ich will endlich wieder ein leben

collieaskan hat geschrieben:
seit letztem jahr sommer habe ich diesen gedanken, ich will mein leben zurück....
könnt ihr mir eine lösung für diese problemesagen und wie ich diese auch ohne geld das ich eh nicht habe durchboxen kann? hunde sind nach wie vor meine große leidenschaft und die arbeit mit ihnen. ganz alleine kann ich das nicht schaffen aber mit euch zusammen wäre das möglich.....

collieaskan, dass du dein leben wieder zurück haben möchtest, kann wohl jeder hier nachvollziehen
(einigen geht es sicher ebenso). 😉

Es ist ja auch ein sehr schweres schicksal, das dich getroffen hat.

Aber wie stelltst du dir das vor?

Auf welche weise sollen/können wir dir helfen? 🥺


Hallo collieaskan,

wer könnte Dich nicht verstehen ?
Nicht zuletzt weil ich auch selbst ein Hundenarr bin, selbst einen Labrador habe und mich, als ich noch gesund war ständig auf Hundeplätzen beschäftigt habe, möche ich Dir gerne ein wenig dazu schreiben.

Erst einmal möchte ich etwas zu dem Satz,
„ich will endlich wieder ein leben“
schreiben:

Du hast ein Leben !
Das Problem ist, dass wir meist eine bestimmte Vorstellung davon haben, wie unser Lebensweg sein soll.
Leben ist aber Veränderung, aber viele Menschen wollen nur die Veränderung, die ihnen selber in den „Kram passt“.
Alles Andere ist natürlich kein Leben …
Ich sage aber, das ist Unsinn !
Wer sagt, dass das Leben schlechter ist, nur weil es anders ist als man sich das selbst vorstellt ?

Dann:
Als meine gesundheitlichen Probleme so zugelegt haben, dass ich nun aus dem Berufsleben ausscheide, da habe ich mir natürlich auch überlegen müssen, was fange ich mit dieser vielen Freizeit die man auf einmal hat an ?

Und ich hatte auch die Idee etwas mit Hunden zu machen.
Ich hätte sehr gerne ebenfalls eine fundierte Ausbildung zum Hundetrainer/Hundepsychologen gemacht.
Aber mir ging es da wie Dir.
Wer kann sich eine solche Ausbildung finanziell leisten ?
Wohl die Wenigsten.
Mit meinem zweiten Gedanken - eine Ausbildung zum Behindertenbegleithundetrainer - war es ebenso.
Das ist fast noch teurer.


Dann hatte ich den Gedanken:
Worum geht es mir ?
Gehht es mir darum damit später mal Geld dami zu verdienen (zumal die Aussichten dafür eher trüb sind, denn wer kann sich einen qualifiziert ausgebildeten Assistenzhund finanziell leisten ?
Krankenkassen finanzieren Betroffenen höchstens noch einen Blindenführhund.
Aber was ist mit all den anderen ausgebildeten Assistenzhunden ?
Da sind die Kassen in Deutschland noch längst nicht soweit.)

Was bleibt ist, dass ich Hund wirklich mag. Únd sie mögen mich auch.
Bin ich irgendwo, wo mir Hunde begegnen, dann traben sie meist mit mir mit.

Nun bin ich bei einer Bekannten bereits als Gastdozent in ihre Hundeschule eingeladen worden um bei einem 4 wöchigen Kursus ein wenig aus dem „Nähkästchen zu plaudern“.
Was will ich mehr ?
Und zuletzt, wer weiss was sich daraus einmal noch ereben mag.

Beruf kommt von Berufung und eine Berufung ist unabhängig vom Mammon.
Der Lohn ist nicht immer klimpernde Münze.

Viele Grüße
Tom





Hallo collieaskan,

ich kann Dich sehr gut verstehen. So mir nichts dir nichts aus dem Beruf heraus gerissen zu werden, ist oft schwerer zu ertragen als die Behinderung. Ich habe das auch erlebt. Ich liebte meinen Beruf über alles. Seit zehn Jahren bin ich Frührentnerin. So ganz alleine zuhause ohne eine berufliche Aufgabe, hielt ich nicht lange aus. Ich ließ mich, obwohl ich im Alltag auf den Rollstuhl angewiesen bin, zur Tagesmutter ausbilden. Jetzt verdiene ich mir auf diese Weise schon seit sieben Jahren etwas zur Rente dazu. Wäre ich nicht chronisch krank, würde ich mir damit gerne meinen Lebensunterhalt verdienen.

Meine Ausbildung zur Tegesmutter war auch nicht gerade billig. Eine selbständige Tätigkeit ist es auch. Trotzdem mußte ich nur einen Teil der Gebühren selber zahlen. Den überwiegende Teil dieser Ausbildungskosten konnte ich mir mit dem Bildungsgutschein zurück holen. Bestimmt gibt es für Tierspsychologen eine ähnliche Regelung. Hast Du mal darüber nachgedacht Martin Rütter zu schreiben um ihn nach Ausbildungsmöglichkeiten in Deutschland zu befragen? Bevor Martin Rütter so bekannt wurde, trainierte er seine Hunde in Parks meiner Stadt. Ich lernte ihn mal kennen, als ich mit meiner Kelly im Park spazieren ging. Damals hatte ich den Eindruck das man ihn durchaus solche Fragen stellen kann.

gruß Karin


Hallo Collieaskan,

ich finde es prima, dass du wieder am Leben teilnehmen möchtest. Dazu wünsche ich Dir viel Kraft und alles Gute.

Zu deinen Vorstellungen einer sinnvollen Tätigkeit kann ich neben dem bereits gesagten nur ein bißchen was beisteuern:

Ein Kostenträger (in deinem Fall offensichtlich die Arbeitsagentur) muß bei den Entscheidungen zu einer beantragten Förderung -neben den Klärungen der Versicherungsvoraussetzungen und Zuständgkeiten - immer auch nach den persönlichen Vorausetzungen und den Arbeitsmarktchancen in dem angestrebten (neuen) Beruf oder Tätigkeitsbereich fragen. Auch die Förderung einer möglichen Selbständigkeit beruht auf den gleichen Entscheidungsgrundlagen. Also wenn die Marktchancen nicht so ind, dass du davon wirklich leben kannst, tut sich auch ein Kostenträger sehr schwer mit einer Förderung. Also in einem weiteren Schritt solltest du noch mal Argumente smmeln, wie du deinen Kostenträger doch noch von der Tragfähigkeit deiner Idee überzeugen kannst.

Auch wenn dies nicht klappt, würde ich dir sehr wünschen, an deiner wohl überlegten und für dich schlüssigen Idee dran zu bleiben. Wenn jedoch kein Kostemträger die Förderung übernimmt, bleibt sichen noch die Idee der kreativen Vermarktung deiner Idee oder die sogenannten Bildungsprämie. Frag mal in deiner Region nach, wer dazu beraten kann. Eine solche Beratungseinrichtung weiß hoffentlich auch über andere Förderungen Bescheid.

viele Grüße und frohe Ostern

Michael