Beziehung mit einer Person mit oder ohne Behinderung?
In einem Thread ist ein Thema aufgekommen, das interessant für einen eigenen Thread ist:
Ob man als Person mit einer Behinderung mit einer Person mit oder ohne Behinderung zusammen sein möchte.
Ich weiß, dass es auf diese Frage keine richtige oder falsche Antwort gibt, sondern nur das, was sich für einen selbst richtig.
Ich hatte bereits Beziehungen zu Personen mit und ohne Behinderung. Ich selbst bin behindert und neurodivergent. Ich selbst sehe jedoch keinen Vor- oder Nachteil, sondern verliebe mich lediglich in den Menschen. Ob dieser Mensch eine Behinderung hat oder nicht, ist für mich kein Kriterium. Jedoch ist mir in meiner jetzigen Beziehung aufgefallen, das die längste und beste Beziehung bei mir zu einer anderen neurodivergenten Person ist. Dies war natürlich auch kein Kriterium. Es ist ist mir jedoch allgemein aufgefallen, dass ich mich oftmals mit neurodivergenten Personen besser verstehe.
Was sind eure Meinungen zu dem Thema?
Kommentare
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Man versteht sich immer besser, wenn es ein starkes, verbindendes Element gibt. Ich für mich hätte auch lieber eine Partnerin, die auf irgendeine Weise nicht dem Durchschnitt entspricht. Auf der anderen Seite, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. 😄
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"erstens kommt es anders und zweitens als man denkt"
Diesem Glückkeksspruch😀 kann ich mich nur anschließen. Ich bin mit meinem Partner schon etliche Jahre zusammen. Die ersten Jahre war ich gesund und munter, wir konnten alles zusammen unternehmen, was man sich vorstellen kann. Dann allerdings kam schleichend meine sehr seltene Erkrankung, die für mich schließlich an den Rollstuhl "fesselte" und ich auf Hilfe angewiesen war und immer noch bin. Daher bin ich froh, dass mein Partner (ohne Handicap) für mich da ist. Leider muss auch er auf vieles verzichten, und ich kann froh sein, dass er bei mir geblieben ist. Unser weiteres Leben hatten wir uns anders vorgestellt.
Generell würde ich sagen, würde ich jetzt jemanden suchen, wäre es mir generell egal ob er auch behindert ist. Die Liebe und gemeinsame Interessen zählen natürlich. Doch ich sehe nun tagein- tagaus, wie hilfreich es ist, einen gesunden Menschen in meinem Leben zu haben. Daher würde ich bei einer Suche nicht angeben, dass ich jemanden suche, der ebenfalls eine Behinderung hat (meine würde ich allerdings erwähnen, ehrlich würde ich sein).
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Vielen Dank für eure Einblicke @Sonderanfertigung und @corinna.
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Der Begriff `neurodivergent´ ist sehr weitgefächert und genau genommen recht pauschal und schwammig. Wenn Du nun als Grund ggf. Gemeinsamkeiten mit Deinem Gegenüber meinst durch die Du eine soziale wie auch immer geartete Beziehung eingehen konntest, ist dieser Begriff wirklich ungeeignet. Hier kannst Du sicherlich in Selbstreflektion genauer spezifizieren :-) .
Wenn Auch Du Dich in Deinem Denken und Seele als anders geartet siehst, stellt sich mir doch die Frage was daran anders ist und vor allem nach welchem Maßstab….. Ich für meinen Teil habe festgestellt das es `normale ´ (Definition `normal ´ ???) Menschen gar nicht gibt :-). Wenn Du genauer hinschaust, bzw. Dir der andere die Chance dazu gibt, wirst Du sicherlich entdeckt haben das Menschen recht individuell sind. Das innerlich in viel größerem Maße; als das sich wenigstens einfache Gemeinsamkeiten finden. Von da her ist es nicht einfach jemanden zu finden mit dem man sozusagen in Bereichen auf gemeinsamer Wellenlänge schwimmen kann und sich darin wiederfindet. Die Möglichkeit mit viel Emphatie genauer hinschauen zu können und sich so in den anderen hineinzuversetzen das Du die Gründe seines Verhalten und Wesens verstehst, ist einer der Schlüssel mit jemandem zusammen sein zu können. Danach erst kommt die doch wieder Andersartigkeit des anderen als attraktiven Reiz gegenüber dem eigenen ich zu mögen bis lieben zu lernen. Ja lernen !
Schließendlich liebt man doch dann in die Seele des anderen und nicht in Äußerlichkeiten wie das Geschlecht, das Aussehen oder körperliche Befindlichkeiten. Allerdings fängt es dann doch genau mit diesen Äußerlichkeiten als Auswahlmöglichkeiten an :-) . Von daher ist sicherlich auch Dein Satz zu verstehen das Du Dich mit neurodivergenten Personen besser verstehst. ( Ahhhh einer wie ich… verstehende Gemeinsamkeit ?! :-) ) .
Ich selbst habe mit mit so einigen Menschen interaktive soziale Erfahrungen bis Beziehungen gemacht von denen einige sich stigmatisierende medizinische Begrifflichkeiten selbst übergestülpt hatten oder durch med. Fachpersonal übergeholfen bekamen. Hier ist es natürlich hilfreich sich selbst entsprechendes Wissen anzueignen in der Hoffnung mit dem anderen einigermaßen sinnvoll interagieren zu können. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht das solches Wissen das einfach nur dient um etwas erfassbar einzuschachteln, gar nicht der Realität des Gegenüber entsprach. Hier ist ein so weites Land zu erkunden, das auch wundervoll ist und man dann an sich selbst entdeckt das man diese Begabung (und NICHT Behinderung !) gar nicht hat und viel lernen kann. Man hat die Chance zu von dem eigenen Erfahrungsschatz wegzuschauen bis hin das eigene Ego wirklich zurück zu nehmen. Akseptieren bis mögen und vielleicht auch lieben zu lernen das der Andere eben so ist wie er ist. Es braucht dazu nicht nur viel Gedult mit dem Gegenüber; sondern auch mit sich selbst und kostet ehrlich gesagt auch Kraft.
Der Dank dafür ist; vielleicht einen Freund gefunden zu haben :-)
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Hallo @Fussibaer,
vielen Dank für deine Sicht auf ein Thema, dass wir aus dem Forum aufgegriffen haben.
Das stimmt unter neurodivergenz gehören viele Diagnosen wie ADHS, Autismus, Synästesie etc. Warum ich mich aber für den Begriff neurodivergent entschieden habe? Ich habe kein Interesse über die genaue Diagnose meines Partners zu sprechen. Auch ich bezeichne mich als neurodivergent und das ist okay, denn ich muss ja nicht in jedem Post aufzählen welche Diagnosen dahinterstecken. Ich habe auch nicht gesagt, dass ich anders bin.
Nur am Rande, da du sehr auf meine Einleitung eingegangen bist.
Wir freuen uns natürlich noch auf weitere Sichtweisen auf die oben aufgeführte Frage.
Viele Grüße
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ist ok :-) ..Darum ging es mir auch nicht. Schrift ist immer eine Frage der Auslegung bzw. ein Problem dessen der sich nicht für den Unbekannten verständlich genug ausdrückt. Darum; sorry :-)
Es stimmt Deine privaten Befindlichkeiten gehen den Fremden auch nichts an.
Hatte vielmehr gemeint das dieser Oberbegriff einfach zu pauschal ist um in Gleichheit zu jemanden einen guten sozialen Kontakt zu führen. Was das genauer ist kannst Du sicherlich für DICH selbst genauer spezifizieren und wollte ich auch nicht erfragen :-)
Alles gute
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