Psychische Auseinandersetzung beim Erhalt einer Prothese -> Erfahrungen oder Hilfsstellen
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MyHandicap User
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Wir machen eine Berufsmauritätsarbeit über Exoporthesen der Extremitäten. Dabei behandeln wir unter anderem folgende Fragen:
-Wie wirkt sich der Erhalt einer Prothese auf die Psyche aus?
-> kennen Sie Hilfsstellen oder haben Sie eigene Erfahrungen zu diesem Thema?
-Wie wirkt sich der Erhalt einer Prothese auf die Psyche aus?
-> kennen Sie Hilfsstellen oder haben Sie eigene Erfahrungen zu diesem Thema?
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Antworten
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Hallo,
ich selbst trage eine Exo-prothese am linken Bein, ich selbst habe keine großen Veränderungen in meiner psyche bemerkt, allerdings bin ich auch keine person vom Fach.
Falls Sie mehr darüber wissen wollen schreiben Sie mir doch bitte eine PM.
Mit freundlichen Grüßen
Akantor
P.S. sofern das ganze mit meinen Arbeitszeiten vereinbar wäre, würde ich selbstverständlich auch in einem Interview mit machen.
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Veränderung hat geschrieben:
Wir machen eine Berufsmauritätsarbeit über Exoporthesen der Extremitäten. Dabei behandeln wir unter anderem folgende Fragen:
-Wie wirkt sich der Erhalt einer Prothese auf die Psyche aus?
-> kennen Sie Hilfsstellen oder haben Sie eigene Erfahrungen zu diesem Thema?
Wenn sich herausstellen sollte, dass die Teile der Prothese weder für den vorgesehenen Gebrauch ausgelegt sind, oder sogar nur zueinander passen, oder wenn sie von selbst (also nur durch Aufbewahrung) kaputt gehen, dann hat man vielleicht etwas zu tun, das die Nerven aller Beteiligten (nicht nur meine) allenfalls etwas anregt und in gewisse Tätigkeit versetzt.
Damit ist auch ein wenig unklar, was "Erhalt" heisst. Der Begriff unterstellt, dass eine Prothese etwas ist, das 1x hergestellt und dann 1x abgegeben wird ("Erhalt"), von wo an der Mensch (hier nicht benannt) mitsamt "Psyche" (hier alleinig bezeichnet) sich damit auf ebenda psychisch wirkmächtige Weise mit der Prothese auf irgendeine Weise beschäftigt (wie ist auch nicht benannt).
In meiner Erfahrung verklemmte das erste Handgelenk irreversibel mit 1 Fingerdruck innert Sekunden, als es gerade oder gerade noch nicht von mir "erhalten" war; die Hand verklemmte irreversibel nach Minuten und der Kabelzug ging vollständig vor die Hunde. War die Prothese da bereits in meinem Besitz, oder durfte / musste ich da noch nicht von "Erhalt" ausgehen? Man muss davon ausgehen dass ich diese Teile damals nur zur "Probe" hatte, daher nicht "erhalten" hatte, und gleichwohl waren neben mir einige weitere Psychen betroffen davon, dass Dinge passiert waren. Da nie was von selbst passiert, sorgte ich natürlich dafür.
Auch andere Teile haben krasse Fehler drin, wo man nie weiss was als nächstes passiert. Kann ich als Kunde so etwas je "annehmen" im Sinne von "erhalten", oder bleibt das alles bis zur Einlösung des "zuverlässigen Greifversprechens" in der Verbesserungsobhut der Hersteller? Projektmanagement nach Banane: Projekt reift beim Kunden?
In Wirklichkeit ist gerade eine Armprothese eher eine Art Ding, das am Kunden gebaut wird, erstmal wenig oder nichts ist vielleicht, und erst so langsam zu "etwas" werden kann, wenn auch der Kunde, Prothesenbauer usw. nicht aufgeben. Die ersten 2 Jahre hatte ich knapp 50 Prothesentechnikertermine, inklusive Reisezeit war das je etwa 3 Stunden Aufwand. Das sind 150 Stunden für 2 Jahre, oder inklusive der zu Hause geleisteten eigenen Reparatur und später Entwicklungsarbeiten, über 4 Arbeitswochen. Da das viele andere Leute noch mehr überfordert, ist der Versorgungsanteil von Armamputierten, auch in der Schweiz, wo die IV ja im Grunde jedem/r sowas bezahlen würde, traumhaft tief. Studien haben Nichtbenutzer-Raten von 50-80%, ich selbst schätze die Nichtbenutzer auf 85% aufgrund Alltagsbegegnungen. Also so einen "Erhalt", muss man sich erst erarbeiten, und zwar recht hart.
Es gibt dann die Momente, wo man sich von ausnehmend schlecht überlegten, entworfenen oder ausgeführten Komponenten am liebsten sehr sehr weit distanzieren will. Insbesondere dürfte es Teile geben, für die sich Hersteller dunkelrot schämen dürten oder dann sicher sollten. In Grund und Boden. Es gab eine Zeit, da bat ich eine gewisse Firma, sich für ihre unbrauchbare aber nicht minder teure Teilequalität allerwenigstens zu entschuldigen bei mir, aber das lag denen nicht so am Weg. Das ist jetzt auch ein paar Jahre her. Das prägt auch die Frage davon, was jetzt wer "erhalten" hat, und was "noch bei wem verblieben ist".
Diese ersten Armprothesensachen haben für mich was von einem von Spinnweben verhängten leeren Kinderzimmer, in dem ingenieurtechnische Prinzipien aufs Grausamste geschlachtet wurden, wovon die Oelspritzer und zerbrochenen Federreste immer noch an der Tapete kleben, und das auch nach Jahren noch ein Ort des Grauens ist. Denn es schwingt durchaus mit, dass das dann "mein Arm" wäre. Wenn einem beim Gedanken daran schon übel wird, wenn man alle 4-10 Tage Reparaturen braucht weil es dauernd kaputt geht, muss ich es trotzdem als "meins" adoptieren?
Also zusammengefasst: insgesamt haben Prothesenteile durchaus das Potential, Wirkungen auf Psyche (generell) auszuüben. Und das mit dem "Erhalt" weiss ich nicht so ganz genau jetzt ; )
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