Schikane gegen Angehörigen

Hallo und guten Tag,

seit über 10 Jahren kümmere ich mich um meine geistig leicht und körperlich schwer behinderte (Rollstuhl) Cousine. Sie lebt seit 10 Jahren in einer betreuten Wohngruppe für ähnlich behinderte Menschen und fühlt sich dort sehr wohl. Ich kümmere mich um alle finanziellen und gesundheitlichen Angelegenheiten meiner Cousine, begleite sie bei allen Arztbesuchen, kümmere mich um Verordnungen und Therapeuten, Rollstuhl und andere Hilfsmittel, Inkontinenzmaterial sowie um Behörden wie Sozialamt, Rentenversicherung, Krankenkasse und Versorgungsamt.

Meine Cousine ist 66 Jahre alt. Ich bin drei Jahre jünger. Unsere Väter waren Brüder. Ihr Vater war mein Lieblingsonkel. Sie wuchs in Ost- und ich in Westberlin auf.

Durchschnittlich einmal pro Woche besuche ich meine Cousine und begleite sie zu ihrer 96jährigen Mutter, verbringe die Zeit mit ihr und ihren MitbewohnerInnen oder unternehme etwas mit ihr und teilweise auch mit ihren MitbewohnerInnen außer Haus. Mit den MitbewohnerInnen verstehe ich mich von Anfang an sehr gut und zu manchen von ihnen haben sich Freundschaften entwickelt.

Meine ungewöhnlich häufige Anwesenheit in der Einrichtung und das freundschaftliche Verhältnis zu den MitbewohnerInnen scheint einige Betreuerinnen zu stören und ich werde von diesen seit über 8 Jahren bei jeder sich bietenden Gelegenheit schikaniert. Man versucht offenbar, mich zu vergraulen.

Es wurden Emails unterdrückt, so daß es zu Überschneidungen bei familiären und ärztlichen Terminen kam und die Teilnahme an Familienfeiern gefährdet wurde. Mal wurde ein persönliches Geschenk meiner Cousine an MitbewohnerInnen, das ich für sie besorgt hatte, so lange zurück gehalten bis die Anlässe vorbei waren. Es wird alles getan, um die Freundschaftlichen Beziehungen in die Wohngruppe hinein zu behindern; z.B. werde ich seit fast zwei Jahren von den MitbewohnerInnen nicht mehr zu deren Geburtstagen eingeladen, obwohl diese immer großen Wert auf meine Teilnahme gelegt haben.

Im Oktober vor einem Jahr, als der Fahrstuhl im Hause defekt war, ließ man meine Cousine zwei Stockwerke zu Fuß überwinden, obwohl sie dies nachweislich in akute Lebensgefahr brachte. Für den Folgetag habe ich einen Transport mit Tragestuhl beauftragt, damit sie an einer lange geplanten Familienfeier teilnehmen konnte. Die Einrichtung hat sich zunächst dagegen gesträubt die Kosten (275,00 EUR) dafür zu übernehmen, hat sie mir letztendlich aber doch erstattet.

Als ich mich darüber bei einer Betreuerin beschwerte, erhob diese einen Beleidigungsvorwurf gegen mich und ihr Vorgesetzter drohte mir daraufhin mit einem Hausverbot, was die Fürsorge für meine Cousine erheblich erschweren würde. Die Androhung steht bis heute unwidersprochen im Raum, wurde allerdings nicht umgesetzt.

Vor einem halben Jahr verschwieg mir die Dienst habende Betreuerin, daß meine Cousine Durchfall hat als ich mich mit ihr in öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg zu drei Terminen bei Ärzten machte. Unterwegs kam es dann - wie zu erwarten - zum Durchfall und ich habe meine Cousine in einer öffentlichen Toilette, die wir gerade noch rechtzeitig erreicht hatten, mit nassen Papierhandtüchern gereinigt. Was wäre, wenn das in einem öffentlichen Verkehrsmittel geschehen wäre oder in der Toilette keine Papierhandtücher gewesen wären?

