Kein Glück bei der Arbeitssuche

Grüezi mitenand

Vor 15 Jahren erhielt ich die Diagnose "Multiple Sklerose". Vor vier Jahren erlitt ich einen schweren Schub, von dem ich mich leider nicht mehr ganz erholt habe. Seither bekomme ich von der IV eine Dreiviertelsrente und kann noch zu maximal 40 Prozent in angepasster Tätigkeit (vornehmlich von Zuhause aus, ohne Störreize etc.) arbeiten. Die Erkrankung sieht man mir nicht an. Mühe habe ich vor allem wegen des, für MS recht typischen "Fatigue-Syndroms" (Erschöpfungssymptomatik und Konzentrationsprobleme).

Von Beruf bin ich Journalistin und habe in diesem Jahr eine Weiterbildung abgeschlossen. Seit mehreren Jahren arbeite ich nur noch auf Auftragsbasis, was mir leider kaum Lohn einbringt. Die Auftragslage für freie Journalisten ist allgemein sehr schlecht. Mein derzeit einziger Auftraggeber weiss nichts von meiner Erkrankung, mit meiner Arbeit ist er aber sehr zufrieden, was er auch immer wieder betont.

Ich suche bereits seit einiger Zeit vergeblich einen Job (20 bis 40 Prozent) in Festanstellung, den ich teilweise – zumindest, wenn es um grössere/kognitiv anspruchsvollere Aufgaben geht – im Homeoffice erledigen möchte.
Bevor ich gesundheitlich eingeschränkt war, kam ich bei Vorstellungsgesprächen gut an. Da ich meine Erkrankung mittlerweile erwähnen muss, bekomme ich nur noch Absagen.

ERGÄNZUNG:
Wie geht es weiter? An wen könnte ich mich noch wenden? Gibt es überhaupt Arbeitgeber, die behinderte Personen wie mich einstellen? Mit den richtigen Rahmenbedingungen (Möglichkeit, auch mal im Homeoffice tätig zu sein) bin ich keine allzu "riskante Aktie", da ich medikamentös sehr gut eingestellt und seit mehr als drei Jahren schubfrei/stabil bin.

Besten Dank für Ihre Auskunft.

Freundliche Grüsse

Zürihegel


Antworten

  • Es gibt mehrere Stiftungen die Uns helfen SOLLTEN Pro Infirmis etc.
    Die sitzen in ihren Büros und sagen uns das wir zu wenig kaputt sind um irgendwelche Unterstützung zu bekommen .
    Das einzige was ich mir noch vorstellen könnte das ein karitativer Verein (Ms Gesellschaft Caritas Heilsarmee) Dich für Presse arbeit einsetzen könnte .
  • Herzlichen Dank für deinen Kommentar, colores!

    Tatsächlich muss ich nicht in einer Werkstätte "beschäftigt" und von einem Coach kostspielig betreut werden (wobei ich das für Menschen, die darauf angewiesen sind, absolut gutheisse).

    Ich könnte noch viel für unsere Volkswirtschaft leisten. Behindertenorganisationen oder Gesellschaften, die die Interessen von Menschen mit (chronischen) Krankheiten vertreten, wollen Arbeitnehmer wie mich. Und zwar ausschliesslich ehrenamtlich. Blöd nur, dass ich davon nicht leben kann.

    Schon alleine die Möglichkeit, komplexere Aufgaben im Homeoffice lösen zu dürfen, erscheint den meisten potenziellen Arbeitgebern (also solchen, die einen sogar bezahlen würden) als enorme Einschränkung. Dabei lässt sich die Arbeitsleistung auch unabhängig vom Arbeitsort problemlos messen.

    Inklusion ... nichts weiter als eine Illusion? Werte Arbeitgeber, bitte belehren Sie uns eines Besseren!

    Viele Grüsse

    Zürihegel






  • Hoi Zürihegel
    (Für die Deutschen das ist das Schweizer Armee Taschenmesser)
    Neben meinen 99% negativen Erfahrungen mit all den Ämtern die sich eigentlich um uns kümmern müssten . Habe ich doch eine positive Stiftung gefunden . Bühl in Wädenswil Kanton Zürich . Vielleicht brauchen die noch Jemanden auch nicht 100 %
    oder sie helfen einen Arbeitgeber zu Finden .
    Ich übrigens würde auch Tubelibüez (Deppenarbeit) verrichten aber da ich obwohl körperlich kaputt kein Schreiben der IV habe darf ich das auch nicht . Und muss mit Diskushernie auf dem Bau krampfen .
  • Merci für die Übersetzung, colores. Solange ich nicht zur "stumpfen Waffe" werde, ist alles bestens 😆. An dieser Stelle auch von mir einen lieben Gruss an unsere nördlichen Nachbarn.

    Ganz herzlichen Dank für deinen Hinweis zur Stiftung in Wädenswil. Dort werde ich es gerne versuchen, wäre aber zusätzlich noch froh, wenn ich von einer MyHandicap-Fachperson irgendwelche Tipps bekommen könnte.

    Himmel! Du arbeitest körperlich so hart und das mit einem Bandscheibenvorfall? Wieso bekommst du keine IV? Falls du keinen Rechtsschutz hast, solltest du dich dringend von einem Rechtsdienst der Procap oder von Pro Infirmis beraten lassen.

