Wahrscheinlichkeit einer Behinderung?

Hi, habe gerade mal eine bisschen gegoogle und leider gar keine Informationen zu der folgenden Frage gefunden:

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Behinderung?

Angaben zur Wahrscheinlichkeit von HIV und AIDS habe ich gefunden, aber allgemein zu einer Behinderung leider nicht.
Würde mich echt mal interessieren. Vielleicht weis es jemand von euch, oder hat eine Quelle.
Bin gespannt, Gruß

Antworten

  • Hallo Homer,

    Die Wahrscheinlichkeit einer Behinderung läßt sich nur bei erblichen Behinderungen relativ sicher bestimmen.

    Zum Beispiel Muskeldystrophie, (weit mehr Jungen betroffen) dabei ist bekannt daß die Krankheit je nach Unterform alle 2-3 Generationen auftritt, ebenso gibt es das bei Glasknochen.
    Auch bei der Bluterkrankheit sind das alle 2-3 Generationen, auch da mehr Jungen betroffen.
    Bei der sog. Hasenscharte hat immerhin 1/3 der Kinder wieder die Erkrankung, wenn sie in der Familie bereits aufgetreten ist. Spina bifida ist erblich und tritt auch in Zyklen auf.
    Wieder anderes wie Downsyndrom läßt sich per Fruchtwasseruntersuchung ziemlich sicher vorhersagen.

    Bei meiner Behinderung Spastik gibt es eine seltene erbliche Form, ansonsten passiert das meistens durch Sauerstoffmangel bei der Geburt, aber auch in späteren Lebensphasen kann Sauerstoffmangel zu Spastik führen. Querschnitt ist auch selten erblich meist Unfälle.
    Blindheit, Taubheit oder Herzerkrankung oder Alzheimer auch können sowohl angeboren sein, als auch im Lauf des Lebens entstehen und nur bei bestimmten Formen oder Familienveranlagungen sind vorhersagen möglich.

    Sprachbehinderungen wie SLI oder LRS und Lernbehinderung können erblich sein, ohne daß man das präzise vorhersagen kann, meist aber tritt das in Verbindung mit anderen Behinderungsformen auf, wobei SLI oft isoliert aufttritt.(Verhältnis Jungen:Mädchen 3:1-4:1)

    LG

    Surfer

  • Hallo,

    es gibt Erbliche (Genetische) Behinderungen und welche die durch Krankheiten oder Unfälle entstehen.

    Vor Behinderungen ist niemand sicher, jeder kann zur falschen Zeit am falschen Ort sein.

    Ich wurde von einem Gabelstapler angefahren, deshalb ein kaputtes Knie. Auch hatte ich 1978 einen Schädelbasisbruch. Durch eine eine angeborene Hüftdyplasi und deshalb schon ein Kunstgelenk an der linken Hüfte.

    Ich will gar nicht wissen was ich in 10 Jahren habe, oder in 20 Jahren. Darüber mache ich mir heute noch keine Gedanken da ich es eh nicht ändern kann.

    Gruß

    Gastone 😃
  • Hallo,
    Ich würde sagen, es gibt das Wort Behinderung und auch das Wort Handicap.
    Wenn ich behindert bin müßte ich auch eine Pflegeestufe haben, ansonsten habe nur ein Handicap und muß das Beste daraus machen.
    Im übrigen, ich habe die Pflegestufe 1, aber ich fühle mich mit Lähmung, nicht behindert. 😃
    LG Ralf
  • Erstmal Danke für die Rückmeldungen.
    Hatte schon Angst, das mir gar keiner auf diese außergewöhnliche Frage antwortet.

    @Gastone: genau solche Ereignisse meine ich, wie es bei dir leider vorgekommen ist.
  • Hallo,
    ich ärgere mich eigentlioch über solche Fragen (und heute ganz besonders).
    Wie Ralf_B sagt, aber auch bei surfer oder gaston zu hören, kann ich nicht von "der
    Behinderung" sprechen.
    Ist ein Mensch, dem an der rechten Hand der Daumen fehlt behindert?
    Fehlen im alle anderen Finger, er hat nur noch den Daumen -- wie ist es da?

    AIDS ist eine klar definierte Krankheiten, deswegen gibt es da Statistiken und Zahlen -- Hallo Homer!! 🙁 Ist "Behinderung" eine Krankheit?
    ( Wieso sind die Zahlen für HIV und AIDS verschieden?
    🥺 )

    Es gibt Krankheiten, aus denen Behinderungen/Handicaps entstehen.

