Behindertenfreundlichste stadt Deutschlands

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Ich frage dies, weil ich selbst im Ruhrgebiet wohne und hier überhaupt nicht zurecht komme.

In der Region Stuttgart fand ich es jedoch ganz angenehm und mir ist aufgefallen, das die Leute da wohl etwas tolleranter sind als wie hier. Daher würde ich auch gerne nach Stuttgart ziehen wollen.

Aber ich hätte gerne mal eure Antworten auf die Eingsngsfrage gewusst.
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Antworten

  • Hallo Quantum,

    ich bin 3 Monate letztes Jahr in Köln zur Schule gegangen und habe nur positives im Umgang mit mir erfahren. Bin sogar auch in eine normale Klasse eingestuft wurden, in der neben mir nur einer noch ein Handicap hatte. In Köln hatte ich auch ne Unterkunft, aber die Frau hatte wohl was gegen Arbeitslose und kurzfristig dann noch abgesagt. Gewohnt hab ich dann aber in Leverkusen, weil ich da mehr Glück habe mit der Unterkunft. Aber in Köln sind die wenigsten echte Kölner sondern auch viele Zugezogene, hab ich in meiner Klasse festgestellt. So ist das auch überall anders. Je mehr Multikulti desto größer die Toleranz. In München hatte ich mit meiner Behinderung auch mehr Glück als anderswo in Bayern bis jetzt.

    Niederbayern sind nicht gut auf Behinderungen zu sprechen und wenn man im Bereich Verkauf arbeitet, es gibt leider überall bestimmt irgendwelche Kunden, die eine Behinderung nicht akzeptieren. Nennt man solche Leute nicht Querulanten?!
    So ist das in meinem Fall.

    In Stuttgart war ich vor kurzem erst, aber nur 1 Tag von daher kann ich über die Stadt keine Beurteilung abgeben. Hatte aber mal via Internet hilfsbereite Leute (Privatpersonen) aus der Nähe von Stuttgart kennengelernt, die mich in eine Arbeit vermitteln wollte. War bei der Firma, wo sie arbeiten, dann sogar zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurden, aber da die Arbeit doch Buchhaltung war, konnt ich den Job wieder nicht machen.

    Also in Sachen Job werde ich nur noch Großunternehmen ansteuern, da fällt die Behinderung ganz oft nicht mehr auf 😀.

    Kannst Du das genauer beschreiben, was in Deinem Fall heisst, dass man da nicht zurechtkommt?

    Liebe Grüße und alles Gute

    Keana




  • Hallo,

    ich wohne in Düsseldorf und finde das meine Stadt eine der besten Städte für mobilitätseingeschgränkte Menschen ist. Ich bin Rollifahrer und komme viel rum. Köln finde ich solala. Andere Städte, nicht nur Düssledorf, sind da einfach besser durchdacht. Du hast recht, im Ruhrgebiet gibt es viele Städte, die einen großen Nachholbedarf in Sachen Barrierefreiheit haben. Es kommt nicht selten vor das es Rollifahrer aus dem Umland hierher zieht, weil sie in Düssledorf kaum Mobilitätseinschänkungen haben.

    Gruß Karin
  • Also es fing schon in der Berufsschule an, die haben mich in der klasse so feertig gemacht das ich hättel heulen können. Da ich auf grund meiner Sehbehinderung kein Autofahren kann, bin auch öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.

    Dort fallen dann des öfteren dumme Bemerkungen die mich natürlich sehr hart treffen.

    Ich habe seit anfang des Jahren einen Sport gefunden,der mir Spaß macht(Kajak fahren). Also ich für auf dem Fluss und am Ufer waren ein paar nette Leute die dan meinten mich als Missgeburt beschimpfen zu müssen.

    Das war natürlich noch nicht alles, wo dann später wieder zurückführ, kamen noch Steine geflogen.

    Auch so merke ich, das hier sehr viele behindertenpfeindliche Leute leben.
  • Hallo Quantum,


    das ist ja übel, was Du da erleben musstest. Das tut mir sehr leid.

