Ich bin entsetzt!

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MyHandicap User
MyHandicap User ✭✭✭
in Plauderecke
Hallo!

Heute war ich in einem Nachbarstadtteil einkaufen und total entsetzt was ich dort erlebte. In einer Einkaufsstraße mit vielen Geschäften war eine gelähmte junge Frau, die auf einem Skateboard saß und dort den ganzen Tag, sich mit den Händen am Boden abstoßend, auf und ab rollt um zu betten. Um ihre Hände vor dem harten Asphalt und den Füßen der Passanten zu schützen benutze sie ein paar Schwimmbadlatschen. Ich versuchte sie an zu sprechen. Wollte wissen ob sie in einer Notlage ist und nicht weiß, welche Hilfe ihr in Deutschland zu steht oder ob sie zu diesem sehr würdelosen Betteln gezwungen wird.

Ich habe ja beim Betteln schon viel gesehen, aber diese Szene wirkte sehr fremd. So etwas kannte ich nur von meinen Auslandsaufenthalten auf Kontinenten mit Drittweltländern. Mitten in einer der reichsten Großstädte Deutschland hätte ich so etwas nie erwartet.

Ich weiß nicht wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Soll ich zur Polizei gehen weil diese Frau vieleicht von einer Mafia benutzt wird? Was würdet ihr tun? Geht euch so etwas auch so nahe?

Liebe Grüße
Karin

Antworten

  • bili
    bili ✭✭
    @karin

    aus welchem Land kam sie?
    was hat sie dir geantwortet?

    Ich gehe da so vor: Wenn die aus dem Ausland sind
    frage ich nach der Adresse. Wenn sie keine bedenken hat
    dann geben die mir meistens die Adresse.Da ich weltweit Kontakte
    habe so rufe ich dann meine Freunde im Ausland an
    und bitte dort vor Ort sich über diese Family zu erkundigen und
    wenn alles stimmt was die mir erzählt , dann bin ich bereit auch
    weitere Schritte zu gehen und zu helfen.
    Wenn die Person sagt zum Beispiel zu betteln weil
    die eine Stromrechnung bezahlen muss dann mache ich folgendes und
    ganz schnell klärt sich ob die Lügen oder nich..ich sage "Ok, ich setze mich morgen
    früh mit dir in den Bus oder Flieger und zahle dir das ticket und gehe mit dir
    in dein Land und zahle persönlich deine offene Rechnung und du
    bleibst dann daheim anstatt auf der Strasse. Und dieses Angebot mache ich ganz
    ernst, so dass ich direkt mein Laptop bringe und nach nächtsem flug oder bus fahrt schaue
    mit Ihnen zusammen.Wenn die sehen dass ich es ernst meine dann gibt es nur zwei
    Möglichkeiten, entweder die sagen wirklich die wahrheit oder lassen es und
    dann erledigt sich von selbst.

    Gruss
    bili
  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
    Liebe bili,

    aus welchem Land diese Frau kommt weiß ich nicht. Die Leute auf der Straße sagten Spanien, aber auf mich wirkte sie eher wie jemand aus Rumänien. Auf die Frage warum sie Geld sammelt sagte sie nur das Wort "Operation". Ich fragte sie auch warum sie keinen Rollstuhl benutzt und erzählte ihr das sie in Deutschland kein Problem wäre einen zu bekommen. Aber auch darauf antwortete sie mit dem Wort "Operation".

    Also alles in allem sehr mysteriös. Ich persönlich glaube das diese Frau von irgend welchen Hintermännern ausgenutzt wird und gar nicht weiß, was man ihr mit dieser Skateboardaktion an tut. Auch wenn diese Frau aus einem Kulturkreis kommt, wo eine Hilfsmittelversorgung Mangelware ist, finde ich es nicht richtig weg zu schauen und nichts zu tun, wenn Menschen mit Behinderung auf solch menschenunwürdige Weise ausgenutzt werden.

    Gruß Karin
  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
    Auch wenn es naiv ist - erst einmal an das Gute im Menschen glauben!

    Folglich helfen wenn Hilfe erwünscht ist. Irgendeinem paritätischen Verein die Situation schildern. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn erst einmal ein Sozialarbeiter auftaucht, lösen sich Betrüger auf, oder werden aggressiv.

    Im Übrigen können die auch schneller und effektiver Hilfe organisieren. Und die meisten kennen sich gut aus im Krisenmanagment oder der Anti-Aggressions-Therapie.

    Auf jeden Fall nicht wegsehen!
  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
    Hallo zusammen,
    schwer zu sagen.

