Blindengeld um 50 % gekürzt

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  • Danke für die Links, Hans, hatte ja auch schon mal gestöbert ...da kriegt man leicht das gruseln bei den Preisen.

    Meinen PC kriege ich ja noch mit Zoom und kostenlosem Reader hin, gsd. Eine Lupe nützt mir gar nix, da wird mir schwummrig von 😀

    Noch bekomme ich ja kein Blindengeld, aber wenn es soweit ist, werde ich davon Orgien feiern, das ist mal klar ... 🥺


  • Aufruf des Paritätischen zur Demonstration am 17.06.2010:

    Treffpunkt: ab 8.00 Uhr vor dem Landtag in Kiel! Um 9.00 Uhr beginnt die Kundgebung!



    Liebe Mitglieder und Freunde des PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverbandes,



    die Vorbereitungen zu unserer großen Demonstration am 17.06.2010, vor dem Landtag in Kiel laufen auf Hochtouren. Mittlerweile ist es gelungen, das Bündnis gegen die Kürzungen im sozialen Bereich zu verbreitern. Auch das Aktionsbündnis Soziales, ein Zusammenschluss aller Wohlfahrtsverbände, der Gewerkschaft ver.di und den Betriebsräten und Mitarbeitervertretungen, ruft zur Großdemonstration am 17.06.2010 mit auf.

    Die jetzt bekanntgewordenen Kürzungsvorschläge der Bundesregierung machen deutlich, dass wir ein starkes Signal gegen diese einseitigen Sparmaßnahmen setzen müssen. Die Bundesregierung will 5 Milliarden Euro bei den Sozialausgaben bereits im nächsten Jahr einsparen. Dazu gehört die Streichung des Heizkostenzuschusses für Wohngeldempfänger, die Streichung der Beiträge zur Rentenversicherung für Hartz IV-Empfänger, der Wegfall von Zuschlägen beim Übergang vom Arbeitslosengeld in Hartz IV, aber auch Kürzungen bei Leistungen der Bundesagentur für Arbeit. 2 Milliarden Euro sollen bereits 2011 dadurch eingespart werden, dass Pflicht- durch Ermessensleistungen ersetzt werden.

    Diese Kürzungen werden insbesondere arbeitslose Jugendliche und behindere Menschen treffen. Pflichtleistungen sind derzeit zum Beispiel der Rechtsanspruch auf finanzielle Hilfe, um den Hauptschulabschluss nachzuholen oder Zuschüsse, wenn eine Ausbildung in großer Entfernung von der elterlichen Wohnung aufgenommen wird. Es geht aber auch um Zuschüsse für Hilfen zur beruflichen Eingliederung von Behinderten in den Arbeitsmarkt (zum Beispiel für die Arbeit in Werkstätten für Menschen mit Behinderung).

    Daraus wird deutlich:

    Es geht nicht nur um die Kürzungen der Landesmittel, sondern insgesamt um die sozialen Grundfesten unseres Staates. Auf der Demonstration wollen wir das deutliche Zeichen setzen, dass das Soziale im Zentrum der Gesellschaft erhalten bleibt.

    Oldman
  • würde da ja gerne aus solidarität unterschreiben. aber ich bin eine ausländische blindenschleiche. diese unterschrift zählt ja nicht soviel ich weis. aber dass diese kürzungen immer bei den kleinen sind wissen wir ja. oder hat jemand schon einen direktor seinen eigenen lohn kürzen sehen?
    iel kraft beim kampf und hoffentlich am schluss auch erfolg
    birba
  • Moin zusammen!
    Einige wissen ja von unseren Kampf wegen der 50% Kürzung des Blinden Geldes. Wir waren ja nicht ganz untätig in den letzten Monaten. Unsere Unterschriften Sammlung hat bis jetzt etwa 25000 Unterschriften. Auch haben wir in den Nächsten Wochen weitere Aktionen geplant. Ich hatte aber schon damals gesagt, mit uns Blinden fangen sie an. Auch bei anderen Sozial Verbänden wird der Rotstift angesetzt. Also bleibt uns nichts anderes übrig als auf die Straße zu gehen. Wenn keiner etwas unternehmt glauben die Herrschaften in Berlin und die Landespolitiker sie Können mit uns machen was sie wollen. Wir in SH jedenfalls Kämpfen bis zum letzten Tag. Ob Blinde oder andere die auf Öffentliche Gelder angewiesen sind. Alle Kämpfen Seite an Seite. So sollte es in ganz Deutschland sein.
    Nur so können wir denen zeigen Mit uns nicht.
    Ich habe hier noch einen Offenen Brief rein Kopiert. Den ein Betroffener geschrieben hat. Der zwar die Blinden und Sehbehinderte betrifft, aber ich glaube der betrifft jeden.
    Oldman
    [u]
    Offener Brief an die Mitglieder der Landesregierung Schleswig - Holstein


    Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordneten,

    „Die Würde des Menschen ist unantastbar!“
    Dieser Grundsatz der Verfassung gilt für alle Bürger unseres souveränen Staates.
    Die Pflicht, die Menschenwürde zu achten und zu schützen darf nicht missverstanden werden als Auftrag an den Staat jedem Menschen ein gutes Leben zu garantieren. Das Menschenbild unserer Verfassung ist eindeutig von der Vorstellung bestimmt, dass die Definition von Glück Sache der Menschen ist, und dass sie in einer freien und offenen Gesellschaft sich selbst Mittel beschaffen, um gut zu leben. Der Mensch ist eine mit der Fähigkeit zu eigenverantwortlicher Lebensgestaltung begabte Persönlichkeit (BVerfGE 5, 85 204). Jeder ist frei, sein Schicksal in die Hand zu nehmen.