    Leider ist es so, dass wir Menschen mit Handicap anders behandelt werden.

    Ich weiss, es fällt schwer, aber über diesen Sachen sollten wir stehen.


    Das sind kleine Schritte, die uns dadurch das Leben etwas erleichtern.


    Mir ging es kürzlich auch mal so, da hat mich eine ältere Frau beschimpft, innerlich hab ich geweint, aber ich habe sie angeschaut und gefragt, ob sie denn gern mit mir tauschen möchte, da hat sie ihren Kopf gesenkt, leise Entschuldigung gesagt und ist weiter gegangen. Ich glaube diese Frau sagt nie mehr, scheiss Rollstuhlfahrer.



    Kopf hoch.

    Alles Gute * Kerstin *
  • Hallo Quantum,

    wie lange warst Du denn in Stuttgart gewesen?

    Solche gemeinen Leute hätt ich doch gleich angezeigt, man muss immer nur gute Beweise haben...

    Liebe Grüße

    Keana


  • Hallo hast Du ausser der Sehbehinderung noch irgentwelche behinderungen.In Stuttgart gibt es die NikolausPflege,dort lernen junge menschen mit Sehbehinderungen in Berufen ausgebildet und für das Leben mit der Beeintächtigung vorbereitet.Aus Rollifahrer Sicht konnte ich mich nicht beschweren in Stuttgart selber kommt man gut klar.Öffis bin ich kaum gefahren SB geht aber gut,Bahnhöffe sind alle ganz ok.Was die menschen dort angeht nun ich habe dort 14 Jahre gelebt fand Sie vor und nach meiner Behinderung ganz ok.Ich Persönlich würde den Kreis Böblingen vorziehen vor allem Leonberg finde ich klasse alle Läden gut zu erreichen und eine Nette kleine Einkaufspassage.LG Erich
  • Ich war mal ca. 3 Wochen da und mal nen Wochenende. Es hat mir sehr gut gefallen.
  • Ich habe das Moebiussyndrom und die Sehbehinderung.
  • Hallo in die Runde,

    Also die Leute, die zu mir so nett waren, waren von Fellbach. Die Firma war wohl Bereich öffentlicher Dienst.

    Der Kontakt is aber leider in die Brüche gegangen.

    Gruß Keana


  • Hallo Quantum,

    mit einem Moebiussyndrom hast Du natürlich andere Probleme als ein Rollifahrer. Jetzt sieht Deine Frage nach der behindertenfreundlichsten Stadt ganz anders aus. Das was Dir beim Kanufahren passiert ist, ist eine absolute Frechheit und für Dich sicherlich eine sehr große psychische Belastung. Ich habe schon in vielen Orten Deutschlands gewohnt. In einem kleinen Dorf, in kleinen Städten und in meheren Großstädten. In Großstädten sind die Menschen etwas toleranter als in kleinen Orten. Die Menschen dort sind mehr Vielfältigkeit gewohnt als die Menschen in ländlichen Gegenden. Außerden ist das öffentliche Verkehrsnetz deutlich ausgeprägter und strukturierter als auf dem Land. In Großstädten hast Du eine gute Taktung und oft auch eine fast vierundzwanzigstündige Fahrbereitschaft von Bus und Bahn. Das ist wichtig wenn man kein Auto hat. Trotzdem gibt es keine Garantie dafür, daß Du immer wieder Menschen begegnest, die Dich wegen Deines veränderten Gesichts hänseln und/oder schikanieren. Wenn man irgendwo am Körper entstellt ist, reagieren die Menschen oft merkwürdig, manchmal auch gemein. Hast Du mal versucht in einer Therapie zu lernen damit um zu gehen und somit Dein Auftreten selbstbewußter zu machen? Wenn man mit so einer starken äußeren Behinderung selbstbewußt auftritt, wird man nicht so schnell zum Opfer. Das kann man üben.

