Essen im Dunkeln

in Plauderecke
Hallo,
ich wollte nur mal erzählen, dass ich zu einem Essen im Dunkeln war.
Es war für uns Sehende ein ganz tolles Erlebnis! Unser blinder Kellner war sehr nett, es war total beeindruckend, wie der sich in der für uns Sehende ungewohnten totalen Schwärze bewegte, nirgends gegen lief und auch sonst nicht polterte oder was verschüttete.
Wir hatten nette Gespräche mit Menschen, die wir weder vorher, noch beim Essen noch hinterher gesehen haben. Das Essen war lecker und wir haben´s sogar geschafft, uns nicht zu bekleckern. Gut, ich hab schon mit den Händen im Teller gerührt und gefühlt, ob ich alles gegessen hab, und meine vermeintliche Karottensuppe war Linsensuppe. Aber trotzdem schmeckt man intensiver und erkennt auch einiges heraus.
Also, es war total toll und das wollte ich nur mal erzählen.
Und bitte, liebe Sehbehinderten und Blinden:das ist nicht diskriminierend gemeint! Natürlich ist es nicht toll, blind zu sein und in ewiger Schwärze zu leben, aber es war für uns ein tolles Erlebnis.
Und auch ich mit meiner Prothese kam dort zurecht, wir wurden ja prima vom Kellner in Polonaise zum Platz geführt.
Gruß die gluexxhexe
ich wollte nur mal erzählen, dass ich zu einem Essen im Dunkeln war.
Es war für uns Sehende ein ganz tolles Erlebnis! Unser blinder Kellner war sehr nett, es war total beeindruckend, wie der sich in der für uns Sehende ungewohnten totalen Schwärze bewegte, nirgends gegen lief und auch sonst nicht polterte oder was verschüttete.
Wir hatten nette Gespräche mit Menschen, die wir weder vorher, noch beim Essen noch hinterher gesehen haben. Das Essen war lecker und wir haben´s sogar geschafft, uns nicht zu bekleckern. Gut, ich hab schon mit den Händen im Teller gerührt und gefühlt, ob ich alles gegessen hab, und meine vermeintliche Karottensuppe war Linsensuppe. Aber trotzdem schmeckt man intensiver und erkennt auch einiges heraus.
Also, es war total toll und das wollte ich nur mal erzählen.
Und bitte, liebe Sehbehinderten und Blinden:das ist nicht diskriminierend gemeint! Natürlich ist es nicht toll, blind zu sein und in ewiger Schwärze zu leben, aber es war für uns ein tolles Erlebnis.
Und auch ich mit meiner Prothese kam dort zurecht, wir wurden ja prima vom Kellner in Polonaise zum Platz geführt.
Gruß die gluexxhexe
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Antworten
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Das hört sich ja spannend an gluexxhexe. Ich würde das auch gerne mal mitmachen, nur für meinen Partner könnte es doof sein, ist ja Conterganbehindert. Es ist doch immer wieder mal interessant, was neues auszuprobieren, habe aber hin in und Hamburg noch nicht sowas gehört oder gelesen.
Hier in HH gibts eine Ausstellung, nennt sich Dialog im Dunkeln, da werden die sehenden von den Blinden geführt. Ich war da noch nicht, habe also keine Ahnung was da so abläuft. Mal sehen, vielleicht bekomme ich Udo da mal mit hin, wir sind ja viel unterwegs.
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Hallo,
es gab mal eine Sendung im Fernsehen dazu.
Das sah toll aus was Diese Menschen anderen Zeigen können.
Es kann einem mal einen Einblick in eine andere Welt zeigen
Ich finde sowas gut.
Ich selbst war noch nicht da würde das aber gern auch mal machen.
Ich denke da kann man eine Menge lernen.
Gruß
Herbi
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Hallo delphisanne,
im Dialog im Dunkeln war ich auch noch nicht, dafür muss ich erst besser laufen können und kräftiger sein.
Aber die unsicht-Bar gibts in HH und zwar im Schanzenviertel (www.unsicht-Bar-Hamburg.de).
Ähm,wie das mit einer Contergan-Behinderung ist weiß ich nicht, aber ich stell mir das so vor, dass diese Menschen mit besonderem Besteck essen, aber sonst doch sicher auch auf einem Stuhl sitzen und mit Messer und Gabel essen? Oder geht das gar nicht? Entschuldige, aber ich kenn mich da nicht so aus.
