Mutter werden trotz Handycap?
Hallo,
Ich bin 26 Jahre alt und stark gehbehindert. Vor 2 Jahren habe ich dann meinen Traummann kennengelernt (er hat kein Handycap) und vor 2 Monaten haben wir geheiratet. Nun steht langsam die Kinderfrage im Raum. Mein Mann steht vollkommen hinter mir. Aber ich kann mich nicht entscheiden. Ich mache mir Sorgen, wie das gehen soll. Ich möchte meinem Mann nicht zuviel zumuten. Aber mit Kind bräuchte ich wohl eine 24h-Hilfe. (ich habe eine rechtsseitige spastische Lähmung) Oder gibt es da Unterstützung von der IV (Assistenz, Opair-Mädchen?) oder wohin kann ich mich wenden? Vielleicht fällt mir die Entscheidung Kind ja oder nein einfacher, wenn ich weis, mit was für Unterstützung ich rechnen kann.
Wäre dankbar um Tipps oder Austausch mit einer Mutter in der gleichen/ähnlichen Situation.
Vielen lieben Dank.
Selina
Ich bin 26 Jahre alt und stark gehbehindert. Vor 2 Jahren habe ich dann meinen Traummann kennengelernt (er hat kein Handycap) und vor 2 Monaten haben wir geheiratet. Nun steht langsam die Kinderfrage im Raum. Mein Mann steht vollkommen hinter mir. Aber ich kann mich nicht entscheiden. Ich mache mir Sorgen, wie das gehen soll. Ich möchte meinem Mann nicht zuviel zumuten. Aber mit Kind bräuchte ich wohl eine 24h-Hilfe. (ich habe eine rechtsseitige spastische Lähmung) Oder gibt es da Unterstützung von der IV (Assistenz, Opair-Mädchen?) oder wohin kann ich mich wenden? Vielleicht fällt mir die Entscheidung Kind ja oder nein einfacher, wenn ich weis, mit was für Unterstützung ich rechnen kann.
Wäre dankbar um Tipps oder Austausch mit einer Mutter in der gleichen/ähnlichen Situation.
Vielen lieben Dank.
Selina
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Antworten
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Hallo Sellerie,
ich denke du solltest auf deine innere Stimme hören und dir Zeit lassen.
Was ich nicht verstehe ist, warum du deinem Mann nicht zu viel zumuten willst? Wenn ihr euch für ein Kind entscheidet, müsst ihr beide bereit sein die Verantwortung zu tragen.
Und die besonderen Parameter sind euch ja bekannt, macht "Pläne" davon ausgehend.
Sich schon vorab auf Vater Staat verlassen zu wollen, ist keine Option, finde ich.
Und einem Aupairmädchen kann man eine solche Verantwortung auch nicht aufhalsen oder meinst du, sie solle dich im Haushalt entlasten, das wäre im normalen Umfang ja in Ordnung. Sie kann/darf keine Pflege übernehmen oder Ersatzmutter sein.
Wenn dein Mann "voll hinter dir steht", ist das schonmal ein Anfang. Deine Zweifel solltest du ernst nehmen und auf keinen Fall etwas überstürzen, nur "weil es so langsam Zeit wird", das wird einem Kind nicht gerecht. Schätzt du deine Situation realistisch ein, weshalb gleich eine 24h-Hilfe???
Alles Gute und eine gute Entscheidung.
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Hallo reni
Danke für deine Stellungnahme.
Ich möchte mich keinesfalls auf Vater Staat verlassen und bin durchaus realistisch. Es geht mir weniger um eine finanzielle Unterstützung, sondern um Hilfe, die ich im Alltag mit dem Baby bekommen kann, wenn mein Mann nicht zuhause ist. Mir fehlt z. B die Kraft und auch die Funktion in den Armen, um mein Baby in den Arm zu nehmen oder geschweige denn hoch zu heben. Auch wenn ich wollte. Trotzdem ist der Wunsch da.
Ja eine 24h -Hilfe müsste es sicher nicht sein. Aber Unterstützung bräuchte ich schon. Aber wir werden diese Entscheidung wohl noch 1-2 Jahre überdenken.
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Hallo Sellerie,
danke, dass du dich gemeldet hast, ich fürchtete schon, du könntest mit meiern Antwort nicht gut umgehen.
Persönlich kann ich es mir momentan sehr schlecht vorstellen, vor allem weil die Mutter-Kind-Bindung so unendlich wichtig für die Entwicklung eines Kindes ist und sich schwerlich herstellen lässt, wenn du das Baby nicht halten kannst usw.
Sicherlich lässt sich für alles eine Lösung finden!
Ich habe hier etwas gefunden, allerdings nur für Deutschland, ob es in der Schweiz vergleichbare Organisationen gibt, weiß ich nicht. Magst du es dir mal anschauen und Kontakt aufnehmen, dort findest du Annahme und auch praktische Hilfe. Die Kontaktdaten stehen auf der 2. Seite des Artikels am Ende.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/behinderte-frauen-mit-kinderwusch-trotzdem-mama-1.1299755
oder etwas älter: https://www.aktion-mensch.de/blog/beitraege/behindert-und-baby.html
http://www.spiegel.de/gesundheit/schwangerschaft/behindert-und-schwanger-nur-fuenf-frauenarzt-spezialangebote-a-1012186.html
Alles Gute!
