Man fühlt sich komplett entfremdet weil es vielen Menschen besser geht als einem selber

Hallo, geht das jemand ähnlich? ich komme mit den Menschen um mich herum nicht zurecht. Entweder es sind Fressfeinde oder uninteressante Begegnungen mit denen auch kein Nenner zu finden ist. Alle haben gemeinsam, dass es denen besser geht oder zumindest voraussichtlich besser gehen kann als einem selber und niemand von denen will wirklich was mit mir zu tun haben - ich aufgrund des Verhaltens von denen auch nicht mit denen. Trotzdem denke ich mir öfters waswärewenn, dann müsste ich nicht so leben, hätte einige schöne Momente im Leben haben können.
Was mir auch klar wurde: Wenn man arm geboren ist hat man keine Ressourcen um reich zu werden.
Und meine Wohnung wird mein Grab - zumindest solange mein Leichengeruch die Nachbarn nicht alarmiert.
Mir ist im Leben aufgefallen, dass das System in welches ich reingeboren wurde, zwar von Menschen gemacht aber nicht menschlich ist, weil viele der Menschen darin einfach unmenschliche Dinge tun, oft um mehr Geld und Ansehen zu erhalten. Mit Geld kam ich nie klar, ich finde es absurd. Es macht nur Sinn, wenn man bereits privilegiert ist oder Chancen sieht dies zu werden.
Das Leben ist ein Wettbewerb und viele die mit Ressourcen geboren wurden, streben danach die zu mehren.
Menschen wie ich haben nie was zu vermehren. Ich bin bereits arm und behindert geboren worden, werde dafür bis heute gemobbt und diskriminiert. Mein Leben hat keinen Aufstieg, es war nur eine Sackgasse aus der einem niemand hilft. Man erträgt das solange wie der Körper mitmacht. Es gibt andere denen es genauso geht.
habe ich erst spät begriffen wie wichtig Geldhaben und Geldmehren wirklich ist und das es nur ein weiteres Mittel ist um Unterschiede zu schaffen und normales zu belohnen, während schwächliches weniger Geld oder keines erhält. Ohne Geld würde ein Unterschied wegfallen, aber jemanden nach dem Körper/Aussehen, Leistung, Familie, Besitz, zu bewerten und zu belohnen oder bestrafen nicht.
Ich hänge seit Jahren in einem Kreis fest, mit dem Wissen, dass zu leben eigentlich unethisch und sinnlos ist, gerade auch in meiner Situation.
Ich will gar nichts mit dieser Welt und diesem Körper zu tun haben und wäre ganz froh über den Untergang dieses Höllenplaneten.
Vor einem Jahr habe ich mir die Animationsserie Scavengers Reign angesehen, und wieder gemerkt wie traurig es doch ist, geboren zu sein, in so einer Welt wo es eh nur darum geht, einander zu übertreffen, zu fressen, und Beute zu sein.
Man fühlt sich gefangen, weil man das auch ist. Weil man hofft, dass sich doch etwas ändert, entweder man wird stärker oder die Feinde schwächer - um besser zu überleben. Es geht einem jeden nur ums Überleben und Schmerz zu vermeiden. Zuviel Schmerz zerstört den Körper, in dem man die ganzen Wachphasen lang, wirklich steckt - bis zum Schlaf, wo man nicht mitbekommt dass man existiert.
Ich finde es furchtbar. Wenn ich meine Erinnerungen als Buch sehe, ist jede Seite furchtbar unnötiges komisches Leiden. Und wenn ich meine Vorstellungen als Buch sehe, ist alles voller Belohnung, das aus dem Leiden entstand. Im ersten Buch habe ich hunger und erhalte nichts, kann mir nichts holen, mein Körper muss hunger einstellen. Im zweiten habe ich Essen holen können oder erhalten. Aber das zweite Buch existiert nicht so wie mein Körper in der Wohnung, aus der ich nicht kann, weil mich draußen Leute angreifen, wenn die mich sehen.
Wem geht es ähnlich? Es ist zu freudlos mein Leben.
[Bearbeitet]
Kommentare
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Hallo @Nom,
mir geht es nicht ähnlich und dennoch möchte ich auf deine Zeilen eingehen.
