Meine Mutter leidet an schweren Kognitiven Einschränkungen.

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Hallo liebe Gemeinschaft.

Ich brauche dringend Hilfe.
Es geht um meine Mutter (50j)
Sie war eine fitte, liebenswerte, offene und begeisterungsfähige Frau.
Im letzten Jahr ist bei uns einiges schief gelaufen (Krankheit ihres Vaters, Schulprobleme meines Bruders, starke Belastung durch ihre Demente Oma)
Vor knapp einem Jahr kamen dann die ersten Anzeichen das bei ihr etwas nicht stimmt. Sie war nervlich nicht mehr belastbar und konnte sich immer weniger merken. Im Urlaub Anfang September schien sie oft orientierungslos. Daraufhin ging mein Vater mit ihr zum Arzt. Erste Diagnose: Depressionen. Sie wurde in einer Klinik behandelt, aber die Testergebnisse wurden schlechter.
Zweite Diagnose: Alzheimer Demenz. Da brach für uns eine Welt zusammen. Doch 2 Monate Später ergab eine Untersuchung einer spezialisierten Klinik bei Köln, das die Alzheimer Krankheit ausgeschlossen ist (Frontotemporale Demenz der selbe Ablauf). Doch ihr Zustand verschlechterte sich stetig. Sie ist antriebslos, kann keine Einkäufe und Malzeiten planen, verläuft sich manchmal und ist Aggressiv (ausschließlich der Familie gegenüber). Wir sind absolut am verzweifeln. Und als sich heute das erste mal eine Inkontinenz einstellte, wusste ich mir endgültig nicht mehr zu helfen.
Also wende ich mich nun an dieses Forum um vl auf Spezialisten zu treffen die mir weiter helfen können. Mein Vater, mein Bruder und ich managen die ganze Situation so gut wie es geht, aber unsere Kräfte schwinden.

wir brauchen wirklich Hilfe

Gruß und danke

FeCo

Antworten

  • hi du,

    also sagen was sie hat wird keiner können, viele Symptome würden auch auf mich zutreffen.
    Holt euch ne zweite Meinung und besteht drauf das die nicht nach den sogenannten Alterskrankheiten untersucht wird.

    Das denke ich ist wichtig. Wünsch euch alles gute und viel kraft.
  • Wie meinst du das "nicht nach alterskrankheiten untersuchen lassen" ?

    Danke für die Antwort

    Gruß Feco
  • Hallo FeCO!

    Ist diese Info richtig zur Erkrankung deiner Mutter, findest du sie darin wieder?

    http://de.wikipedia.org/wiki/Pick-Krankheit

    Innerhalb des Textes wird erwähnt, dass bestimmte Formen dieser seltenen Demenzform verstärkt innerhalb der Familie auftreten können - du erwähnst eine demente Oma.

    Sind deine Oma und Mutter sich ähnlich in ihrem Verhalten, könnte es sich um diese seltene Häufung handeln? Such dir über Google Selbsthilfegruppen, Vereine und / oder Fachärzte, nimm Kontakt zu anderen Betroffen und deren Angehörigen auf, untereinander kann man sich meistens am besten helfen.

    Viel Glück und Kraft für euch alle.

    Gruß, Katrin
  • Helmut60
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    Hallo Feco,

    er meint, das es einige andere Erkankungen gibt, die nix mit Alzheimer oder Demenz und co. zu tun haben, aber ähnliche Auswirkungen haben. Da wird miunter weils zu kompliziert ist.. nicht genug bezahlt wird, erst nach gesucht, wenn die Medikamente gegen "übliche u. modische Alterserscheiningen" nicht helfen, oder zu schwere Nebenwirkungen haben. Hormonstörungen... Schilddrüsenprobleme... sowie weiter Dinge sollten gezielt ausgeschlossen werden. An sonsten hilft nur : Kompetente Hilfe holen. Sei es beratend durch Caritas Pflegekräfte, oder Psychisch durch den sozialen Dienst vom Gesundheitsamt... und nicht zueltzt der Krankenkasse / Pflegeversicherung. Es gibt "Pflegehilfe" oder Hilfe zur Entlastung der Familie für zuhause, als auch in Form von Tagespflegeeinrichtungen,... morgens abholen... abends wieder zuhause.