Vor einem Jahr wandte ich mich an zwei Rechtsanwälte, einen für Behindertenrecht (wegen der in Kauf genommenen Lebensgefahr und der Verletzung des Wohn- und Teilhabegesetzes) und einen für Strafrecht (wegen des Beleidigungsvorwurfes, der Androhung eines Hausverbotes und des Verdachts auf Üble Nachrede), die mir beide sagten, daß "nichts justiziables" vorgefallen sei und man auf rechtlichem Wege nichts dagegen machen könne (Rechtsanwaltskosten: 249,90 + 60,00 EUR). Meine Beschwerden beim Vorstand der Einrichtung sowie bei der Heimaufsicht wurden mit der Begründung zurück gewiesen, daß man kein Fehlverhalten seitens der Betreuerin und der verantwortlichen Vorgesetzten feststellen konnte und ich von weiteren Nachfragen absehen solle.

Ich muß also weiterhin mit Schikanen rechnen. Gestern erhielt ich einen Brief von der Einrichtung, daß die Wohngruppe und die Gruppenleitung ab jetzt nicht mehr per Email sondern nur noch telefonisch zu erreichen sind, was meine Fürsorge (Termine, Rechnungen, ärztliche Dokumente als Anlagen von Emails) zusätzlich behindert.

Weiß jemand Rat?
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Antworten

  • Hallo DerCousin,
    ich finde es schlimm was du da schilderst, immer öfter hört und liest man von solchen menschenverachtenden Verhalten seiten der Betreuer. Klar daß die alle die Köpfe zusammen stecken und sich gegenseitig stützen. Schließlich hackt die eine Krähe der anderen kein Auge aus.
    Auch der MDK wird nichts machen.
    Die einzige Lösung wird sein, ein anderes Heim zu suchen und einen Neustart zu unternehmen.
    Im jetzigen wird das nichts mehr.
    Gruß
    Rudi
  • Hallo Rudi,

    so schnell gebe ich nicht auf. Ich wage mich jetzt zum ersten Mal mit meinem Problem in die Öffentlichkeit in der Hoffnung, daß vielleicht eine Juristin oder ein Jurist davon erfährt und die Situation rechtlich einschätzen kann. Als Laie verstehe ich es nicht, daß man sich gegen so ein offenkundiges und in wesentlichen Teilen auch "beweisbares" Unrecht nicht wehren kann.

    Die mündlichen und völlig unverbindlichen Einschätzungen der beiden Rechtsanwälte überzeugen mich nicht. Sie haben sich nicht eingehend mit dem Problem befaßt, halten mich vielleicht für einen Querulanten da mein Anliegen sogar von der Heimaufsicht zurück gewiesen wurde und haben ohne Mühe und Risiko schnelles Geld verdient.

    Ich habe bereits nach einer anderen Unterkunft gesucht, aber keine passende gefunden, da die Wohngruppe speziell auf Menschen mit Adipositas (Dicke) eingestellt ist. Das Team leistet mit den BewohnerInnen eine sehr gute Arbeit. Es wird eine gesunde Diät eingehalten, die dazu führte, daß meine Cousine von über 140 kg (153 cm groß) auf 77 kg abgenommen und inzwischen hervorragende Blutwerte hat.

    Sie sitzt übrigens im Rollstuhl weil sie nach der Wende 1990 als gelernte Gärtnergehilfin arbeitslos wurde, zu Hause bei der Mutter vorm Fernseher saß und den ganzen Tag lang naschte, bis vom extremen Übergewicht ein Knie beschädigt war und sie ein künstliches Kniegelenk bekam - ohne zuvor das Gewicht zu reduzieren. Anschließend war sie für ein Dreiviertel Jahr in einem Pflegeheim untergebracht, in dem so gut wie keine Krankengymnastik stattfand. Eine Reha hat sie nach der (zweiten) Operation des Knies auch nicht bekommen, so daß die Bewegungseinschränkung irreversibel geworden ist. Sie kann nur noch mühsam und unsicher wenige Meter am Gehbock zu Fuß gehen.

