Was denken Menschen mit Behinderungen über ...

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Wir fragen uns, wie stehen Menschen mit Behinderungen zu Vereinen die Unterstützungen wie z.B.:

> Freizeitfahrten mit Betreuung
> Betreuten Fahrdienst mit Betreuungsdienst
> Behindertensport (Boccia, Dart)
> Interessenunterstützung
> Verkehrstraining

anbieten und was würden sie sich von solchen Vereinen wünschen!

Wir freuen uns auf viele, viele Antworten.

BeHiRo-GB
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Antworten


  • Hallo,

    ich, der als Betroffener selbst mit einer Behinderung lebt, möchte auf die Frage eine Antwort aus meiner ganz persönlichen Sicht geben.
    Vielleicht können das andere Menschen, die auch mit einer Behinderung leben ähnlich sehen.
    Nichtbehinderten möchte meine Antwort vielleicht ein Gedankenanstoss sein.

    Was mich persönlich immer sehr stört, ist - auch wenn ich da ein gewisses Verständnis für aufbringrn kann - dass Menschen mit Behinderung nicht selten vor "vollendete Tatsachen" gestellt werden.
    D. h. oft sind Menschen ohne Behinderung schnell zur Stelle einem Menschen mit Behinderung in Situationenn zu helfen.
    Sie nehmen dem Behinderten UNGEFRAGT Dinge ab, die der Nichtbehinderte als Hilfsbeitrag sieht.

    Ich bin aber sehr dafür, dass Nichtbehinderte, die einem Behinderten in einer Situation helfen wollen, diesen zuvor erst einmal ragen sollten, ob es ihm überhaupt recht ist.
    Nichtbehinderte meinen es da sicher gut, aber zuviel Salz verdirbt oft die "SPeise".
    Und man sollte sich als Nichtbehinderter fragen, wie die sicherlich gut gemeinte Hilfe beim Behinderten ankommt.
    Vielleicht kann es der Behinderte selbtst bewerkstelligen, wird aber dadurch, dass man ihm einfach ungefragt hilft mehr oder weniger "bevormundet".

    Ich weiss nicht, hoffe aber, dass verständlich ist, was ich geschrieben habe.


    Lieben Gruss
    Tom
  • Hallo Thom
    Ich weiss dass sehr viele Leute nicht immer den richtigen Ton treffen (oft der irrigen Meinung Behindert = doof sind)Dabei ist es so einfach Zum Beispiel eine blinde Person (kann ja auf dem Täglichen Arbeitsweg oder völlig Fremd sein)
    Eine einfache Frage: Brauchen sie Hilfe sollte nicht so schwer sein!
  • Hallo Colores,

    colores hat geschrieben:

    Eine einfache Frage: Brauchen sie Hilfe sollte nicht so schwer sein!


    So sehe ich das auch, doch scheitern viele Nichtbehinderte schon daran diese Frage vor ihrer "Hilfsbereitschaft" überhaupt zu stellen ... 🙁


    LG
    Tom
  • Die Frage: "Kann ich Helfen" ist doch denke selbstverständlich.

    Aber auch das Zulassen ist wichtig und das (sage ich) können auch nicht alle Menschen mit Behinderungen.

    Ein Beispiel aus unserem Verein!

    Eine Dame im Rolli (neues Mitglied) nutzt den betreuten Fahrdienst für eine Shopping Tour, auf die Frage ob sie vor Ort eine Betreuung benötigt, sagt Sie: "Ich bin behindert nicht doof".

    In der Stadt angekommen und die Dame aus dem Fahrzeug geholt sagt sie: "So zuerst zum Schuhekaufen" und lässt sich dort auch die Schuhe anziehen.

    Ich denke, das beide Seiten die Kommunikation verbessern müssen, evtl wäre es anderst gelaufen wenn man gefragt hätte "benötigen sie vor Ort eine Unterstützung". Ein falsches Wort, aber große Folgen.

    BeHiRo-GB

  • Hallo GB von BeHiRo e.V.,

    ein Synonymvorschlag für Hilfe/Unterstützung, den ich persönlich sehr gut und nicht so "behindert" finde: Assistenz

  • Finde ich sehr gut!

