unser Sohn trägt Röcke und wird als Behinderter beschimpft

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  • Yves Brandt hat geschrieben:
    Hallo Shiva,

    vielen dank für deine netten Zeilen. Ich fühle mich schon als Kind in eine Rolle gepresst, wo ich nicht hingehöre.
    Meine Eltern, Verwandschaft und sonstiges Umfeld haben mich immer als Jungen gesehen und sollte mehr mit Autos, Fußball und sonstigen "Jungenkram" spielen.
    Das war aber nicht meine Rolle, ich fühl(t)e mich als Junge bzw. Mann und hatte nun Interessen zu beiden Ufern. Letzteres nicht im Sexuellen Sinn, sondern mit den Gepflogenheiten beider Geschlechter, stellte mir Fragen warum SO und NICHT mal endlich ANDERS...?
    Meine Sucht zum Rock hat mich soweit getrieben, mir selbst Einzureden als Junge in einem Mädchenkörper zu stecken (Transsexuell).
    Das hatte ich dem drängen meiner Eltern zu verdanken, welche nur darauf achteten, was die Leute über sie sagen/denken, wenn ich im Rock herum laufe.?
    Mein Vater sagte immer, wenn im TV ein Mann/Junge im Rock herum lief, das ist ne Schwuchtel, Tunte, Tucke und sonstige Abwertende Verbalien.
    Dies ließ in mir hoch kommen, das ich nicht das oder der war, den sich meine Eltern wünschten. Kam mir wie Abfall vor.
    Auf meine fragen diesbezüglich meiner Mutter gegenüber, ich konnte das nur, wenn ich mit ihr allein war, kamen nur Ausschweifende Antworten, mit denen man sich den Allerwertesten abwischen konnte.
    Irgendwie hatte man sich dann auch solche Späße mit seinen Mitschülerinnen gemacht und denen mal den Rock hoch gehoben, sicher nicht fein aber als 4rt Klässler denke ich, war das noch als Spaß einzuordnen.
    Die Mutter der Mitschülerin und eine Lehrerin haben sich darüber ausgetauscht und sind an meine Eltern, mit der Bitte
    herangetreten, mich einem Psychologen vorzustellen. Dem sind sie natürlich gern gefolgt.
    Ich hatte eine Mitschülerin, die mich von Anfang an verstanden hat und mit der ich sehr oft Spielte, dabei hat sie mir auch mal ihren Rock gegeben und ich durfte mir diesen Anziehen. Das war ne Erholung.
    Bis zur 5ten Klasse war ich einer der besten Schüler aus der Klasse. Bis ich im Unterricht immer damit beschäftigt war,
    zu meiner Mitschülerin zu kommen oder nach Hause um mir auch aus Muttis Kleiderschrank nen Rock zu "Mopsen".
    Ich sackte mit den Schulischen Leistungen soweit ab, dass ich die Schule vorzeitig verlassen musste.
    Meine Eltern kannten eine Schneiderin und waren mit ihr und Ihrer Familie sehr eng befreundet.
    Es wäre doch ein lachen gewesen, sie zu bitten mir wenigstens einen Kilt zu Nähen, mit dem ich dann auch zur Schule gehen konnte. Aber nichts ist geschehen. Ich konnte mich mit meinen Eltern nicht einmal darüber ordentlich Austauschen und meine Mutter, die ich immer für Ultra Tolerant gehalten habe, hat sich als Urzeitliche Mutter enttarnt, welche nur auf sich und wie schon gesagt, darauf achtete, was die Leute über unsere Familie denken.
    Das alles hat mir nicht sonderlich weiter geholfen, eher zurück geworfen.
    Heute ist mir das alles Egal, ich habe ne Freundin, die damit klar kommt und ich nen Schrank voll Röcke, wo ich mir nach Herzenslust aussuchen kann, wann und wo ich welchen Rock trage.
    Meine Eltern hatten den Auftrag mich Groß zu machen, Aufzubauen etc. . Alles was diese geschafft haben, ist mich Abzuwracken. Mein Vater ist zwischenzeitlich verstorben und nur meine Mutter hängt immer noch diesen veralteten Slang nach, dass Röcke und Kleider zu Mädels/Frauen gehören aber eben nicht zu Jungs/Männer.
    Primär richtete sich mein ganzes Leben auf den Rock aus, damit wäre ich für mich zur Blume geworden.
    Dank meiner Eltern habe ich weder ne Stütze noch etwas Wasser bekommen und die mögliche Blume ist zu Staub zerfallen.
    Mich haben meine Eltern dadurch schon zum Gedanklichen Suizid gebracht. Meine Freundin tut sich damit zwar auch recht schwer aber versucht es eben. Noch bevor wir uns zueinander Bekannten, habe ich über mich darüber "Klar Schiff" gemacht.
    Meine Freundin gibt mir das Wasser und die Kraft, wieder eine Blume zu werden.
    Heute erst habe ich erkennen müssen, dass ich meiner Mutter eigentlich Scheißegal bin und von daher kann sie mir gestohlen bleiben. Sie würde es nicht einmal mitbekommen, wenn ich Tot wäre. Aber bei meinem 3 Jahre Älteren Bruder ist sie total anders, Sie unterstützt ihn, wo sie nur kann, macht soweit alles aber mich kann sie nicht einmal Anrufen um mich zu fragen, wie es mir geht etc. . Auch kann sie sich mit dem Rock an mir immer noch nicht Anfreunden und somit zeigt sie mir auch nur, dass es sich für mich nicht lohnt ihr weiterhin Anzuhängen. Für mich ist sie gestorben. Ich aber habe jetzt so langsam damit Angefangen zu leben und wie ich im Rock lebe. Dank Gott dafür, dass er uns den Rock gegeben hat.
    Und zu guter letzt noch einen Appell an jene Mütter/Väter oder sonstwie geartete, welche die Aufgabe haben Kinder zu erziehen.
    Lasst sie einfach das sein, wozu sie lust haben, unterstützt eure Schutzbefohlenen in ihrer Auffassung/Gabe etc. .
    Wenn es auch ein Rock oder Kleid ist und diese bedenken haben, sich so in der Öffentlichkeit zu Zeigen, dann liebe Väter, zieht euch auch nen Rock oder Kleid an und begleitet eure Kinder auf ihren Wegen.
    Macht ihr es nicht, macht ihr eure Kinder, also eure und deren Zukunft Kaputt, auch ihre Psyche.
    Jene, die Rock tragende Jungs/Männer verachten, weil sie scheinbar anders sind, sollten sich lieber selbst zum Psychologen begeben und sich auf ihre Gesellschaftsfähigkeit prüfen lassen.

