Erfahrungen als persönliche Assistenz

Hallo liebe Leute,
Ich arbeite seit mehreren Jahren als persönliche Assistenz beim selben Arbeitgeber & bin langsam an meinen Grenzen,

Zur Situation, ich bin eigentlich in Teilzeit angestellt & verstehe mich mit meinem Arbeitgeber echt gut, natürlich hat er wie jeder so seine Eigenheiten aber ich weiß damit umzugehen. Durch den hohen assistenzbedarf hocken wir quasi ständig zusammen.

Normal sollte unser Team 7-8 Leute umfassen, momentan sind wir knapp die Hälfte. In den letzten 3 Jahren sind 12! Assistenten gegangen oder gekündigt worden, da viele mit den Launen und ausrastern des Arbeitgebers einfach nicht zurecht kommen, mir fällt es mit der Zeit leider auch deutlich schwerer. Leider ist mit ihm auch kaum zu reden, da er nur seine Situation sieht und meint, wir müssten halt damit klar kommen. versuche Gespräche zu führen, enden jedesmal in ausrastern. Kritik oder Anliegen sind so überhaupt nicht möglich.
Ich Fange den Hauptteil der ausgefallenen Stunden auf, oft weit über 200 im Monat und das treibt mich an meine Grenzen, zumal diese andauernde Mehrarbeit auch mittlerweile meine Partnerschaft in Mitleidenschaft zieht.

Ich bin teilweise auch echt wütend, weil ich weiß, dass ihm die Dringlichkeit der Situation bewusst ist, er aber trotzdem kein Stück bereit ist, sich zusammenzureißen um ein gutes arbeitsklima zu schaffen, sodass die Leute auch bleiben.
Klar müssen wir Assistenten auf Fehler usw hingewiesen werden, das steht außer frage.

Ich bin langsam echt verzweifelt & wüsste gerne, die ihr in solchen Situationen damit umgeht.

Gerne die Sicht von Arbeitgebern, zB wenn ihr genervt von Assistenten seid, wie geht ihr mit diesen um Bzw mit der Situation?
Wie sollten eure Assistenten Probleme am besten ansprechen, damit man gemeinsam eine Lösung finden kann?
Kündigen ist momentan keine Option für mich.


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Antworten

  • Hört sich nach mir an - nur, dass ich keiner Assistenz bedarf 😆
    Bei manchen Männern äußert sich eine Depression auch in leichter Reizbarkeit - wenn etwas geändert werden kann, dann nur mit einer entsprechenden Konsultation, die wiederum einer Selbstreflexion und einer Initiative bedarf. Ich fürchte, du musst lernen, das nicht an dich 'ranzulassen.
  • Das ist leichter gesagt als getan, wenn man fast durchgängig im Dienst ist ????
    Dinge wie evtuelle Depressionen etc können gar nicht angesprochen werden, eigentlich kann überhaupt nichts angesprochen werden. das Problem ist ja auch, dass so keiner langfristig bleiben wird aber sein selbstbestimmtes Leben zwingend davon abhängt, genügend "Helfer" zu haben.

    Ich bekomme schon regelrecht Angst, dass noch jemand geht, weil ich nicht weiß wie lange ich dieses Pensum noch schaffen kann.

  • TheWeeknd hat geschrieben:
    Das ist leichter gesagt als getan, wenn man fast durchgängig im Dienst ist ????
    Dinge wie evtuelle Depressionen etc können gar nicht angesprochen werden, eigentlich kann überhaupt nichts angesprochen werden. das Problem ist ja auch, dass so keiner langfristig bleiben wird aber sein selbstbestimmtes Leben zwingend davon abhängt, genügend "Helfer" zu haben.

    Ich bekomme schon regelrecht Angst, dass noch jemand geht, weil ich nicht weiß wie lange ich dieses Pensum noch schaffen kann.