    BeHiRo-GB
  • Justin_MyHandicap hat geschrieben:
    Hallo GB von BeHiRo e.V.,

    ein Synonymvorschlag für Hilfe/Unterstützung, den ich persönlich sehr gut und nicht so "behindert" finde: Assistenz


    Sehr gut Justin! 😉

    Assistens ist genau das richtige Wort. Eine Frau die in der Hüfte unbebweglich ist und sich deshalb nicht so gut bücken kann, ist nicht hilfsbedürftig. Sie benötig keine Betreuung sondern nur einen Assistenten der ihr dort assistiert, wo sie mit ihrer Behinderung an ihre Grenzen stößt. Wer so Menschen begegnet die eine Behinderung haben, begegnet ihnen auf Augenhöhe. Weil aber die meisten Menschen uns nicht auf Augenhöhe begegnen sondern Behinderung mit hilfsbedürftig asoziieren, greifen viele schon allein aus dem Grund ein, weil sie sehen das der Behinderte etwas alleine macht. Sie sind dann oft so sehr auf ihr helfen fixiert, daß sie ihr Helfen noch nicht einmal einstellen können, wenn man darum bittet. Oder die, die sich die Zeit nehmen vorher zu fragen sind zu tiefst beleidigt wenn der Behinderte dankend ab lehnt, weil sie denken das er sich nicht helfen läßt, obwohl es doch besser für ihn wäre. Wertschätzung dafür das man trotz seiner Behinderung gut zurecht kommt, bekommt man so gut wie nie.

    BeHiRo-GB hat geschrieben:
    Wir fragen uns, wie stehen Menschen mit Behinderungen zu Vereinen die Unterstützungen wie z.B.:

    > Freizeitfahrten mit Betreuung
    > Betreuten Fahrdienst mit Betreuungsdienst
    > Behindertensport (Boccia, Dart)
    > Interessenunterstützung
    > Verkehrstraining

    anbieten und was würden sie sich von solchen Vereinen wünschen!


    Hallo BeHiRo-GB!

    Was mir an solchen Vereinen mißfällt, ist das man Menschen mit Behinderung immer als betreuungswürdig sieht und sie deshalb selektiert. Die meisten von uns möchten nicht nur unter sich sein. Wir könnten ganz normal an Alltagsaktivitäten teil nehmen, wenn man uns nur läßt und sich ein bischen auf unsere Bedürfnisse einstellt. Statt Behindertensportgruppen wie Boccia oder Dart zu schaffen würde mir viel besser gefallen, wenn man Menschen mit Behinderung das weiter machen läßt, was sie vor ihrer Behinderung auch getan haben. Zum Beispiel in dem man einen bestehenden Bocciaverein, Tischtennisverein, Schwimmverein oder Kegelverein etc. bittet, behinderte Sportler in vorhandene Gruppen zu integrieren.

    Statt eines Verkehrstrainnig würde ich lieber ein Training sehen, daß die Alltagsselbständigkeit fördert. Das gilt auch für die sogenannten Betreuer. Lehrt sie geduldig zu ermutigen und zu unterstützen Dinge selber zu können statt zu helfen und zu bedienen. Es ist doch egal ob ein Mensch durch seine Behinderung länger braucht oder das was er macht umständlicher aus sieht. Es ist die Normalität es Alltags die einen glücklich macht und das Gefühl gibt, trotz Behinderung noch normal zu sein. Nicht aber das Helfen. Helfen nimmt Lebensqualität. Assistenz schafft Lebensqualität. 😉

    Gruß Karin
  • Ich sage erst einmal D A N K E für alle die sich hier zu unserer Frage eingelassen haben, merke aber auch die negative Einstellung gegenüber Menschen die Helfen wollen, weil man es nicht so macht wie es gewünscht ist.

    Ich bin nun seit über 20 Jahren aktiv in der sozialen Arbeit mit Menschen die eine Behinderung haben tätig und das ehrenamtlich. Mann muss hier schon nach dem Grad der Behinderung unterscheiden, was auch hier nicht gemacht wird.

    Natürlich sollte man Menschen mit einer Behinderung die grundsätzlich vieles noch alleine machen können z.B. in normale Vereine aufnehmen, man muss aber auch Vereine schaffen die Sport unter Menschen mit Behinderungen ermöglichen.

    Ich finde das Wort Assistenz auch sehr gut und habe das auch gesagt und dennoch reden wir hier über zweierlei Dinge "Die Frau die eben jemanden braucht um sich z.B. etwas aus einem Regal geben zu lassen und die Frau die z.B. beim Shopping auf die Toilette gebracht und auch dort Hilfe benötigt" und dennoch finde ich Assistenz gut.

