburt und des Lebens entstehen. Mein Sauerstoffmangel wĂ€hrend der Geburt wĂ€re also auch nicht im Ultraschall aufgefallen.
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Richtig bemerkt Ondata du könntest ein besseres Leben fĂŒhren und andere denen es schlechter geht wie dir FĂŒhren trotzdem ein besseres Leben wie Du das sollte Dir zu Denken geben.
Unsere Medizin ist so weit und kann in 20 oder 50 Jahren vieleicht noch mehr als heute aber bedeutet noch mehr kontrolle ĂŒber den Menschen nicht auch noch mehr Fehler zu machen?
Bedeutet es im Zweifel nicht noch viel schlimmere Fehler und Behinderungen als jetzt?
Gut es sind dann nicht Behinderungen wir wir sie vieleicht heute noch kennen aber
es sind auch durchaus Nachteile da wenn man als Mensch alles Kontrolieren will.
Und hat man wirklich ĂŒber alles die Kontrolle?
Ich denke nicht und wenn man sich mit dem Wunsch TrĂ€gt einem Kind das Leben zu schenken dann gehen wir immer die vielen Risiken mit ein die ĂŒberall sind.
Und man macht sich dann nur verrĂŒckt damit.
Ein geringes Restrisiko bleibt immer und ĂŒberall bei allem was wir tun.
Wenn nicht von vorne herrein feststeht das einer der Eltern ein Hohes Risiko hat
dann finde ich sollte man der Natur nicht ins Handwerk pfuschen wie das so schön heiĂt.
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Naja, ich glaube troztdem, ihr wisst nicht, wie bestraft man ist, mit so einem Aussehen rumlaufen zu mĂŒssen. Wenn man dadurch keinen Zugang zu den normalsten Dingen hat. Man kann nur versuchen das beste raus zu machen, ob es gelingt, ist ne andere Frage.
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Ach weist Du Ondata wir sind mehr oder weniger hier alle gestraft aber haben trotzdem alle irgendwie unseren Weg gemacht.
Nur das ist hier nicht die Frage gewesen es Dreht sich nicht um deine Persönliche Sichtweise der Dinge zu deinen Bestrafungen wie Du es siehst und somit kann ich nur Froh sein das Du nicht ĂŒber sowas entscheiden darfst.
Abgesehen davon Das Menschen ĂŒber Menschenleben entscheiden sollen.
Und damit solltest Du dich an das Thema halten.
Wenn Du schon was dazu schreibst.
Und Fragen hast DU genug beantwortet bekommen jetzt sind auch mal andere dran.
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Allein der Kinder zu liebe sollte das Verfahren angewendet werden dĂŒrfen. Klar, ein gewissen Misbrauch kann es immer geben. Man sollte den Vortschritt auch nutzen, der möglich ist.
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Den Fortschritt nutzen oder ausnutzen?
Und wo sind wir dann irgend wann einmal?
Bei genetisch Vorsortierten Kindern die dann alle einen Gendefekt habe?
Der dann ja wieder Korigiert werden muss Medizinisch.
Stell Dir mal vor in 50 Jahren wĂŒrden alle Kinder die Behinderung aufweisen die du heute hast?
Und man wĂŒrde dann feststellen diese Menschen sind so Perfekt wie sie sind bis auf das eine Merkmal.
Was wĂŒrdest du dazu sagen?
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Der Fortschritt kann es also mit sich bringen, dass in einer Klinik in einem Raum ein FrĂŒhchen in der 25. SSW auf die Welt kommt, fĂŒr das Alles getan wird, wobei auch zukĂŒnftige Handicaps bewuĂt in Kauf genommen werden und in einem anderem Raum. Eine Schwangerschaft wegen einer Behinderung des Kindes in der 25. SSW abgebrochen wird.
da ist die PID natĂŒrlich auch folgerichtig in einer Welt, die wir am liebsten durchplanen wĂŒrden. Kommen wir doch den Zukunftsromanen immer nĂ€her, in denen die "natĂŒrliche" Fortplanzung ohnehin verboten ist.
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Hallo,
steht dann auch irgendwo in deinen BĂŒchern wo wir die Verantwortung abgeben können
als Eltern wenn wir unsere Kinderprodukion den Köchen im Labor ĂŒberlassen?
Das wĂŒrde mich doch dann mal Interessieren?
Denn wenn das schon andere Ăbernehmen möchte ich die Verantwortung fĂŒr den Rest auch nicht mehr.
Denn solange wir die Kinder austragen ist es auch unsere Verantwortung und nimand sollte dafĂŒr verurteilt werden.
WĂ€re doch fĂŒr die Regierung Interessant jetzt wo wir keine Kinder haben sollen sie sich doch welche zusammen basteln dann sind wir fein raus
đ
Und Deutschlands Rente wĂ€re wieder gesichert. đ
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Wenn eine schwangere Frau ein Kind in sich trĂ€gt und weiss das es behindert zur Welt kommen wird kann sie nur ;falsch; handeln .TrĂ€gt sie es aus ist sie egoistisch lĂ€sst sie es abtreiben ist sie/die Aerzte Mörder Wenn bei der Geburt was schief lĂ€uft ist das was anderes . Mein Beitrag war mehr in die Richtung gedacht das ein Paar es sich sehr gut ĂŒberlegen sollte bevor es prĂ€natale Untersuchungen zulĂ€sst . Gerade weil werdende Eltern in so einer schwierigen Situation sind finde ich es wichtig das man sie unterstĂŒtzt (auch wenn wir vielleicht anders entschieden hĂ€tten) . Ein Paar/eine Frau die ein kind abgetrieben haben braucht genauso UnterstĂŒzung wie ein Paar eine Frau die es austrĂ€gt Colores
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Dann möchte ich dazu anmerken das es auch schon bei der Untersuchung
sehr viele Fehler gegeben hat.