    Ich schätze, du bist Studentin und daher auf seine Bedürftigkeit - im monetären Sinne - angewiesen. Nun, wenn du keine alternative Einnahmequelle für dich siehst, wirst du Diejenige sein müssen, die sich anpasst. Getreu: Du hast Recht und ich meine (relative) Ruhe. Ich weiß ja, dass ihr Frauen euch nur allzu leicht Diskussionen und Debatten in emotionaler Manier hingebt, aber ohne ein professionelles Bewusstsein, wirst du das nicht schaffen können.
  • TheWeeknd hat geschrieben:
    ....
    Dinge wie evtuelle Depressionen etc können gar nicht angesprochen werden, eigentlich kann überhaupt nichts angesprochen werden. das Problem ist ja auch, dass so keiner langfristig bleiben wird aber sein selbstbestimmtes Leben zwingend davon abhängt, genügend "Helfer" zu haben.
    ....
    Ich weiß zwar nicht um was für eine pers. Assistenz es sich hier handelt, aber es wundert mich schon, was du da erwartest. Ein Arbeitgeber geht deine Depressionen nicht an. Damit geht man in die Psychotherapie und nicht zu dem Arbeitgeber. Du solltest dich aber nicht um seine Probleme kümmern, hast du eigenen genug, da du schon die Depression erwähnst. Ach ja, *eventuelle* Depression. Ohne konkret einzelne Situationen zu analysieren, kommst du auch nicht weiter.
    lg
  • Nope, ich bin keine Studentin, ich arbeite den gesamten Zeitraum tatsächlich hauptberuflich als persönliche Assistenz &

    Eine Kündigung kommt für mich nicht in frage, da die Versorgung nicht mehr gewährleistet wäre. Dachte das wäre offensichtlich
  • ave64 hat geschrieben:
    TheWeeknd hat geschrieben:
    ....
    Dinge wie evtuelle Depressionen etc können gar nicht angesprochen werden, eigentlich kann überhaupt nichts angesprochen werden. das Problem ist ja auch, dass so keiner langfristig bleiben wird aber sein selbstbestimmtes Leben zwingend davon abhängt, genügend "Helfer" zu haben.
    ....
    Ich weiß zwar nicht um was für eine pers. Assistenz es sich hier handelt, aber es wundert mich schon, was du da erwartest. Ein Arbeitgeber geht deine Depressionen nicht an. Damit geht man in die Psychotherapie und nicht zu dem Arbeitgeber. Du solltest dich aber nicht um seine Probleme kümmern, hast du eigenen genug, da du schon die Depression erwähnst. Ach ja, *eventuelle* Depression. Ohne konkret einzelne Situationen zu analysieren, kommst du auch nicht weiter.
    lg


    lol. Sie bezog sich mit den - möglichen - Depressionen nicht auf sich sondern ihren aggressiven Arbeitgeber!
  • ave64 hat geschrieben:
    TheWeeknd hat geschrieben:
    ....
    Dinge wie evtuelle Depressionen etc können gar nicht angesprochen werden, eigentlich kann überhaupt nichts angesprochen werden. das Problem ist ja auch, dass so keiner langfristig bleiben wird aber sein selbstbestimmtes Leben zwingend davon abhängt, genügend "Helfer" zu haben.
    ....
    Ich weiß zwar nicht um was für eine pers. Assistenz es sich hier handelt, aber es wundert mich schon, was du da erwartest. Ein Arbeitgeber geht deine Depressionen nicht an. Damit geht man in die Psychotherapie und nicht zu dem Arbeitgeber. Du solltest dich aber nicht um seine Probleme kümmern, hast du eigenen genug, da du schon die Depression erwähnst. Ach ja, *eventuelle* Depression. Ohne konkret einzelne Situationen zu analysieren, kommst du auch nicht weiter.
    lg



    Es geht da nicht um eine Depression meiner seits, sondern seitens des Arbeitgebers, die Rübezahl91 in den Raum geworfen hat, die sein Verhalten der Assistenz gegenüber hervorrufen könnte.
  • TheWeeknd hat geschrieben:
    Nope, ich bin keine Studentin, ich arbeite den gesamten Zeitraum tatsächlich hauptberuflich als persönliche Assistenz &

    Eine Kündigung kommt für mich nicht in frage, da die Versorgung nicht mehr gewährleistet wäre. Dachte das wäre offensichtlich


    Verstehe. Das ehrt dich, aber vielleicht lernt er es ja nur auf die harte Tour? Es kann ja nicht angehen, dass du - wegen seiner Egozentrik - zu leiden hast.
  • TheWeeknd hat geschrieben:
    Es geht da nicht um eine Depression meiner seits, sondern seitens des Arbeitgebers, ...