    😀 Helmut
  • Hallo Feco,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
    Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html

    Natürlich können wir hier keine Ferndiagnose stellen. Du hast aus der Community aber einige gute Hinweise erhalten (vielen Dank dafür, Leute 😀 ), denen es nachzugehen gilt.

    Gern kannst Du an dieser Stelle berichten, wie es weiter geht. Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • Danke für die vielen Tips

    Pickkrankheit ist ja Frontotemporale Demenz (wie ich das verstanden habe)
    Das andere war meine Uroma, die im alter von 93 erste Anzeichen von Demenz hatte, und daher gehe ich nicht von familiärer Häufung aus (& FTD ist ja bereits ausgeschlossen)

    Auf Schilddrüse wurde auch schon untersucht und ja mit der hat sie ziemliche Probleme, allerdings hat die erste Behandlung (Gut ist noch nicht lange her) noch nicht wirklich angeschlagen.

    Ich hoffe einfach das es in Richtung Hormone etc eine Lösung gibt.

    Weil das andere Thema ist ja auch die vererbbarkeit dieser Krankheiten (die zwar extrem selten sind aber man weis ja nie)

    und ich denke jeder versteht, dass die Aussicht einer Demenz mit 50 einen 18 Jährigen ganz schön aus der Bahn werfen kann

    Aber wie gesagt, es gibt quasi keine Anzeichen auf Familiäre Häufung von daher mach ich mir da keinen Kopf


    Aber klasse Community 😉

    Danke euch
  • Hallo Feco,

    schön das du Dir sorgen um Deine Mutter machst.

    Pflege von Angehörigen und Depression sind der Horror. Es ist wie eine Achterbahn ohne Ausgang. Da ich selber auch betroffen bin kann ich deine Mutter gut verstehen.

    Wichtig ist das deine Mutter hilfe bekommt. Eine demente Oma/Mutter kann einem krank machen. Hat die Oma einen Pflegedienst um deine Mutter zu entlasten?

    Hat deine Oma eine Pflegestufe, das wäre gut dann könnte sie in Kurzzeitpflege/
    Verhinderungspflege in ein Hein. Damit könntet Ihr mal zu Kraft kommen. Schon 4 Wochen Entlastung tun gut. War deine Oma mal in der Geriatri?

    Hat Deine Mutter Psychologiche Hilfe, die würde euch Allen gut tun.

    Wünsche Deiner Familie ein schönes Wochenende. Gruß an Deine Mama bin 3 Jahre jünger.

    Gruß

    Gastone
  • FeCo,

    ich komme nicht ganz mit. Im Einleitungstext erwähnst du, dass es Alzheimer nicht ist und erwähnst stattdessen die FTD. Daher bin ich davon ausgegangen, es sei eine fast gesicherte Diagnose, ganz sichere Diagnosen lassen sich ja erst nach ableben der Person feststellen, s. Link.

    Nun schreibst du, FTD sei ausgeschlossen und "ich gehe davon aus", dass es keinen Zusammenhang zwischen Mutter und Uroma gibt.
    Was heißt das? Ist keine, ich nenne es mal Vergleichsuntersuchung, gemacht worden wie bestimmte Testungen, Blutabnahmen oder was sonst möglich ist?

    die Formulierung klingt für mich nach Rätselraten eurerseits, klar ist es bei solchen Krankheiten schwierig, Diagnosen zu sichern, aber ohne Vergleichsuntersuchung einen Zusammenhang auszuschließen, halte ich für falsch.
    Ich bin selber Mutter einer Tochter mit vererbter seltener fortschreitender Erkrankung und weiß, wie steinig solche Wege sein können. Gerade deshalb, wenn es 2 Personen mit Demenz bei euch gibt, solltet ihr ernsthaft einen Zusammenhang in Erwägung ziehen, die Krankheit kann ja auch einen ganz anderen Namen haben. Und nur, weil im Link das Erkrankungsalter bei etwa 50 bis 60 eingestuft ist, es aber zwischen 20 und 80 Abweichungen geben kann, heißt es nicht, dass deine Uroma es nicht hat.