Ich hatte dort vorher angerufen und gesagt, dass ich gehbehindert bin und mit Prothese laufe, alles kein Problem.
VG die gluexxhexe
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Hallo Zusammen,
die erste Unsichtbar steht in Köln und es gibt sie schon sehr lange. Ich finde es absolut nicht diskriminierend, wenn Nichtbehinderte einmal in das Leben von Behinderten eintauchen. Zu erleben wie gut wir uns nach ein wenig Übung in unserer Welt zurecht finden ist für Nichtbehinderte wesentlich aufschlußreicher als diese Jammergeschichten über uns, in denen von nichtbehinderten gesunden Menschen ohne Übung unser Alltag ausprobiert wird und dies als Maßstab für ein schweres Leben genommen wird. Ich denke jeder Besucher einer Unsichtbar wird nach seinem Besuch die Selbständigkeit eines blinden Menschen ganz anders einschätzen als vorher. Das wünsche ich mir auch in anderen Bereichen des Lebens mit Behinderung.
Gruß Karin
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Hallo meine Lieben, ist das toll dass ihr darüber nachdenkt mal im dunkeln zu essen oder eine Ausstellung besuchen. Ich bin jetzt sehr stark sehbehindert. Vor guten 6 Jahren bin ich noch selber Auto gefahren. Ja das Leben verändert sich wenn man nur noch etwa auf 1,2 Meter (kommt auf die Lichtverhältnisse an) die Schatten unter grossem Nebel sieht.Es sind auch nur die Umrisse . Aber glaubt mir die anderen Sinne erwachen schnell.Der Tastsinn wird viel,viel besser. Der Geruchsinn ist jetzt manchmal so stark dass mich in der Altstadt , in den engen Gassen diese vielen Körperdufte mit diesen Parfumwolken fast stören.Wenn einem jemanden Vorgestellt wird sieht man die teuren Kleider nicht. Man sieht aber irgendwie hinter die aufgesetzte Maske und merkt viel schneller wie dieser Mensch ist.Gut garantien gibt es da auch nicht ,aber unsere Antenen sind sensibler.Ich sehe auch die Natur logischerweise anderst. Aber als Beispiel: ob ein Baum grösser oder kleiner ist hört man an den Blättergeräusch und wie die anderen Geräusche verdeckt werden. Man spürt irgendwie den Baum.Da ich jetzt viel mehr ertaste habe ich die grossen Unterschiede der Blumenblätter festgestellt und da meine ich nicht nur die Formen.Ich könnte da noch so vieles schreiben.Nur noch eines. Auch wir Sehbehinderten und Blinde machen viel sport.Gut beim Tandemfahren ist ein sehender Führer vorne,auch besser .hihihi.Aber zum Beispiel im alpinen Skifahren fährt bei uns der Führer hinten und wir sind mit Funk verbunden.Wer gut skifahren kann hört des öfftern libero.Das heisst dass man selber Entscheiden kann wo und welche Kurve man machen will.Kommt ein Hinderniss oder ein anderer Skifahrer kommt sofort der Befehl rechts,links oder..... Aber diese Freiheit , das Gelände unter den Skiern zu spühren und selber die Kurven zu bestimmen ist einfach geil.
Ich hoffe dass ihr keine Angst habt und diese dunkle Welt mal versucht zu spüren.Bin sicher dass bei einer Anfrage im Restaurant oder in der Ausstellung auf jede andere Behinderung eingegangen wird.Habt nur Mut birba
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gluexxhexe schrieb:
Hallo delphisanne,
im Dialog im Dunkeln war ich auch noch nicht, dafür muss ich erst besser laufen können und kräftiger sein.
Aber die unsicht-Bar gibts in HH und zwar im Schanzenviertel (www.unsicht-Bar-Hamburg.de).
Ähm,wie das mit einer Contergan-Behinderung ist weiß ich nicht, aber ich stell mir das so vor, dass diese Menschen mit besonderem Besteck essen, aber sonst doch sicher auch auf einem Stuhl sitzen und mit Messer und Gabel essen? Oder geht das gar nicht? Entschuldige, aber ich kenn mich da nicht so aus.