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Liebe Sellerie
Schön, dass du dich mit deinem Anliegen in unserem Forum beteiligst.
Ich habe im Internet recherchiert und leider keine Schweizer Organisation gefunden, die explizit Menschen mit einer körperlichen Behinderung und Kinderwunsch auf Ihrem Weg unterstützt.
Ich an deiner Stelle würde mich unbedingt im Vorfeld mit der kantonalen IV Stelle in Verbindung setzten und die vielen offenen Fragen klären. Bestimmt kann euch auch der Entlastungsdienst Schweiz wertvolle Ratschläge zum Thema geben.
https://www.entlastungsdienst.ch/?gclid=CjwKEAjwhrzLBRC35--F9sSH0FASJAD5obJ1gGadeOt-H9srm99Fl0vgvti-VFfuv3Byw_1zu8VQSxoCr6bw_wcB
Vielleicht wäre es auch ratsam mit deiner Gynäkologin oder bei dem Arzt deines Vertrauens ein Gespräch zu suchen.
Durch meine Recherche bin ich auf eine etwas ältere Diplomarbeit zweier Hebammen gestossen, die dich evtl. interessieren könnte:
http://www.zslschweiz.ch/z_alteseite/Archiv/Texte/Mutterglueck%20trotz%20koerperlicher%20Behinderung.htm
Die Zeitschriften "WirEltern" und "Annabelle" haben vor einiger Zeit je einen Artikel über Mamas die im Rollstuhl sitzen verfasst.
https://www.wireltern.ch/artikel/0316-mama-im-rollstuhl
http://www.annabelle.ch/leben/gesellschaft/als-mama-im-rollstuhl-46057
Lasst euch genügend Zeit mit eurer Entscheidung, denn ein Kind zu haben heisst, ab nun sein Herz ausserhalb seines Körpers zu tragen.
Alles Liebe,
Pascale
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Liebe Selina,
ich möchte dir Mut machen, das wohl du Kinder erziehen kannst auch mit
einer Behinderung.
Wir sind beide Gehbehindert.Mein Mann ist amputiert an linken Unterschenkel
und ich genauso.Er hat die gleichen Limits wie ich auch bei allem aber alles ist Möglich trotz
der Geheinschränkung.Mann muss sich selber einfach realistisch vor Augen halten
täglich was geht und was nicht.Zum Beispiel kann ich keine langen Spaziergänge im Park oder
Spielplatz machen aber dafür haben wir einen Garten und genug Spielraum das
reicht auch.
Wir haben mittlerweile 3 kleine Jungs die 3,5 Jahre, 2 J und 7 Monate sind
und wir sind so glücklich und dankbar sie zu haben!
Meine Kinder reagieren auch anders als Kinder mit Eltern ohne Behinderung, das
ist mir aufgefallen wenn wir mit anderen zusammen sind.Meine rennen nicht einfach weg
oder klettern irgendwo rum wo ich die nicht erreichen kann.Wenn ich im Rollstuhl war
wie mit dem ersten 6 Monate während der Schwangerschaft und danach noch 4 Monate
da ging alles langsamer natürlich aber du wirst erfinderisch. Die Not macht erfinderisch und
du tust jeden Tag improvisieren aufs Neue.
Eine Putzfrau habe ich die letzten 3 Jahre gehabt ,sie hat alles gebügelt und geputzt
das half schon viel und wenn ich einkaufen gehen musste da hab ich ihr
es aufgeschrieben per sms und so musste ich nicht das Haus verlassen.
Du darfst mir gerne per PN auch schreiben,wenn du weiteren Austausch
mit einer Mutter + Vater mit Behinderung wünschst.
Wie gesagt wir haben 3 kleine hier und das schaffst du mit einem Locker 😀
GLG
Bili
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@Pascale
Vielen Dank, super gute Empfehlungen die du hier
weitergegeben hast .Hab mir grade all die Links von dir angeschaut
wirklich gut erklärt und so motivierend für Frauen mit Behinderung.
Das schätze ich hier an der Homepage myhandicap, immer so
gute praktische Unterstützung bei Fragen.
Seit Jahren bin ich hier Mitglied und es wurde mir selber sehr oft
geholfen bei Fragen, so dass ich mir gerne die Zeit
dafür nehme auch mit 3 kleinen Kindern jetzt hier nebenbei
anderen zu helfen wo es geht aus eigener Erfahrung mit Behinderung.
Schönen Tag und Danke nochmal für die Recherche und Mittteilen der Links!
Bili
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Guten Morgen, Bili
Herzlichen Dank für das tolle Kompliment.
Schön, dass du von unserer Webseite profitieren kannst, wir schätzen deine Worte sehr.
Ich wünsche deiner Familie und dir alles Liebe und Gute,
Pascale
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