Frage über adhs medikamente + ptbs symptome + depressionen

Optionen

Hallo zusammen

Es fühlt sich alles so fremd an, noch begreife ich nicht wie sich mein Leben so verändert hat.

Da ich unter depressionen leide, adhs und ptbs betroffen bin, und ich bis jetzt mit Trauma Therapie unterwegs bin, habe ich mir letztens überlegt ein medikament zu versuchen wegen meinem adhs. Meine Ärztin meinte es könnte auch dem ptbs helfen.

Nun habe ich noch keinen Termin für eine medikamentöse Behandlung starten zu können.

Hat jemand das selbe und kennt sich aus? Ich wäre froh um Austausch.

Danke

Lg Sis

Kommentare

  • OK
    OK ✭✭✭
    Optionen

    Hallo. Erfahrungen mit Medikamenten sind sehr individuell. Vorallem bei Psychopharmaka ist nicht immer ganz klar, wie sie wirken. Was bei einem Mensch hilft, hilf bei einem anderen Menschen nicht. Leider ist das ein Ausprobieren. Es ist gut möglich, dass du mehr als ein Medikament ausprobieren musst, bevor du das findest, was dir hilft. Es ist auch möglich, dass dir gar kein Medikament hilft.

    Mein Tipp: Vertraue auf deine Intuition und bleibe in engem Kontakt mit der Person, die dir das Medikament verschreibt. Wenn etwas komisch vorkommt, sag es lieber früher als später.

  • Sis
    Optionen

    Danke @OK für deine Nachricht.

  • Birdofthousandvoices
    bearbeitet 8. Mai 2024
    Optionen

    Hallo Sis. Ohja, ich habe das selbe. ADHS/ADS und die (k)PTBS. Viele Jahre hab ich es geschafft und quasi ausgehalten, mit Strategien und Struktur. Seit ich Kinder habe bin ich fix und fertig. Vor erst 6 Jahren die Diagnosen erhalten. Ich habe versucht weiter zu funktionieren mit Strategien und Traumatherapien, aber ich breche fast zusammen. Nächste Woche habe ich einen Termin bei einem Psychiater um evtl mit Methylphenidat zu starten. Es ist meine Hoffnung!

    Gerne berichte ich Dir wieder davon.

    Ganz liebe Grüsse, viel Kraft und Zuversicht wünsche ich Dir!

    Die Einen konzentrieren sich mehr auf die Dinge, die Anderen bewegen sich mehr im Fluss der Sinne!

  • Sis
    Optionen

    Hallo @Birdofthousandvoices

    Danke für deine Nachricht. Ja, das aushalten und mit strategien und Übungen jeden Tag irgendwie meistern. Zähneputzen und hin und her wippen, Bushaltestelle auf einem Bein stehen und Strohhalmatmen, im Öv sitzen und Beine ab-streichen, laute geräusche machen wenn niemand zuhört etc.

    Doch irgendwann wurde alles zu viel und zu belastend. Also bin ich jetzt auch am punkt das erste mal Concerta auszuprobieren. Obendrauf habe ich seit einigen Tagen eine neue diagnose, Borderline (emotional instabile persönlichkeits störung) macht aber für mich Sinn. Ich bin dran mit meiner Psychologin an all meinen Themen. Doch es ist anstrengend und ich bin immernoch am warten auf einen Bescheid von der IV, bzg. Aufbau training, da ich seit letztem Juni 2023 nicht mehr Arbeiten konnte.

    Ich werde meine Erfahrungen gerne auch teilen. Und ich hoffe die Medis werden und helfen! Dir auch weiterhin ganz ganz viel Kraft.

  • Sis
    Optionen

    @Birdofthousandvoices *ich hoffe die Medis werden UNS helfen, nicht und 🙈 hehe

  • Birdofthousandvoices
    bearbeitet 8. Mai 2024
    Optionen

    Liebe @Sis ! Danke für Deine schnelle Antwort und dass Du mir etwas über Deinen persönlichen Weg geschrieben hast. Gerade heute Morgen, als ich im Garten war, sagte ich zu mir, wie einsam ich mich fühle; als Aussenseiterin. Ich habe einfach die Arschkarte im Leben gezogen; trage so eine harte Quittung, welche soviel Energie kostet und Aufmerksamkeit. Und dann stiess ich auf dieses Forum hier mit Deinem Eintrag, bezüglich dem Medikament.