    In unserem Verein sind in erster Linie Rollstuhlfahrer mit erheblichen körperlichen Behinderungen die nicht mehr mit Ihrer Einrichtung fahren möchten sondern mit uns, da wir Sie wie Freunde und nicht anderst behandeln.

    Ich bekomme hier leider den Eindruck, das selbst unter Menschen mit Behinderungen es so ist das nicht alle gleich sind und nur unterschiedliche Assitenzen benötigen. Der Vereinsgrundsatz von uns: "BEHANDELE DEIN GEGENÜBER SO WIE AUCH DU BEHANDELT WERDEN MÖCHTEST" gerät hier für mich ins Wanken.



  • behiro hat geschrieben:
    Ich sage erst einmal D A N K E für alle die sich hier zu unserer Frage eingelassen haben, merke aber auch die negative Einstellung gegenüber Menschen die Helfen wollen, weil man es nicht so macht wie es gewünscht ist.


    Hallo behiro,

    es tut mir Leid wenn wir Deine Erwartunghaltung nicht erfüllen konnten. Doch unsere Erfahrungen teilen sehr viele. Wenn Du einmal selber spüren könntest wie es ist, wenn man Tag täglich, bis zu fünfzig mal und mehr auf Menschen trifft, die ungefragt in deinen Rücksack greifen weil du gerade etwas heraus nehmen möchtest oder du beschimpfst wirst, weil Du nein danke sagst, das ist ganz leicht, weil dich jemand fragt ob er dir die Türe aufhalten soll oder Menschen extra deine Nähe suchen und auch dann nicht von deiner Seite weichen wenn du darum bittest, dann würdest Du unsere Vorbehalte verstehen. Mir ist klar das die vielen Menschen denen wir im Alltag begegnen die Erfahrung fehlt uns nicht als bemitleidenswert sondern als gleichberechtigt an zu sehen. Doch wenn sich unsere gesellschaftlichen Angbote nicht ändern, werden Menschen mit Behinderung weiterhin unter sich bleiben und die sogenannten gesunden Menschen nie erfahren, daß ein Rollifahrer nicht an seinen Rolli gefesselt ist, sondern der Rolli ihm erst die Selbständigkeit und Unabhängikeit ermöglicht, so normal wie möglich am Leben teil zu nehmen.

    Hier noch etwas interessantes zum Lesen für Dich. 😉

    Gruß Karin
  • Hallo Karin,

    Ich habe keine Ahnung welche Meinung Du über mich hast, ich denke sie ist Falsch? ich kenne das Problem schon und bin der Meinung das es auch viele Menschen gibt die nicht so sind wie man sie hier darstellt.

    Viele machen den von Dir so deutlich dargestellten Fehler einfach nur weil sie nicht wissen wie sie mit der Situation umgehen sollen, so wie jeder Rollstuhlfahrer auch erst mal lernen mußte mit seinem Rollstuhl umzugehen müßte es die möglichkeit geben Menschen ohne Behinderung zu Zeigen wie man es richtig macht (Ich war auch einer von denen die alles richtig machen wollten).

    Mann sollte z.B. bei einem Erste Hilfe Kurs auch einmal 2 Stunden über dieses Problem unterrichten.

    Menschen mit Behinderungen solten sich in Vereinen wie unserem mehr einbringen und sollten dort an der Front ihre Interessen vertreten und evtl. sogar Seminare für Menschen ohne Behinderungen anbieten (Wie verhalte ich mich gegenüber Menschen mit einer Behinderung).

    Menschen einfach nur runtermachen die Helfen möchten ist hier sicherlich nicht der richtige Weg. Lösungen suchen, finden und umsetzen finde ich hier viel wichtiger.

    Menschen die ehrenamtlich einen großen Teil ihrer Freizeit geben um die Menschen zu unterstützen die eben nicht mehr alles alleine können, sollten ebenso wie jeder Mensch mit einer Behinderung eine Anerkennung finden und gerade bei diesem Thema
    müssen alle voneinander Lernen "Behinderte und Nichtbehinderte"

    Sorry wenn ich da eine andere Meinung habe wie Du!

    Was denken den die anderen hier?
  • Dieses Thema "helfen oder lieber nicht helfen" hatten wir schon einige Male, einmal bezüglich Flughafenpersonal.

    Ich finde es völlig ok, wenn jemand mich fragt, ob er/sie mir helfen kann. Wenn ich alleine klarkomme, sage ich höflich "Nein, danke, ich komme zurecht" und gut ist. Vielmehr ärgert es mich, wenn Leute nur blöd gucken oder blöde Kommentare von sich geben.