    Was bin ich aber mit einem IQ von 70 behindert/krank/gehandicapt oder normal?
    Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eines IQs von 70 -- gibt es da eine Antwort, Homer? 😳

    Gruß, Jose
  • Das Leben ist vielschichtig und wir sind wider mal bei einer uralten Diskusion
    BEHINDERUNG HANDICAP DISABEL/PERSON
    Der Spruch ich bin nicht behindert ich werde behindert trifft eben nur teilweise zu
    Dumm ist eigentlich nur die Annahme Behindert=Blöd Egal welche Einschränkung ich habe und ob ich sie seit Geburt habe oder sie mir zugestossen ist es verändert mein Leben und verlangt von den Mitmenschen Toleranz (kommt aus dem Lateinisch und heisst Mit-Tragen) diese Seite (my handicap)und andere Organisationen ermöglichen Information Kontakt und Austausch Ich verstehe die Frage mehr in der Richtung Pränataler Forschung und dort reagire ich sehr empfindlich,das ist in andern Beiträgen von mir ersichtlich
  • Gastone hat geschrieben:
    ...Ich will gar nicht wissen was ich in 10 Jahren habe, oder in 20 Jahren. Darüber mache ich mir heute noch keine Gedanken da ich es eh nicht ändern kann.

    Gastone, genau das ist die Einstellung, die ich auch habe. 😉

    Meine Behinderung (ja, ich nenne es so) ist genetisch bedingt, doch ich würde mich verrückt machen, wenn ich darüber nachdenken würde, was wohl noch kommen mag.

    Dass sie fortschreitet, weiß ich definitiv, habe ich es in den letzten Jahren und Monaten heftig zu spüren bekommen.
    Doch ich versuche, das Beste daraus zu machen und meine positive Einstellung und meinen Humor zu behalten.

    Liebe Grüße

  • eine behinderung ist das was die gesellschaft daraus macht.
  • Homer hat geschrieben:
    Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Behinderung?



    Ich hatte vor einer Weile einen interessanten Artikel darueber gelesen dass gar nicht so klar ist was Behinderung denn nun ist. Und wie es gut zu definieren ist.

    Definiert man es etwa so, dass "behindert" jemand ist, der regelmaessig z.B. bei der Arbeit aus gesundheitlichen Gruenden ganz erhebliche Einschraenkungen hat, die das Arbeiten hochgradig oder ganz verunmoeglichen, ohne dass sich das medizinisch oder sonstwie behandeln / beheben laesst, dann waere das ja mal eine Definition die Sinn macht.

    Unter dieser Definition ist eine Person mit Migraine im Jahr vielleicht 2-3 Wochen krankheitshalber abwesend und in ihrer Arbeitsleistung dadurch eindeutig eingeschraenkt, und zwar massiv. Bei mir ist es hingegen so, dass mir rechts zwar Handgelenk / Hand fehlt, ich aber so - ohne weitere Ausstattungen - die Arbeit ohne Zeiteinbusse erledige. Keine krankheitsbedingten Abwesenheit fuer 1-2 Jahre. Da aber langfristig die einseitige Ueberlastung und die Asymmetrie bei mir auch sehr starke Probleme sind, brauche ich eine Prothese und wenn / solange das Ding andauernd kaputt geht, verbringe ich auch Zeit bei der Prothesentechnik. Da es niemals etwas langweiligeres gibt (da wo ich hingehe hat es in den Kabaeuschen noch nicht mal Handy-Empfang, man daemmert also schon mal 1-2 Stunden bei Neonlicht in kommunikativer Steinzeit vor sich hin) ist das eine Situation aus der man ganz unbedingt raus muss, das geht so GAR nicht, das ist eine Art Behinderung fuer sich. Aber direkt was das arbeiten angeht, bin ich nicht funktionell extremst eingeschraenkt.

    Definiert man Behindert darueber, wer sogenannte Hilfsmittel (Rollstuhl, Hoergeraet, Prothese, ..) benoetigt, dann bin ich sicher behindert und die Person mit Migraine nicht. Interessanterweise werden dann Brillen NICHT einfach den Hilfsmitteln zugerechnet, aber mich schraenkt in Alltag und Freizeit meine Fehlsichtigkeit mehr ein als der kaputte Arm.

