Wer kann mir Mut zusprechen?

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Huhn
Huhn
bearbeitet 31. Jul 2023, 20:43 in Körperliche Behinderungen

Hallo,

ich liege seit 3 Monaten mit einer Entzündung im Bein im Krankenhaus. Leider bekommen die Ärzte diese nicht in den Griff, so dass ich ziemlich sicher bald Oberschenkelamputiert werde. Ich habe wahnsinnige Angst davor, ich bin verzweifelt und kann mir meine „neue“ Zukunft nicht vorstellen. Gibt es hier jemanden mit einer ähnlichen Erkrankung, der mir Mut zu sprechen kann?

viele Grüße

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  • Slowrider
    Slowrider ✭✭✭
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    Hey Huhn

    Ich habe beide Unterschenkel verloren und kann gut nachempfinden, was in dir vorgeht.Und ich weiß um deine Ängste und Sorgen, was dein Zukunft betrifft.

    Kannst du uns sagen, wie alt du bist?Es ist nicht ganz unwichtig.Wenn du Jung bist ist es etwa anders als wenn man wie ich alt ist.

    Also nicht was die Ängste betrifft.Aber was die Sorgen angeht.Schau,ich bin 63 und habe es mit 55 durchgemacht.Da ich 61er-Jahrgang bin konnte ich ohne Rentenverluste in Erwerbsunfähigkeit gehen.Auch hatte ich Versicherungen im Rücken, die zahlten.Somit brauchte ich mir keine Sorgen um das liebe Geld zu machen.Sowas hilft.

    Und deshalb frage ich.

    Du kannst mich aber auch über PN erreichen, wenn es dir lieber ist.

    Lieber Gruß

    Ralf

    P.S

    Tipps folgen sobald die Sonne aufgegangen ist.Es ist gerade 01:50😉

    (Antwort ist keine Rechts oder Medizinische Beratung.Für die Richtigkeit der Antwort wird keine Haftung übernommen.Einige Antworten werden mithilfe einer KI geschrieben.(Artikel wird gekennzeichnet)

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  • Ich kann da leider nicht aus Erfahrung sprechen oder so aber wenn du jemanden zum reden brauchst kannst du mich gerne anschreiben, das wird schon alles irgendwie.

    mfg Moritz

  • Spydercam
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    Bin vor ca. 5 Jahren OA worden wegen Keimen. Konnte mein Bein nicht mehr wirklich nutzen, ich empfand die Amputation eher als Erleichterung. Mit der Prothese kann ich schon wieder mehr wie vor der ...


    Wenn Dir noch ein langer gesunder Stumpf bleibt(wie bei den Vorzeigeamputierten aus der Werbung) würde ich mir keine Sorgen machen!

  • Huhn
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    Hallo Ralf,

    danke für deine Antwort.

    ich bin 54 Jahre alt, also ein ähnliches Alter wie du es hattest, als du deine Beine verloren hast. Ich hoffe sehr, nach der Rah dann auch wieder arbeiten zu können. Ab jetzt zu Hause zu sitzen wäre für mich eine Strafe.

    ich danke dir sehr für deine Antwort.

    viele Grüße, Huhn

  • Huhn
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    Hallo spDercam,

    wie lang der Stumpf sein würde, weiß ich noch nicht. Aber mir ist bewusst, dass das sehr relevant ist!

    Viele Grüße!

  • Slowrider
    Slowrider ✭✭✭
    bearbeitet 1. Aug 2023, 10:55
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    Hallo Huhn

    Danke für deine Antwort.Deine Einstellung stimmt schon einmal.Das ist gut und hilfreich.Du hast ein Ziel und eine Vorstellung deiner Zukunft.

    Bitte kontaktiere deine Ärzte und erkundige dich nach der Erfahrung in der Amputation.Ansonsten bestehe auf einen erfahrenen Arzt, damit die OP auch ein gutes Ergebnis erbringt.