    So, jetzt sehe ich das anders. So in etwa, als dass die Assistenten versuchen den Arbeitgeber, hier den Patienten (?), „zu ändern“... oder sich in private Bereiche einmischen, die Einen nicht angehen... Das geht natürlich nicht. Wären sie psychologisch ausgebildet, wäre das auch nur in Ordnung, wenn von beiden Seiten gewollt wäre, solch persönliche Gespräche zu führen.… Als Laie sich über Depressionen mit Jemanden zu unterhalten, der seine Unzulänglichkeiten womöglich noch mit den Medikamenten zudeckt, kann nicht gut gehen. Einfach abwenden ("Das ist nicht meine Baustelle" o.ä....)
    TheWeeknd, eine Arbeit soll Spaß machen. Wenn es dir keinen Spaß macht, steht es dir frei, den Pflegedienst/Vermittler zu wechseln, das gleiche gilt für den Patienten. Wenn du darunter leidest, wirst du früher oder später erkranken. Mach dich nicht zum Opfer; respektiere aber auch die Freiheit des Gegenübers... und alles wird gut.
    Ich habe beide Seiten erlebt und könnte Bücher darüber schreiben... 😉
  • Die harte Tour wäre für mich wirklich nur der aller letzte Ausweg, da wie gesagt die Versorgung ansonsten nicht mehr gewährleistet werden kann was wohl den Umzug in eine betreute Einrichtung bedeuten würde.

    Es geht für mich hauptsächlich darum, wie man die Situation so verbessern könnte, bzw. ihm klar machen kann, dass sich da was ändern muss, damit langfristig wieder ein vollständiges Team nicht aufgebaut werden kann.
  • ave64 hat geschrieben:
    TheWeeknd hat geschrieben:
    Es geht da nicht um eine Depression meiner seits, sondern seitens des Arbeitgebers, ...

    So, jetzt sehe ich das anders. So in etwa, als dass die Assistenten versuchen den Arbeitgeber, hier den Patienten (?), „zu ändern“... oder sich in private Bereiche einmischen, die Einen nicht angehen... Das geht natürlich nicht. Wären sie psychologisch ausgebildet, wäre das auch nur in Ordnung, wenn von beiden Seiten gewollt wäre, solch persönliche Gespräche zu führen.… Als Laie sich über Depressionen mit Jemanden zu unterhalten, der seine Unzulänglichkeiten womöglich noch mit den Medikamenten zudeckt, kann nicht gut gehen. Einfach abwenden ("Das ist nicht meine Baustelle" o.ä....)
    TheWeeknd, eine Arbeit soll Spaß machen. Wenn es dir keinen Spaß macht, steht es dir frei, den Pflegedienst/Vermittler zu wechseln, das gleiche gilt für den Patienten. Wenn du darunter leidest, wirst du früher oder später erkranken. Mach dich nicht zum Opfer; respektiere aber auch die Freiheit des Gegenübers... und alles wird gut.
    Ich habe beide Seiten erlebt und könnte Bücher darüber schreiben... 😉


    Der Herr für den ich arbeite hat keinen Pflegedienst sondern stellt die Assistenz selber ein, ein Pflegedienst könnte eventuelle Ausfälle ja mit vorhandenen Mitarbeitern kompensieren & ich müsste mit nicht über den ganzen Kram den kopf zerbrechen.

    Zumal ich schon finde, dass es mich etwas angeht, wie ich behandelt werde, gerade wenn ich mich derartig reinhängen soll, was ich mittlerweile seit 3 Jahren tue, weil ständig jemand geht.