Aus deinen Worten liest man eine tiefe Erschöpfung und Enttäuschung heraus – über die Gesellschaft, über zwischenmenschliche Beziehungen und über die eigenen Umstände. Es klingt, als würdest du dich schon lange mit diesen Gedanken quälen, ohne Aussicht auf Besserung.
Ich kann deine Wut und Traurigkeit nachvollziehen, und es ist verständlich, dass du dich entfremdet fühlst, wenn du das Gefühl hast, dass die Welt nur nach Ressourcen, Macht und Privilegien funktioniert. Ja, es ist unfair, dass du in so einer Lage bist und sich nichts verbessert hat.
Auch wenn du schreibst, dass du dich mit niemandem verbunden fühlst – du bist nicht allein mit diesen Gedanken. Es gibt Menschen, die Ähnliches erleben und sich genauso fragen, welchen Sinn das alles hat.
Ich weiß nicht, ob es hilft, aber vielleicht gibt es doch Möglichkeiten, irgendwo kleine Lichtblicke zu finden. Nicht im kapitalistischen Wettlauf, sondern in anderen Formen von Gemeinschaft oder in Menschen, die ähnliche Erfahrungen teilen.Falls du das Gefühl hast, dass alles zu schwer wird – du verdienst Unterstützung. Gibt es jemanden, mit dem du sprechen kannst? Es gibt auch anonyme Hilfsangebote, wo Menschen zuhören, ohne zu urteilen. Du hast ja bereits den Weg zu uns, der Community von EnableMe gefunden und bist dadurch ein Teil dieser großen Gemeinschaft. Lass dir abschließend noch eines sagen: Du bist wertvoll, auch wenn dir die Welt das nicht zeigt.
Ich weiß, dass Worte alleine nichts an deiner Situation ändern, aber du bist nicht allein mit diesen Gedanken. Es gibt Menschen, die dich verstehen würden, wenn du sie findest – und du verdienst es, gehört und gesehen zu werden. Falls du jemals das Bedürfnis hast zu reden, gibt es Möglichkeiten, Hilfe zu finden, die dich nicht verurteilt. Pass auf dich auf.
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Hallo Nom,
ich bin überzeugt, dass es vielen behinderten Menschen zumindest ähnlich geht, wie dir. Auch ich merke, dass die Menschen um mich herum nicht nur keine Ahnung haben, wie es ist, behindert zu sein, sondern es sie auch gar nicht interessiert und sie meine Behinderungen mindestens fahrlässig ignorieren. Sehr deutlich wird das bei meinem Arbeitgeber. Trotz Schwerbehindertenrecht muss ich um alles eigentlich Selbstverständliche kämpfen. Sogar meine direkte Vorgesetzte sagt allen Ernstes zu mir "kümmere dich darum" wenn es z. B. nur um einen Stuhl mit Armlehnen oder einen Parkplatz in Eingangsnähe geht.
Jedem der Gesunden kann im nächsten Moment ein Unfall passieren, der sie selbst mit Behinderungen zurücklässt. Aber daran denken sie lieber nicht.
Ich glaube, was du und auch wir anderen erleben, liegt vor allem an der Realitätsferne der heutigen, virtuellen (also scheinbaren) online-Gesellschaft. Man flüchtet gemeinschaftlich aus dem echten Leben in eine Scheinwelt, die man unter Kontrolle hat. Denn das echte, reale Leben haben sie nicht unter Kontrolle und sie haben verlernt, sich darin zu behaupten. Würde heute z. B. ein weltweiter EMP einen gigantischen, dauerhaften Blackout auslösen, wäre die große Masse völlig hilflos. Kaum einer kann noch selbst kochen/backen, kaum einer kann noch selbst - und per Hand - nähen oder Dinge herstellen. Handwerke sind ausgestorben und auch die alt gewordenen Handwerker sind fort. Wer soll es ihnen beibringen?
Auch denke ich, dass wir ihnen einen Spiegel vorhalten, wie unangenehm das Leben sein kann und sie weichen jeglicher Unannehmlichkeit, Anstrengung und Verantwortung aus. Ja, das ist feige und faul - aber genau das ist (neben ausgeuferter Selbstsucht und Habgier) eines der Hauptmerkmale der sogenannten "Zivilisationen" im Jahr 2025.
