Wie kann ich positiv denken bei einer Krankheit?

Ana
Ana
bearbeitet 25. Jun 2024 in Chronische Erkrankungen

Wie kann man bei Krankheit positiv denken? Welche Tipps habt ihr für positive Gedanken? Teilt eure Erfahrungen und unterstützt euch!

*Satz von der Redaktion zur besseren Auffindbarkeit eingefügt*


Vor ca. 2 Jahren bin ich lebensbedrohlich erkrankt gewesen, seitdem habe ich chronische Schmerzen und damit einhergehend ist meine Lebensqualität sehr eingeschränkt. Der Zustand hat sich leider nach beginnender Verbesserung nun dauerhaft verschlechtert und wird auch tendenziell im Alter auch immer mehr verschlechtern.

Dadurch bin ich oft depressiv und frustriert. Wäre gerne positiver aber schaffe es oft nicht, wodurch meine Lebensqualität natürlich noch mehr leidet. Aber der Blick in die Zukunft und auch der momentane Zustand stimmt mich einfach zunehmend negativ…

Geht es jemandem genauso und wenn ja, wie schafft ihr es, positiv(er) zu bleiben?

Antworten

  • @Ana Guten Morgen Ana, sei willkommen in unserer Community.

    Schön, dass du hier nach Austausch und Rat suchst. Es war bestimmt nicht leicht, deinen Post zu schreiben.

    Sicher gibt es einige unserer Mitglieder die gerne ihre Erfahrungen mit dir teilen.

    Hast du schon gesehen, dass wir auf unserer Internetseite verschiedene Fachartikel haben wie z. B. den hier


    oder den hier?

    Alles Gute wünscht dir

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  • Pitjes
    Pitjes ✭✭✭
    bearbeitet 5. Feb 2023, 12:14

    @Ana

    Du bist in deinem bisherigen Leben an einen Punkt gezwungen worden, der dir klar machen will, dass wir auch Situationen aushalten müssen, um zu lernen damit umzugehen. Bis du dich wieder selbst erstarkt hast, ist es völlig normal, Hilflosigkeit und Ohnmacht, Depressionen zu spüren. Erst wenn du das, diese Gefühle zulässt und akzeptierst, wirst du loslassen und wieder Fähig werden können. Dazu gehört Kraft, und die raubt dir die Krankheit, die/der Schmerz. Ich glaube, hier gibt es zwei unterschiedliche Formen von Schmerz, der von der Krankheit ausgelöste, und der den du spürst, weil du dich so macht - und kraftlos fühlst. Würde es dir helfen, sich zunächst auf die Suche zu machen, wie der chronische Schmerz behandelt werden kann?

    Sorgen sind wie Nudeln, man macht sich immer zuviel

    Gib Alles, bloß nicht auf!

  • Hallo @Ana


    Danke, dass du deine Geschichte mit uns teilst. Es klingt, als hättest du eine schwere Zeit, was mir sehr leidtut. Dennoch möchte ich dir auch meine Bewunderung aussprechen: Das alles zu ertragen ist sicher schwierig, was ja auch aus deinen Zeilen hervorgeht. Dass du trotzdem nicht aufgibst und dich sogar fragst, wie du dir einen positiven Blick auf die Zukunft erhalten kannst, zeugt von einer wahnsinnigen Stärke.


    Ich habe zwei Ansätze für dich und hoffe sehr, dir wenigstens ein bisschen helfen zu können.


    1. Bist du in psychologischer Behandlung? Falls nein: Hast du dir schon mal überlegt, Kontakt mit Psychiater:innen oder Psycholog:innen aufzunehmen? Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es sehr hilfreich sein kann, mit unbeteiligten Fachpersonen zu sprechen, da das neue Perspektiven ermöglicht.
    2. Ich verstehe sehr gut, dass du dir einen positiveren Blick auf das Leben wünschst. Jedoch sehe ich hier (ohne deine Situation genau zu kennen), auch eine Art Druck. Es ist menschlich, dass wir immer die beste Version unserer selbst sein wollen. Das ist im Grunde auch gut so, jedoch gibt es Situationen, in denen uns das nicht gelingt, was absolut verständlich ist. Gerade in der von dir geschilderten Situation ist es nur natürlich, dass du frustriert und depressiv bist. Da auf Biegen und Brechen weiterhin positiv bleiben zu wollen, ist zwar löblich, verbraucht aber auch viel Energie, die du vielleicht besser investieren könntest, zum Beispiel in Selbstfürsorge oder ähnliches. Mir persönlich hilft es deshalb, zu akzeptieren, dass es mir jetzt halt nicht gut geht und mir das auch zu erlauben. Das heisst natürlich nicht, dass man die Situation so laufen lässt wie bisher, man kann ja trotzdem Acht auf sich geben oder sich Hilfe holen. Nur fällt das halt leichter, wenn man die eigenen Gefühle zulässt.


    Ich wünsche dir, dass du einen Weg findest, deine Lebensfreude wiederzuentdecken und grüsse dich ganz herzlich.