    Die letzte Option wäre halt wirklich ihn dann sich selbst zu überlassen, und "sich dafür einfach nicht mehr zu interessieren" aber wirklich optimal wäre das eben auch nicht.
  • Mit der harten Tour beabsichtigte ich keine Implikation im Sinne von einer endgültigen Reißleine sondern vielmehr einer deutlichen Warnung, die allerdings nicht verbaler Natur sein sollte, da er ja offensichtlich jemand zu sein scheint, der die Bedürfnisse seiner Umwelt als leere Worthülsen auffasst. War er denn schon immer auf Assistenz angewiesen? Die Frage musst du nicht beantworten, aber wenn ja, dann hat man mit diesen Betroffenen anders umzugehen als mit jemandem, der bspw. in Folge eines Unfalls auf Hilfe angewiesen ist. Mit letzterem empfiehlt es sich nicht, ihn umzuerziehen. Sollte ersteres zutreffen, ist es ratsam, Ratschläge von Pädagogen umzusetzen. Das liest sich vielleicht herabwürdigend (und das soll es nicht), aber objektiv betrachtet lässt sich feststellen, dass von kleinauf Schwerstbehinderte, sich eine andere Form der Reife angeeignet haben, die eines ebenso anderen Umganges bedürftig sind.
  • Rübezahl91 hat geschrieben:
    Mit der harten Tour beabsichtigte ich keine Implikation im Sinne von einer endgültigen Reißleine sondern vielmehr einer deutlichen Warnung, die allerdings nicht verbaler Natur sein sollte, da er ja offensichtlich jemand zu sein scheint, der die Bedürfnisse seiner Umwelt als leere Worthülsen auffasst. War er denn schon immer auf Assistenz angewiesen? Die Frage musst du nicht beantworten, aber wenn ja, dann hat man mit diesen Betroffenen anders umzugehen als mit jemandem, der bspw. in Folge eines Unfalls auf Hilfe angewiesen ist. Mit letzterem empfiehlt es sich nicht, ihn umzuerziehen. Sollte ersteres zutreffen, ist es ratsam, Ratschläge von Pädagogen umzusetzen. Das liest sich vielleicht herabwürdigend (und das soll es nicht), aber objektiv betrachtet lässt sich feststellen, dass von kleinauf Schwerstbehinderte, sich eine andere Form der Reife angeeignet haben, die eines ebenso anderen Umganges bedürftig sind.


    Doch, ich kann es schon beantworten, die Behinderung "existiert" quasi schon ein Leben lang, deutliche Worte habe ich schon mehrfach versucht, leider ohne Ergebnisse.
    Alles einfach sehr kompliziert
  • Hast du dich denn schonmal ganz sachlich mit ihm an den Tisch gesetzt und ihm auch offen gesagt, dass du so nicht weitermachen kannst? Gab er bereits Versprechen, die er brach? Oder hast du das Problem nur angesprochen als er in Rage war?
    Du wirst ihm sagen müssen, dass du das so nicht weiter fortführen kannst und dass du von ihm erwartest, dass er darauf Rücksicht nimmt - so wie du auf ihn Rücksicht nimmst. Sag' ihm, dass sein Verhalten sich am Ende selbstdestruktiv auswirkt, Stichwort: Pflegeheim.
  • TheWeeknd,

    du hast bis jetzt noch nichts konkretes gebracht, wie er mit dir umgeht.
    Das kann kein Mensch hier nachvollziehen, ob du nicht belastbar bist, oder was wirklich los ist.
    Es kam noch keine einzige Situation ins Detail.

    Ich hatte auch zeitlang ein Pflegedienst und könnte Geschichten erzählen, wie sie alle waren. Eine hustete in offene Wunde an meinem Bein, die andere hatte Latexallergie, also auch keine Handschuhe bei offener Wunde, wobei sie gerade von Jemanden gekommen ist, der verstorben ist, hat sich auch nicht vorher die Hände gewaschen, andere duzte mich sofort, alle kamen mit naßen Schuhen auf der Parket und eine wollte mich auch noch für ihre Sekte gewinnen... eine zog die Nase hoch un schluckte den Dreck runter, die andere hatte einen schlimmen Ausschlag... also Laien, Keimüberträger und sonstwas, keine Fachkräfte, und keinen Respekt vom Gegenüber... man muss schon beide Seiten sehen, damit man es die Wirklichkeit beurteilen kann.

    Letztendlich konnte ich eine meiner früheren Kolleginen gewinnen, dass sie das übernommen hat; die musste ich dann allerdings selbst bezahlen.
    Ein Patient, der nicht über sich selbst entscheiden darf, muss da sicherlich allerhand über sich ergehen lassen.