    Für blinde und stark sehbehinderte Menschen, zu denen ich auch zähle, geht das Ziel des Artikels 1 des Grundgesetzes in weiten Teilen verloren, wenn – wie beabsichtigt – ab 2011 das Landesblindengeld um 50 % gekürzt wird. Es wird zu dramatischen Einschnitten in das Grundrecht auf ein selbst bestimmtes Leben blinder und stark sehbehinderter Menschen kommen, und es schließt ihre Teilhabe am öffentlichen Leben aus.

    Bitte lesen Sie die nachfolgenden Fragen aufmerksam durch und prüfen Sie erst dann, ob Sie den Kürzungen des Landesblindengeldes immer noch zustimmen können.


    1. Handelt unsere christliche Gesellschaft noch christlich, wenn unter den Hilfsbedürftigsten immer weiter eingespart wird, sodass soziale Not entsteht? Oder
    Ist es legitim, wenn eben ein paar tausend Menschen durchs „soziale Netz“ fallen?
    2. Kann in einer sozialen Marktwirtschaft, soziale Not akzeptiert werden, während zur gleichen Zeit ein Diskurs geführt wird, wie hoch die Bonuszahlungen an Vorstände noch ausfallen sollen?
    3. Wie halten Sie es mit Artikel 3 Absatz 3 des deutschen Grundgesetzes?
    „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
    Die speziellen Einschränkungen von blinden und stark sehbehinderten Menschen finden in der Pflegestufensystematik keine Berücksichtigung. Das Landesblindengeld stellt einen diesbezüglichen Nachteilsausgleich dar. Eine vierte Kürzung des Landesblindengeldes stellt eine weitere Benachteiligung dar. Ist diese Benachteiligung, entgegen der, in der Verfassung garantierten, Grundrechte dennoch gerechtfertigt?
    4. Ist Ihnen bekannt, dass viele Betriebe oder Unternehmen lieber Ausgleichszahlungen in Kauf nehmen, als sehbehinderte oder blinde Menschen einzustellen? Oder
    dass einige Betriebe oder Unternehmen nur unter der Zahlung von Zuschüssen bereit sind, behinderte Menschen einzustellen?
    Nur einige wenige Betriebe oder Unternehmen sind sich ihrer sozialen Verantwortung überhaupt bewusst!
    Wie sollen blinde oder stark sehbhinderte Menschen ohne Arbeit und mit stark verringertem Blindengeld dann noch zurechtkommen?
    5. Wenn ein/e Betroffene/r tatsächlich eine Arbeit erhält, können Sie sich dann vorstellen, wie ein Arbeitsalltag eines sehbehinderten oder blinden Menschen abläuft?
    Versuchen Sie doch bitte einmal mit verbundenen Augen zu Ihrem Arbeitsplatz zu gelangen und Ihre Arbeit mit verbundenen Augen zu bewältigen.
    Fragen Sie sich bitte selbst, ob Sie sich in dieser auf das Sehen ausgerichteten Welt, nicht benachteiligt fühlen würden?
    6. Wenn Sie aufgrund Ihrer Sehbehinderung oder Erblindung keinen Arbeitsplatz erhalten haben oder nur geringe Beschäftigungszeiten in ihrem Arbeitsleben hatten, wird es zu einer, unterhalb der Armutsgrenze liegenden Rente kommen. Wenn dadurch das Geld für das Notwendigste fehlt und obendrein das Blindengeld stark reduziert wird, können Sie sich keine blinden- und sehbehindertengerechten Hilfsmittel mehr leisten. Ein selbstbestimmtes Leben wird hierdurch ausgeschlossen. Der Weg ins Heim ist unausweichlich. Mit dem Ergebnis, dass die Sozialkassen erheblich stärker belastet werden.
    Wollen Sie eine solche Entwicklung wirklich befördern? Oder fühlen Sie sich über solche Entwicklungen, die Sie möglicherweise selbst herbeigeführt haben, erhaben?
    7. Haben Sie sich schon einmal überlegt, wie schnell Sie persönlich erblinden, können z. B. durch Erkrankung, Unfall o. ä.?
    Was empfinden Sie, wenn Sie einem blinden Menschen begegnen? Haben Sie nicht auch plötzlich Hemmungen, mit ihm zu sprechen? Worin glauben Sie, sind diese anfänglichen Hemmungen begründet?
    Könnten Sie sich vorstellen, dass diese Grundängste in der gesellschaftlichen Einstellung schwer behinderten Menschen gegenüber begründet sind?
    Würden Sie tatsächlich, solche Erfahrungen und Nachteile am eigenen Leib erleben wollen?
    8. Entstehen solche Ängste nicht dadurch, dass alle sehenden Menschen wissen oder ahnen, welche Nachteile eine Sehbehinderung oder Erblindung mit sich bringt?
    10. Ist deshalb ein Nachteilsausgleich für blinde und sehbehinderte Menschen nicht gerechtfertigt?