Die dann auch zu Behinderungen der Kinder gefĂŒhrt hat auch wenn da nur immer von einer kleiner Prozentzahl die Rede ist.
Da gibt es also auch ein Restrisiko.
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colores hat geschrieben:
Mein Beitrag war mehr in die Richtung gedacht das ein Paar es sich sehr gut ĂŒberlegen sollte bevor es prĂ€natale Untersuchungen zulĂ€sst . Gerade weil werdende Eltern in so einer schwierigen Situation sind finde ich es wichtig das man sie unterstĂŒtzt (auch wenn wir vielleicht anders entschieden hĂ€tten) . Ein Paar/eine Frau die ein kind abgetrieben haben braucht genauso UnterstĂŒzung wie ein Paar eine Frau die es austrĂ€gt Colores
Ganz um PND kommen ja kein werdendes Elternpaar mehr herum. Angefangen beim "Babyfernsehen" = Ultraschallen. Problematisch wird es doch erst dann, wenn es AuffÀlligkeiten gibt.
Werdende Eltern wollen ja nur das beste fĂŒr ihr Kind und wenn warum sollte man das eine oder andere nicht ausschlieĂen wollen, vom Arzt als IGEL-Leistung empfohlen.
Dass die Ergebnisse dann allerdings nicht gewĂŒnscht sind, erzĂ€hlen die Ărzte dann nicht so gerne.
NatĂŒrlich macht es sich kein Elternpaar sich in diesem Stadium der Schwangerschaft die Entscheidung einfach. Verurteilen wĂŒrde ich deshalb auch niemanden.
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Gut, nun habe ich meinen allgemeinen Frust abgelassen; jetzt ist der persönliche dran.
Wir haben uns seinerzeit sehenden Auges auf die Möglichkeit eines "anderen" Kindes eingelassen.
Das als "Gewissenserleichterung" zu bezeichnen, ist schon sehr...bedenklich.
Wir wurden mit der Möglichkeit einer Behinderung unseres ungeborenen Kindes konfrontiert in einer Situation, dass weitere PND uns nur weitere Sicherheit, nicht jedoch Abhilfe im Sinne einer Therapie, gegeben hÀtte.
Was hÀtte diese Sicherheit gebracht?
Entweder hÀtten wir gewusst, das Kind ist okay - dann hÀtte auch bei der Geburt etwas schief gehen können.
Oder wir hÀtten gewusst, dass die Diagnose steht.
Und dann?
Austragen oder abtreiben?
Wir haben uns dieses Kind gewĂŒnscht; ich habe seit Monaten bereits mit dem Wesen in meinem Bauch gesprochen und es gestreichelt und eine Spieluhr draufgelegt...kann man diese GefĂŒhle rĂŒckgĂ€ngig machen, nur weil es nicht so perfekt ist wie andere Kinder?
Gut, mag jetzt jemand sagen, ihr habt egoistisch gehandelt und dem Kind ein behindertes Leben aufgezwungen.
Dazu kann ich nur sagen: Unsere Tochter lebt GERN.
Wir haben jede Menge Spass - natĂŒrlich gibt es schwarze Tage oder auch Wochen (ich werde nie die langen Monate auf der Intensiv vergessen, nie die Nacht, in der die kleine Nina im Nebenzimmer gestorben ist und niemand sagen konnte, ob unsere Tochter ĂŒberleben wird).
Das alles wussten wir nicht vorher, und das ist auch gut so.
Man kann vorher nie wissen, was man aushÀlt, das ergibt sich...
Und zum Thema "Ehe" sage ich; es sind schon Ehen an einer nicht zugeschraubten Zahnpastatube zerbrochen.
Dass eine Ehe an einem behinderten Kind zerbrechen kann, wissen wir alle.
Aber deshalb das Kind abtreiben?
Das muss jeder selbst wissen.
Ich wurde oft gefragt, ob man "das" nicht hÀtte vermeiden können.
Doch ja, man hÀtte unsere Tochter vermeiden können.
Aber wir haben uns fĂŒr sie entschieden und ich gestehe niemandem; auĂer meiner Tochter selbst; zu, diese Entscheidung infrage zu stellen.
Dass die Haltung zu diesem Thema "hier drinnen" Ă€hnlich ist wie "da drauĂen", gibt mir sehr zu denken...
Nachdenkliche GrĂŒĂe
djup
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Liebe dijup
Deine Geschichte berĂŒhrt mich sehr . Du kennst auch unsere . Es bringt mein Thema genau auf den Punkt . Menschen in einer speziellen Situation brauchen eher ein Gebet als eine Predigt
Colores
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