    Du solltest im Krankenhaus dir den Sozialdienst kommen lasse.Die machen dir die Papiere für den Behindertenausweis fertig.Du musst dich um nichts kümmern.Dann sollte das Krankenhaus deine KH benachrichtigen, damit schon im KH damit begonnen wird den Stumpf zu formen.Also die sollen dafür sorgen, dass ein Sanitätshaus Mitarbeiter schickten, die dich Erstversorgen.Lass dir einen Rollstuhl geben(leihweise,danach lass dir von deinem Hausarzt einen Aktivrollstuhl verschreiben.Die sind leichter und besser zu handhaben).Am besten einen Faltrollstuhl,der geht in fast jedes Auto rein.

    Der Stumpf muss geformt werden mit einem Kompressionsstrumpf.Das dauert ca.3 bis 6 Monate, je nachdem wie der Heilungsverlauf ist.Danach kommt eine Erstprothese.Die wirst du ca.6 bis 12 Monate tragen müssen, damit sich dein Körper an die Prothese gewöhnt.Während dieser Zeit lass dir Physiotherapie verschreiben als Begleitende Maßnahme.Dann kommt die Hauptprothese.

    Wichtig ist auch das du immer im Gespräch mit den Leuten vom Sanitätshaus bleibst und denen immer sagst was du gerade in der Prothese spürst (Druck,Druckstellen,Reibung ect.)

    Wenn alles klappt und gut geht, kannst du in zwei Jahren laufen.Oder auch schneller.

    Bleib mit deinem Arbeitgeber im Kontakt, damit er weiß, was auf ihn zukommt und er ggf. einen Arbeitsplatz einrichten kann, der deinen Bedürfnissen entspricht.

    Und keine Sorge.Entlassen kann er dich nicht, solange Aussicht auf Wiederaufnahme der Arbeit besteht.

    Aber das ist erstmal zweitrangig.

    So.Das ist meine Erfahrung und mein Weg gewesen.Dass es Probleme und Schwierigkeiten geben wird, brauche ich einem 54-Jährigen nicht zu erzählen.

    Mit deiner Einstellung wirst du es aber schaffen.Auch wenn der Berg im Moment hoch aussieht.

    Gruß

    Ralf

    (Antwort ist keine Rechts oder Medizinische Beratung.Für die Richtigkeit der Antwort wird keine Haftung übernommen.Einige Antworten werden mithilfe einer KI geschrieben.(Artikel wird gekennzeichnet)

  • Huhn
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    Hallo Ralf,

    danke für deine ausführliche Antwort! Ich bin hier in einer Unfall-Klinik, hier stehen Amputationen leider auf der Tagesordnung-Erfahrung ist also sicher ausreichend vorhanden.Daher passt sicher auch das postoperative Procedere.Arbeitgeber ist kein Problem, da ich selbstständig bin.

    Problematisch ist eher die Psyche, die Angst, nach der Op kein Bein mehr zu haben, Phantomschmerzen usw.

    Es ist ein schreckliches Gefühl, hier im KH-Bett zu liegen, das Bein zu sehen und zu wissen, dass dieses wahrscheinlich bald nicht mehr da ist. Damit tue ich mich sehr schwer!

    viele Grüße, Huhn

  • Slowrider
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    Hallo Huhn

    Ich verstehe was du meinst.Nur wie ist deine Lage jetzt?Du kannst das Bein nicht nutzen.Du hast Schmerzen und ich kenne diese nur zu gut.Wie ist deine Chance, das Bein zu halten?Fragen, die du dir stellen wirst.Ich war froh als ich das Bein los war.Ich konnte nicht mehr,ich wollte es nicht mehr.

    Sieh es so.Du hast ein gesundes Bein.Und das ist dein Vorteil.Mit Wille und Übung wirst du schon bald wieder laufen.Wenn du es schaffst, die Prothese als "Dein Bein"zu betrachten, dann hast du gewonnen.Dann ist alles andere leichter.Nicht einfach.Nur leichter.

    Phantomschmerzen kommen.Wetterempfindlichkeit kommt.Aber dagegen kann man mit Medikamenten gegenhalten.Mache ich auch schon seit Jahren.Mittlerweile nehme ich sie, wenn ich merke das etwas aufkommt.Wenn man früh genug gegensteuert kommt man gut durch.Aber jetzt zu sagen "Nein.Das passiert nicht oder es tut gar nicht weh"Alles gelogen.Es kann furchtbar schmerzen.Es kann furchtbar nerven.Also warum soll ich sagen, dass es alles halb so schlimm ist.Das einzige was man sagen kann, dass es bei jedem unterschiedlich ist.