    Ich hoffe, du verstehst, was ich damit sagen will, man muss manchmal durch ganz Deutschland fahren, bevor man irgendwo einen geeigneten Facharzt findet.

    Du schreibst, selber bist du erst 18 und seit vorgestern hier angemeldet. Was ist mit Vater und Bruder, wie denken die darüber, besprichst du unsere Tipps und Anregungen mit denen oder "bügelst" du eigenmächtig alles ab, was wir schreiben, weil du für dich selber keinen Zusammenhang siehst, ohne den Rest der Familie mit ins Boot zu holen? Ist denen bekannt, dass du nach Hilfe im Forum suchst?

    Dein Einleitungstext kommt bei mir an wie ein verzweifelter Hilfeschrei, was er ja auch ist, aber dann zu allem zu schreiben, "das kann es nicht sein", wirkt so, als würdest du auf eine fachliche Ferndiagnose oder ein Schlagwort von uns warten, was einfach nicht geht.
    Besprich unsere Gedanken, Links und Vorschläge mit Bruder und Vater, geht mit Oma und Mutter zu Ärzten als großer Familientermin, damit alle mit einbezogen werden können und schließt den beängstigenden Gedanken einer Häufung oder Erblichkeit nicht komplett aus.

    Du als scheinbar alleinige Person der Familie, die Hilfe sucht und "erst" 18 ist, bist klar damit überfordert, solche Situationen brauchen Zusammenhalt und Fühler in alle möglichen richtungen - ich spreche aus Erfahrung.

    Mag sein, dass meine Worte evtl. etwas hart wirken, aber ich hatte das Gefühl, dich mal sensibilisieren und "wecken" zu müssen.


    Gruß, Katrin
  • Hallo FeCo,
    ich schreibe Dir mal meine Gedanken und ein paar Fragen dazu. Sollten das alles total unpassend sein, sei bitte so frei einfach nicht darauf zu antworten. 😉 Danke

    Haben sich die Schulprobleme Deines Bruders gebessert? Ist ihr Vater wieder gesund?

    Leider kann ich aus Deinen Beiträgen nicht erkennen, wie derzeit die Pflege der Oma geregelt ist, bzw. wer damit betraut ist.
    Wohnen die beiden, also Deine Mutter und die Oma im selben Haus, oder sogar zusammen?

    Falls Deine Mutter den Hauptteil dieser schweren (pflegerischen) Aufgaben zu tragen hatte (hat?), könnten ihre Symptome auf extreme Überforderung hinweisen.

    ...und wenn die beiden also die Oma und Deine Mutter aufgrund der wohnlichen Situation nah zusammen sein müssen, könnte Deine Mutter ja auch heute körperlich nicht ausweichen...

    Viele Grüße
    Daniya
  • Danke für die Antwort.

    Ihr Vater ist wieder relativ fit, ihre Oma bereits verstorben.
    Trotzdem ist das immer noch das was ich hoffe.

    Allerdings deuten mittlerweile die Zeichen dennoch auf eine Art der Demenz hin


  • hi, genau was Helmut gesagt hat, hab ich gemeint. Hab probs mich auszudrücken manchmal. Du hast ja viele anregungen bekommen. Nutze sie und beziehe die Familie mit ein. Ist ja gut das viele da sind die helfen könnten. Mit vernünftiger planung sollte es zu schaffen sein, alles ohne große belastung des einzelnen gewuppt zu kriegen. Und holt euch auf jedenfall Professionelle hilfe dazu.

    Alles gute
  • Hat jmd von euch ne Ahnung (nicht ausm inet weil da findet man 100 verschiedene werte) wie es mit Vererbung solcher Krankheiten aussieht?
  • Hallo FeCo,

    genau für solche Fragen braucht ihr dringend fachärztliche Hilfe oder Wissen und Erfahrungswerte aus Fachvereinen und Selbsthilfegruppen oder Gesprächskreisen.