Ich hatte dort vorher angerufen und gesagt, dass ich gehbehindert bin und mit Prothese laufe, alles kein Problem.
VG die gluexxhexe
Hallo Gluexxhexe,
mein Partner benötigt kein besonderes Besteck, er nimmt ganz normales. Das einzige wo er Schwierigkeiten hat, ist Überkopfarbeiten, also z.B. eine Glühbirne in Deckenlampen austauschen, das muß ich dann immer machen. Auf Grund der Behinderung brauchen wir halt einen Schneider, wegen dem kurzen linken Arm, müssen halt alle langärmlichen Oberteile verkürzt werden.
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Hallo birba,
schön das Du mit diskutierst. *freu* Ich finde es immer spannend in eine für mich fremde Welt ein zu tauchen. Es bereichert das Leben so sehr, wenn man erkennt, wie vielfältig unser Leben sein kann. Das was Du von Deinen Sinneseinflüssen beschreibst, kann ich mir sehr gut vorstellen. Ich versuche mir oft mit Hilfe meiner Phantasie vor zu stellen wie es wäre wenn.... Es ist schwer wenn man es nicht erleben durfte. Deshalb finde ich diese Restaurants und andere Projekte, wo die Rollen einfach mal getauscht werden, einfach nur gut.
Übrigens, das was Du über das Skifahren schreibst, habe ich gestern in der ARD-Olympiasendung gesehen. Da wurde darüber diskutiert, daß es eigentlich viel zu gefährlich sei, blinde Portler an Alpin-Ski Wettkämpfen teil nehmen zu lassen. Gleichzeitig wurde über eine blinde deutsche Athletin und ihren Führer und über zwei kanadische Brüder berichtet, die eine regelrechte symbiotische Beziehung auf der Piste haben. Ich finde es große klasse, wie sicher ein blinder Skifahrer über jede Bodenunebenheit hinweg düst und kann mir überhaupt nicht vorstellen, daß ich sowas jemals könnte.
Gruß Karin
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gluexxhexe schrieb:
Hallo delphisanne,
im Dialog im Dunkeln war ich auch noch nicht, dafür muss ich erst besser laufen können und kräftiger sein.
Aber die unsicht-Bar gibts in HH und zwar im Schanzenviertel (www.unsicht-Bar-Hamburg.de).
Ähm,wie das mit einer Contergan-Behinderung ist weiß ich nicht, aber ich stell mir das so vor, dass diese Menschen mit besonderem Besteck essen, aber sonst doch sicher auch auf einem Stuhl sitzen und mit Messer und Gabel essen? Oder geht das gar nicht? Entschuldige, aber ich kenn mich da nicht so aus.
Ich hatte dort vorher angerufen und gesagt, dass ich gehbehindert bin und mit Prothese laufe, alles kein Problem.
VG die gluexxhexe
Hallo gluexxhexe,
ich habe schon viele verschiedene Conterganbetroffene gesehen. Auch wenn sie nur zwei Finger an der Schulter hatten und die Arme fehlten oder andere Menschen mit ähnlicher Behinderung der oberen Extremitäten, die nur eingeschränkt oder gar nicht greifen konnten, kommen meist sehr gut mit dem normalen Eßbesteck zurecht. Mit Messer und Gabel essen unf Fleisch klein schneiden ist manchmal schwer, aber nur die Gabel nehmen funktioniet mit Tricks und Übung ziemlich gut. So lange Muskulatur und Beweglichkeit da sind, geht viel ohne Hilfsmittel, doch wenn die Kraft fehlt oder es nichts gibt wo man die Gabel einklemmen kann, erst dann sind Hilfsmittel oder extra dicke Griffe nötig, sonst nicht. 😉
Gruß Karin
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Hi Birda,
toll berichtet und erklärt.
Danke.
Gern würde ich mehr Erfahrungen und Eindrücke von dir lesen.
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Hallo Karin, wie immer habe ich diese Sendung mit den blinden Sportlern verpasst.Rate wo ich wieder war? Auf der Piste, aber dieses mal war es Langlauf.