    Liebe Shiva, dein Beitrag ist wirklich Klasse. Wenn du Magst, können wir uns öfter darüber Austauschen.

    Vielen Dank für ihre Reaktion.
    Herzlichst
    Yves Brandt


    Hallo Yves

    Für rock/kleidtragende Männer gibt es ein Forum: http://www.rockmode.de

    Auch ich bin ein Rock und Kleid tragender Mann. Hosen verursachen mir Schmerzen im Genitalbereich. Der Arzt hat mir gesagt, ich soll keine normalen Hosen tragen. Das Problem: Es gibt in der langweiligen Herrenabteilung leider nur normale Hosen. Kilts mage ich nicht, sind zu kurz und viel zu teuer. In der Damenabteilung kriegt man Kleidungsstücke für weniger als CHF 25.-, während die meisten Herrenröcke und Kleider mehr als CHF 100.- kosten.

    Ich kannte einen Jungen, der trug mal einen Rock in die Schule und wurde dort übelst gemobbt. Da hätte der Vater, der auch Rocktträger ist, in die Schule gehen sollen und dem Lehrer und der Klasse eine Lektion in Herrenmode und Röcke gegeben. Der Junge wurde leider "normalisiert".

    Die Emanzipation funktioniert heute immer noch als Einbahnstrasse. Die Männer merken nicht, dass ihr goldener Käfig immer kleiner wird. Und über den Tellerrand schauen, können viele Männer auch nicht, weil sie es nie gelernt haben. Seit der Französischen Revolution wurden die Männer dazu erzogen, zu Arbeiten, Essen, Schlafen, Status anhäufen und nichts weiteres. Alles anzunehmen, wenn ihm was weg genommen wird und alles abzulehnen, was ihm geboten wird. Männer und starkes Geschlecht? Körperlich vielleicht, aber sicher nicht mental. Da sind die Frauen den Männern Lichtjahre voraus. Die Frauen wissen es gut, wie sie ihre vermeintliche Schwäche als Stärke einzusetzen und sich alles, was mal eine Männerdomäne war, sich ebenfalls unter den Nagel zu reissen. Ein Kollege sagte mal, die Erde ist erst dann gerettet, wenn die meisten Männer Röcke tragen und auch weibliche Seiten ausleben können. Die meisten Männer sind Marionetten und nicht sich selber. Das schlägt in Aggressionen und Ablehnungen aus. Viele Männer werden zu Psychoten und Psychopathen erzogen. In Manageretagen sind Arbeiter nur noch Biomaschinen, die man einfach rausschmeissen kann. Dass da ganze Existenzen dahinter sein können, ist denen völlig egal.

    Sitze gerade im Kleid im Büro, weil es recht heiss ist. Am Arbeitsplatz und zu Hause kann ich Rock und Kleider tragen. Auf dem Weg dazwischen ist es noch tabu, weil sonst die Tochter darunter leiden müsste. Ist auch nicht gut.

    LG Shiva
  • MyHandicap User
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    Es ist nicht nötig den unmittelbar zuvor stehenden Beitrag zu zitieren, das bläht den Thread unnötig auf.
    Früher war es sogar verboten wegen hohen Traffickosten.
    Gruß
    Rudi
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