    Es wundert mich jedoch nicht, dass sich die Hilfsbereitschaft der Mitmenschen manchmal auch in Grenzen hält, da es immer wieder Menschen gibt, die meinen, alles alleine schaffen zu müssen, um sich irgendetwas zu beweisen. Vielleicht sieht man es auch einmal von dieser Seite, denn darunter leiden dann auch die Menschen, die Hilfe benötigen und auch gerne annehmen. Wenn diejenigen, die helfen wollen, einmal angemotzt worden sind, sind sie beim nächsten Mal sicherlich zurückhaltender.

    Ich würde es nicht als "Mitleid" empfinden, wenn mir jemand Hilfe anbietet. Um jeden Preis mit dem Kopf durch die Wand ist auch nicht immer die perfekte Lösung. Auf der einen Seite beschwert ihr euch, wenn euch nicht geholfen wird, auf der anderen Seite wollt ihr mit dem Kopf durch die Wand; ja was denn jetzt? Ich finde, etwas mehr Achtsamkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber den Mitmenschen kann nie schaden. Natürlich müssen dabei beidseits entsprechende Grenzen eingehalten werden, was einige noch lernen müssen.

    Der eine will geholfen werden, der andere nicht. Man kann das nicht verallgemeinern und es kommt auch auf die entsprechende Situation an. Auch wer "immer alles alleine kann", kann mal in eine ausweglose Situation geraten, wo dann Hilfe nötig ist.

    Grüße von mir

  • Ich würde mich freuen, wenn aus diesen hier geführten Diskusionen auch Ideen entstehen würden wie man Menschen mit und ohne Behinderungen zusammenführen
    kann.

    Beispiel:
    Lasst uns doch ein Event organisieren wo Menschen ohne eine Behinderung sich
    an unterschiedlichen Ständen mit den täglichen Problemen eines Menschen mit
    Behinderungen auseinandersetzen können.

    Ich würde hier evtl. gerne Ideen Sammeln, was man machen könnte um ein besseres Zusammenleben zu erreichen, seit Ihr dabei?


  • behiro hat geschrieben:
    vcbMenschen einfach nur runtermachen die Helfen möchten ist hier sicherlich nicht der richtige Weg. Lösungen suchen, finden und umsetzen finde ich hier viel wichtiger.
    Sorry wenn ich da eine andere Meinung habe wie Du!

    Was denken den die anderen hier?


    Es ist traurig das Du das so siehst. Wenn ich und die anderen Betroffene Dir hier ihre eigenen Meinungen über das Helfen dar legen, nach der Du übrigens mit der Eingangsfrage selber gefragt hattest, bedeutet das nicht das hier irgend jemand Menschen runter machen möchte die doch nur helfen wollen. Ich spreche auch nicht nur von meiner Erfahrung als selbst von einer Behinderung betroffenen Rollifahrerin, sondern auch von meinen beruflichen Erfahrungen als Fußgängerin ohne Behinderung mit krebskranken und behinderten Kindern und Jugendlichen. Außerdem habe ich früher auch Erste Hilfe Kurse unterrichtet und ja, ich habe über diese Probleme mit den Teilnehmern dieskutiert. Weil die Bediensteten der Deutschen Bahn in ihren Schulungen, in denen sie das Helfen lernen, nur gezeigt bekommen was Rollifahrer nicht können und dehalb ihr Helfen oft mehr Bevormundung und Nötigung ist als Assitenz und Gleichbehandlung von Fahrgästen, gebe ich ab und zu, aber privat nicht offiziell, interessierten Mitarbeitern der Deustchen Bahn bei mir am Ort "Seminare", in denen ich ihnen zeige was Rollifahrer so alles alleine machen können, wenn sie die Vorraussetzungen dafür mitbringen. Ich zeige ihnen, wie man assistiert ohne den Betroffenen in seiner Selbständigkeit und Menschenwürde ein zu schränken. Das hört sich aber leichter an als es ist. Bis ich zu diesen Menschen vorgedrungen war und sie bereit waren ihr "Helfersyndrom" ab zu legen um dies gegen einen Umgang mit Assistenz auf Augenhöhe tauschen konnten, vergingen Jahre.