    Sie ist auf die Betreuung durch speziell geschulte BetreuerInnen angewiesen. In einer "normalen" Wohngruppe, in der sie womöglich als einzige konsequent eine strenge Diät einhalten müßte, würde sie schnell wieder an Gewicht zunehmen mit allen Konsequenzen (eine Thrombose wegen Bewegungsmangel, Übergewicht und damals noch Tabakrauchen hatte sie vor 11 Jahren auch schon). Ich weiß von keiner anderen Adipositas-Gruppe für geistig leicht Behinderte, die ich in einer oder eineinhalb Stunden erreichen kann.

    Es läuft auch meinem Gerechtigkeitssinn zuwider, daß ausgerechnet die Schwächsten vertrieben werden und die TäterInnen weitermachen. Ich will keine Flucht sondern eine Lösung.

    Der Cousin.




  • Hallo DerCousin,

    natürlich ist es nicht schön wenn man sowas erlebt. Dennoch stellt sich vieles in einem anderen Licht da, wenn man solche Erlebnisse mal aus der Sicht andere Beteiligter betrachtet.

    Man stelle sich vor, man ist Betreuer in so einer Einrichtung, kümmert sich liebevoll um die Bewohner. Dann kommt plötzlich ein Angehöriger eines Bewohners zu mir, und beschwert sich bei über etwas, wo ich garnix für kann..... Wenn dann er Ton auch noch daneben geht, geht so eine Sache bei sehr vielen die das so erleben... schnell in die Hose.... bzw. so weiter, wie du es geschildert hast. ( geändert... Sorry, hatte das mit dem Arztbesuch verwexelt. )

    Dann das mit dem Durchfall.....Sein Malör bleibt so ein Malör....egal ob es passiert, weil der Durchfall unterwegs erstmalig aufgetreten ist.... oder einem nicht gesagt wurde das sowas passieren kann.: Wenn ich mit meiner Tochter zu Arztterminen unterwegs bin, hab ich immer... obwohl es nur selten gebraucht wird... alles nötige ( Windel, Wechselwäsche, Haushaltsrolle, Handschuhe, Müllbeutel ) bei. Wenn man nach so einem völlig unerwarteten Erlbenis dann "mit gesrteigerte Tonlage" mit dem Personal spricht, kann ich mir gut vorstellen, das sich da Unmut breit macht.

    So kommt mitunter "eine Kleinigkeit" zur anderen, und da sowas am Ende auch einen großen Haufen ergeben kann, fahren beide Seiten mit der Zeit dann größere Geschütze auf. Ich kenne sowas von Bekannten, wo die Eltern oder auch rechtliche Betreuer wegen "solcher Steigerungsformen" Hausverbot bekommen haben.

    Sicher gibt es auch Situationen, die sich nicht "so leicht" klären, und tatsächlich sehr sehr heikel die Betreuer u. Bewohner sind, aber auch dann muß man.... besonders in solche "Specialeinrichtungen" sehr sorgfälltig prüfen wie man mit wem darüber spricht.

    😀 Helmut
  • Hallo Helmut,

    Du hast die beiden Ereignisse mit derselben Betreuerin durcheinander gebracht:

    1.) Oktober 2016: Fahrstuhl defekt

    Ich habe mich bei der Betreuerin darüber beschwert, daß sie es zuließ, daß meine Cousine zwei Stockwerke zu Fuß überwindet und dabei in Lebensgefahr kommt. Daß sie dafür "garnix konnte" stimmt nicht.

    An diesem Tag hatten wir keinen Arzttermin sondern wir wollten ihre Mutter besuchen. Da der Fahrstuhl bereits eine Woche lang defekt war, ich aber nicht darüber informiert wurde, hätte die Einrichtung einen Transport mit Tragestuhl beauftragen bzw. mich informieren müssen. Für den darauffolgenden Tag ebenfalls, und diese Familienfeier stand schon seit Wochen fest. Darüber habe ich mich in angemessenem Tonfall bei ihr beschwert und als sie meine Beschwerde als gegenstandslos zurück wies sagte ich ihr gesagt daß "Kommunikation die Grundlage der Sozialarbeit ist", woraufhin sie mich mit den Worten "Ich lasse mich nicht von Ihnen beleidigen" aus dem Büro warf. Ihr Chef hat dies zum Anlaß genommen, mir ein Hausverbot anzudrohen.