    Ich habe auch etwas die Schnauze voll von all den Strategien. Ich weiss nie, was gerade los ist. Bei mir ist es wohl so, dass meine ADHS und ADS Symptomatik stark ausgeprägt ist. Von total Hyperaktiv bis zur extremer Hypoaktivität, gepaart mit Depression. Ich bin selbstständig seit vielen Jahren und habe immer mehr Schwierigkeiten mich zurecht zu finden, zu maskieren. Ich bin viel müde und möchte mich verstecken. Ich strenge mich an und nichts klappt. Nebenbei die komplexe Traumafolgestörung (kPTBS), Depressionen, AD(H)S. Ich mache einen Spagat zwischen Unterforderung und Überforderung, ständig. Aufgrund meiner schweren, zunehmenden Tage, habe ich beschlossen meinen Job für eine Zeit zu unterbrechen um mal richtig zur Ruhe (HAHA!!!) zu kommen und meine Gesundheit auf einen grünen Zweig zu bringen. Ich hoffe so sehr, dass mir ein Medikament etwas mehr Gleichgewicht im Hirn bringt.

    Es tut mir leid, dass Du nicht mehr arbeiten kannst. Darf ich fragen, wie es dazu kam? Das braucht ja auch viel Mut von Dir und GEDULD… so wünsche ich Dir, dass Du bald von der IV einen zufriedenstellenden Bescheid bekommst. Ich drücke Dir fest die Daumen!

    Ich wünsche Dir einen ganz schönen Tag! Herzlichst.

    Die Einen konzentrieren sich mehr auf die Dinge, die Anderen bewegen sich mehr im Fluss der Sinne!

  • Sis
    Optionen

    @Birdofthousandvoices Ich kann dich echt gut verstehen. Ich sagte letztlich meiner Psychologin es kotzt mich voll an, immer diese ganze scheisse, ich weiss ja nicht mal wer ich bin ohne diesen ganzen scheiss. Es ist immer noch für mich neu, über meine / unsere Themen so offen zu schreiben. Und es ist immer mit viel schmerz verbunden. Es ist irgendwie noch komisch wenn ich eigentlich alle Zeit der Welt habe im moment, und aber all der Bürokratische stress, das Unwissen, die Therapien, die Angstzustände auslösen, machen es furchtbar schwierig für mich die „freie“ Zeit (gezwungenermassen) zu geniessen. Letztes Jahr kam es bei der Arbeit im Team zu einem unglaublichen Streit, einige Teamkollegen wollten mich weg haben also setzten Sie volle Kanone gegen mich und ich brach zusammen. Burn out! Komplett k.o. über ein halbes Jahr immer wieder krasse Rückfälle wegen extremen Panikattacken. Es ging lange bis ich überhaupt genug energie hatte (Februar dieses Jahr) bis ich mich überhaupt bei der IV anmelden konnte. Zuvor lag ich praktisch Monate im Bett. Der Weg zu dieser Art hilfe war und ist extrem anstrengend für mich und mit so viel Angst verbunden. Meine Psychologin meint zwar immer, ich sei schon gut dran und bin weit gekommen. Doch fühlbar ist dies nicht für mich. Es fühlt sich nur an, als wäre mein Leben auf Pause gedrückt worden von aussen.
    Ich hoffe du findest deine wohlverdiente Pause! mit Ruhe! So gut es geht. Ein Tag nach dem andern.

    Du bist nicht alleine!