    Während meines Studiums habe ich auch in Pflege gearbeitet und habe niemals solche Patienten angetroffen, die so schlimm wären. Na ja, einmal ist vorgekommen, dass eine Psychotikerin irgendwelche Geister gejagt hat und Kopfkissen zerschneidete, aber das war die Ausnahme. Alle waren sehr nett und dankbar; sie haben mir auch gezeigt, dass sie sich freuen, wenn ich komme.
    Ich kann mir aber vorstellen, dass dies nicht so wäre, wenn ich anders wäre...


  • Rübezahl91 hat geschrieben:
    Hast du dich denn schonmal ganz sachlich mit ihm an den Tisch gesetzt und ihm auch offen gesagt, dass du so nicht weitermachen kannst? Gab er bereits Versprechen, die er brach? Oder hast du das Problem nur angesprochen als er in Rage war?
    Du wirst ihm sagen müssen, dass du das so nicht weiter fortführen kannst und dass du von ihm erwartest, dass er darauf Rücksicht nimmt - so wie du auf ihn Rücksicht nimmst. Sag' ihm, dass sein Verhalten sich am Ende selbstdestruktiv auswirkt, Stichwort: Pflegeheim.


    Ja natürlich, aber auch das bringt eher wenig, da es eben in besagten ausrastern ausartet, wir wurden alle nur an uns denken, und müssten damit eben klar kommen.
    Die Konsequenzen sind ihm durchaus bewusst, da seine Geschwister die die Nächte zum Teil übernehmen schon gesagt haben, dass sie es tagsüber nicht auch noch können, wenn wieder jemand geht & dann geschaut werden muss, was weiter passiert.
    Professionelle Hilfe die sein Bruder zB vorgeschlagen hat wird auch komplett abgelehnt und sei nicht nötig.


  • ave64 hat geschrieben:
    TheWeeknd,

    du hast bis jetzt noch nichts konkretes gebracht, wie er mit dir umgeht.
    Das kann kein Mensch hier nachvollziehen, ob du nicht belastbar bist, oder was wirklich los ist.
    Es kam noch keine einzige Situation ins Detail.

    Ich hatte auch zeitlang ein Pflegedienst und könnte Geschichten erzählen, wie sie alle waren. Eine hustete in offene Wunde an meinem Bein, die andere hatte Latexallergie, also auch keine Handschuhe bei offener Wunde, wobei sie gerade von Jemanden gekommen ist, der verstorben ist, hat sich auch nicht vorher die Hände gewaschen, andere duzte mich sofort, alle kamen mit naßen Schuhen auf der Parket und eine wollte mich auch noch für ihre Sekte gewinnen... eine zog die Nase hoch un schluckte den Dreck runter, die andere hatte einen schlimmen Ausschlag... also Laien, Keimüberträger und sonstwas, keine Fachkräfte, und keinen Respekt vom Gegenüber... man muss schon beide Seiten sehen, damit man es die Wirklichkeit beurteilen kann.

    Letztendlich konnte ich eine meiner früheren Kolleginen gewinnen, dass sie das übernommen hat; die musste ich dann allerdings selbst bezahlen.
    Ein Patient, der nicht über sich selbst entscheiden darf, muss da sicherlich allerhand über sich ergehen lassen.

    Während meines Studiums habe ich auch in Pflege gearbeitet und habe niemals solche Patienten angetroffen, die so schlimm wären. Na ja, einmal ist vorgekommen, dass eine Psychotikerin irgendwelche Geister gejagt hat und Kopfkissen zerschneidete, aber das war die Ausnahme. Alle waren sehr nett und dankbar; sie haben mir auch gezeigt, dass sie sich freuen, wenn ich komme.
    Ich kann mir aber vorstellen, dass dies nicht so wäre, wenn ich anders wäre...




    Da die "zu pflegende Person" sich die Menschen die ihre Arbeit verrichten selbst wählen kann, erübrigen sich die meisten von dir angesprochenen Dinge.

    Du solltest evtl meine Antworten deutlicher lesen, wäre ich nicht belastbar, würde ich nicht seit nun 3 Jahren mehr als das doppelte der vertraglich vereinbarten Stunden leisten, von 80std im Vertrag zu den 220 geleisteten besteht ja nun doch ein erheblicher Unterschied, und das wie gesagt nun seit 3 Jahren.


