bin ich dran wegen unterlassener Hilfeleistung?

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  • Ich sehe es genauso, das jeder Mensch, Freundschaften und auch Situationen, anders einschätzt und dementsprechend handelt, oder eben auch nicht handelt.


    Im Religionsunterricht mitte der 1970er Jahre hat unsere damlige Religionslehrerin, uns folgende wahre Geschichte, aus ihrem Umfeld erzählt:


    Eine Mutter ist mit ihrer Tochter im Auto gefahren und hat einen schweren Unfall verursacht.

    Beide waren lebensgefährlich verletzt, die Tochter noch lebnensbedrohlicher, als die Mutter.

    Für die Ärzte war abzusehen, das die Tochter es nicht schafft, sie wollten der Mutter in deren kritischen Zustand dies aber nicht sagen, um ihre Überlebenschance zu vergrößern.

    Die Mutter überlebte schließlich, die Tochter leider nicht.

    Anschließend machte die Mutter, die Ärzte dafür verantwortlich, das sie keinerlei Chance gehabt hatte, sich von ihrer Tochter zu verabschieden.


    Haben die Ärzte richtig gehandelt - wer will diese und auch die hier im Forum beurteilen - verurteilen?

    Es gibt Situationen, da handelt man intuitiv und muß sogar eine schnelle Reaktion zeigen.

    Manchmal ergibt sich erst in der Zukunft, ob man in der Vergangenheit richtig gehandelt hat - nur leben wir in der Gegenwart !!!

    Nachdenkliche Grüße

    Yeggdrasil



  • dem, was justin geschrieben hat, stimme ich ja voll zu.

    mein beitrag war dazu gedacht, aus eigener erfahrung mit tabletten + alk heraus (was ich beides schon lange nicht mehr nehme, tabletten seit > 30 jahren nicht mehr) clipper den rücken gegen so einige anschmisse hier zu stärken.

    er ist schließlich derjenige, der seine freundin kannte; und er hat aus dem heraus, wie er sie kannte und was er über sie wußte, gehandelt: er hat sich ihren kummer angehört, hat angeboten, einen arzt zu rufen und ihre eigene einschätzung, daß das nicht nötig sei und daß sie jetzt ins bett gehe, geachtet - sie war schließlich eine erwachsene frau und (da noch) nicht hilflos.
    er hat die situation nicht als suicidal erlebt (was sie ja sehr wahrscheinlich auch nicht war: dann hätte sie mehr tabletten genommen) und darauf, daß sie ersticken könnte, ist er nicht gekommen: wer denkt denn schon daran? auch bei tablettenfreier alkdröhnung, die dieselbe gefahr in sich birgt? und: welche konsequenzen hätte das dann, wenn es nach einigen postings hier ginge?


    er muß mit dem plötzlichen verlust einer freundin fertig werden. ihm auch noch - obendrein völlig ungerechtfertigt - schuld zuzuweisen oder ihm vorzuwerfen, ein schlechter freund zu sein, ist... mir fehlt das wort, sorry.

    fg

    mari
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