    Das ganze ist am Anfang ein täglicher Kampf.Aber je mehr du klarkommst, um so geringer wird er.Ich kenne Menschen, die mit OA besser Tanzen als vorher.Oder laufen.Man sieht es nicht.Man achtet nicht darauf, wenn man es nicht weiß.

    Ich weiß das Worte wenig helfen können.Es ist nicht einfach.Aber ich denke das du die richtige Entscheidung treffen wirst und auch damit klarkommen wirst.

    LG

    Ralf

    (Antwort ist keine Rechts oder Medizinische Beratung.Für die Richtigkeit der Antwort wird keine Haftung übernommen.Einige Antworten werden mithilfe einer KI geschrieben.(Artikel wird gekennzeichnet)

  • KarlL
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    Hallo Huhn, zunächst wollte ich Dir schreiben, dass ich Dir alles Gute wünsche und das ich hoffe, die Amputation wird nicht nötig werden !

    Ich habe eine wichtige Frage, welches Bein ist es ?

    Versuch bitte selber erst mal alle Mittel die Dir zur verfügung stehen zu nutzen um die Infektion los zu werden. Ich weiss nur, dass Du in einem Unfallkrankenhaus liegst, die Frage, ob Deine Dich behandelnden Ärzte für Dein Problem qualifiziert genug sind solltest Du als erstes stellen, es laufen genug Ärzte rum die keine Ahnung haben von dem was sie tun, zur Not könnte man sich verlegen lassen. Ich habe erst mal auf die Schnelle nichts anderes gegunden, aber lies Dir mal die Beitrage zu entzündeten Wunden durch Krankenhaus Keime auf und die Behandlung mit einer Phagentherapie an und besprich das mal mit Deinen Ärzten falls das bei Dir nicht schon versucht wird.

    Sollte es zu einer Amputation kommen hast Du hier viele die Dir Ratschläge geben können.

  • Huhn
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    Hallo Karl,

    danke für deine ausführliche Antwort.

    es ist leider das rechte Bein!

    Viele Grüße!

  • Kaija_EnMe
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    Hallo @Huhn

    vielen Dank für deine Offenheit! In unserem Informationsbereich gibt es viele Artikel zum Thema Amputation.

    Ich verlinke Dir hier ein paar und hoffe sie passen für Dich (aber es gibt viel mehr)

    Die Routine Health App (von vielen Krankenkassen getragen) hilft bei der Behandlung von Phantom Schmerzen: https://www.enableme.de/de/artikel/die-routine-health-app-anti-schmerz-training-via-app-6484

    Hier ist ein Erfahrungsbericht von einem Unterschenkelamputierten: https://www.enableme.de/de/artikel/leben-mit-amputation-interview-mit-heinz-b-1304 - auch hier gibt es weitere Berichte

    Und hier ein Beitrag über's Skifahren mit Amputation: https://www.enableme.de/de/artikel/ski-fahren-und-die-faszination-schneesport-mit-amputation-erleben-9214

    Ich hoffe diese Auswahl hilft Dir eine Perspektive für dein verändertes Leben zu entwickeln. Es wird sehr anders, aber es gibt auch ganz viel zu entdecken. Alles Gute für Dich!

  • KarlL
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    Das Bein ist noch dran und ist entzündet.

    Vielleicht sollte man sich erst mal mit Tipps damit beschäftigen das Bein zu erhalten !

  • KarlL
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    Hallo huhn,

    wie gehts Dir heute ?

  • suha
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    Hoi Hun

    Ich denke, dine OP ist schon vobei. Jetzt gibt es nur vorwerts ins neuen Lebensabschnitt! Voll Zuversicht und Selbstvertrauen! Trau dich mal zu, dass DU , DEIN Leben im Griff hast! Suche die für die beste Hilfsmittel aus.

    Prothese, Krücken, Rollstuhl, Autoumbau. Du hast jetzt für dich neue Aufgaben. Das ist spannend und interessant.

    Nimm DEIN Leben in DEINE Hand. Nur Mut!

    Liebe Grüsse