    Gruß Karin

  • Nein, eine Therapie habe ich noch nicht gemacht aber wenn ich erstmal Umgezogen bin, werde ich mich um einen Therapieplatz kümmern, da ich das doch als sehr sinvoll finde.

    Allerdings war ich schonmal bei einer Therapeutin, die allerdings meinte, ich bräuchte sowas nicht.
  • Hallo Quantum,

    Deine Vorhaben finde ich gut und drücke Dir die Daumen daß Du einen Ort findest, an dem Du Dich wohl fühlst. Mit den Therapeuten ist das wie mit den Freunden. Die Chemie muß stimmen. Wenn Du nicht weißt wie Du damit umgehen sollst, daß andere Menschen manchmal Probleme mit Deinem Gesicht haben, dann kann Dir ein Therapeut helfen. Vieleicht kann MyHandicap Dir helfen einen Therapeuten zu finden, der speziell auf Deine Besürfnisse geschult ist. Ein Therapeut für Menschen mit Gesichtsverletzungen zum Beispiel. Ich weiß nicht viel entstellend Deine angeborene Fehlbildung ist. Aber selbst wenn sie nicht so sehr entstellend ist wie bei anderen, so beeinflußt sie doch Deine Mimik und somit Dein Auftreten in der Gesellschaft. Wenn die Gesellschaft damit nicht umgehen kann, mußt Du lernen mit der Gesellschaft um zu gehen. 😉

    Gruß Karin
  • Hallo Quantum,

    ich hab mich auch mal schlau gemacht in Sachen Möbius Syndrom.
    Da hab ich gelesen in Wikipedia, dass ein Leben ohne Mimik und insbesondere mimisches Lachen stößt im sozialen Umfeld immer wieder auf Ablehnung und ist mit konkreter Ausgrenzung verbunden.

    Viele Leute können mit diesem Syndrom nicht umgehen. Es gibt aber einen Verein in Deutschland, vielleicht nützt das was: http://www.moebius-syndrom.de/web/moebius-verein/kontakt.html. Über die Selbsthilfegruppe, die auf der Website erwähnt worden ist, lernt man auch neue Leute kennen, die sich nicht über diese Krankheit lustig machen werden.

    Liebe Grüße und alles Gute

    Keana
  • Hallo Keana

    Ich war zweimal auf solchen Treffem und was soll ich sagen, ich war enttäuscht. Einen Mann der in meinem Alter gewesen wäre, wirkte auf mich, wie etwas zurückgeblieben.

    Einzigst zwei Mädel habe ich kennen gelernt, die sich aber komischere Weise nix mit nem Gleichgesinnten hätten vorstellen können. Zumindest die eine hatte auch nie ein Problem damit, einen Partner zu finden.

    Was ich über das Umgehen mit der Krankheit erfuhr, man muss darüber stehen. Also gebracht hat es mir eigentlich nix.
  • Hallo Quantum,

    also nach Alter abhängig machen würde ich das nicht, ich hab zum Beispiel eine in meinem Freundeskreis sie ist doppelt so alt wie ich. Aber man versteht sich prima und diese Freundschaft ist ein Geben und Nehmen. Denn diese gute Frau ersetzt zur Zeit meine Psychologin 😀.

    Solche Treffen, wie ich da vorgeschlagen habe, sind ja keine SingleBörsen.

    Ich schließe mich auch an den Beitrag von KarinM an, man muss hartnäckig sein 😀. Weil Du ja geschrieben hast, die letzte Therapeutin sagte, Du bräuchtest sowas nicht. Da ich selber nie gegenüber solchen Leuten nicht die Meinung sagen kann, so hab ich meine Psychologin einfach so fallenlassen, nachdem ich festgestellt hab, dass sie sich nicht an meine Ziele, die ich verwirklichen möchte, orientiert.

    Gruß Keana

    PS Also hier bei myhandicap.de gibt es bestimmt auch nette Leute zu denen man Kontakt aufbauen kann.

    Ich glaub, ich bin bisschen vom Thema abgekommen... --- ich bitte um Entschuldigung ---
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