Also zu deinen Gedanken wegen dem Gelände merken unter den Skiern. Die Sensibilität unter den Füssen ,ja irgendwie mit dem ganzen Körper ist anderst geworden.Wenn ich mit dem weissen Stock unterwegs bin (welcher einen "Ball" unten hat welchersich dreht) spüre ich wie die Strasse asfaltiert ist,ob es Rillen hatund logischerweise wo der Randstein oder die Mauer......ist.Man merkt auch ob es etwas hoch oder runter geht.Das Gespür ist aber nicht nur in der Hand wo ich den Stock halte.Man merkt es auch unter den Fusssohlen.Genau so ist es mit den Skiern.Der Fuss ist ja nicht in derseben Stellung ob flach oder steil runter geht.
Dass viele es gefährlich finden wenn Blinde auf der Piste sind kann ich verstehen.Aber wie du es ja gehört hast sind Führer und Blinder ein eingespieltes Team.Sie verstehen sich ohne grosse Worte.Unsere Führer haben sich schon die Augen verbunden und sich gegenseitig so geführt beim Skifahren.Die meisten mussten aber die Binde schnell wieder abnehmen.Es wurde ihnen schlecht und es drehte sich ihnen alles.Irgendwie stellt sich anscheinend auch das Gehirn um!
Ich bin ja nur Hobbysportler mit unserer Sportgruppe.Aber auch ich habe einige Lieblings-Führer.Eine habe ich mit der würde ich schon morgen auf den Himalaya gehen.Wir haben den selben Schritt und das Passt ob es rauf oder runter geht.Beim Wandern habe ich die Hand auf dem Rucksack des Führers und merke jedes rauf und runter des Körpers oder sie hält den Wanderstock vorne und ich hinten. Da ist genau dasselbe. Ich spüre via Wanderstock wie es rauf geht.Dann sagt sie noch dazu Stufe. Ist das Wort kurz kleine Stufe... oder Stufe 80cm.
Schwer im Sport finde ich ,die Richtung im Wasser nicht zu verlieren.Ich schwimme immer auf der Aussenbahn dass ich die Wand spüre. In einem blindengerechten Hotel in der Toscana ist Musik via Laufsprecher Richtung Meer dass der Blinde die Richtung des Festlandes wieder findet.
Aber das komplizierteste ist einfach immer noch: Putzen in der Wohnung ohne den Schmutz zu sehen. hihihi
LG birba
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Hallo birba,
es gibt aber auch viele Sehende denen das Putzen schwer fällt, weil sie den Schmutz nicht sehen. Du siehst Du bist in guter Gesellschaft. *grins*
Das was Du beschreibst kann ich mir gut vorstellen. Ich habe ja 35 Jahre Judo gemacht, unter anderem auch mit Gehörlosen und Blinden. Aber egal ob mit behinderten Judoka oder gesunden, ein auf einander abgestimmt sein, ähnlich wie beim Blindensport, gibt es beim Judo auch. Um ein besonders gutes Gefühl für manche Techniken zu bekommen haben wir oft mit geshlossenen oder verbundenen Augen geübt. Diese Zusammenarbeit ist es nicht, was mich so verunsichert. Es ist eher das ihr Blinden Euch genauso sicher in diesem Gelände bewegt, wie ein Sehender. Ich habe das mal mit einer Freundin beim Hochgebirgswandern probiert, und bin ständig gestolpert. Es war in der Schweiz, oben auf dem Panorama Wanderweg von Davos ( Schatzalp - Strelapass - Panoramaweg - Parsennhütte - Stützalp - Wolfgang). Nach dem wir einem Gespann wie Dir begegnet sind, wollten wir das auch mal probieren. Wir waren furchtbar unsicher und trauten uns gar nicht entspannt weiter zu wandern *lach*. Ein sichers Körpergefühl hatte ich überhaupt nicht. Aber warscheinlich kommt das beim üben automatisch. So wie ich heute mit Leichtigkeit mit meinen Rolli auf zwei Rädern gekippt über eine Wiese fahren kann. Der Körper muß sich adaptieren und dann geht fast alles. 😉
Lieben Gruß Karin
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Hallo Karin,
wie du es geschrieben hast kommt das Körpergefühl durch training. Aber dieses Training ist der Alltag. Je mehr man versucht ohne Führer mit Auto unterwegs zu sein,je mehr man sich wieder als Fussgänger in der "freien Wildbahn" bewegt um so sicherer wird man. Dazu macht der Körper ja vieles selber wenn man es zulassen kann. Jedes Kleinkind wackelt ja auch wenn es laufen lern.Irgendwie ist es einfach nochmals dasselbe. Man muss sich sicher am Anfang unheimlich konzentrieren.Aber die Praxis ist das A und o. Ich bin nun schon 6 Jahre im Tai chi und das ist ja ein Sport für das Gleichgewicht des Körpers und der Seele. Hat mir unheimlich viel geholfen.Logischerweise dann auch die Hilfe der ganzen Gruppendinamik.