  • Danke für Deine schnelle Antwort. Du sprichst wie ich, über diese Scheisse! Ja, es kotzt einen richtig an. Wenn ich gute Tage habe, dann bereite ich mich wieder auf diese "scheisse" vor. Der Klatscher von der Seite: Peng! Da lieg ich wieder. Kaputt. Erschöpft von meiner Hyperaktiven Phase. Oder plötzlich passiert etwas: Herzrassen, Panikattacken, schlicht Unwohlsein, stark Niedergeschlagen, keine Energie, schmerzen im Körper, schlaflose Nächte, wilde Träume, kein Bock mehr… Ich fühle mich "therapieresistent" und sowieso, ist das überhaupt veränderbar? Ich hatte viele Jahre ein ganz gutes Leben, dann ging ich mal freiwillig zur Therapie (wegen etwas belangloses aus meiner Sicht) und plötzlich wurde ich quasi "wach". Ich realisierte, was mir in der Kindheit und Jugendzeit passierte. Und seitdem ich selbst Kinder habe, geht es mir richtig schlecht. Ich werde immer erinnert an meine scheiss Kindheit und versuche es besser zu machen. Das ist ganz heftig, wie das einen Menschen verändern kann.

    Es tut mir leid, was Dir auf der Arbeit passiert ist. Das ist fürchterlich und womöglich hast Du gar kein Vertrauen mehr und kannst dieses nur schwer mobilisieren, wenn überhaupt. Das ist ein riesen Trauma was Dir zwischenmenschlich zugestossen ist. Und es ist auch ein Trauma, was Du körperlich und psychisch anschliessend durchgemacht hast. Da bist Du womöglich oft oder gar immer im Angstmodus oder ähnliches, dass Dir sowas wieder passieren könnte.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Zuversicht!!!!

    Die Einen konzentrieren sich mehr auf die Dinge, die Anderen bewegen sich mehr im Fluss der Sinne!

  • Du bist auch nicht alleine! :-)

    Die Einen konzentrieren sich mehr auf die Dinge, die Anderen bewegen sich mehr im Fluss der Sinne!

  • Sis
    Optionen

    @Birdofthousandvoices Die Frage ist es veränderbar? hmmm, ich weiss das alles sich ständig verändert, jedes Gefühl und jeder zustand. Doch was ich mir oft sagen muss ist, hör auf dich immer daran festhalten zu wollen. Wenn ich gute Momente habe, dann ist es für mich extrem schwierig, mich nicht daran fest klammern zu wollen, weil es sich echt gut anfühlt. Ich glaube da hilft mir die jahrelange Yoga praxis die ich früher liebevoll gepflegt habe (leider nicht mehr, und hoffe das ich mich wieder dafür begeistern kann). Auf dem Weg lernte ich mit viel mühe und übung, doch einwenig achtsamer und mit mehr Akzeptanz mir selber zu begegnen. Doch wie es mit allem so ist, es braucht einfach ständige aufmerksamkeit und übung. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dies mit Kindern noch schwieriger ist. Mein Partner hat ein Kind, und es war für mich (meine Ruhe) unmöglich da noch yoga zuhause zu machen.
    Und die kleine Tochter brachte bei mir auch mein ganzes Kindheitstrauma hoch. Peng und ich war voll drin!
    danach alle anderen Realisierungen, dies und das, genau wie du geschrieben hast. Dann überkam mich eine krasse Wut und tiefste traurigkeit, weil ich anfing mein „altes“ Leben zu vermissen. Jetzt muss ich mich so gut es geht neu zusammen setzten, mir selber neu begegnen. Manchmal geht es besser und manchmal überhaupt nicht. Aber ich glaube mir reicht diese Veränderung, dass ich nicht mehr im Bett liege und wieder sachen machen kann, auch wenns nicht so ist wie vorher.

    Das mit dem Vertrauen, ja das ist bei mir eh schon kaputt von der Kindheit.

    Hast du jetzt eine gute Therapeutin/en? Ich frage auch weil ich mit meiner am anfang gar nicht auskam.
    Ich hatte auch nicht immer Therapie, manchmal mit Jahrelanger pause. Doch seit letztem Sommer, wieder intensiv. Übermorgen werde ich das erste mal Concerta ausprobieren. Ich bin nervös!