was tun nach der therpie

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Hallo

ich sei so weit und könne die therapie abschliessen, die ich wegen depression gemacht habe.
was tu ich nachher und wie kann ich es schaffen, nicht wieder zurück zu fallen?
Ich fürchte mich vor dem abschluss der therapie.

Gruss

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  • MyHandicap User
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    Guten Tag Philip,..

    eine sehr gute Frage die du da stellst. Nur warum fürchtest du dich zum Abschluss deiner Therapie ?

    Das musst du nicht, - ich gehe mal von aus das du gut durch den dunklen Abschnitt in deinem Leben, durch die Therapie begleitet worden bist. Und so hast du bestimmt das ein oder andere erfahren an guten Hinweisen, etc. in der Umsetzung für dich als Hausaufgabe. Wenn dem so ist, dann setze diese auch zukünftig, Langfristig ein und um.

    Du musst dich nicht vor dem Leben fürchten, sondern atme tief durch und begrüße den Tag bereits am morgen in der Früh. Schaue in den Spiegel und sage einfach, Guten morgen neuer Tag, schön das ich ein Teil von diesem Tag sein darf. Noch besser das ich diesen Tag erleben darf- in all seiner Viefalt, egal was dieser für mich bereit hält.

    Und jeder Tag Phil ist ein ganz besonderer Tag für uns alle, egal mit was für einen Mangel wir durch diesen Tag gehen. Mache viele Spaziergänge in die freie Natur insofern dir dies möglich ist. Allein das hilft sehr, viel frische Luft und achte auf die kleinen Dinge die dir begegnen auf deinen Weg. Achte auf die Natur sie ist an keinem Tag gleich. Treffe dich mit Freunden, so pflegst du Soziale- Kontakte. Denke selbst positiv in deinen Gedanken, dann kann der neue Tag nur positiv sein und werden.

    Und sollten wirklich dunkle Gedanken kommen, - dann gibt es auch dazu Hilfe.

    Sollte etwas Unangenehmes in deinem Leben passieren, machen wir die Sache noch viel schlimmer, dann sagst du einfach Nein dazu, ok.

    Du sagst dann zu dir selbst " Ja " zum Leben.

    Ja " sagen bedeutet nicht, in etwa es gut zufinden , zuheißen. Es bedeutet nur das wir die Wirklichkeit so respektieren wie diese nun ist.

    Ja " sagen = Es ist, wie es ist.
    Nein " sagen = Es sollte anders sein.

    Und Ja" sagen heißt auch, der Wahrheit gerade zubegegnen und sich die Sache nicht schönzureden, sie nicht zuverdrängen, jedoch diese auch nicht schlimmer machen, als sie bereits ist.

    Und nun ein paar Sätze die mir helfen wenn es mal nicht so gut läuft, passiert auch in meinem Leben.

    - Oha, ich wollte eigentlich etwas besseres, doch mal schauen, was ich draus lernen kann.

    - Es ist wie es ist, und es hilft nichts, mich dagegen zu wehren.

    - Ich öffne mich, nehme den Schmerz an und lerne etwas daraus.

    Ganz wichtig !

    Indem du dazu " Ja " sagst, lässt du diese unangenehme, dunkle Erfahrung durch dich hindurchfließen und lässt so die Sache los.
    Wenn du nein sagst, hälst du unangenehme Erfahrungen fest und verlängerst so dein Leid.

    Probiere es aus, du musst es nur positiv betrachten, dann fällt die Schwere auch von dir ab und es folgt das Leichte, Einfache. Dir gute Besserung, gib gut auf dich acht,sei achtsam mit dir selbst an jedem neuen Tag,..- Mfg Lyn 😉
  • MyHandicap User
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    PhilipMaloney hat geschrieben:ich sei so weit und könne die therapie abschliessen, die ich wegen depression gemacht habe.
    was tu ich nachher und wie kann ich es schaffen, nicht wieder zurück zu fallen?

    Ich fürchte mich vor dem abschluss der therapie.


    Hallo Phil,

    ich kann deine angst gut nachvollziehen!

    wundere mich allerdings, dass dein therapeut (falls er/sie von deiner befürchtung weiß?) meint, dass du so weit seist, die therapie schon zu beenden. 🥺

    auch ich habe schon einige therapien hinter mir.

    doch grundätzlich werden sie doch erst abgeschlossen, wenn man auch nach ansicht der psychologen stark genug ist, sein leben auch ohne therapeutische unterstützung angstfrei bewältigen zu können.

    vielleicht klärst du das noch mal ab?

    ich wünsche dir auf alle fälle alles gute! 😉


  • Hallo Phil!

