Man fühlt sich komplett entfremdet weil es vielen Menschen besser geht als einem selber

Nom
Nom
bearbeitet 14. Feb 2025 in Plauderecke

Hallo, geht das jemand ähnlich? ich komme mit den Menschen um mich herum nicht zurecht. Entweder es sind Fressfeinde oder uninteressante Begegnungen mit denen auch kein Nenner zu finden ist. Alle haben gemeinsam, dass es denen besser geht oder zumindest voraussichtlich besser gehen kann als einem selber und niemand von denen will wirklich was mit mir zu tun haben - ich aufgrund des Verhaltens von denen auch nicht mit denen. Trotzdem denke ich mir öfters waswärewenn, dann müsste ich nicht so leben, hätte einige schöne Momente im Leben haben können.

Was mir auch klar wurde: Wenn man arm geboren ist hat man keine Ressourcen um reich zu werden.

Und meine Wohnung wird mein Grab - zumindest solange mein Leichengeruch die Nachbarn nicht alarmiert.

Mir ist im Leben aufgefallen, dass das System in welches ich reingeboren wurde, zwar von Menschen gemacht aber nicht menschlich ist, weil viele der Menschen darin einfach unmenschliche Dinge tun, oft um mehr Geld und Ansehen zu erhalten. Mit Geld kam ich nie klar, ich finde es absurd. Es macht nur Sinn, wenn man bereits privilegiert ist oder Chancen sieht dies zu werden.

Das Leben ist ein Wettbewerb und viele die mit Ressourcen geboren wurden, streben danach die zu mehren.

Menschen wie ich haben nie was zu vermehren. Ich bin bereits arm und behindert geboren worden, werde dafür bis heute gemobbt und diskriminiert. Mein Leben hat keinen Aufstieg, es war nur eine Sackgasse aus der einem niemand hilft. Man erträgt das solange wie der Körper mitmacht. Es gibt andere denen es genauso geht.

habe ich erst spät begriffen wie wichtig Geldhaben und Geldmehren wirklich ist und das es nur ein weiteres Mittel ist um Unterschiede zu schaffen und normales zu belohnen, während schwächliches weniger Geld oder keines erhält. Ohne Geld würde ein Unterschied wegfallen, aber jemanden nach dem Körper/Aussehen, Leistung, Familie, Besitz, zu bewerten und zu belohnen oder bestrafen nicht.

Ich hänge seit Jahren in einem Kreis fest, mit dem Wissen, dass zu leben eigentlich unethisch und sinnlos ist, gerade auch in meiner Situation.

Ich will gar nichts mit dieser Welt und diesem Körper zu tun haben und wäre ganz froh über den Untergang dieses Höllenplaneten.

Vor einem Jahr habe ich mir die Animationsserie Scavengers Reign angesehen, und wieder gemerkt wie traurig es doch ist, geboren zu sein, in so einer Welt wo es eh nur darum geht, einander zu übertreffen, zu fressen, und Beute zu sein.

Man fühlt sich gefangen, weil man das auch ist. Weil man hofft, dass sich doch etwas ändert, entweder man wird stärker oder die Feinde schwächer - um besser zu überleben. Es geht einem jeden nur ums Überleben und Schmerz zu vermeiden. Zuviel Schmerz zerstört den Körper, in dem man die ganzen Wachphasen lang, wirklich steckt - bis zum Schlaf, wo man nicht mitbekommt dass man existiert.

Ich finde es furchtbar. Wenn ich meine Erinnerungen als Buch sehe, ist jede Seite furchtbar unnötiges komisches Leiden. Und wenn ich meine Vorstellungen als Buch sehe, ist alles voller Belohnung, das aus dem Leiden entstand. Im ersten Buch habe ich hunger und erhalte nichts, kann mir nichts holen, mein Körper muss hunger einstellen. Im zweiten habe ich Essen holen können oder erhalten. Aber das zweite Buch existiert nicht so wie mein Körper in der Wohnung, aus der ich nicht kann, weil mich draußen Leute angreifen, wenn die mich sehen.

Wem geht es ähnlich? Es ist zu freudlos mein Leben.

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Kommentare

  • domino
    domino ✭✭✭✭

    Hallo @Nom,

    mir geht es nicht ähnlich und dennoch möchte ich auf deine Zeilen eingehen.

    Aus deinen Worten liest man eine tiefe Erschöpfung und Enttäuschung heraus – über die Gesellschaft, über zwischenmenschliche Beziehungen und über die eigenen Umstände. Es klingt, als würdest du dich schon lange mit diesen Gedanken quälen, ohne Aussicht auf Besserung.

    Ich kann deine Wut und Traurigkeit nachvollziehen, und es ist verständlich, dass du dich entfremdet fühlst, wenn du das Gefühl hast, dass die Welt nur nach Ressourcen, Macht und Privilegien funktioniert. Ja, es ist unfair, dass du in so einer Lage bist und sich nichts verbessert hat.

    Auch wenn du schreibst, dass du dich mit niemandem verbunden fühlst – du bist nicht allein mit diesen Gedanken. Es gibt Menschen, die Ähnliches erleben und sich genauso fragen, welchen Sinn das alles hat.
    Ich weiß nicht, ob es hilft, aber vielleicht gibt es doch Möglichkeiten, irgendwo kleine Lichtblicke zu finden. Nicht im kapitalistischen Wettlauf, sondern in anderen Formen von Gemeinschaft oder in Menschen, die ähnliche Erfahrungen teilen.

    Falls du das Gefühl hast, dass alles zu schwer wird – du verdienst Unterstützung. Gibt es jemanden, mit dem du sprechen kannst? Es gibt auch anonyme Hilfsangebote, wo Menschen zuhören, ohne zu urteilen. Du hast ja bereits den Weg zu uns, der Community von EnableMe gefunden und bist dadurch ein Teil dieser großen Gemeinschaft. Lass dir abschließend noch eines sagen: Du bist wertvoll, auch wenn dir die Welt das nicht zeigt.

    Ich weiß, dass Worte alleine nichts an deiner Situation ändern, aber du bist nicht allein mit diesen Gedanken. Es gibt Menschen, die dich verstehen würden, wenn du sie findest – und du verdienst es, gehört und gesehen zu werden. Falls du jemals das Bedürfnis hast zu reden, gibt es Möglichkeiten, Hilfe zu finden, die dich nicht verurteilt. Pass auf dich auf.

    Bleibt schön gesund...

    Viele Grüße aus dem wunderschönen Harz

    vom Frank alias domino! 😎