Dass ihr euch auf diesem Wanderweg (den ich auch kenne und weis wie schön er ist!) so unsicher gefühlt habt mit geschlossen Augen liegt an 2 wichtigen Punkten.Erstens wart ihr steif durch die Angst der Dunkelheit und 2. muss sich dieser Gleichgewichtssinn auf diese dunkelheit zuerst einstellen.
Wenn ich mir vorstelle dass ich mit deinem Rolli auf 2 Rädern durch die Kurve flitze wird mir Angst und Bange und nicht weil ich es nicht sehe. Ich kann mir das irgendwie auch nicht vorstellen und müsste viel üben. So kann jeder von uns irgend was besonders gut gerade wegen seinem Handicap. Genau wie bei den Rollifahrern nicht alle so gut mit diesem Gerät umgehen können gibt es auch viele Blinde die grosse Probleme haben sich auf der Strasse zu bewegen. Es braucht am Anfang Mut ,auch Ausdauer und vermutlich müssen alle welche früher Sehend waren kleine Stehaufmännchen sein. Da sind grosse Unterschiede von Blindgeborene , früh erblindete oder Menschen welche so nach 35,40 Jahren erblinden. Da hat man einfach eine gewisse Angst welche man in der Jugend gar nicht so kennt.Zum GLück bin ich trotz meinen guten 55 Jahren in mir drinn maximum 21 Jahre. "lach,lach"
Schöne Grüsse birba
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Hallo!
Habe gerade die Beiträge gelesen und bin dadurch angenehm überrascht.
Die Überschrift hatte mich erstmal abgeschreckt-Essen im Dunkeln!
Sorry war ein eingeschlichenes Vorurteil aus eigenen Erfahrungen heraus.
Von jemanden zu lesen und erfahren zu dürfen,wie sich sein Leben gestaltet ohne Sehen,ist etwas besonderes für mich.
Wie schnell sich Wahrnehmungen und Eindrücke verändern,wenn sich Körper verändern,ist sehr interressant und auch lehrreich.Den Mut zu haben als nicht Sehender uns an seinem Leben teilhaben zu laßen,empfinde ich als riesige Bereicherung.
Es war Toll die Beiträge zu lesen.Hab selbst schon von Orten gehört,an denen man im Dunkeln speisen kann und hatte dabei nie ein gutes Gefühl.
Nach dem Lesen hier,hat sich das Denken positiv verändert und sich die Neugier eingeschlichen.
Vieles ist so selbstverständlich geworden,wie z.B.die Wohnung zu säubern.Dies aber auch zu tun,obwohl man nichts shen oder erkennen kann,ist mir entglitten im Denken.
Daher währe es eine große Hilfe dieses unser Denken wieder zu erweitern.Wünsche mir sehr,das uns nicht sehende mehr an ihrem Leben teilhaben laßen und unser Denken und Handeln,dadurch einer Erwiterung unterziehen.
Daher lieben Dank für die Erzählung.Gruß SENDRINE 😀
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habe vor ein paar wochen meinen ersten kontakt zu blinden und sehbehinderten gehabt, und es wird nicht der letzte sein. in ihrer vertrauten umgebung bewegen sie sich so souverän, dass man ihnen das manko nnur schwer ansieht.
aber nicht nur die sinne sind geschärft, auch das gedächtnis.
man muss schon ein ziemlich gutes haben, um blind zu surfen oder ein programm wie excel zu benutzen. ja, wir sehenden gucken eben drüber, wir brauchen so ein super ausgeprägtes gedächtnis ja nicht.
ich habe bekannten von meinen ersten erfahrungen erzählt, und die waren sehr erstaunt. logo, war ich erst auch. wenn man keine blinden oder sehbehinderten kennt, weiß man wohl kaum was über die hilfsmittel, und man macht sich auch keine gedanken über die vielen herausforderungen....