    Ich bin auch seit mehreren Jahren in psychologischer Betreuung, wegen verkorkster Ehe, sogar bis heute.
    Ich habe es so gemacht:
    Zu Beginn dachte ich immer von Termin zu Termin, der wöchentlich stattfand. Ich hatte bereits auf dem Rückweg des gerade beendeten Termins schon grübelnde Gedanken, wie ich die 7 bis 10 Tage bis zum nächsten Termin durchhalten soll.
    Es ergab sich die Möglichkeit, stationär aufgenommen zu werden, worum ich mich dann kümmerte. Aus anfangs 6 geplanten Wochen wurden 8 in der psychosomatischen Klinik, das war zum Jahreswechsel 2006 / 2007.
    Inzwischen habe ich die maximal 80 (ohne Garantie, dass es 80 sind) Termine für eine Behandlung voll ausgeschöpft. Im Laufe der Behandlungsjahre wurden die Abstände immer größer und es störte mich nicht. Für mich ein Zeichen der Besserung.
    Aktuell bin ich ein bis zweimal im Quartal bei einem Termin, gilt als Nachsorge, KK macht keine Probleme. Ich bin froh, diesen Rückhalt noch zu haben für Fälle, in denen mein Ex querschiesst wie momentan (Anwalt wegen Nichtigkeiten) oder als Auffangtermin im Mai, als auf dem Firmengelände meines Arbeitgebers ein Suizid passierte. Ich habe mich selber geschützt, indem ich nicht nach Einzelheiten fragte, aber wenn jemand hinter einem Haus mit 12 Etagen liegt, reicht es fürs Kopfkino. Ich war indirekt involviert, da ich die Einsatzfahrzeuge aufs Gelände ließ etc.

    Vielleicht gibt es ja auch für dich diese Möglichkeit. Versuch, die Abstände größer werden zu lassen und es nicht mehr als Therapie zu sehen / zu nutzen, sondern als Hintergrundbegleitung für Situationen, über die du sprechen möchtest mit dem Therapeuten, wenn Freunde / Familie nicht genug Verständnis / Zeit / Einfühlungsvermögen haben sollten.


    Viel Glück, Katrin
  • MyHandicap User
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    hallo

    Danke für eure Antworten.
    Ich denke schon auch, dass ich so weit bin und ich habe mich auch gefreut auf das Ende der Therapie, aber als mir mein Therapeut mir gestern sagte, dass es bald so weit sei, bekam ich erst mal einen Schock, so, was, jetzt ist es tatsächlich so weit! Fühlt sich an wie bei einem Fallschirmsprung auf den man sich seit Monaten gefreut hat und dann steht man in der Absprunglucke und hat die Hosen voll.

    Ich fürchte mich davor, das ich meine Engsten enttäusche, wenn ich es dann doch nicht alleine hinkriege, denn sie haben mich lange unterstützt und sind auch müde und dann bin ich der Depp, der es dann wieder versaut und sie müssen mich wieder unterstützen, obwohl sie gehofft haben, dass es endlich vorbei ist? Ich habe von einigen (nicht engen Freunden!) gehört, dass "ich mich zusammen reissen soll", ich sei jetzt schon so lange (ein Jahr) depressiv, es reiche doch jetzt. Ich weiss, das das Blödsinn ist und ich es ignorieren sollte, aber was, wenn meine Engsten insgeheim auch so denken?

    Ich möchte die Therapie abschliessen, aber wenn ich meinem Therapeuten von meinen Ängsten erzähle, behält er mich sicher gleich noch viel länger in Therapie und ich hab meiner Partnerin schon gesagt, dass die bald zu Ende gehe und sie hat sich so gefreut, sogar einen Sekt rausgeholt um das zu feiern, da kann ich sie doch nicht so enttäuschen, oder was meint ihr?

    Gruss
  • Phil,

    es gibt immer mal wieder ein Auf und Ab in der Psyche, das ist normal. Ich dachte auch, ich komme alleine klar und dann macht mein Ex Blödsinn mit dem Anwalt oder es "hüpt" jemand von irgendwo runter und ich habe schlaflose Nächte.

    Zu sagen, nach einem Jahr Depression sei es genug, ist sehr kurzsichtig gedacht, freundlich formuliert. Das kann man vergleichen mit einer Trauerphase um einen Menschen. Zu sagen: "XY ist seit x Monaten nicht mehr unter uns, nun hör endlich auf zu heulen!" ist frech. Jeder geht damit und auch mit einer Depression anders um. Einige schaffen es innerhalb von ein oder zwei Jahren, andere brauchen Jahrzehnte oder lebenslang dafür.
    Es kann auch sein, dass du demnächst als gestärkt oder geheilt die Therapie beendest und dann kommt irgendwann plötzlich eine Situation, die dich evtl. wieder "runterzieht" und alles geht möglicherweise von vorne los.

    Schön, dass du ein Umfeld hast, welches dich gestützt und dir geholfen hat. Aber zu sagen, ich muß das zu Datum x beenden, weil meine Partnerin Sekt geöffnet hat, finde ich Quatsch. Wenn du merkst, du brauchst noch einige Sitzungen, die über das Datum hinausgehen, würde ich diese in Anspruch nehmen. Ich würde auch keine Angst haben, die Famile zu sehr zu belasten. Denn wenn die zu Beginn deiner Erkrankung damit ein Problem gehabt hätten, hätten sie dich wohl eher hängen lassen anstatt dich zu unterstützen.
    Das ist meine persönliche Meinung dazu.