    Sozial gesehen ist Behinderung wieder was anderes. Wer stottert wird ausgegrenzt. Wem eine Hand fehlt, der wird wie ein Depp behandelt und ausgegrenzt. Sicher gibts da Ausnahmen und ganz tolle Leute die man trifft aber erstens trifft man die nicht immer oder kaum je, und zweitens schlaegt man sich den Alltag mit Otto Normalverbrauchern in naechster Naehe um die Ohren und das kann dann auch mal einfach derart "MEH" sein dass man die Lust an Mitmenschen / Gesellschaft grundsaetzlich etwas verliert und zur Ausgrenzung auch die Resignation kommt, was die soziale Seite massiv gesamtbehindert, ums mal so zu sagen. Wer oefter an Migraine leidet aber gerade kein Kopfweh hat, dem gehts dann sozial gesehen sehr gut.

    Dies soll aufzeigen, wie die Definition Behinderung unklar sein kann. Das macht es dann eher schwierig, Zahlen dazu anzugeben. Wenn mich gerade keiner bloed anglotzt fuehle ich mich nicht sehr behindert; findet das trotzdem statt kann sich die Situation verbal oder auch non-verbal rasch so entwickeln, dass sich die andere Person als sozial behindert exponiert sieht. Und so ist der Begriff auch voller Dynamik und kann sich von Moment zu Moment auf was anderes beziehen.

  • swisswuff wenn ich dich so lese denke ich das du dich weniger duch deine behinderung eingeschrenkt fühlst wieder als manch anderer, obwoll jeder der dich sieht sofort sieht der ist Behindert. Wärnend bei mir merkt man es ja nicht grad im ersten moment weil von aussen gesehen alles normal ist, erst wenn ich sprechen muss und anfange zu stottern merkt man es oder wenn im Sommer wer näher kommt und meine Narben sieht 😡 und doch gibt es bei mir immer wieder Tage wo ich mich nicht raustraue weil ich angst habe das ich es dann unter den Leute nicht aushalte oder das ich aus dem Bus austeige weil ich es nicht aushalte wegen den vielen Stimmen wo ducheinader rede (da hab ich schon verschidenes gefunden wo manchmal hilft).
    Ich selber finde es ja immer schlimm wenn "normalos" mein Stottern nachmachen. Aber ich schaffe es ja selber nicht, andere komisch anzuschauen am anfang wenn bei dennen was anderst ist als normal obwoll ich das gar nicht möchte.
    Von dem her ist die frage berechtig was bezeichnet man als Behinderung?
    Und bei mir ist grad auch noch die Frage sind die eigentlich "mehr" behindert bei dennen man es grad sieht?
    Lg Blitz

  • Blitz hat geschrieben:
    Von dem her ist die frage berechtig was bezeichnet man als Behinderung?
    Und bei mir ist grad auch noch die Frage sind die eigentlich "mehr" behindert bei dennen man es grad sieht?
    Lg Blitz


    hallo blitz,

    nein, find ich absolut nicht.
    jeder ist in seiner behinderung anders.
    was mich sehr einschränkt muss beim anderen nicht
    eins zu eins genauso sein.

    und ich denke, gerade die menschen, die nicht sichtbar
    eingeschränkt sind (seelisch, organisch....) haben es
    ab und zu super schwer, verständnis zu erhalten.
    stichwort: hypochonder.

    jedem ist sein packerl das, was er schleppen muss
    und ich meine, da ist niemand mehr oder weniger behindert.

    vg
    christiane
  • Hey swisswulf!

    Hast du Klasse zusammengefasst, einige verschiedenen Aspekte zu "Was ist Behinderung".

    Finde ich sehr gut!!

    Josef 😉
  • Hallo Leute,

    In der heutigen Apotheken- Zeitschrift 15.2.2012, S.37 -39 ist ein interessanter Artikel zur besseren Erkennung einer Frühgeburt.
    Das neue Verfahren erkennt die Tendenz einer Frühgeburt auf 2 Arten

    Per Ultraschall an der Länge des Gebärmutterhalses, ist er zu kurz droht eine Frühgeburt und an einem Hormon das durch einen Abstrich an der Scheide festgestellt werden kann. Tritt es vor dem Geburtstermin stärker auf droht Frühgeburt.

    Durch diese Entwicklung hofft man Frühgeburten medikamentös verhindern zu können.

    LG

    Surfer
Diese Diskussion wurde geschlossen.