Leichter (Erst-)Rollstuhl gesucht

Ich möchte ab sofort einen Rollstuhl fahren.
Durch meine Erkrankung (Muskeldystrophie) ist das Laufen sehr wackelig und unsicher. In der Wohnung geht es gerade noch, aber wenn ich mich nicht festhalten kann, kann ich keinen Schritt gehen.

Ich suche also einen Rollstuhl der auch für Anfänger (Leute wie mich, die noch keinen Rollstuhl bewegt haben) geeignet ist. Auch wenn ich mal davon ausgehe, dass man diese Stützräder an jeden Rollstuhl bauen kann.

Gefahren bin ich bisher den Küschall Champion, und in dem fühlte ich mich recht wohl.

Allerdings ist der mit knapp 10kg zu schwer. Ich muss den Rollstuhl noch ins Auto heben können (Räder abbauen und im Sitzen verladen). Daher sollte der Stuhl - mit abgenommenen Rädern - die 5kg-Marke nicht stark überschreiten. Außerdem wichtig: möglichst kleines Packmaß (um ihn vom Fahrersitz auf den Beifahrersitz zu legen). Sitzbreite sind bei mir nur 33.

Preislich sollten es nicht mehr als 4.000€ sein.

Pantera X (Vollcarbon - 2.1kg o. Räder) ist der leichteste auf dem Markt, allerdings deutlich zu teuer (5.500€). Ein Traum.

Küschall KSL - 4.5 kg
Küschall K-Series - 5.4 kg
Progeo Joker Energie - 4.4 kg

Sopur Helium mit 4.2 kg sagt mir leider optisch nicht zu.

Die Gewichte sind natürlich immer mit "Ab:" gekennzeichnet. Je nach Ausstattung.

Allgemein stellt sich die Frage, wo man einen Rollstuhl erwerben sollte. Der Küschall Champion ist im Internet für 2.500€ zu haben, das Sanitätshaus macht daraus gleich 3.800€. Natürlich wollen sie auch Gewinn machen, aber ich habe das Gefühl, dass mir dort Zubehör angedreht wird, was ich gar nicht wirklich benötige.
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Antworten

  • Hallo notdeadyet

    Du hast Dich ja wohl schon recht ausführlich selbst informiert. Das ist der Weg, den Du gehen mußt. Verschiedene Rolldstühle testen, steht das Modell inclusive eventuell benötigter Zusatzausstattung fest, Bestelliste vom Sanihaus geben lassen, Dein behandelnder Arzt muß an Hand der Bestellliste den Rollstuhl verordnen, zusätzlich sollte auf der Verordnung "Aktivrollstuhl nach Maß" vermerkt werden, die Verordnung inclusive der Bestell/Ausstattungsliste von der KK genehmigen lassen, liegt die Genehmigung der KK vor, kann der Rollstuhl von dem Sanihaus in Auftrag gegeben werden.

    LG Nobby
  • Den beschriebenen Weg bin ich gegangen.
    Im Sanitätshaus einen Rollstuhl ausgesucht, abgemessen, und einen Kostenvoranschlag erstellen lassen. Dann alle wichtigen Unterlagen vom Arzt ausfüllen lassen. Das alles ging dann an die KK. Hier wurde einfach abgesagt und der Fall wurde an die Rentenversicherung weitergeleitet. Mit ungewissem Ausgang...

    Muss es jetzt genau der Rollstuhl aus dem Kostenvoranschlag sein? Es kann ja sein, dass man sich doch noch einmal umentscheiden möchte/muss - z.B. wegen fortschreitender Krankheit.

    Und wenn alles scheitern sollte, muss man sich halt überlegen, ob man nicht versucht, den Rollstuhl über eine Finanzierung zu erwerben.

    Passt kaum zum Thema: Aber in den USA sind die Rollstühle durch den Dollar-Kurs natürlich billiger. Sind Rollstühle von der Einfuhrumsatzsteuer befreit? So könnte man die immensen Aufschläge von Sanitätshäusern vermeiden.

  • Hallo notdeadyet

    Das ist natürlich blöd, daß sich jetzt die Kostenträger untereinander streiten, wer zuständig ist. Und dieser Streit wird auf Deinen Rücken ausgetragen, und daß finde ich, gelinde gesagt, eine Unverschämtheit.