    Meine Beschwerde war dem Vorfall angemessen und meine Kritik war keine Beleidigung.

    2.) November 2017: Durchfall verschwiegen

    Weil der Durchfall eben nicht "unterwegs erstmalig aufgetreten ist", sondern bereits seit dem Vortag bestand, hätte mir die Betreuerin sagen müssen, daß wir uns besser nicht auf den Weg zu den Ärzten machen sollten. Eine saubere Windel habe ich immer dabei, wenn wir das Haus verlassen. Die hält einen Durchfall aber nur wenige Minuten zurück und in öffentlichen Verkehrsmitteln kann ich sie wohl kaum wechseln geschweige denn sie bis zu den Knien sauber machen. Diese Situation habe ich während der letzten 10 Jahre zum ersten Mal erlebt und sie wäre vermeidbar gewesen, hätte mich die Betreuerin informiert.

    "Warum da kein Transportschein mit Tragestuhleinsatz vom Arzt angefordert wurde" erklärt sich durch die Situation von selber: Bei Durchfall würde ich mit meiner Cousine das Haus auch nicht mit Tragestuhl verlassen und an diesem Tag funktionierte der Fahrstuhl ohnehin wie üblich.

    Ich habe danach mit der Betreuerin nicht "in einer gesteigerten Tonlage" gesprochen sondern überhaupt nicht. Ich gehe nicht noch einmal das Risiko ein, mir einen Beleidigungsvorwurf machen zu lassen.

    Lieber Helmut, Du reimst Dir die Dinge etwas phantasievoll zusammen.

    Der Cousin.
  • DerCousin hat geschrieben:

    Lieber Helmut, Du reimst Dir die Dinge etwas phantasievoll zusammen.

    Der Cousin.


    Hallo Cousin,

    anfangen zu reinem muß ich erst, wenn ich mir vor Augen halte, das du aus 2 leicht vermeidbaren Vorfällen innerhalb in, bzw. im Abstand von grob einem Jahr, eine "Schickane gegen Angehörige" Geschichte machst. Ich weis sicher, das es "solche Schickanen" gibt, aber dabei geht es sicher nicht um 2 Ereignise in einem Jahr, sondern das merken die Betroffenen Angegörigen bei nahezu jedem Besuch. Bei 2 mal im Jahr und dann solche Auslegung....ui ui.... da kommt bei mir eher Verständnis für Hausverbot erteilende Einrichtungen auf.

    .-) Helmut
  • Hallo Helmut!

    wie ich eingangs schrieb, werde ich seit 8 Jahren auf die unterschiedlichste Weise schikaniert und zwar deutlich öfter als einmal pro Jahr. Diese beiden Ereignisse sind allerdings besonders schwerwiegend. Einen Schutzbefohlenen in Lebensgefahr bringen ist keine Kleinigkeit und die Situation mit dem Durchfall ist Bosheit und hätte ich das "leicht vermeiden können" dann hätte ich es getan. Würde ich mich in so einer Art und Weise einer Betreuerin oder einem Betreuer gegenüber verhalten, wäre ein Hausverbot völlig richtig und angemessen. Im sozialen Miteinander ist die Qualität wohl bedeutender als die Häufigkeit.

    Können wir ab jetzt bitte darüber diskutieren, wie man sich vor so einem Umgang schützen bzw. sich gegen ihn wehren kann?

    Der Cousin.
  • DerCousin hat geschrieben:

    Können wir ab jetzt bitte darüber diskutieren, wie man sich vor so einem Umgang schützen bzw. sich gegen ihn wehren kann?

    Der Cousin.


