<div class="js-embed embedResponsive" recordid":57107,"recordtype":"discussion","body":"Hallo Leute!<\/p>
Ich habe mir für heute vorgenommen, etwas von den Strategien zu erzählen die ich aus einer Zeit ohne Diagnose mitgenommen habe und sie jetzt, wo mehr Klarheit herrscht, bewusst wieder anzuwenden. Vielleicht kennt das ja jemand in der einen oder anderen Form?<\/p>
Genauer gesagt stammt diese Strategie aus meiner Schulzeit. Ich konnte mich nur konzentrieren, wenn ich nebenher gezeichnet habe. In jedem Fach, außer natürlich Sport. Das wäre dann doch etwas schwierig geworden :-) Anfangs war es dann immer so, dass Lehrer die das noch nicht kannten, ziemlich sauer wurden und mich absichtlich immer wieder aufriefen und mir Fragen stellten, weil sie der Meinung waren ich passe nicht auf. Zu ihrer Verwunderung konnte ich jede Frage beantworten. Die meisten Lehrer sahen diese 'Eigenheit' irgendwann einfach als gegeben, andere zwangen mich natürlich, mit dem Zeichnen aufzuhören, was nur dazu führte dass ich unruhig und unglücklich wurde. Außerdem unaufmerksam. Bloß hat damals niemand näher hingesehen, und ich als Kind konnte natürlich auch nicht sagen, wieso das so war. <\/p>
Jetzt im Erwachsenenalter kam die Diagnose; ADHS mit Einschlägen aus dem Autismus-Spektrum. Eher zufällig, würde ich behaupten. Ich wusste NICHTS über ADHS. ich dachte, es wäre eher so eine Art Lernbehinderung mit dem Nebeneffekt, dass Betroffene immer am rumzappeln sind. Auch bin ich irgendwie von einer leicht verminderten Intelligenz ausgegangen, warum auch immer. Mein IQ liegt allerdings bei 146. Soviel dazu. Nun habe ich mir einige Bücher zum Thema gekauft, weil ich mich ungern auf Informationen aus nur einer einzigen Quelle verlasse. Meine neueste Erkenntnis.. in meinem Job arbeite ich EFFIZIENTER wenn ich nebenher einen Podcast höre, oder einen Stream. Gestern war Versuchstag Nummer eins, meinen Kollegen habe ich davon nichts gesagt. Ich habe still und heimlich meine In-ear-Kopfhörer eingestöpselt und angefangen zu arbeiten. Plötzlich stand meine Kollegin neben mir und musterte skeptisch meinen Bildschirm. ich sah sie an, und sie meinte "Du eskalierst heute ja voll? So viele Fälle hast du heute schon aufgenommen, wie geht das?!" Und da hatte ich meine Bestätigung. Ich habe ihr dann grob umrissen, was ich da mache und wieso es heute auffällig gut läuft. Wie gesagt, das war nur Tag 1 einer Testreihe die ich mir vorgenommen habe. Es geht viel darum, mir selber zu ERLAUBEN anders zu arbeiten. Auf eine Art, die andere vielleicht nicht verstehen können oder die von außen gesehen wenig Sinn macht. Zu sagen okay, ich habe diese Besonderheit, und ich steh jetzt dazu und lasse das Ganze auch bewusst sichtbar werden, weil ich mich nichtmehr dafür schäme.<\/p>
Kennt jemand etwas Ähnliches? Habt ihr 'Workaround' Strategien die auf andere merkwürdig wirken? Habt ihr vielleicht auch Strategien aus eurer Kindheit adaptiert?<\/p>
Würde mich sehr interessieren :-)<\/p>
lg<\/p>
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Na, die ururälteste Strategie heißt Ritalin, von einem us-amerikanischen Pharmakonzern. Dort ist es mittlerweile verboten. Nicht zu Unrecht, weil es hochgradig süchtig macht und auch durchaus als Einstiegsdroge geeignet ist. Damit hat man und macht noch heute die Kinder wieder schnell schulfähig, um sie zu angepassten Funktionseinheiten zu schleifen. ADHS hat nämlich gewaltig mit der unangepassten Resilienz meist sehr sensibler und intelligenter Kinder auf ein sie in ihrer Eigenheit der Entwicklung bremsendes Umfeld zu tun. Meist bringen die Kinder eine Lebensmittelunverträglichkeit mit, auch Allergien führen dann zum "Zappelphillipsyndrom". Der beharrlichen Forschung ist heute ein weniger klotziger Umgang, und eine multifokalere Diagnostik zu verdanken.
Ich habe mich mal wegen autobiographischer Fragen mit dem Thema beschäftigt, obwohl ich als Kind kein Ritalin nehmen musste, und fand heraus, dass es hier bei uns ganz in der Nähe eine Kinderklinik gibt/gab, die federführend in der Behandlung von ADHS/ADS ist/war. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse konnte man auch Konzepte für Asthmatiker, Neurodermitis u. ä. entwickeln. Dabei spielt das Mikrobiom eine tragende Rolle. Soll heißen, dass die Naturheilverfahren der symptomatisch behandelnden Schulmedizin mal wieder den Rang ablaufen.
Ich konnte immer mit Radio im Hintergrund am Besten lernen.
Heute, oder leider erst nach psychischen und physischen Belastungssyndromen als älterer Erwachsener,nutze ich das Wissen um ernährungspezifische Techniken, habe in vielerlei Hinsicht mein Gebrauchsverhalten geändert, mache Entspannungsübungen, und nutze die Übungen der Achtsamkeit.