    LG Nobby

    PS. Da Du genau weißt, was Du für ein Rollstuhl benötigst, könnte eventuell EBAY eine Alternative sein. Was die Rollis aus Amerika betrifft, weiß ich nicht, wie das hier mit dem Service ist.
  • Ist es denn üblich, dass die Rentenversicherung sowas übernimmt?
    Ich lese hier immer nur davon, dass die Krankenkasse diese Kosten trägt.

    Zum Glück habe ich jemanden der sich für mich einsetzt und immer Druck macht. Hoffentlich führt das bald zu einem Erfolg.

    Wie funktioniert das denn genau, wenn mein Antrag angenommen werden sollte? Gibt der Kostenträger dann einen Betrag an, welchen er übernimmt? Oder wird das gleich mit einem Sanitätshaus verrechnet?

    --

    Die Idee mit dem Rollstuhl aus den USA hat sich erübrigt. Man bezahlt auch hier 7% Einfuhrumsatzsteuer, damit ist es auch kein Schnäppchen mehr.
  • notdeadyet hat geschrieben:
    Ich möchte ab sofort einen Rollstuhl fahren.

    Ich suche also einen Rollstuhl der auch für Anfänger (Leute wie mich, die noch keinen Rollstuhl bewegt haben) geeignet ist.
    Gefahren bin ich bisher den Küschall Champion...


    Was denn nun???


    Ich könnte Dir den Sopur Xenon empfehlen, ohne Räder ist der total leicht.

    Liebe Grüße
  • Den Champion bin ich vielleicht 2 Minuten im Laden gefahren. Das sagt ja nicht soviel aus.

    Zum Sopur Xenon findet man keine Angabe zum Gewicht wenn die Räder demontiert sind. Aber 8kg mit Rädern sind im Bereich der anderen die ich vorgeschlagen hatte - außer Panthera X natürlich.
  • Hallo notdeadyet

    Es kann unter Umständen sein, daß die Rentenversicherung als Kostenträger für Dich in Frage kommt und zwar dann wenn Du mindestens 15 Jahre rentenversicherungspflichtig beschäftigt bist und die Erwerbsminderung oder Erwerbsunfähigkeit droht. Um die Erwerbsfähigkeit zu erhalten kann dann auch ein Rollstuhl von Nöten sein. Außerdem kommt die Rentenversicherung auch für die Neu oder Umgestaltung des Arbeitsplatzes auf, um diesen Deinen Bedürfnissen an zupassen.

    LG Nobby
  • Ok da hätte ich wohl mehr Details geben sollen.

    Ich beziehe Rente wegen voller Erwerbsminderung, von der deutschen Rentenversicherung. Ich möchte geringfügig arbeiten gehen, und dazu benötige ich den Rollstuhl. Man darf 400€ dazuverdienen. Um das Geld geht es aber nicht nur, es geht auch darum wieder an einem geregelten Leben teilzunehmen. Unter diesem Gesichtspunkt haben wir den Antrag auf einen Rollstuhl gestellt. Und dann hat die Krankenkasse den Fall an die Rentenversicherung weitergegeben.
  • notdeadyet hat geschrieben:

    Ich beziehe Rente wegen voller Erwerbsminderung, von der deutschen Rentenversicherung. Ich möchte geringfügig arbeiten gehen, und dazu benötige ich den Rollstuhl.


    Hallo,

    ich lese daraus, dass Du momentan noch nicht geringfügig arbeitest. Ich würde vermuten, dann ist zur Zeit noch Deine Krankenkasse für die Versorgung zuständig. Hast Du schon einen Job in Aussicht?

    Ich arbeite seit etwa 17 Jahren geringfügig (beziehe noch keine Rente, habe jedoch einen Antrag gestellt). Auf meiner Verordnung hat die Rehaklinik als Kostenträger direkt die Krankenkasse angegeben (da zur nachstationären Versorgung erforderlich). Ich habe problemlos den neuen Rolli bekommen.

    Wenn Du Pech hast, wird die DRV vermutlich sogar argumentieren, "wer Rente bezieht, braucht nicht mehr zu arbeiten". Ich würde da noch mal mit der Krankenkasse sprechen (ein persönliches Gespräch ist ohnehin immer besser). Den Rollstuhl nutzt Du ja auch bei einer geringfügigen Beschäftigung überwiegend im privaten Bereich.