    Ja das sollten wir.
    Aus eigener Erfahrung ist doch bekannt daß das Personal oft überlastet und dadurch auch gereizt ist. Da reicht eine kleine Bemerkung und aufgestautes entläd sich.
    So sehe ich das auch hier in deinem Fall.
    Wer ist denn der Träger des Heimes, vielleicht lässt sich über diesen etwas hinbiegen lassen.
    Auch mit der Pflegekasse würde ich mal reden, die schicken ggf. mal den MDK vorbei, obwohl ich von deren (MDK) Urteil nichts halte.
    Ich hatte den Fall während einer Rehamaßnahme meiner Mutter, jedes mal wenn ich sie besuchte weinte sie.
    Der Grund war, es wurden Dinge von ihr verlangt die sie auf Grund ihres Schlaganfalls nicht konnte. Sie wurde schickaniert und gedemütigt.
    Meine Vorsprache brachte erst mal nur Gelächter. Bei der Ärztin hatte ich ein wenig mehr Erfolg. Das Vertrauen war aber so sehr zerstört daß ich sie mit Genehmigung der Krankenkasse aus der Maßnahme raus nahm. Später habe ich mich an den Träger der Rehaklinik gewandt, da hat sich einiges getan. Vor allem eine neue Rehamaßnahme.
    Gruß
    Rudi
  • DerCousin hat geschrieben:
    Hallo Helmut!

    wie ich eingangs schrieb, werde ich seit 8 Jahren auf die unterschiedlichste Weise schikaniert und zwar deutlich öfter als einmal pro Jahr. Diese beiden Ereignisse sind allerdings besonders schwerwiegend. Einen Schutzbefohlenen in Lebensgefahr bringen ist keine Kleinigkeit und die Situation mit dem Durchfall ist Bosheit und hätte ich das "leicht vermeiden können" dann hätte ich es getan. Würde ich mich in so einer Art und Weise einer Betreuerin oder einem Betreuer gegenüber verhalten, wäre ein Hausverbot völlig richtig und angemessen. Im sozialen Miteinander ist die Qualität wohl bedeutender als die Häufigkeit.

    Können wir ab jetzt bitte darüber diskutieren, wie man sich vor so einem Umgang schützen bzw. sich gegen ihn wehren kann?

    Der Cousin.



    Hallo Cousin,

    wehren kann man sich gegen so etwas nur, wenn man sich zeitnah und belegbar an die Verantwortlichen wendet. Du warst mit deinen Vorwürfen schon bei 2 Anwälten, die offentsichtlich keinen Handlungsbedarf sahen. Folglich gibt es zu den geschilderten Vorgängen keine tragfähigen Beweise, und schlicht sehr unterschiedliche Sichtweisen.

    Wie Rudi schon schrieb, passieren in der Hecktik des Alltags und durch Überlastung mitunter unschöne Dinge. Das ist sicher nicht gut. Da sollte man was gegen tun. Klar. Wenn man solche Dinge jedoch als vorsätzlich, durch das Personal gegen sich gerichtet ausgeführt darstellt,..... ist wahrscheinlicher, das man zu recht Hausverbot bekommt.... als das sich dadurch für die Bewohner der Einrichtung etwas ändert. Wenn du was ändern möchtest, solltest du zu aller erst anders mit dem Thema umgehen. Wie würdest du als "pflichtgemäß handelnder Betreuer" reagieren, wenn du der wärst, dem du das hier geschilderte unterstellst, und das hier ließt ?

    😀 Helmut




  • Hallo Rudi,

    so wie Du "das auch hier in diesem Fall siehst", daß "sich lang Aufgestautes entlädt", ist es nicht. Keine Schikane erfolgte im Affekt. Eine Email unterdrückt man nicht im Affekt und bewirkt damit daß meine Cousine entweder ihre Mutter nicht treffen oder aber nicht zu einem Arzt gehen kann und ich die Situation irdendwie entscheiden muß. Ein anvertrautes Geschenk für eine Mitbewohnerin bewahrt man nicht im Affekt wochenlang in seinem persönlichen Fach im Büro auf und gibt sie nach Verstreichen der Anlässe wieder heraus. Man läßt eine stark Gehbehinderte nicht im Affekt zwei Stockwerke zu Fuß überwinden. Man vergißt nicht im Affekt, einen Transport mit Tragestuhl für eine wochenlang geplante Familienfeier zu bestellen. Man behauptet nicht im Affekt, daß man ab jetzt nicht mehr per Email zu erreichen ist. Man schreibt nicht im Affekt in einer Email, daß man sich keiner Schuld bewußt ist und sich deshalb für nichts entschuldigt. Man sagt als Vorgesetzter nicht im Affekt, daß man kein Fehlverhalten in seinem Bereich feststellen kann.

