Schleudertrauma-Biomechanikgutachten unvollstaendig?

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Antworten

  • Immerhin mit drei Semster Physik im Rahmen meines Studiums könnte ich dienen.
    Nur so zwischen Sippenhaft, Kommunismus, Nazi ist mir dein Anliegen nicht ganz klar.
    Trotzdem versuche ich es:

    Beschleunigung ist ja Geschwindigkeitsänderung pro Zeit.Wenn du eine Stahlkugel aus 30 cm Höhe auf eine Glasplatte fallen läßt "erleidet" die Kugel im Moment des Aufpralls eine gewaltige Beschleunigung. Da entsteht keine Verformung, mangels Knautschzone bremst nichts. Im Auto sieht das Ganze vollkommen anderst aus.

    Der Peitscheneffekt also das Knallen der Peitsche hängt einerseits von der Geschwindigkeit der Hand ab, im weitaus größeren Maße allerdings von der Länge der Peitsche. Daher egal wie schnell du die Hand bewegst eine 30 cm lange Peitsche wirst du nicht zum Knallen bringen. Übertragen auf das Auto bzw. den Kopf heißt das: Bewegt sich der Körper mit 10 km/h kann auf Grund des kurzen Halses im Gehirn keine große Beschelunigung auftreten. Bei einer Griaffe mit einem 2m langen Hals wäre dies sicherlich anderst.

    Letztendlich sind aber die dynamsiche Vorgänge bei einem Unfall auf Grund der Verformung / Knautschzone sehr schwer bzw. gar nicht genau berechenbar. Deshalb werden ja Crashtests mit Dummis gemacht. Hier laßen sich die auftretenden Beschleunigungswerte genau messen.


    Klaus

    ps. Ich habe lange üerlegt ob ich meinen ersten Satz schreibe, ich hoffe du nimmst es mir nicht übel. Wenn doch gedanklich streichen 😆
  • "Immerhin mit drei Semster Physik im Rahmen meines Studiums könnte ich dienen."

    "Beschleunigung ist ja Geschwindigkeitsänderung pro Zeit. Wenn du eine Stahlkugel aus 30 cm Höhe auf eine Glasplatte fallen läßt "erleidet" die Kugel im Moment des Aufpralls eine gewaltige Beschleunigung. Der Peitscheneffekt also das Knallen der Peitsche hängt einerseits von der Geschwindigkeit der Hand ab, im weitaus größeren Maße allerdings von der Länge der Peitsche. Daher egal wie schnell du die Hand"

    "Letztendlich sind aber die dynamsiche Vorgänge bei einem Unfall auf Grund der Verformung / Knautschzone sehr schwer bzw. gar nicht genau berechenbar."

    @ Klaus 123

    Danke, da kann ich ja schon zur Loecherung (nur mit Fragen!) eines Biomech uebergehen:

    Wie kann ein Biomech eine Beschleunigung eines angefahrenen Fahrzeuges feststellen, wenn ihm der Versicherungs"physiker" nur die Geschwindigkeitsaenderung, nicht aber die Kuerze deren Zeit (welche die Beschleunigung nicht nur linear, sondern im Quadrat erhoeht) und damit die schaedliche Beschleunigung des Unfallfahrzeuges und der Sitzflaeche des Lenkers oder Insassen berechnet?

    Wie lange ist der bewegliche Teil des Rueckenmarks eines Menschen?

    Gibts wochenlange brettharte Verspannungen der Muskulatur bis fast zum Anus, wenn die bezueglichen Nerven im Rueckenmark nicht geschaedigt wurden?

    Laesst eine schwere Drehverkrueppelung der Halswirbelseule deren massive Verstreckung bei der Verhinderung des Kopfabrisses vermuten?

    Fliegt der Kopf vom Koerper weg und wird er dann von der verstreckten Wirbelseule zurueckgerissen?

    Fliegt das Hirn zuerst mit dem Kopf weg und knallt es dann ungebremst an die zurueckgerissene Schaedeldecke?

