Wie teilt man Mitstudierenden mit, dass man Autismus hat?

Ich befinde mich in meinem Bachelorstudium in der Richtung "Musik und Bewegung" und muss meine Diagnose meinen Mitstudierenden mitteilen, ich habe nur noch keinen Plan, wie ich dies sinnvoll anstellen sollte. Ich dachte evtl. an einen Brief schreiben, den ich dann allen vorlesen werde, somit würde ich wissen, dass alle die gleiche Informationen erhalten haben und ich habe unter Kontrolle, was ich teile. Gibt es eine Person, die schon Erfahrungen damit gesammelt hat?

Getaggt:

Antworten

  • Hallo @Jay Schwarz,

    danke für deine Frage. Ich hoffe, dass du schnell hilfreiche Tipps bekommst. Magst du vielleicht noch erklären, warum du deine Diagnose mitteilen "musst"?

    Viele Grüße

  • Hallo Jay

    Ich finde die Idee mit dem Brief sehr gut. Somit sind, wie du schon sagst, alle auf dem gleichen Wissensstand. Ich würde nach dem Vorlesen von deinem Brief noch Zeit einplanen, um Fragen von deinen Mitstudierenden zu beantworten. Da viele Leute nach dem offenlegen einer Diagnose meistens nicht viel Vorwissen zu diesem Thema haben und sich nicht damit auskennen.

    Liebe Grüsse

  • domino
    domino ✭✭✭✭

    Hallo @Jay Schwarz

    und herzlich Willkommen in der Community.

    Aus meiner Sicht ist die Idee mit dem Brief eine sehr gute Wahl. Sie ermöglicht dir, deine Gedanken in Ruhe zu formulieren, ohne dich in einer spontanen Gesprächssituation unter Druck gesetzt zu fühlen. Außerdem stellst du so sicher, dass alle die gleichen Informationen bekommen und keine Missverständnisse entstehen.
    Vielleicht könntest du den Brief so gestalten, dass er nicht nur deine Diagnose erwähnt, sondern auch kurz beschreibt, wie sich das im Studienalltag auswirken kann und wie deine Mitstudierenden dich bestmöglich unterstützen können. Das kann Hemmschwellen abbauen und zugleich Verständnis fördern.

    Ich wünsche dir für dein Studium viel Erfolg sowie hier im Forum anregende Gespräche und einen lebendigen, bereichernden Erfahrungsaustausch. 😉

    Bleibt schön gesund...

    Viele Grüße aus dem wunderschönen Harz

    vom Frank alias domino! 😎

  • Vielen Dank Domino für den Tipp, @Nadine_EnableMe ich muss es mitteilen, da ich in einem 100% Studium bin und ständig Events wie Konzerte habe oder Proben usw. Es ist eben ein Musikstudium und spezielle Regeln benötige, wann ich kurz rausgehen kann und warum gewisse Verhalltensweisen bei mir sind, die andere komisch und unverständlich finden.

  • Hallo @Jay Schwarz,

    danke für deine Klarstellung. Ich war mir bei dem Wort "muss" nicht sicher, ob es Jemand von dir erwartet oder verlangt, dass du deine Diagnose mitteilst. Das hätte möglicherweise einen anderen Blickwinkel auf die Diskussion gegeben. Deine Ausführungen warum sind natürlich sehr verständlich.

  • Hallo @Jay Schwarz

    Vielleicht würde es auch helfen, von der fachliche Seite über die Diagnose Autismus etwas zu sagen. Das würde den Fokus von deiner Person etwas zurücknehmen, und du fühlst dich dann vielleicht nicht so bloss gestellt. Ich war diesbezüglich mit der Trialogischen Antistigma-Gruppe https://www.trialog-antistigma.ch/ich

    https://www.trialog-antistigma.ch/

    an Kantonsschulen unterwegs, wo wir verschiedene Diagnosen/Krankheitsbilder in Klassen vorstellten. Das trialogosche, das heisst Angehörige, Fachpersonen und Betroffene ist eine gute Form um Betroffenen Gehör und Verständnis zu verschaffen. Vielleicht muss es ja nicht gerade trialogisch sein, aber vielleicht würde dich eine Fachperson oder Angehörige/r begleiten, damit du auch nicht alleine mit dem Brief vor der Klasse stehst und die Fachperson oder Angehörige/r ihre/seine Erfahrungen oder Wissen noch teilen können.

    Ich hatte zuerst bei den Gesprächen an den Kantis Angst, und war sehr erstaunt und erfreut wie die Schüler reagierten. Mit Verständnis und Aha-Erlebnissen, mit welchen sie gewisse Situationen einordnen konnten und nun auch Wissen und Verständnis haben, wie sie mit Situationen mit dem/der Betroffenen umgehen können, da oft viele Unsicherheiten da waren.

    Vielleicht kannst du auch bei der Antistigma-Gruppe direkt nachfragen. Die Präsidentin ist eine gute Freundin von mir. Falls erwünscht könnte ich dich auch vernetzten.

    Liebe Grüsse