    Ich weiß wie schwierig und anstrengend die Arbeit mit geistig (leicht) Behinderten sein kann, weil ich seit über 10 Jahren als Angehöriger selbst in dieser Rolle stecke. Der Unterschied ist mir bewußt: Für mich ist es Freizeit, für die BetreuerInnen ist es Arbeitszeit. Das gibt niemandem das Recht, andere wegen eigener und nachvollziehbarer Belastungen zu schikanieren. Übrigens ist der Betreuerschlüssel soviel ich weiß ziemlich gut. Auf acht BewohnerInnen in der Gruppe kommen fast sieben BetreuerInnen zwischen 07:00 und 22:00 Uhr. Der Nachtdienst ist extra.

    Die Idee mit dem Träger der Einrichtung ist gut. Ich habe mich auch schon gefragt, wer den Vorstand der Einrichtung bestimmt. Diesen habe ich über die Vorgänge informiert, aber er unternimmt nichts dagegen, kann kein Fehlverhalten feststellen. In diese Richtung werde ich weiter suchen. Danke auch für den Hinweis auf die Pflegekasse. Auch hier bzw. beim Sozialamt werde ich nachfragen.

    Die Heimaufsicht hat ebenfalls lapidar und nicht begründet geantwortet, daß sie kein Fehlverhalten feststellen kann. Die wollen wohl einfach nur ihre Ruhe haben, obwohl sie eigentlich dafür Zuständig sind und ich den Ernst der Lage (fahrlässige Gefährdung meiner Cousine an Leib und Leben in der Enrichtung) deutlich geschildert habe.

    Danke, der Cousin.
  • Helmut60 hat geschrieben:
    wehren kann man sich gegen so etwas nur, wenn man sich zeitnah und belegbar an die Verantwortlichen wendet. Du warst mit deinen Vorwürfen schon bei 2 Anwälten, die offentsichtlich keinen Handlungsbedarf sahen. Folglich gibt es zu den geschilderten Vorgängen keine tragfähigen Beweise, und schlicht sehr unterschiedliche Sichtweisen.


    Hallo Helmut,

    in allen Fällen habe ich mich zeitnah an das Team und ggfs. an die Verantwortlichen gewandt. Die Rechtsanwälte haben den Handlungsbedarf sehr wohl gesehen aber keine Handlungsmöglichkeit erkannt, da nichts justizialbles (strafbares oder gerichtlich klärbsres) geschehen ist. Sie hätten angeblich erst etwas tun können, wenn meine Cousine die Treppe hinunter gefallen wäre bzw. das Hausverbot nicht nur angedroht worden wäre. Für alle hier genannten Vorwürfe habe ich Beweise: Rechnung für Transport mit Tragestuhl, den ich anstatt der Einrichtung beaurftragt habe, BetreuerInnen, die den Vorfall mit dem Durchfall bezeugen können und die dazugehörige Dokumention der Einrichtung, Emails mit Aussagen der Verantwortlichen der Einrichtung, Nachweise meines Internet-Providers, daß meine Emails korrekt zugestellt wurden obwohl sie angeblich nicht ankamen.

    Denk Dir bitte keine Dinge aus, die den Tatsachen widersprechen.

    Der Cousin.
  • Hallo cousin,

    ausdenken brauche ich mir hier nix. Man kann hier nur das bewerten was du geschrieben hast, und das hört sich eher nach einem schwer gestörten Verhältnis zwischen dir und dem Personal da an, als das es tatsächlich um für die Bewohner "gefährliche Umstände" geht.

