E-Rollstühle - Erfahrungen damit?
Mein Mann lehnt einen Elektrorollstuhl völlig ab. Er fürchtet, dass er sich darauf nicht sicher genug fühlt. Im Moment verlässt er kaum das Haus, nur um das Reha-Zentrum aufzusuchen. Aus diesem Grund organisiere ich so oft wie möglich Ausflüge ins Freie, aber in letzter Zeit lässt das Wetter keine Spaziergänge zu. Das wird sich sicherlich bald ändern und ich würde mir wünschen, dass das Schieben dieses riesigen Pflege-Rollstuhls weniger Schwierigkeiten bereitet. Es genügt ein kleiner Anstieg, um es unmöglich zu machen. Ist es wirklich so, dass E-Rollstühle weniger Sicherheit bieten? Oder das Gefühl von Unsicherheit geben? Oder geht es so nur am Anfang bis man Übung damit hat? Er wird auch nicht alleine fahren mussen, da ich ja immer dabei bin. Und welche E-Rollstühle sind in diesem Zusammenhang gut? Für ein Körpergewicht von 120 kg!?
Sorry für die vielen Fragen und danke für die Antwort. Herzliche Grüsse von Gilberte.
Beste Antworten
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Hallo @Gilberte,
super, so bekommen gleich viel mehr Menschen deine Frage mit. Für viele Fragen brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Dafür ist das Forum da.
Viele Grüße
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Hallo @Gilberte,
es ist stets erfreulich zu sehen, dass ein Beitrag hilfreich war und auf positive Resonanz stößt. Der Austausch in einem Forum, in dem Mitglieder mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen vertreten sind, stellt zweifellos eine Bereicherung dar. Jeder kann seine gesammelten Erfahrungen einbringen, bündeln und bei Bedarf weitergeben – genau das macht eine starke und unterstützende Community aus.
Wir würden uns freuen, wenn du uns weiterhin auf dem Laufenden hältst. Sollten noch Fragen aufkommen, zögere nicht, sie mit uns zu teilen. Bis dahin wünschen wir dir alles Gute und senden herzliche Grüße an deinen Mann. Vielleicht liest man ja nach seiner OP tatsächlich einmal von ihm – wir drücken fest die Daumen! 😉🍀
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Guten Abend Frank❣️
Das Forum ist tatsächlich ganz toll und ich möchte viel mehr mitmachen (auch helfen), als nur immer Fragen stellen. ich habe aber sowenig Kontaktmöglichkeiten mit Gleichgesinnten. Überall wo ich mich in der CH gemeldet habe, hat man mir (als Angehörige) anderswo geschickt oder die Selbsthilfe-Gruppe in der Nähe hat sich ausgelöst.
jetzt bin ich Euch sehr dankbar, dass ich hier Frage stellen darf und so konkrete, kompetente Antworten bekomme.
So frech komme ich jetzt mit einer neuen Frage. Ich muss aber vorher schauen, ob ich nicht wieder im falschen Thread bin.
Herzliche Grüsse. Gilberte
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Antworten
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@Gilberte hallo nochmals, 😉
es ist völlig verständlich, dass dein Mann Bedenken gegenüber einem Elektrorollstuhl hat – viele Menschen empfinden anfangs Unsicherheit, weil es eine Umstellung ist. Aber mit etwas Übung und dem richtigen Modell kann sich das schnell ändern!
Viele E-Rollstühle sind sehr stabil und kippsicher konstruiert. Anfangs kann es sich für ihn vielleicht etwas ungewohnt anfühlen, aber mit der Zeit wird er Vertrauen in die Steuerung gewinnen. Vielleicht wäre eine Probefahrt in einem Sanitätshaus oder bei einem Reha-Fachhändler eine Möglichkeit, um ihm die Angst zu nehmen?
Habt ihr denn bereits Kontakt zu einem Sanitätshaus eures Vertrauens aufgenommen? Die Mitarbeiter werden euch hilfreich zur Seite stehen und gemeinsam mit euch das richtige Modell eines Elektrorollstuhls empfehlen.Dass du immer dabei bist, ist ein großer Vorteil. Es gibt aber auch Modelle, die sich mit zusätzlichen Steuerungsmöglichkeiten für Begleitpersonen ausstatten lassen – vielleicht wäre das eine Option, um ihm anfangs mehr Sicherheit zu geben?