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Hallo zusammen,
finde eure Reaktionen Toll. Ja auch ich habe mir keine Gedanken gemacht was man alles so automatisch macht wenn man sieht. Da hat sich nun aber vieles verändert wie ihr ja gelesen habt.
Dass wir diverse Hilfsmittel haben wurde ja schon erwähnt. Nun will ich mal so einige sehr wichtige für mich vorstellen. Neben dem sprechenden PC gibt es dasselbe Programm auch für die Handys.Genial so kann ich mich im Telefonprogramm bewegen und sms schreiben .Das liebe Handy liesst mir ann wie der PC die angekommenen sms auch vor.Gerade wegen diesen sprechenden Handys reise ich ohne grosse Sorgen.Notfals kann ich ja immer telefonieren!Dann gibt es die Umsteigehilfe ,aber das kennt ihr ja auch für das einsteigen.Es gibt sprechende Uhren,Körperwaage, Küchenwaage, Farbenleser für die Kleider (will ja nicht wie ein Papagei rumlaufen) sprechende Fiebermesser,Blutdruckmesser ......gut einige dieser Sachen kann man einfach bedienen.Aber es gibt auch Hilfsaparate wie den Navigatore im Auto für uns Fussgänger.Ist aber noch nicht ausgereifft und wer kein PC bedienen kann hat da schon schnell Probleme. In der heutigen Zeit werden viele oder sagen wir der grössere Teil altershalber Blind.Wenn dann jemand Blind und mit 70 noch PC lernen sollte.......Für die Jüngeren geht diese neue Technik viel einfacher und ist echt toll als Hiklfsmittel. Aber eben ,es ist trotzdem im dunkeln und das Gehirn wird echt gebraucht.
Ich habe Tage da könnte ich das Gehirn schon um 18.00 ins Bett legen ,aber der Körper könnte noch in die Disko tanzen gehen!! hihihi
Wisst ihr was? Wenn ihr mal einen Blinden sieht schaut mal zu wie der sich Bewegt oder sprecht ihn doch an.Wir sind eigentlich meistens sehr konzentriert auf das was wir machen aber ganz aufgestellte Typen!
Gruss an alle und danke für euer Intresse birba
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Liebe Birba!
Bitte bitte,laß mich und auch andere weiter etwas an Deinem Leben teilhaben.
Es ist toll zu lesen,was machbar ist und wie mit dem Handicap -Nicht Sehen-umzugehen ist.Was machbar ist,was nicht.Welche Hilfsmittel es gibt.Kleine Tricks und Tipps.
Ich empfinde jedes Leben spannend und lerne gerne weiter dazu.Die Aufmunterung jemanden Anzusprechen der Blind ist,kann eine Hilfe sein,auf einnander zu zu bewegen.
Dir Lieben dank und es freut mich sehr,das Du uns etwas den Horizont erweiterst.
Gruß
SENDRINE 😀
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Hallo zusammen,
und hier stellt sich noch 'ne "Vollblindschleiche" ein. 😉
Ich habe vor allem Birbas Statements sehr interessiert gelesen.
Wie überall spielen hier neben Dingen, wie der erst späteren Sehbehinderung, oder Derjenigen von Geburtzblindheit noch ganz andere Faktoren mit hinein. Manche Geburtsblinde werden beispielsweise von den Angehörigen bis in das Erwachsenenalter von allen möglichen Dingen ferngehalten. Das solche Menschen viel zu viel Angst haben, sich überhaupt mal auf Skier zu stellen ist klar. Meine Erfahrung - auch nach sehr viel Besuchsdienst unter Sehgeschädigten ist, daß es nahezu allein von der psychischen Konstitution des Betroffenen abhängt, wie weit oder wie sehr er sein Leben gestalten und ausfüllen kann. Ein Späterblindeter kann vermutlich bei einer gesunden Einstellung zu seinem Lebensverlauf aufgrund seiner als Sehender gemachten Erfahrungen sehr viel Dinge tun. Ob mehr als ein Geburtsblinder möchte ich hier nicht weiter diskutieren. Auf jeden Fall bestehen die größten Probleme durch den Informationsverlust. Kein Hinweis- oder Straßenschild oder Fahrplan, keine Zeitung/Zeitschrift etc., keinerlei Display mit allen damit verbundenen Einschränkungen (Handy, Navi, Stereoanlage, Heizung etc., keine visuelle Kontaktaufnahme bzw. frühzeitiges Erkennen von Personen oder Gegenständen. Die "flotte Braut" die keine 50 cm entfernt an mir vorbei geht wird von mir einfach nicht registriert! 🙁
Darum ist bei vielen sehgeschädigten Menschen auch die Einsamkeit und fehlende Komunikation das wohl größte Problem. Der Informationsfluss ist häufig regelrecht abgeschnitten.