    Grüße vom Zornröschen

  • Hallo notdeadyet

    Zornroeschen hat Dir einen interessanten Hinweis gegeben. Ich weiß es nicht, befürchte aber das die Rentenversicherung, falls sie die Kosten für den Rollstuhl übernehmen sollte, im Gegenzug versuchen wird Dir die Rente zu kürzen oder ganz zu verweigern. Nach dem Motto, Du hast einen Rollstuhl, dann bist ganz oder zumindest teilweise erwerbsfähig. Ob Du wirklich eine Stelle hast oder in Aussicht hast ist für die Rentenversicherung unerheblich. sie ist nur daran interessiert, die Kosten zu senken. Deshalb abschließend nocheinmal der Tipp, setze Dich mit der KK in Verbindung, denn Du brauchst den Stuhl dauerhaft und nicht nur um zur Arbeit zu gelangen.

    LG Nobby
  • Ich bin in Kontakt mit einem Arbeitgeber, der für mich einen Arbeitsplatz einrichten könnte. Aber ohne Rollstuhl kann es nicht losgehen.

    Und mit der Krankenkasse haben wir uns ewig rumgeärgert. Mein Rechtsberater hat das alles übernommen. Dass, der Rollstuhl nicht nur zum arbeiten nötig ist, wurde ebenfalls erwänt. Er war mehrmals in der Zentrale der Krankenkasse. Hat beinahe täglich hinterhertelefoniert.
    Ich denke mein Rechtsberater hat viel Erfahrung in dem Thema. Meine Rente konnte er ebenfalls mit einem persönlichen Gespräch erstreiten.
    Und wie gesagt, am Ende weigerte sich die KK, mit uns weiterhin zu verhandeln. Diesen Mitarbeiter würde ich gerne mal in die Finger kriegen... Ohne uns zu informieren, wurde die Sache an die RV weitergegeben. Und die halten sich jetzt ebenfalls zurück. Bei Anrufen wird man vertröstet, auch da muss man wohl erst wieder persönlich erscheinen.

    Tolles System, warum gibt es überhaupt ein SGB? Das scheint ja keinerlei Bedeutung zu haben. Die armen Krankenkasse meinen kein Geld zu haben, machen aber komischerweise Gewinne in Milliardenhöhe...
  • Hallo notdeadyet,

    Ja es ist schon eine Frechheit, wie die Kostenträger die Verantwortlichkeiten auf Kosten der Betroffenen hin und her schieben. Aber das Ganze hat leider System um die Kosten zu senken.

    LG Nobby
  • Wie geht es denn von statten, wenn die Kosten übernommen werden?
    Übernimmt der Kostenträger dann den Kostenvoranschlag? Oder sieht man einen Scheck o.ä.?
    Sonst könnte man auf Grund der Dringlichkeit, über einen Rollstuhl auf Kredit nachdenken, und diesen dann später mit der Förderung ausgleichen.
    Wäre schon eine große Ausgabe, aber ich weiß solangsam nicht mehr wie es in der Angelegenheit noch weitergehen soll.
  • ich weiß bei DRK oder anderen sozialen diensten konnte mann sich früher ein rollstuhl ausleihen .viel glück dabei lg erika
  • notdeadyet hat geschrieben:
    Wie geht es denn von statten, wenn die Kosten übernommen werden?
    Übernimmt der Kostenträger dann den Kostenvoranschlag? Oder sieht man einen Scheck o.ä.?


    Der Kostenträger rechnet direkt mit dem Zulieferer (Sanitätshaus), nicht dem Leistungsnehmer ab. Würde deshalb von der Selbstbeschaffung abraten. Denn dem würde vermutlich nur ein Rechtsstreit über die Erstattung folgen…

    Wünsche Dir bzw. Deinem Rechtsbeistand weiterhin viel Erfolg.
  • Der Antrag auf den Rollstuhl läuft in Verbindung mit "Leistungen zur Schaffung eines Arbeitsplatztes".
    Kann es sein, dass die Krankenkasse / Rentenversicherung sich deshalb so schwer tut?