    Nachdem Sie mein Schreiben nun gelesen haben, bekommen Sie nicht doch Zweifel, dass
    die Sparzwänge an den falschen Adressaten gebracht werden?
    Oder werden Sie nach dem Sankt Floriansprinzip abstimmen? Nach dem Motto:
    „Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, steck andere an“?
    Ich hoffe und wünsche dies nicht!
    Der bekannte amerikanische Automobilhersteller Henry Ford hat einmal gesagt:
    „Das höchste Ziel des Kapitals darf es nicht sein, Geld zu verdienen, sondern der Einsatz von Geld zur Verbesserung des Lebens“.
    Dieser Ausspruch zeigt, dass es zu allen Zeiten Menschen gibt, die versuchen, eine Verbesserung der Lebensverhältnisse zu erreichen.
    Lassen Sie eine vierte Reduzierung des Nachteilsausgleichs für blinde und stark sehbehinderte Menschen (Landesblindengeld) nicht zu und stimmen Sie für eine Gleichheit der Lebensverhältnisse auch für Blinde und Sehbehinderte.


    20.08.2010

  • Hallo Leute,

    Genau deshalb, die Aktion unter www.vdk.de nicht vergessen, bei der jeder ohne daß man Mitglied ist. Außerdem hat der VdK ab 1. Oktober bundesweite Demos angekündigt. (VdK-Zeitung für Okt.2010)

    Gruß

    Surfer
  • Moin zusammen!
    Am 16.10. findet eine Demonstration vom BSVSH in Kiel statt. Es wäre schön wenn so viele kommen würden wie möglich egal ob Blind Sehbehindert oder auch nicht. Je mehr kommen desto so besser.
    Ich weiß ja nicht wie viele aus Schleswig-Holstein kommen. Ab 12 Uhr auf dem Vorplatz des Kieler Hauptbahnhofs. Gegen 13 Uhr startet der Protestzug und führt uns ca. 1 Km durch die Innenstadt zum Rathausplatz, wo eine Abschlusskundgebung geplant ist. Veranstaltungsende ist spätestens 17 Uhr.
    Oldman

    Wem es interessiert am 2 und 3 .10 findet in Neumünster in den Holsten hallen eine Messe für Blinde und Sehbehinderte statt.

  • Hallo Oldman,

    ich finde Dein Engagement richtig klasse und wünsche Dir das die Energie die Du in diese Dinge steckt nicht umsonst ist.

    Gruß Karin
  • Moin zusammen!
    Ich wollte noch mal von unserer Kundgebung vom 16 Oktober berichten. Es waren ja Blinde und Sehbehinderte aus ganz Deutschland in Kiel und die Resonanz ist durchweg positiv. Es waren etwa 3500 Blinde und Sehbehinderte die große Entfernungen und Strapazen auf sich genommen haben um uns zu unterstützen.
    Hans

  • Moin zusammen!
    Wem es interessiert hier ein Link: http://www.neues-deutschland.de/artikel/182043.anrecht-auf-teilhabe-statt-almosen.html
    Übrigen vorne Links bin ich.
    Oldman

  • wir waren natürlich auch da...Sau kalt wars bei sonnen schein! Bisserl mehr leute hätten sich schon auf machen können als vor dem warmen ofen zu hocken!!!http://www.smilies.4-user.de/include/Frech/smilie_frech_122.gif

    http://www.abload.de/img/img_0104au0c.jpg
    http://www.abload.de/img/img_01154u37.jpg
    http://www.abload.de/img/img_01003qom.jpg

    Gruß http://www.smilies.4-user.de/include/BigBrother/klaus_yes.gif
  • Moin!
    Das du auch nach Kiel Kommst, Hättest du mir auch Sagen Können. Dann hätten wir uns mal Treffen
    Können.
    Hans

  • stimmt hans, wir hätten uns rühren können. Sind mit einigen leuten aus münchen gekommen!
    Müssen ja wohl zusammen halten bei diesem ungerechten wahn http://www.smilies.4-user.de/include/Wut/smilie_wut_116.gif

    Gruß Judith + http://www.smilies.4-user.de/include/BigBrother/klaus_yes.gif
  • Liebe Blindschleichen Roller und Andere Auch bei uns in der Schweiz sin d Rentenkürzungen und andere Gemeinheiten in diskusion . Am 30 10 findet in Bern eine Kundgebung statt Mehr Infos hat Actinum
    Ich versuche euch noch den Link zu senden . Schweizer und Süddeutsche bitte kommt nach bern
  • Hier noch der Link www.zaemestah.ch
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