Das Essen bereitet dagegen kaum wirkliche Probleme, höchstens für Manche dessen Zubereitung, aber auch das bekommen viele gut in den Griff, wenn man erstmal einige Tricks und Hinweise gelernt hat, zu denen man aber natürlich erstmal gelangen muss.
Bliebe noch die Computersoftware und das Internet. Beispielsweise: Blinden wird ja meist eine überdurchschnittliche Musikalität nachgesagt, ohne sehr hohen finanziellen Aufwand ist es aber Blinden Musikern kaum möglich, überhaupt nur ein oder zwei der von Musikern benutzten Programme überhaupt zu bedienen.
Selbst auf dieser Internetseite gibt es kleinere Probleme, z.B. beim Schreiben in dieses Forum, oder beim Erkennen einfach nur der Länderzugehörigkeit bei der Anzeige eines Profils.
Das Schreiben von eMails ist hingegen wieder das Einfachste von der Welt.
Ich hoffe, ich habe damit einen weiteren kleinen Einblick in die Sehgeschädigtenproblematik geben können. Meine erste Freundin war übrigens stark gehbehindert; wir haben uns vortrefflich ergänzt! 😀 Kennengelernt haben wir uns in einer Straßenbahn, wo sie das Gleichgewicht verlor, und mir buchstäblich in dieArme sank; Glück muss der Mensch haben. Hätte sie besser aufgepasst, hätte es keine mehr als 12jährige Beziehung zwischen uns gegeben. Dann wurde sie krepskrank; mit dem Blindenführhund durfte ich erst nicht in die Klinik, trotz Unbedenklichkeitsgutachten des Hamburger Hygieneinstituts. Erst als ich einen Bekannten im Sozialministerium darauf angesetzt habe, da ging es dann plötzlich.
Freundlich grüßt
Peter
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Sehnix schrieb:
Hallo zusammen,
und hier stellt sich noch 'ne "Vollblindschleiche" ein. 😉
Ich habe vor allem Birbas Statements sehr interessiert gelesen.
Wie überall spielen hier neben Dingen, wie der erst späteren Sehbehinderung, oder Derjenigen von Geburtzblindheit noch ganz andere Faktoren mit hinein. Manche Geburtsblinde werden beispielsweise von den Angehörigen bis in das Erwachsenenalter von allen möglichen Dingen ferngehalten. Das solche Menschen viel zu viel Angst haben, sich überhaupt mal auf Skier zu stellen ist klar. Meine Erfahrung - auch nach sehr viel Besuchsdienst unter Sehgeschädigten ist, daß es nahezu allein von der psychischen Konstitution des Betroffenen abhängt, wie weit oder wie sehr er sein Leben gestalten und ausfüllen kann. Ein Späterblindeter kann vermutlich bei einer gesunden Einstellung zu seinem Lebensverlauf aufgrund seiner als Sehender gemachten Erfahrungen sehr viel Dinge tun. Ob mehr als ein Geburtsblinder möchte ich hier nicht weiter diskutieren. Auf jeden Fall bestehen die größten Probleme durch den Informationsverlust. Kein Hinweis- oder Straßenschild oder Fahrplan, keine Zeitung/Zeitschrift etc., keinerlei Display mit allen damit verbundenen Einschränkungen (Handy, Navi, Stereoanlage, Heizung etc., keine visuelle Kontaktaufnahme bzw. frühzeitiges Erkennen von Personen oder Gegenständen. Die "flotte Braut" die keine 50 cm entfernt an mir vorbei geht wird von mir einfach nicht registriert! 🙁
Darum ist bei vielen sehgeschädigten Menschen auch die Einsamkeit und fehlende Komunikation das wohl größte Problem. Der Informationsfluss ist häufig regelrecht abgeschnitten.