    Die Füße und Hände sehen "verkrüppelt" aus, eine Behinderung ist also deutlich vorhanden, aber ob man diese Verformungen durch eine "Operation" ändern kann?
    Wenn diese Frau eine Aufenthaltsgenehmigung hat, sollte es jedoch kein Problem sein, entsprechende Hilfen zu erhalten (Hilfsmittel, Geldmittel, Krankenversicherung) – schließlich leben wir in einem Sozialstaat.

    Mir persönlich stoßen Bettler immer etwas übel auf, zumal auch viele sich öffentlich mit Bier und Zigaretten auf den Straßen präsentieren. Mir hat man schon Blechbüchsen unter die Nase gehalten, obwohl ich selbst im Rolli sitze; fand ich ziemlich geschmacklos. Schließlich ist nicht zu übersehen, dass ich selbst mit Problemen "gesegnet" bin.
    Leider wird die Gutgläubigkeit der Menschen sehr oft nur ausgenutzt. Ich persönlich spende grundsätzlich nichts an der Haustüre oder auf der Straße.

    Grüße vom Dornröschen

  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
    sali karin
    mit dem rollbrett lange unterwegs sein,so wie auf dem bild,ist nicht ganz normal.du weisst ja selber wie es mühsam sein kann mit dem rolli vorwärts zu kommen.
    ich vermute daher,dass diese person mit dem auto von jemandem gebracht wird um in der fussgängerzone zu betteln.bei uns in zürich sind solche leute auch schon aufgetreten.
    da in der schweiz das betteln jedoch generell nicht erlaubt ist wurden sie von der polizei vernommen und weggewiesen.
    es ist schwer zu unterscheiden ob diese personen wirklich ein handycap haben.
    auf alle fälle ist vorsicht geboten.
    lieber gruss
    rolligruen
  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
    Hallo,

    diese Frau hat definitiv eine Behinderung. Ich habe sie ja ganz nah gesehen und konnte feststellen, daß nicht nur ihre Beine, sondern auch ihre Hände gelähmt sind. Sie konnte auch nicht aufrecht auf ihrem Skateboard sitzen. Ich denke sie hat eine ziemlich hohe Querschnittlähmung. Diese Frau gehört definitv nicht auf ein Skateboard. Der Verdacht, sie könnte mit dem Auto dort hin gebracht worden sein, habe ich auch. So etwas gibt es ja öfter. Heute hatte ich wenig Zeit, aber ich bleibe auf jeden Fall dran an dieser Sache. Sollte ich etwas heraus finden, werde ich es euch schreiben.

    Lieben Gruß
    Karin
  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭

    Hallo!

    Ich bin mir sicher diese oder ähnliche Personen auch in unserer Fußgängerzonne schon gesehen zu haben.

    Bili hat es gut erkannt und ich gehe meist selbst so vor.
    Bei einer Beobachtung habe ich gesehen das die Personen mit Handicap des öfteren abkassiert und einmal habe ich die Person welche auf einem Rollbrett geseßen ist später im Rollstuhl erlebt beim Einkauf wo sie von einer anderen Person geschoben wurde.

    Da ich an einem Tag durch zufall diese Leute in Gruppe erlebte welche von einem kl. Reisebus abgeholt wurden mit Ungarischem Kennzeichen gehe ich davon aus das es sich um Organisierte Banden handelt die Menschen mit Handicap benutzen um ihrer aller Lebensunterhalt bestreiten zu können.
    Das ich mein Spenden einstelle deshalb wird kaum passieren jedoch gehe ich mit Umsicht inzwischen vor und gebe Infozettel für Hilfsangebote oder auch Sachgegenstände ab den dies dürfen sie meist selbst behalten.Ich kann die Welt nicht zum Guten verändern jedoch einen Versuch ist es Wert.LG SENDRINE 😢
  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
    Sendrine hat geschrieben:
    Ich bin mir sicher diese oder ähnliche Personen auch in unserer Fußgängerzonne schon gesehen zu haben.


    Hallo Sendrine,

    so etwas habe ich befürchtet und finde es richtig schlimm. Es muß doch ein Gesetz geben das verhindert das Menschen, egal ob behindert oder nicht, so menschunwürdig auf die Straße geschickt werden. 🙁

    Gruß Karin
  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭


    Hallo Karin!

    Ich glaube kaum das man diesbezüglich etwas machen kann auch weil Moral oder Ethik immer mehr verschwindet in den Gesellschaften was uns täglich von einigen Hochgestellten Persönlichkeiten vorgelebt wird aber auch Menschen manchmal keinen anderen Ausweg mehr sehen.
    Z.B.werden gelegentlich schwerstbehinderte ältere Personen mit demenz ohne Ausweis und Erkennungszeichen vor Pflegeheimen abgesetzt in der Hoffnung das sie dort versorgt werden.
    Die Probleme in der Gesellschaft werden sich noch mehr häufen solange der Mensch nicht vorrang vor Kapital bekommt.
    LG
    SENDRINE 😢
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