    Ihr scheint, bis auf unsere Hilfebemühungen, auf die du kaum eingehst, kaum fachliche Hilfe zu haben. Bei solchen speziellen Fragestellungen können wir auch nur unsere Gedanken schreiben, mehr ahnen und raten als wissen.

    Lasst euch fachlich helfen. Hat die Mutter einen SBA, Pflegestufe oder einen Pflegedienst oder Tagesunterbringung, um euch zu entlasten? Auch psychologische Hilfe für euch als Partner und Kinder wäre sinnvoll, dafür braucht sich niemand schämen.


    Gruß, katrin
  • Helmut60
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    FeCo hat geschrieben:
    Hat jmd von euch ne Ahnung (nicht ausm inet weil da findet man 100 verschiedene werte) wie es mit Vererbung solcher Krankheiten aussieht?



    Für Fragen der Vererbung wendet man sich am besten an Humangenetiker. Ich hab selbst eine seltene Krankheit geeerbt, was zum einen über deren Auswirkungen, aber auch durch eine Bestätigung durch die Humangenenikter der Uni. Münster u. Berlin nachgewiesen wurde. Genauso gings bei meiner Tochter auch. Ob es allerdings einfach so... ohne konkreten Verdacht auf eine zwei Dinge möglich ist, kann ich nicht sagen. Wie heißen noch die Ärzte für "Altersprobleme" ? Gute klären sehr Umfangreich was außer typischen Erkrankungen sonst noch hinter Problemen stecken kann.

    😀 Helmut
  • MattiH
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    Hallo FeCo,
    zunächst wünsche ich euch, dir, Bruder und Vater, viel Kraft und viel Zuversicht.
    Da braucht es viel Gespür, viel Unterstützung. Und deine Mutter ist noch so jung.
    Es wurde ja schon viel geantwortet, was nicht heisst, dass ich mich nur einfach dranhängen will, um etwas zu schreiben.
    Zunächst hätte ich auch gedacht, dass es eine sekundäre Demenz ist, nämlich durch Depression bedingt. Aber euch hat es wirklich schlimm getroffen und dafür viel Kraft.
    Ich selbst habe persönlich keine Erfahrung damit, Gott sei dank.
    Aber habe eine Ausbildung als Alltagsbegleiter für Menschen mit Demenz gemacht und 2 Jahre Erfahrung als Helfer in Betreuungsgruppen.
    Bei Morbus Pick ist es leider so, dass es starke Verhaltensänderungen gibt. Auch das soziale Verhalten schwindet. Aggressionen, Beleidigungen, Anschuldigungen schlechtes Benehmen (bitte: dafür kann deine Mutter nichts!) kommen vor.
    Es gibt Hilfen bei der (Zitat) Alzheimergesellschaft, bei Sozialstationen, beim (Zitat) Vinzent-Verlag usw. Viele Stellen.
    Wichtig ist Situationen zu entschärfen und planmäßig vorzugehen, dem Betroffenen Halt geben, auch mit Routine und Ritualen. Sicherheit geben (seelisch wie physisch).
    Gut ist ein Heft vom (Zitat) Zukunftsforum Demenz " Leben mit Demenzkranken - Tipps für den Alltag".
    Und nehmt euch Auszeiten! Sonst vergräbt man sich zu sehr in den alltäglichen Situationen. Holt euch Nachbarn, Bekannte, die euch auch Aufgaben abnehmen wie Spaziergänge, Spiele, Gedächtnistraining.
    Validation ist wichtig! Einfach mal im Internet schauen. Tom Kidwood ist hier wichtig.
    NIEMALS fragen "Warum". Meist nur "WER, WIE, WO". Fragen nach Extremen, wenn es angebracht ist: "Das Essen war heute schlecht!" --> Welches war dein schlechtestes Essen? Welches dein bestes? (meinetwegen das Hochzeitsessen, dann kommt die Mutter evtl. schnell ins Erzählen und ist nicht mehr in der Situation mit dem schlechten Essen).
    Herzle, ich wünsche euch unbekannter Weise viel Kraft und Glück.
    MattiH 😉
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