Das Essen bereitet dagegen kaum wirkliche Probleme, höchstens für Manche dessen Zubereitung, aber auch das bekommen viele gut in den Griff, wenn man erstmal einige Tricks und Hinweise gelernt hat, zu denen man aber natürlich erstmal gelangen muss.
Bliebe noch die Computersoftware und das Internet. Beispielsweise: Blinden wird ja meist eine überdurchschnittliche Musikalität nachgesagt, ohne sehr hohen finanziellen Aufwand ist es aber Blinden Musikern kaum möglich, überhaupt nur ein oder zwei der von Musikern benutzten Programme überhaupt zu bedienen.
Selbst auf dieser Internetseite gibt es kleinere Probleme, z.B. beim Schreiben in dieses Forum, oder beim Erkennen einfach nur der Länderzugehörigkeit bei der Anzeige eines Profils.
Das Schreiben von eMails ist hingegen wieder das Einfachste von der Welt.
Ich hoffe, ich habe damit einen weiteren kleinen Einblick in die Sehgeschädigtenproblematik geben können. Meine erste Freundin war übrigens stark gehbehindert; wir haben uns vortrefflich ergänzt! 😀 Kennengelernt haben wir uns in einer Straßenbahn, wo sie das Gleichgewicht verlor, und mir buchstäblich in dieArme sank; Glück muss der Mensch haben. Hätte sie besser aufgepasst, hätte es keine mehr als 12jährige Beziehung zwischen uns gegeben. Dann wurde sie krepskrank; mit dem Blindenführhund durfte ich erst nicht in die Klinik, trotz Unbedenklichkeitsgutachten des Hamburger Hygieneinstituts. Erst als ich einen Bekannten im Sozialministerium darauf angesetzt habe, da ging es dann plötzlich.
Freundlich grüßt
Peter
Hallo Peter,
sehr interessant Deine Erzählungen. Du mit Deinem Hund muß ich der Klinik leider Recht geben. Die Chemotherapie, vor allem Hochdosis-Chemo, schwächt so sehr das Immunsysthem, daß Du diese Leute mit einem Hund auf Station in Lebensgefahr bringst. Blumen sind aus diesem Grund auch nicht erlaubt. Keine Ahnung wie das Personal es nachher geregelt hat, daß Du trotzdem mit Deinem Hund rein konntest. Leicht war es für's Personal jeden Falls nicht, die anderen Patienten gleichzeitig vor lebensbedrohligen Infektionen zu schützen.
Gruß Karin
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Moin zusammen!
Erst mal finde ich es gut das sich immer mehr Blinde und Sehgeschädigte hier anmelden. Ich bin auch späht erblindet. Seit ich nicht mehr sehen kann, haben sich immer mehr
„Freunde“ zurück gezogen. Als wenn Blindheit ansteckend ist. Ich versuche mein Leben auch so selbständig wie möglich zu meistern. Ich gehe sogar alleine Einkaufen. Gut Kochen konnte ich noch nie, weil ich ja keine Zubereitung Anleitung mehr Lesen kann, bekomme ich Essen auf Räder. Ich hoffe das die KK mir bald ein neues Hilfsmitten genehmigt, damit das Einkaufen noch einfacher wird, damit ich nicht immer jemanden Fragen muss wo ist dieses oder jenes. Der Nachteil wenn man immer alleine Unterwegs ist, man wird immer wieder von Sehenden Übersehen, und dann kommt immer „ich habe sie gar nicht gesehen“ meine Antwort ist dann Meistens: macht ja nichts ich habe sie auch nicht gesehen*grins*. Dann möchte ich manchmal die Gesichter sehen.
Oldman
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Hallo Karin,
nach mitlerweile mehreren Gutachten diverser Hygieneinstitute ist das mit entsprechend präparierten Hunden ein viel kleineres Problem als manche Experten meinen. Ich verstehe von den Dingen nicht genug, um darüber zu diskutieren, aber wenn maßgebliche Onkologen sich dieser Meinung anschließen, muss da schon etwas dran sein.
Aber das ist ja auch gar nicht wirklichesThema. Thema war ja eigentlich das Essen, und das schmeckt zu mehreren halt immer besser! 😀
Gruß
Peter
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