    Warum wird der Versicherungsjuxtiz im biomechanischen Gutachten nicht eine Berechnung, oder mangels Berechnungmoeglichkeit nicht wenigstens eine Vermutung ueber die Geschwindigkeitsaenderung des Hirns und in wie kurzer Zeit diese erfolgt ist, samt der Berechnung der erlittenen Verzoegerung (Geschwindigkeit DURCH Zeit IM QUADRAT praesentiert?)

    Kann sich ein Verunfallter ueberhaupt an eine kurze Bewusstlosigkeit selber erinnern?

  • Falls kein "Facharzt FMH fuer Rechtsmedizin spez. Forensische Biomechanik" die Fragen beantworten kann (oder will), kann vielleicht ein emeritierter Tierarzt oder Apotheker mit ein paar Studienstunden Humanmedizin vorleufig aushelfen.

    Uebrigens, in den USA ist ein FBI-Labor, das Angeklagte entlastende Beweise systematisch unterschlug, wie eine Rakete hochgegangen, und unschuldig Verurteilte mussten dutzendweise entlassen und (mehr oder weniger) entschaedigt werden....
  • http://www.bernerzeitung.ch/zuerich/region/Biomechaniker-belastet-Schweizer-Schlaeger/story/26944029

    Intressant. Je nachdem ob eine fuer die Betriebsgefahr eines Fahrzeuges haftende Versicherung Geschaedigten Renten klauen will, oder ob ein Staatsanwalt einen Schleger mit der moeglichst grossen Kelle zur Kasse bitten will, werden der Juxtiz von interessierten Parteien handverlesenen Biomechanikern ganz unterschiedliche Masseinheiten praesentiert (km/h bzw. Newton). Dass auch das Gewicht des Tatfahrzeuges eine Rolle spielt, ist mir erst jetzt aufgegangen. Insbesondere darum weil bei den Vergleichen mit der Unschaedlichkeit von Kollisionen von Schaustellerkleinelektromobilen (mit auf viel kleinere Geschwindigkeiten ausgerichteten Knautschzonen) in den von mir studierten "Gutachten" und darauf basierenden Versicherungsjuxtiz"urteilen" in keinem mit einer Silbe darauf hingewiesen wurde, dass Strassenfahrzeuge um ein vielfaches schwerer sind als Schaustellerelektromobile, geschweige denn auf die daraus resultierende Unvergleichbarkeit hingewiesen wurde....

  • Das ist ja bald wieder wie im finstersten Mittelalter. Bald mutiert die Erde von einer Kugel wieder zu einer Scheibe, wenn es Finanzmisswirtschaftsgaengstern ins Betrugskonzept passt und kein Wissenschafter zur Wahrheit stehen mag.

    Mangels Fachkommentar einige Laiengedanken:

    Wie bereits enthuellt ist auch das Gewicht des Tatfahrzeugs entscheidend fuer die von ihm verursachte Beschleunigung des Opferfahrzeugs. Klausens Kugel wird auch ganz andere Schaeden an der Glasplatte verursachen, wenn sie zehnmal schwerer ist.

    Eine (vom Versicherungs"physiker" auf Grund von vagen Vermutungen allein "berechnete") Geschwindigkeitaenderung allein sagt also goar nix ueber die Beschleunigung des Opferfahrzeugs oder gar die peitschenschlagmechanisch verstaerkte Verzoegerung des Hirns, wenn die Angaben des Gewichtes des Tatfahrzeuges und der Zeitkuerze, innert der die Geschwindigkeitsaenderungen erfolgen fehlen. Insbesondere die "biomechanischen" Vergleiche mit Geschwindigkeitaenderungen von leichten Schaustellerelektromobilen (deren Knautschzoenen zudem den niedrigeren Geschwindigkeitsdifferenzen angepasst sind) oder gar Vollbremsungen (ohne Gewicht eines Tatfahrzeuges wegen dessen Fehlen!) sind reine Augenwischerei fuer die Versicherungsjuxiz, die sich von solcher Scharlatanerie nur zu gerne blenden laesst, um sich zur Komplizin der Rentenprellung zwecks Aktionaersfettung machen zu koennen....

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