    Auch in der Politik tut sich etwas. Heute bekommen immer mehr schwerstbehinderte junge Menschen die Chance, statt Bemutterung, Selektion und Ausgrenzung in speziell für sie geschaffenen Einrichtungen abseits der Gesellschaft zu existieren, gemeinsam mit gesunden Kindern auf zu wachsen, mit ihnen gemeinsam und völlig gleichberechtigt die Schule zu besuchen und genauso wie sie auf dem ersten Arbeitsmarkt einen Beruf zu erlernen. Aber die Gesellschaft tut sich mit so etwas noch schwer. Wer diesen Weg beschreiten möchte rennt oft gegen Ablehnung und Vorurteile. Aber wenn der Trend so weiter geht und Menschen mit Behinderung sagen was sie stört und bereit sind für sich zu kämpfen, wird es unsere Gesellschaft irgend wann auch schaffen Menschen mit Behinderung genauso normal und ohne Mitleid an zu sehen wie dicke und dünne, große und kleine, alte und junge oder weiße und schwarze Menschen. 😉

    Gruß Karin
  • Sorry wenn ich hier aus der Diskusion mit Dir aussteigen werde, Du hast Recht und das ist auch gut so.

    Du sagst: "Es ist traurig das Du das so siehst. Wenn ich und die anderen Betroffene Dir hier ihre eigenen Meinungen über das Helfen dar legen", das ist so nicht richtig, nur Du hattest eine negative Einstellung zu Menschen die Helfen möchten.

    Alle anderen (so habe ich das gelesen) sehen es so wie ich, viele Menschen wissenen einfach nicht wie sie mit Menscchen die eine Behinderung haben umgehen sollen und einige übertreiben sicherlich auch (das ist keine Frage). Aber der Großteil möchte einfach nur hilfsbereit sein.

    Und viele Menscchen mit Behinderungen sind auf mehr Hilfe, Unterstützung oder auch Assistenz (gleich wie man es nennen mag) wie Du angewiesen und hoffen darauf das "Helfende Hände" immer da sein werden.

    Als ich unseren Verein gegründet habe, habe ich mich auch einen ganzen Tag in einen Rollstuhl gesetzt um zu erfahren was kann ich noch und was nicht und ich habe fest-gestellt man kommt oft an seine Grenzen. Für mich sieht es hier so aus als würden wir nicht über Menschen mit Behinderungen reden sondern über Menschen mit einer Behinderung und einer noch großen Selbständigkeit. Aber es gibt auch Behinderte die eben auf Assistenz angewiesen sind.

    Und so wie Du (Ihr) Anerkannt werden möchtet, müßt ihr auch Menschen anerkennen die Helfen möchten. Auch wenn man nach einem Weg suchen muss das alles in die richtigen Bahnen zu bringen, nützen nur Diskusionen nichts.

    Dennoch D A N K E ich allen auch Dir für die netten und informativen Foreneinträge, ich hoffe das wir in der Zukunft auf beiden Seiten ein besseres Miteinander finden werden. Nie erreichen werden wir das alles so laufen wird wie wir es möchten!

    Gruß
    Gunder
  • Zornroeschen hat geschrieben:....Ich finde es völlig ok, wenn jemand mich fragt, ob er/sie mir helfen kann. Wenn ich alleine klarkomme, sage ich höflich "Nein, danke, ich komme zurecht" und gut ist. .....

    Es wundert mich jedoch nicht, dass sich die Hilfsbereitschaft der Mitmenschen manchmal auch in Grenzen hält, da es immer wieder Menschen gibt, die meinen, alles alleine schaffen zu müssen, um sich irgendetwas zu beweisen. Vielleicht sieht man es auch einmal von dieser Seite, denn darunter leiden dann auch die Menschen, die Hilfe benötigen und auch gerne annehmen. Wenn diejenigen, die helfen wollen, einmal angemotzt worden sind, sind sie beim nächsten Mal sicherlich zurückhaltender.

    Ich würde es nicht als "Mitleid" empfinden, wenn mir jemand Hilfe anbietet. Um jeden Preis mit dem Kopf durch die Wand ist auch nicht immer die perfekte Lösung.

    Auf der einen Seite beschwert ihr euch, wenn euch nicht geholfen wird, auf der anderen Seite wollt ihr mit dem Kopf durch die Wand; ja was denn jetzt? Ich finde, etwas mehr Achtsamkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber den Mitmenschen kann nie schaden. Natürlich müssen dabei beidseits entsprechende Grenzen eingehalten werden, was einige noch lernen müssen.

    Der eine will geholfen werden, der andere nicht.
    Man kann das nicht verallgemeinern und es kommt auch auf die entsprechende Situation an. Auch wer "immer alles alleine kann", kann mal in eine ausweglose Situation geraten, wo dann Hilfe nötig ist.