Zu Beginn meiner Zeit im Rollstuhl hatte ich ebenfalls mit einigen Herausforderungen zu kämpfen – insbesondere in meiner Wohnung. Die Türen waren zwar breit genug (kleiner Scherz😅), aber ich musste erst lernen, mit dem Rollstuhl richtig um die Ecken zu manövrieren. Nach etwa 14 Tagen hatte ich den Dreh raus und fühlte mich auch darin sicher.
Im Außenbereich hingegen fiel es mir von Anfang an leichter, mich zurechtzufinden – vor allem, weil ich die Steuerung selbst übernahm. Viel mehr Ängste hatte ich in den ersten Wochen nach der Reha, als ich noch keinen Elektrorollstuhl hatte und auf andere angewiesen war, um geschoben zu werden. Dieses Gefühl des Kontrollverlusts war für mich eine große Herausforderung. Heute, nach fast 40 Jahren, kann mir in Sachen Rollstuhlhandling keiner mehr etwas vormachen. 😉Vielleicht können auch andere Mitglieder unserer Community ihre Erfahrungen mitteilen – oft kann es Mut machen zu sehen, dass andere ähnliche Ängste hatten und dann doch sehr zufrieden waren.
Ich wünsche euch, dass ihr eine gute Lösung findet und dein Mann bald wieder mehr Freiheit genießen kann!🍀
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Vielen herzlichen Dank, lieber Frank!
Ich werde meinem Mann deine Antwort vorlesen. Vielleicht nach seiner Augen-OP braucht er kein Sprachrohr mehr und wird selbst schreiben können. Es bleiben vielen Fragen offen. Meinerseits bin ich fremdsprachig und habe immer Angst zuviel Fehler zu machen. Beim französischen Teil hat es aber nicht genug Aktivitäten, deshalb bin ich da und hoffe sehr, dass ich trotzdem weitermachen kann. Ihr seid ein toller Team mit vielen wertvollen Antworten und Typs. Bin dafür sehr dankbar😊
Was mir, nach deiner Antwort noch mehr bewusst ist, ist dass er auch unsicher sein könnte, weil er weiss, dass ich nicht genug Kraft habe. Er lässt sich lieber durch ein Pfleger schieben oder beim Ausflug ist er richtig erleichtert wenn ein Freund mitkommt. Ein Besuch in einem CareProdukte-Geschäft habe ich schon vorgeschlagen, hatte sogar bereits was organisiert, aber er wollte schlussendlich nicht.
Man muss auch sagen, dass es dauerte lang bis er sich an einer Rollstuhl angewöhnt war und der richtige fand. Ins Spital rutschte er immer nach vorn, was ihn Schmerzen vorbereitete. Auch heute nach mehr als 1 Jahr kann er nicht lang in Rollstuhl sitzen bleiben und liegt leider lieber, deshalb hat er auch soviel zugenommen.
Ich werde jetzt aber weiterschauen mit E-Rollstühle, nochmals vielen Dank und schönen Tag!
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Hallo Gilberte
Ich bin auf deinen Post gestoßen. Frank hat dir schon einen ganzen Blumenstrauß an Antworten gegeben.
Dem kann ich so weit nichts hinzufügen. Er hat 30 Jahre mehr Rolli Erfahrung als ich. Aber ich habe ein paar Fragen.
Dein Mann kommt mit dem Rolli nicht klar und er scheint Angst vor dem E.Rolli zu haben. Kann es sein das dein Mann den Rolli nicht annimmt/akzeptiert als Hilfsmittel? Dass er sich in dem Moment wo er ihn benutzen soll hilflos fühlt? Und kann es sein, das er dir nicht zutraut den Rolli sicher zu bewegen?