Was können wir nun tun? Noch dazu, wenn man kaum Geld hat.
Andere in ähnlichen Situationen finden, sich austauschen, sich treffen, gemeinsam etwas unternehmen. Vielleicht sogar eine Art WG gründen, sich gegenseitig helfen. Jeder Mensch hat irgendein Talent, dass er in eine Gemeinschaft einbringen kann.
Nein, ich bin auch noch nicht so weit, ich arbeite noch Vollzeit und bin vor Schmerzen und Einschränkungen derzeit nicht in der Lage, irgendeine Art von Freizeit zu leben. Aber mit meiner kommenden, ersten OP hoffe ich, endlich den Anfang gefunden/gemancht zu haben. Sobald Hüften, Schultern und Hände wieder funktionieren und weitgehend schmerzfrei sind, kann ich mich ganz auf mein künftiges Leben im Rollstuhl konzentrieren.
Ich habe mir gesagt: "geht nicht" gibt's nicht. D. h., ich passe mir die Umstände den Bedingungen an. Beispiel: Kein Gesunder traut mir Gartenarbeit zu. Aber zwischen Hochbeeten auf Sitzhöhe kann ich mit dem Rollstuhl navigieren und eben doch gärtnern. Mähroboter können den Rasen dazwischen kurzhalten.
Ja, man braucht heute Geld zum leben und um das Leben zu gestalten. Viel davon habe ich auch nicht. Dann muss ich halt Prioritäten setzen und an anderen Stellen sparen. Auch gebrauchte Dinge können ihren Dienst tun und sind nicht so teuer, wie Neugeräte.
Geld beherrscht unsere Welt und die Hirne der meisten Menschen. Sie sind auf etwas dressiert und fixiert, sowie abhängig von etwas, dass sie beherrscht und versklavt. Das werden wir nicht ändern. Aber für mich ist das kein Grund Menschen und Leben zu hassen und abzulehnen. Erst Recht nicht den Planeten, der nun wirklich nichts dafür kann, wie es uns geht. Denn wenn ich so fühlen würde - machte ich mir doch mein Dasein selbst negativ und schlecht. Immer nur - oder eben sehr - negativ zu denken und zu fühlen, ändert nichts und verdirbt uns selbst nur unser Leben. Ich erfreue mich an Tieren und der Natur. Und wenn ich sie nicht selbst aufsuchen kann, dann benutze ich eben die Technik, um sie zu genießen und mich dabei gut zu fühlen.
Ich glaube, es liegt viel mehr an uns selbst, als wir meist erkennen. Von mir z. B. weiß ich, dass mich Lernen, Neues entdeckenTiere und Natur erfreuen und mir positive Erlebnisse verschaffen. Es ist also mein Bestreben, mich täglich mindestene 2x zu freuen und zu lachen. Das Schlimmste, was einem passieren kann, ist die Selbstaufgabe und sich in Neid und Hass, in dunklen Gedanekn und Emotionen zu verlieren. Denn damit schadet man sich am ehesten selbst, meine ich. Ich werfe Gesunden nicht ihre Gesundheit und Reichen nicht ihren Reichtum vor, lediglich, wie sie mit diesen Umständen mit Anderen umgehen. Aber nein, beneiden tue ich sie nicht, denn sie laufen einem goldenen Kalb hinterher, dass ihnen jegliche Zufriedenheit, alle Freiheit und das damit verbundene Lebensglück raubt.
Jeder Mensch muss mit gewissen, unabänderlichen Umständen zurecht kommen. Und herausfinden, wie er das Beste daraus machen kann. Und eines kann ich dir garantieren: Es gibt Gesunde mit Geld, die so manche Behinderte mit kaum Geld um irgendetwas beneiden. Und sei es "nur" Bodenständigkeit.
Ich wünsche dir, dass du etwas für dich findest, dass dir positive Erlebnisse und somit ein wenig Lebensfreude schenkt.
"Das größte Lebenshemmnis ist das Warten, das sich an das Morgen klammert und das Heute verliert." - Seneca -
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