Was macht euch jeden Tag Mut aufs Neue zu kämpfen

@Swisswuff: Ich verstehe, was du meinst. Trotzdem sehe ich das was ich geschrieben habe nicht als Verniedlichung oder Verleugnung der Realität an. Mir fehlt seit zwei Jahren mein Arm unterhalb der Achsel. Der rechte Arm. Ich habe das Schreiben umgelernt, habe gelernt wie ich verschiedenste Dinge kompensieren kann, habe auch wieder das Gitarre spielen in Angriff genommen. Und ja, auch ich habe Momente in denen es mir schwer fällt, es so zu akzeptieren wie es ist. Ein Brot schmieren, etwas schneiden,.... Und weißt du was ich am meisten vermisst habe? Ich kann meine Hände nie wieder falten, ich kann nie wieder in die Hände klatschen und ich werde mein eigenes Kind (wenn ich mal eines habe) nie so hoch heben können, wie ich es vor Zwei Jahren noch mit mir Fremden Kindern konnte. Ich weiß was an meiner Behinderung hängt. Aber es hilft nichts, wenn ich mir selber Leid tue, weil sich dadurch auch an dieser Situation nichts ändert. Ich werde NIE WIEDER zwei solche Arme haben. Ich verkenne nicht die Realität, ich mache mir Mut dafür.

Zu den Kindern: Mir sind ungebremste Kinder lieber. Ja, sie wollen ja begreifen, was anders ist. Fragen nach, fassen an, wollen es genau verstehen. Aber: Sie helfen dir, wenn du Hilfe brauchst. Sie gehen unheimlich vorsichtig und liebevoll mit dir um. Und du kannst dadurch etwas mitgeben. Je offener ich mit meiner Behinderung umgehe, desto offener geht das Kind später mit Behinderung um.