    Gruß, Katrin
  • MyHandicap User
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    PhilipMaloney hat geschrieben:
    .....
    Ich fürchte mich davor, das ich meine Engsten enttäusche, wenn ich es dann doch nicht alleine hinkriege, denn sie haben mich lange unterstützt und sind auch müde und dann bin ich der Depp, der es dann wieder versaut und sie müssen mich wieder unterstützen, obwohl sie gehofft haben, dass es endlich vorbei ist? Ich habe von einigen (nicht engen Freunden!) gehört, dass "ich mich zusammen reissen soll", ich sei jetzt schon so lange (ein Jahr) depressiv, es reiche doch jetzt. Ich weiss, das das Blödsinn ist und ich es ignorieren sollte, aber was, wenn meine Engsten insgeheim auch so denken?

    Ich möchte die Therapie abschliessen, aber wenn ich meinem Therapeuten von meinen Ängsten erzähle, behält er mich sicher gleich noch viel länger in Therapie und ich hab meiner Partnerin schon gesagt, dass die bald zu Ende gehe und sie hat sich so gefreut, sogar einen Sekt rausgeholt um das zu feiern, da kann ich sie doch nicht so enttäuschen, oder was meint ihr?

    Hallo Phil,

    ich kenne deine "engsten" natürlich nicht, denke aber, wenn sie dich bisher unterstützt haben, werden sie auch verständnis haben wenn die therapie jetzt noch länger dauert.

    kaum glaube ich, dass sie dich als "deppen" sehen, der "es dann wieder versaut", vielleicht spielt sich das nur in deinen gedanken so ab?

    wir werden nie erfahren, was andere wirklich über uns denken, genauso wenig wie andere das über unsere gedanken über sie erfahren werden, wenn wir das nicht wollen.

    menschen, die sagen, du sollst dich "zusammenreißen" solltest du gleich vergessen! 🥺

    ansonsten schließe ich mich der meinung von katrin an.
    du solltest noch mal mit deinem therapeuten alles genau besprechen und auf keinen fall die therapie zu früh beenden.

    auch bin ich ganz sicher, dass deine partnerin dich verstehen wird, wenn sie die hintergünde kennt.

    ich wünsche dir mut und kraft. du schaffst es bestimmt, irgendwann die angst zu überwinden.

    erlaube dir die zeit, die du brauchst! 😉




  • MyHandicap User
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    Guten Abend Phil,

    ich kann mich den anderen nur anschließen in der Aussage. Wenn die Mitteilung durch deinen Therapeuten bei dir eine Art - Schock auslöst,- dann solltest du dies dem Therapeuten wissen lassen. Gerade in einer solchen Therapie sollte Vertrauen, Ehrlichkeit höchste Priorität haben. Es ist auch keine Schande wenn du noch nicht so weit bist, sondern nur Ehrlichkeit zu dir selbst und das ist vollkommen ok.

    Und was deine Partnerin betrifft, Sie hat dich bis hierher begleitet und so wird Sie dich auch weiterhin Tragen. Sprich mit Ihr, auch das ist sehr wichtig in einer Partnerschaft / Beziehung, sage Ihr was du fühlst, was du empfindest, doch auch deine Bedenken. Ich bin mir ganz sicher Sie wird es verstehn und sie möchte doch auch nur das es dir gut geht. Sei bitte sorgsam mit Dir, Mfg Lyn 😉
  • MyHandicap User
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    Hallo Phil,

    auch ich schließe mich den Beiträgen an, die bisher geschrieben wurden.
    Du solltest unbedingt noch einmal mit Deinem Phsycholgen und dann mit Deiner Partnerin sprechen.

    Auch ich bin sicher, dass sie Verständnis für Dich haben wird, wenn Du noch weitere Therapiestunden in Anspruch nehmen würdest.
    Denke, Deine Ängste sind in dieser Hinsicht unbegründet.

    Ich wünsche Dir alles Gute! 😉


  • MyHandicap User
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    Hallo Phil

    Ich kann mich nur dem anschliessen, was andere User schon gesagt haben und dir aus eigener Erfahrung gewisse Ratschläge geben.

    Was ganz wichtig ist: Du bestimmst, wann deine Therapie zu Ende ist. Ich würd sagen, erst wenn du dich ganz sicher fühltst, erst wenn dein Leben in guten Bahnen verläuft (Ehe, Arbeit, Wohnen etc.) ist der Augenblick gekommen, sich von der Therapie zu verabschieden. Auch solltest du die Meinung des Therapeuten miteinbeziehen. Er ist ja ein "Profi" und kann mit seiner Aussensicht genau sagen, ob es für ihn auch stimmt, bzw. ob für ihn Anzeichen vorhanden sind, die für einen Therapieabschluss sprechen.


    Eventuell hat deine Partnerin Mühe damit. Dann ist es ganz wichtig, dass du sie in die Therapie miteinbeziehst. Viele Partner/Parterinnen fühlen sich machtlos und unsicher in diesen Situationen. Sie wünschen sich, dass alles wieder beim Alten ist. Mein Tipp: vereinbare mit deinem Therapeuten einen Termin und lade deine Partnerin ein, mitzukommen.


    Liebe Grüsse
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