    Ich war kürzlich erst dabei, als eine Mutter einen Betreuer einer Wohnstädte angriff, weil er angeblich Termine durcheinander gebracht hatte. Es stellte sich heraus, das ihr Sohn dem Betreuer gesagt hatte, das er lieber bei der Gruppenfahrt mitmachen würde als bei Opas Geburtstagsparty...... und seiner Mutter des Gegenteil. Heraus kam das aber erste 3 Tage später. In der Zwischenzeit zog die Mutteer böse über das Personal her. Helfen tat da nur eine Entschuldigung... der Mutter beim Personal, und des Sohnes bei beiden.

    Ähnlich kann das bei dir gelaufen sein, was die "unterschlagenen Mails" ....und das gefährlich Treppenlaufen angeht. Dem Personal "wird gesagt".. das kann ich.... Dir hinterher.... das hab ich gewollt, hatte Angst, bekam keine Luft mehr. Sowas ist einerseits nicht schön. aber andererseits.... weil es das gegenseitige Vertauen... Bewohner u. Personal fördern kann.... völlig normal. Solange das nicht häufig passiert und einen Notarzteinsatz zur Folge hat, kann man da nix machen.

    Wichtig ist, das man sowas nur persönlich nimmt, wenn man klar beweisen kann, das es so ist..... alles andere sind mehr oder weniger üble Unterstellungen gegen die Einrichtung die keinem wirklich helfen.

    😀 Helmut.
  • Helmut60 hat geschrieben:
    Hallo cousin,

    ausdenken brauche ich mir hier nix. Man kann hier nur das bewerten was du geschrieben hast, und das hört sich eher nach einem schwer gestörten Verhältnis zwischen dir und dem Personal da an, als das es tatsächlich um für die Bewohner "gefährliche Umstände" geht.
    ...


    Meinetwegen. Das bringt uns hier nicht weiter.
  • Hallo Cousin,

    stell dir mal vor : Ich kenne meine Tochter... ist von geburt an gehörlos hat keine Sprache, und zeigt nur sehr einfach und kaum verständlich was sie möchte, und kaum, was was für Probleme sie hat.... jetzt über 30 Jahre, und kann ihr Verhalten, mit dem sie zeigt was sie will, nicht sicher deuten. Während der Tagespflege, wo sie über 10 Jahre lang 8 Std. täglich ist, verhält sie sich deutlich anders wie zuhause, und das Personal kann ihr Verhalten auch nicht halbwegs sicher deuten. Wenn sie nun in Kurzzeitpflege muß, weil ich eine neue Hüfte brauche, kennt man sie da noch weniger.... dennoch müsen die da mit ihr und mir klar kommen. Wie soll das Personal mit ihr klar kommen, wenn ich dessen Verhalten nicht verstehe Da hilft nur, sachlich...und nicht emotional Fragen, warum was wie passiert.

    😀 Helmut
  • Ich habe mich oft nach dem Grund für die Schikanen gefragt und verschiedene, spekulative Antworten gefunden. Ich habe es auch versucht, mit den betreffenden Betreuerinnen über die Situation zu reden, aber sie haben kategorisch das Gespräch darüber abgelehnt.

    Es sind ja auch nur ein paar und längst nicht alle Betreuerinnen, von denen die Schikanen ausgehen, und die sind offenbar fest entschlossen so weiterzumachen. Da allerdings die Vorgesetzten bis hin zum Vorstand das Verhalten ausdrücklich dulden, halten die anderen den Mund. Und da der direkte Vorgesezte einem Angehörigen der die Verhältnisse kritisiert sogar mit einem Hausverbot droht, kann man sich vorstellen welches authoritäre Regime im Innern herrscht. Frei reden kann man nur mit freien Menschen.
  • Hallo DerCousin,
    was willst du eigentlich mit dem Video beweisen? Statt zu filmen wäre es vernünftiger gewesen die Frau links und rechts unter den Arm zu packen und ihr die Treppenstufen zu erleichtern.
    Ich fürchte der wirkliche Störenfried sind nicht die Mitarbeiter.
    Des weiteren kann ich nur hoffen daß du die schriftliche Einwilligung aller Beteiligten des Videos hast ,das Video weltweit präsent machen zu dürfen, es gibt da nämlich ein Copyright und Persönlichkeitsrechte!
    Sonst wird das richtig teuer.
    Rudi 🥺
  • Hallo Cousin,