    Guten Morgen,

    ich finde, Zornröschen hat es auf den Punkt gebracht!

    Liebe Grüße


  • behiro hat geschrieben:
    Und viele Menscchen mit Behinderungen sind auf mehr Hilfe, Unterstützung oder auch Assistenz (gleich wie man es nennen mag) wie Du angewiesen und hoffen darauf das "Helfende Hände" immer da sein werden.

    Gruß
    Gunder


    Hilfsbereitschaft, Aufmerksamkeit und Achtsamkeit für die Mitmenschen ist immer eine gute Sache. Lasst Euch bitte nicht verunsichern von Menschen, die keine Hilfe annehmen möchten. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Hilfsbedürftige behindert ist oder nicht, denn jeder kann mal in eine Notlage geraten.

    Ihr seid auf dem richtigen Weg.

    Liebe Grüße

  • D A N K E

    Helfen ist eine schöne Sache, wenn Sie Anerkennung findet. Wenn man seine Fehler die man dabei macht höfflich und freundlich gesagt bekommt und die Möglichkeit hat etwas zu verändern.

    Das war unser Ziel mit dem Forum zu erfahren, was müssen wir verändern, was können wir noch besser machen oder was sollten wir gar nicht mehr machen.

    Vor meinen Augen sind alle Menschen gleich solange ich vor deren Augen auch gleich bin!

    Ich werde mir nach den letzten Einträgen um so mehr Mühe geben unseren Verein auf die Wünsche und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen einzustellen und mit dazu bei-zutragen das eine Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen verbessert auch dann wenn ich es nur in meinem Bereich tun kann.

    Gruß
    Gunder
  • Zornroeschen hat geschrieben:
    behiro hat geschrieben:
    Und viele Menscchen mit Behinderungen sind auf mehr Hilfe, Unterstützung oder auch Assistenz (gleich wie man es nennen mag) wie Du angewiesen und hoffen darauf das "Helfende Hände" immer da sein werden.

    Gruß
    Gunder


    Hilfsbereitschaft, Aufmerksamkeit und Achtsamkeit für die Mitmenschen ist immer eine gute Sache. Lasst Euch bitte nicht verunsichern von Menschen, die keine Hilfe annehmen möchten. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Hilfsbedürftige behindert ist oder nicht, denn jeder kann mal in eine Notlage geraten.

    Ihr seid auf dem richtigen Weg.

    Liebe Grüße



    Wenn sich die Hilfsbereitschaft der Menschen auf dieses Maß beschränken würde, wäre das super. Im Alltag vieler sichtbar von einer Behinderung Betroffener ist das jedoch nicht so. Menschen die ständig dort Hilfe bekommen wo es gar keine Notwendigkeit es Helfens gibt, vor zu werfen sie wollten gar keine Hilfe annehmen, finde ich persönlich sehr beleidigend. Ich bin auch nicht unabhängig von fremder Hilfe. Aber das was ich noch an Selbständigkeit habe möchte ich mir auch nicht nehmen lassen.
  • KarinM hat geschrieben:
    ...Aber das was ich noch an Selbständigkeit habe möchte ich mir auch nicht nehmen lassen.


    Liebe Karin,
    ich glaube nicht, dass das jemand vorhat.

    Mir kommt es bei Deinen Antworten nur häufig so vor, dass es Dir schwerfällt, Hilfe anzunehmen. Bei mir ist das ähnlich und ich kriege dann postwendend die Quittung für meine Dickköpfigkeit. (Wenn Du mal Zeit hast, kannst Du gerne dazu den letzten Teil meines Blogs lesen – „Wie das Leben so spielt“). Ich hätte in dieser Situation ja auch mal rufen können: „Hey Sie, in der blaue Jacke, können Sie mir mal bitte helfen, ich habe ein riesengroßes Problem mit dem Rad“. Aber nein, ich hab die Plackerei in Kauf genommen und eine Schwellung der Karpaltunnelnarbe. Jetzt ist zwar wieder alles in Ordnung, aber beim nächsten Mal würde ich sicher anders reagieren – ich lerne halt (auch) noch.
    Fühl Dich doch nicht immer gleich so angegriffen.

    Liebe Grüße
  • Hallo behiro,
    Ich persönlich finde es sehr gut was Ihr dort anbietet,ich wünschte mir sowas gäbe es auch bei uns.
    lg Dominic
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