    Ich wünsche dir alles nur erdenklich Gute!
  • Hallo Zürihegel

    Schön, dass Du Dein Anliegen bei uns auf dem Forum platziert hast.

    In der Tat sind Arbeitsplätze, wie Du sie suchst, in der Schweiz eher rar. Oder die Arbeitgeber haben Mühe mit der Situation. Unversändlich aus meiner Sicht. Item ... Ich denke aber dass es verschiedene Stiftungen gibt, bei denen Du Dich ohne Weiteres bewerben solltest. Grad mit Deinen Fähigkeiten sollte es doch in unserem kleinen Land der Stiftungen wirklich einen potentiellen Arbeitgeber finden. Falls Du eine Liste von Stiftungen benötigst lass es mich wissen - ja ..?

    Ansonsten maile bitte Deine Angaben an unsere MyH-Redaktionsadresse - immer gut, wenn man Adressen von arbeitssuchenden Personen im Köcher hat ... wer weiss können wir Dich auf einmal vermitteln.
    Bitte bei dem Email auch angeben im welchen Kanton (oder Grossraum) Du arbeiten möchtest.
    Vieles geht ja heutzutage online aus den eignen vier Wänden. Ich spreche aus Erfahrung 😉

    Wünsche Dir ein wunderbares Wochenende & höre (lese) gerne von Dir.

    Sjoerd van Rooijen / Redaktion MyHandicap CH
  • Lieber Zürihegel
    Du fragst warum ich mit meinen Beschwerden keine IV bekomme . GENAU das frage ich mich seit JAHREN !
    Alle wollen zwar aber KÖNNEN Nicht und die von Dir erwähnten Institutionen Wollen und Können nicht !!!
  • colores hat geschrieben:
    Lieber Zürihegel
    Du fragst warum ich mit meinen Beschwerden keine IV bekomme . GENAU das frage ich mich seit JAHREN !
    Alle wollen zwar aber KÖNNEN Nicht und die von Dir erwähnten Institutionen Wollen und Können nicht !!!



    Lieber colores

    Tut mir sehr leid zu hören, dass du so viele Probleme hast. Meistens ist das nur auf dem Rechtsweg lösbar. Meinst du nicht, du könntest noch mal bei einer Behindertenorganisation wegen eines Rechtsbeistandes anfragen? Warst du schon beim Gutachter? Die entscheiden häufig zu Gunsten der Versicherung, solche Fehlentscheidungen muss man unbedingt juristisch anfechten.
    Wichtig ist ausserdem, dass du einen guten Arzt hast, der sich in dem dich betreffenden medizinischen Fachgebiet (inklusive Versicherungsmedizin) gut auskennt und einen Arztbericht schreibt, der deine Symptome/Behinderungen/Auswirkungen auf deine Arbeitsfähigkeit genau beschreibt.

    Nicht aufgeben! Blöderweise muss man immer dann am härtesten kämpfen, wenn man am Boden liegt.

    Wünsche dir, dass du bald Hilfe bekommst ...

    Zürihegel
  • Sjoerd_MyHandicap hat geschrieben:
    Hallo Zürihegel

    Schön, dass Du Dein Anliegen bei uns auf dem Forum platziert hast.

    In der Tat sind Arbeitsplätze, wie Du sie suchst, in der Schweiz eher rar. Oder die Arbeitgeber haben Mühe mit der Situation. Unversändlich aus meiner Sicht. Item ... Ich denke aber dass es verschiedene Stiftungen gibt, bei denen Du Dich ohne Weiteres bewerben solltest. Grad mit Deinen Fähigkeiten sollte es doch in unserem kleinen Land der Stiftungen wirklich einen potentiellen Arbeitgeber finden. Falls Du eine Liste von Stiftungen benötigst lass es mich wissen - ja ..?

    Ansonsten maile bitte Deine Angaben an unsere MyH-Redaktionsadresse - immer gut, wenn man Adressen von arbeitssuchenden Personen im Köcher hat ... wer weiss können wir Dich auf einmal vermitteln.
    Bitte bei dem Email auch angeben im welchen Kanton (oder Grossraum) Du arbeiten möchtest.
    Vieles geht ja heutzutage online aus den eignen vier Wänden. Ich spreche aus Erfahrung 😉

    Wünsche Dir ein wunderbares Wochenende & höre (lese) gerne von Dir.

    Sjoerd van Rooijen / Redaktion MyHandicap CH

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    Lieber Sjoerd

    Vielen Dank für deine freundlichen, aufmunternden Zeilen. Ich melde mich sehr gerne wegen Liste (Stiftungen) bei dir.

    Herzliche Grüsse
    Zürihegel


  • Salü Zürihegel

    Was die wenigsten wissen, dass auch die IV selbst über einen riesigen Apparat für Stellensuche und Vermittlung verfügt.

    Auch ich habe das mal in Anspruch genommen - leider kann ich dir nicht sagen wie es weiter gegangen wäre, da ich dann zufälligerweise doch über andere Wege einen Job gefunden habe. Aber die Daten- und Situationserfassung fand ich sehr professionell.

    Aber, es lohnt sich auf jeden Fall nachzufragen - im Netz wirst du höchst wahrscheinlich nicht fündig, also lieber gleich direkt bei deinem Case-Manager anrufen.

    Liebe Grüsse
    Tinu