    Beispiele kann ich gerne nennen, wünsche bezüglich freier Tage kann man ohne ausraster nicht ansprechen. Im Prinzip kann man gar nichts ansprechen. Das kann so aber nicht die Lösung sein.
    Ich erwarte überhaupt keine Dankbarkeit- ich erhalte dafür meinen Lohn.


  • TheWeeknd hat geschrieben:
    Rübezahl91 hat geschrieben:
    Hast du dich denn schonmal ganz sachlich mit ihm an den Tisch gesetzt und ihm auch offen gesagt, dass du so nicht weitermachen kannst? Gab er bereits Versprechen, die er brach? Oder hast du das Problem nur angesprochen als er in Rage war?
    Du wirst ihm sagen müssen, dass du das so nicht weiter fortführen kannst und dass du von ihm erwartest, dass er darauf Rücksicht nimmt - so wie du auf ihn Rücksicht nimmst. Sag' ihm, dass sein Verhalten sich am Ende selbstdestruktiv auswirkt, Stichwort: Pflegeheim.


    Ja natürlich, aber auch das bringt eher wenig, da es eben in besagten ausrastern ausartet, wir wurden alle nur an uns denken, und müssten damit eben klar kommen.
    Die Konsequenzen sind ihm durchaus bewusst, da seine Geschwister die die Nächte zum Teil übernehmen schon gesagt haben, dass sie es tagsüber nicht auch noch können, wenn wieder jemand geht & dann geschaut werden muss, was weiter passiert.
    Professionelle Hilfe die sein Bruder zB vorgeschlagen hat wird auch komplett abgelehnt und sei nicht nötig.




    Meine Güte... Was ist das denn für ein Dämon?
  • Hallo Weeknd,

    für meine Lesart schreibst du sehr differenziert und nachvollziehbar.
    Das Problem, das du schilderst, ist mir auch sehr nah bekannt (bin nicht selbst betroffen) und es entsteht dadurch, dass du als Assistent(in) einerseits professionell (mit der nötigen Distanz, denn es ist ja dein Job) deine Arbeit machen sollst/willst und andererseits halt aber auch ein Mensch bist, der auch während der Arbeit seine Emotionen nicht luftdicht verpacken und an die Garderobe hängen kann.

    So, wie ich es lese, leistest du seit längerer Zeit mehr als doppelt so viele Stunden wie in deinem Vertrag stehen - eher dreimal so viele.
    Dein Klient ist unverträglich und vergrault die anderen Assistenten, so dass du dich zu der Mehrarbeit gezwungen siehst.
    Deine Beziehung leidet unter der extremen Mehrarbeit.
    Dein Klient wurde von dir über die Problematik informiert und rastet bei Gesprächen aus, weil er der Meinung ist, du müsstest die Situation so akzeptieren, wie sie ist.

    Meine Meinung dazu:
    Es ist wichtig, dass du dich selbst UND deinen Klienten ernst nimmst. Beide haben Bedürfnisse und beide haben ein Recht darauf, eigene Entscheidungen zu treffen.
    Sprich nochmal mit ihm.
    Sag ganz klar, dass du zwar flexibel sein möchtest und ihm mit den Überstunden entgegenkommen möchtest, aber mehr als (???- deine absolute Obergrenze an Arbeitsstunden) wirst du ab dem (1. Juli) nicht mehr leisten. Bis zu diesem Zeitpunkt hat er die Chance, andere Assistenten einzustellen.
    Punkt.
    Wenn er ausrastet, lass ihn ausrasten.
    Vielleicht benötigt er wirklich eine Psychotherapie, aber er ist erwachsen und "darf" sich auch dagegen entscheiden.
    Jeder erwachsene Mensch, ob behindert oder nicht, hat ein Recht darauf, seine eigenen Fehler zu machen.
    Wenn er die anderen Assistenten vergrault und du nicht mehr als die vereinbarten Stunden leistest, kann es durchaus sein, dass dies der direkte Weg in ein Heim ist.
    Aber das ist dann SEINE Entscheidung (und SEIN Fehler) und nicht DEIN Fehler.
    Mein Fazit: Beide Seiten ernst nehmen, klare Ansage machen und konsequent dabei bleiben.

    Ich wünsch dir viel Erfolg!
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