    Vielleicht sollte man davon absehen und nur den Rollstuhl fordern?

    Mein Rechtsbeistand wollte eben noch eine Förderung abgreifen. Dass, der Rollstuhl quasi zum Arbeitsplatz dazu gehört. Im Prinzip brauche ich den Rollstuhl logischerweise immer.

    Hätte ich die Beantragung mal lieber selber übernommen.
  • Die Rentenversicherung hatte angeblich im September einige Unterlagen zum Ausfüllen rausgeschickt. Hier kam nichts an. Per Fax erhielt ich gestern die Unterlagen, füllte sie aus, faxte sie zurück. Die Mitarbeitern sagte, sie würde mich heute über eine Entscheidung informieren.
    Aussicht eher schlecht, da der Rollstuhl nicht nur für die Arbeit nötig ist - in dem Fall hätten sie es auf jeden Fall übernommen.

    Den ganzen Tag ruft keiner an, also rief ich an. Die Mitarbeitern von gestern ist natürlich nicht im Hause. Mein Antrag wurde mit dem heutigen Datum wieder an die Krankenkasse gegeben (die den Antrag beim ersten Mal an die RV weitergegeben hatte).

    Da das auf dem Postweg geschieht, brauch ich wohl diese Woche nicht versuchen jemanden bei der Krankenkasse zu erreichen. Dann kann ich wieder mit dem netten Ar..... Mann reden, der mich letztemal so unmöglich abgespeisst hat.

    Einfach unmöglich... 😡

    Es scheint als gäbe es keinen anderen Weg, außer vor Gericht zu ziehen. Die Krankenkasse stellt sich mit Sicherheit wieder quer..
  • Hallo notdeadyet,

    vielleicht solltest Du dir vor Ort Unterstützung vom VdK holen. Oftmals wirkt ein einfaches Schreiben von denen schon wahre Wunder 😉

    Die Mitgliedschaft dort ist nicht teuer.

    Natürlich kannst Du dich auch jederzeit wieder an uns wenden, wenn wir Dich noch in irgendeiner Form unterstützen können.
  • ich informiere mich mal zum thema vdk. keine schlechte idee.

    Ich habe das alles jetzt selber in die Hand genommen. Der Mitarbeiter der Krankenkasse wirkt im erstem Moment zielstrebig.
    Morgen wird mich ein Reha-Mitarbeiter von der Krankenkasse besuchen, da ich erwähnte, dass der Rollstuhl - für den der erste Kostenvoranschlag vorlag - gegen ein anderes Modell getauscht werden soll.

    Der alte war ein Küschall Champion. Auf Grund der Gegebenheiten ist ein Starrahmen-Rollstuhl die bessere Wahl. Natürlich extra leicht.

    Beiläufig erwähnte der Mitarbeiter der Krankenkasse, dass die Kosten für den Champion sowieso nicht übernommen worden wären.

    Da sehe ich natürlich schon schwarz für die Modelle die ich mir gedacht habe.
    Küschall KSL, Küschall K-Series oder sogar Panthera-X.
    Es muss ein extrem leichter Rollstuhl sein, daher auch diese 3 Modelle. Wobei der Panthera wohl auf Dauer (wegen fortschreitender Krankheit) die beste Wahl wäre.

    Natürlich hat die Krankenversicherung ein Lager an Rollstuhlen, aber ich bezweifle, dass es dort einen gibt der meinen Bedürfnissen gerecht wird. Mehr als 4 KG (ohne Räder) zu heben, traue ich mir einfach nicht zu.
    Und der Krankenkasse ist auch bestens bekannt, dass das typisch für meine Erkrankung ist.

    Ich würde auch zuzahlen, aber ich befürchte die Krankenkasse lehnt erstmal komplett ab. Aber ich werde wenn es sein muss auch vor Gericht gehen.

    Alles geht auf meine Kosten, zumal ich mich jetzt extrem anstrengen muss um meine Paar Schritte zu gehen. Was bei dem Krankheitsbild wohl kaum gut ist...



  • Ich wünsche Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen.

    Dass Du dir Unterstützung vor Ort holst ist unter diesen Umständen sicherlich sehr sinnvoll.

    Trotz allem eine frohe Weihnachtszeit!
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