Phantomschmerzen

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Wurde vor 2013 zuerst am Unterschenkel amputiert und 4 Tage später am Oberschenkel.
Seither habe ich starke Phantomschmerzen. Die verordneten Schmerzmittel wie Gabapentin 300 und Tramadol 200.
Ich war auch schon bei verschiedenen Schmertherpeuten die mir aber nur empfahlen die Dosis zu erhöhen.
Durch die Medikamenten bin ich aber den ganzen Tag müde und kann mich auf nichts mehr konzentrieren.
Ausserdem habe ich auch so manche Nebenwirkung.
Wer kann mir einen Rat geben, dafür wäre ich sehr dankbar.

Antworten

  • Hallo,

    ich bin selber nicht betroffen oder kompetent, das zu beantworten, es gab hier aber immer wieder ähnliche Anfrage wie Deine.

    Einfach mal "phantomschmerzen" in die Suchemaske eingeben und Du wirst auf etliche Beiträge kommen, in denen Tipps gegeben werden, auch jenseit medikamentöser Behandlung.

    Alles Gute, ananim
  • Hallo Werner,

    benutzt du eine Prothese? Am effektivsten ist Aktivität und Ablenkung.
    Durch die Prothesenbenutzung wird das Projektionszentrum im Gehirn beschäftigt.

    Phantomübungen sind auch eine gute Stradegie, das Gehirn abzulenken und zu beschäftigen. Das hilft vor allem kurzfristig.
  • das was einbein schreibt ist Richtig: durch das laufen mit
    der Prothese wird das Gehirn angeregt und die Nerven funktionieren
    anders als wenn das Bein ganze Zeit nicht belastet wird.
    Du bist ja die ganzen Jahre davor gelaufen und plötzlich fehlt
    dem Hirn eine Meldung durch die Nerven die in deinem Bein früher
    bewegt wurden.
    Selber habe ich die Erfahrung auch gemacht, dass Ablenkung also
    laufen und eine Beschäftigung in den intensiven Momenten der
    phantomschmerzen, hilft.
    Selber laufe ich seit 10j mit Unterschenkelprothese
    und habe jeden Tag Phantomscherzen.Mir ging es genauso
    wie dir mit den ganzen Medikamenten die ich ausprobiert hatte.Fühlte mich
    ganzen Tag so benommen aber nichts halft und dadurch war ich eingeschränkt
    in Konzentration den ganzen tag und konnte nicht anderes erledigen.
    Hab die Medikamente alle gelassen, klar der Entzug war schon schlimm
    aber nur 2 Wochen danach war ich frei von den Medikamenten und konnte
    klar denken, seit dem nehme ich gar keine Tabletten mehr und
    lerne jeden Tag mehr mit den Schmerzen zu leben.Irgendwann gehören
    die einfach zum Leben dazu.Es gibt Tage wo zum Beispiel Wetterwechsel statt
    statt findet, da muss ich mich einfach hinlegen und alles stehen lassen.
    Spiegeltherapie und alles andere hatte bei mir nicht geholfen.

    Medi Relax Night Care Strumpf ist das einzige Hilfsmittel was
    mir selber nachts hilft gegen die Schmerzen,ich weis nicht
    ob du das schon mal ausprobiert hast.
    Bekommst du auf Rezept vom Hausarzt.Dein Sanitätshaus schaut
    dann einfach welche Grösse du brauchst.



    LG
    Bili
  • Hallo
    bili beschreibt das ganz gut , ich kenne Leute die mit der Spiegeltherapie einige Erfolge haben .
  • Also mir wurde nach einem Autounfall am 17. September 2013 der linke Oberarm bis auf knapp 20 cm Stumpf amputiert. Vom ersten Moment nach dem Aufwachen aus dem tagelangen künstlichen Koma waren die Phantomschmerzen da. Mir wurde deswegen auch sofort Lyrica verordnet - 2 x täglich
    es hat absolut nichts gebracht. In der anschließenden Reha wurde es mit der so hochgelobten Spiegeltherapie versucht ... auch das war ein Witz und den Phantomschmerzen sowas von egal .... damit war also nichts zu erreichen ( bei mir ...)
    Mittlerweile habe ich eine myoelektrische Oberarmprothese, und mir wurde prophezeit, das damit die Phantomschmerzen geringer, bzw ganz verschwinden würden
    Auch dem war nicht so, es hat gar nichts verändert.
    Die Lyrica hatte ich auch bereits nach 6 Monaten wieder abgesetzt, und habe dabei festgestellt, das die Phantomschmerzen unverändert gleich blieben, aber es mir viel viel besser ging
    Erst nachdem ich begonnen habe, nicht mehr zu versuchen, mich abzulenken oder den Schmerz zu "ignorieren", sondern genau das Gegenteil gemacht habe, und mich auf die schmerzenden Stellen, die ja gar nicht mehr da sind zu konzentrieren, den "vermeintlichen" Schmerz im Kopf zuzulassen - und immer wieder den fehlenden aber doch so schmerzenden Arm intensiv zu beobachten , da wurden die Beschwerden weniger. Ganz langsam. Der Kopf wußte ja, das der Arm nicht mehr da ist, aber iwie hatten die Nerven das wohl nicht kapiert. Aber so schien es was zu bringen . Es hat lange gedauert, und ganz weg sind sie auch nicht, denn so manches mal bemerke ich noch Bewegungen der linken Hand, kalte Finger aber selten tatsächlich noch mal Schmerz .... und so ist es für mich akzeptabel erträglich geworden kann gut damit klarkommen. Ich weiß nicht, ob es Dir so etwas bringen würde, aber da mir all das fachliche Wissen der Ärzte, Therapeuten und sämtliche Medikamente nichts gebracht haben, mußte ich für mich was finden, damit ich endlich wieder schlafen kann und mir nicht bei solchen Phantomschmerzattacken so manches mal am Tag noch noch aus der verbliebenen rechten Hand vor Krampf alles herausgefallen ist !
    🥺
  • Hallo, wir führen momentan die weltweit größte Therapiestudie zum Phantomschmerz nach Beinamputation durch. Darin werden drei unterschiedliche Behandlungen gegen die Phantomschmerzen erforscht. Alle Behandlungen kommen ohne Medikamente aus und können von Patienten selbstständig durchgeführt werden. Weitere Informationen auf: http://kaasahealth.com/de/phantomschmerz
    Vielleicht hilft das ja weiter...
    Wir freuen uns über Deine Teilnahme!
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