    das wesentliche was mir an dem Film nicht gefällt ist, das nur die halbe Treppe gefegt wurde. Alles andere fällt unter "aktivierende Pflege". Über 2 Etagen mag das heikel sein, "Lebensgefahr" sehe ich da jedoch nicht. Bzw.....Ich kann mir eher vorstellen das es lebensgefährlicher ist, deine Cousine nicht zwischendurch mal so abgesichert Treppen steigen zu lassen, als das durch das Treppensteigen selbst Lebensgefahr besteht. Bewegung und etwas Anstrengung tut ihr eher gut als nur rum zu sitzen. Da stellt sich zu aller erst die Frage, was ihr Arzt zu der "Belastung" für Herz und Kreislauf sagt.

    So erklärt der Film sehr gut, das du und das Personal da nicht besonders gut miteinander auskommt, woraus sich je nach Tagesform durchaus ein Schamützel ergeben kann..... Da kann helfen, wenn du mal als ehrenamtlicher Pflegehelfer in eine andere Pflegeeinrichtung gehst, und dir das ein paarTage ausiehst. Du wirst möglicherweise feststellen, das sowas "völlig normal" ist.

    😀 Helmut
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  • DerCousin
    Zuerst einmal wer so ein Video machen lässt und noch dabei ist ohne Worte.
    Was wird mit diesen Video bezweckt?
    Wenn nicht mal Rechtsanwälte eine Handlungsmöglichkeit sehen, was erwarten sie dann noch immer.

    Und mal ehrlich wenn einem eine Einrichtung nicht gefällt dann suchen sie sich eine neue.
    Warum will man mit allen Mitteln Dinge verändern, schauen sie sich nach etwas neuen um.
    Die Pflege egal in welchen Bereich, ist kein Beruf sondern eine Berufung, und dieser Berufung ist nicht jeder gewachsen.
    Es gab von vielen Vorschläge aber anscheinend sind sie Beratungsresident.
    Und meine Empfehlung ist, sie sollten das Video löschen, sie verletzen rechte.
    Gruß Thien

  • Thien hat geschrieben:
    DerCousin hat geschrieben:
    Helmut60 hat geschrieben:
    Hallo cousin,

    ausdenken brauche ich mir hier nix. Man kann hier nur das bewerten was du geschrieben hast, und das hört sich eher nach einem schwer gestörten Verhältnis zwischen dir und dem Personal da an, als das es tatsächlich um für die Bewohner "gefährliche Umstände" geht.
    ...


    Hallo Helmut,

    Daß es sich tatsächlich um "gefährliche Umstände" handelt und nicht nur um ein "schwer gestörtes Verhältnis" zwischen mir und bestimmten Betreuerinnen, möge das folgende Video verdeutlichen, das ein befreundeter Mitbewohner von meiner Cousine und mir aufgenommen hat:

    [url=httpXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX[/url]

    Es ist offensichtlich, daß man eine Gehbehinderte wie meine Cousine auf keinen Fall zwei Stockwerke zu Fuß überwinden läßt, weil sie dadurch - wie geschehen - in Lebensgefahr gerät.

    Der Cousin.


    Das sie ein solches Video ihrer Cousine ins Internet stellen ist nicht in Ordnung.
    Sie führen Sie damit vor, und ich denke auch das sie das nicht mal möchte.
    Ich habe das Video gemeldet.

    An die Betreiber dieses Forums.
    Das Video verletzt Persönlichkeitsrechte, bitte löschen sie das, da der Beitragsverfasser dazu anscheinend nicht in der Lage ist.
    Danke Gruß Thien


    Ich habe mal den Link geXXt, muß ja nicht noch zitiert werden.
    Gruß
    Rudi
  • Danke Rudi
    Ich hab leider nicht dran gedacht, und kann es nicht mehr bearbeiten.
    Gruß Thien
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