Inwieweit ist dein Mann selbständig? Muss er einen Pflegerolli haben? Oder würde ihm ein Aktivrolli helfen? Dir natürlich auch. Du schreibst er rutscht nach vorne? Das ist eine Einstellungssache. Das kann man abändern lasse. Auch die Sitzfläche kann man durch unterschiedliche Kissen gestalten, um Schmerzen zu vermeiden.
Was einen E.Rolli betrifft, auch hier hat sich ja in den Letzten Jahren einiges getan. Die Batterien sind kleine, leistungsfähiger und leichter geworden.Die Geschwindigkeit ist regulierbar und die Bremssystem sind sicher geworden. Also was die Technik betrifft, sollte es keinen Grund geben einen E.Rolli abzulehnen.
Also komme ich immer wieder auf den ersten Satz zurück. Dein Mann lehnt einen Rolli grundsätzlich ab. Er fühlt sich darin hilflos und dem Goodwill von anderen ausgeliefert.
Vielleicht hilft ihm ja eine Spaziergruppe von Rollifahrern. Sowas gibt es. Damit er sieht, dass ein Rolli ein Hilfsmittel ist. Den, und darüber sind wir uns, glaube ich einig. Liegen ist schädlich. Er muss hoch. Er muss sich bewegen.
Meld dich wenn du möchtest
Lieber Gruß von einem Rollifahrer
Ralf
(Antwort ist keine Rechts oder Medizinische Beratung.Für die Richtigkeit der Antwort wird keine Haftung übernommen.Einige Antworten werden mithilfe einer KI geschrieben.(Artikel wird gekennzeichnet)
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Vielen Dank @Slowrider !
Es ist tatsächlich so, dass mein Mann allgemein etwas gegen Rollstuhl hat. Es begann mit vielen Schmerzen, er konnte kaum drauf sitzen ohne zu leiden. Dann wurde mit dem Pflegerollstuhl wesentlich besser und seitdem hat er Hemmung etwas neu zu probieren. Wie du sagst, liegen ist jedoch nicht die Lösung, er ist aber nach vielen Zwischenfälle auch schwach.
Seit dem Schlaganfall am 05.09.2023 wurde er oftmals mit Infektionen (Embolie, Lungentzündung, Harnleiterinfektion und sogar Covid) wieder ins Spital verlegt. Danach waren die erste Fortschritten in der Reha sogar in Eimer, er musste wieder von vorne beginnen. Das erschöpft ihn wahnsinnig. Dann kann man auch gut verstehen, wieso er für Neues keine Energie mehr hat und es hat gar nicht mit Mangel an Wille zu tun. Er geht auch weiterhin jede Woche in einem Rehazentrum, ein Physio- und ein Ergotherapeuten kommen dazu noch 2x in der Woche im Haus. Das ist auch sehr anstrengend. Es stimmt auch, dass er mich nicht so vertraut, was Kräfte betrifft, ich bin nämlich auch nicht sehr gesund.
Trotzdem habe ich wie das Gefühl, dass ein E-Rolli ihn mehr Mut geben konnte, wenn er sieht, dass er mehr selbständig damit wird. Ich habe schon gefragt, ob man konnte ein E-Rolli vermieten oder zuhause probieren. Das ist schon möglich, aber man muss ihn selbst holen und wieder zurückbringen. Die Vermietung und der Transport ist extrem teuer, deshalb muss ich sicher sein, dass mein Mann dazu bereit ist nur drauf zu sitzen! Man kann ihn nicht zwingen.
Naja, es ist gar nicht einfach für uns auch, aber wir versuchen das Beste daraus zu machen und Technologien konnten uns auch dabei unterstützen!
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Abschließend möchte ich noch folgendes erwähnen:
Fühle dich nicht verpflichtet, mehr zu tun, als es für dich passt. Allein deine Teilnahme und deine Fragen bereichern das Forum bereits. Und wenn du irgendwann Lust hast, dich noch mehr einzubringen, dann wird das sicher geschätzt – aber ganz ohne Druck! 😊
In diesem Sinne, auf einen weiteren Austausch hier bei EnableMe. 😉
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Dennfalls….bis bald und schönen Gruss aus dem Kanton Zürich😊
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