    Janine

  • Vielen Dank für die ganzen Nachrichten. Es ist sehr lieb, dass ihr euch die Zeit genommen habt.

    Ich wünsche mir einfach so oft mein altes Leben zurück, ohne chronische Schmerzen und Einschränkungen…Wieder alles anziehen können wie früher…Ich bin so traurig und auch noch relativ jung (29) und frage mich oft, warum es mich getroffen hat? Dann ärgere ich mich wieder über mich selbst, weil ich gerne stärker und selbstbewusster wäre. Habe auch niemanden, der wirklich nachvollziehen kann, wie es mir geht…In meinem Umfeld sind alle gesund. Und mit Gesunden kann ich mich nicht wirklich austauschen…Ich möchte so gerne wieder frei sein und alles machen können wie früher. 😞 Und wieder ein normales Körpergefühl haben. Ich weiß, es ist richtig, dass ich meine Situation akzeptieren muss, aber es fällt mir so schwer..In psychologischer Behandlung bin ich bereits. Ich weiß auch, dass ich zu einer anderen Perspektive kommen muss, aber das ist ein langer Weg und manchmal bin ich einfach zu müde diesen Weg zu gehen, vor allem da auch schon ein so langer Weg hinter mir liegt und immer wieder neue Rückschläge kommen.

  • @Ana

    Zitat: Ich wünsche mir einfach so oft mein altes Leben zurück, ohne chronische Schmerzen und Einschränkungen…Wieder alles anziehen können wie früher…Ich bin so traurig und auch noch relativ jung (29) und frage mich oft, warum es mich getroffen hat? Zitatende

    Hallo Ana,

    Wenn du dir Etwas wünschst, tust du doch alles, damit du es bekommst. Überlege doch mal, was zu tun wäre, um deinem Ideal, so wie du jetzt bist, am Nächsten zu kommen?

    Alles, was du beschreibst, gehört zu dir. Und Ritter auf weißen Pferden gibt's nur im Märchen. Du betrachtest dich so, aber hilft dir das, gibt dir das Kraft?

    Warum ich? Weil du stark bist, stark genug, durch diese Herausforderung zu wachsen. Niemand kann dir sagen, was zu tun ist. Die Lösung bist du.

    Sorgen sind wie Nudeln, man macht sich immer zuviel

    Gib Alles, bloß nicht auf!

  • Liebe @Ana

    vielleicht helfen Dir auch unsere Erfahrungsberichte, z.B. dieser hier: https://www.enableme.de/de/artikel/depression-erfahrungsbericht-von-noemie-2545

    Auf unseren Contentseiten kannst Du gezielt danach suchen, wenn Du in die Suchmaske "Erfahrungsbericht" eingibst.

    Alles Gute Dir

    Kaija

  • Hallo @Ana, danke für dein Feedback. Besonders in den Zeilen «Ich bin so traurig und auch noch relativ jung (29) und frage mich oft, warum es mich getroffen hat?» habe ich mich sehr stark wiedergefunden. Auch ich habe mir diese Frage häufig gestellt, wenn ich ehrlich bin, stelle ich sie mir noch heute. Dass man eine psychische Krankheit hat, ist schwer zu akzeptieren. Vor allem, weil Teile der Gesellschaft einem das Gefühl geben, man sei selbst schuld. Dabei können wir genauso wenig für unser Leiden, wie Menschen, die an Diabetes erkrankt sind. Mir das klarzumachen, hilft mir jeweils, etwas gnädiger mit mir und meiner Psyche zu sein.


    Es freut mich, dass du den Mut gefunden hast, dir Hilfe zu holen und in Therapie zu gehen, damit hast du schon einen wichtigen Schritt gemacht. Im besten Fall hilft dir die Behandlung nämlich auch dabei, deine Krankheit besser zu verstehen und besser damit zurechtzukommen.


    Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft, du schaffst das!

  • Hallo Ans,

    durch Zufall hab ich deinen Artikel gelesen.Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwer es ist eine Krankheit zu akzeptieren. Ich habe dafür 8 Jahre gebraucht.Ich hatte schon einige MS Schübe und konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Ich habe mich kriechend zu Hause fortbewegt und mir immer wieder gesagt, das ich mich von der MS nicht unterkriegen lasse und im Rollstuhl lande. Ich kämpfe und trainiere jeden Tag. Ich wünsche sogar meiner MS eine gute Nacht und das wir gemeinsam den Tag gut beginnen. Wir müssen halt ein Leben lang miteinander klarkommen.Die Krankheit hab ich schon seit mindestens 30 Jahre und benötige heute nur einen Rollator wegen dem Gleichgewicht. Ich freue mich über jeden Fortschritt den ich mache. Dies habe ich meinem starken Willen zu Verdanken. Das schaffst du auch. Halte es dir immer vor Augen. Und wegen deiner Schmerzen würde ich es mal mit Cannabis probieren. Aber bitte mit dem Arzt absprechen kann länger dauern bis du richtig eingestllt bist. Ich wünsche dir alles Gute und bleib am Ball. Wäre nett nochmal von dir zu hören, wie es gelaufen ist.

    Gruß Karsten