Essstörungen schon bei Vorschulkindern?

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Guten Tag,

eine alte Bekannte hat mich gestern angerufen und mir von Problemen mit ihrer 4jährigen Tochter berichtet. Das Kind hat keine Behinderung, will aber nichts essen. Sie isst nur noch Gummibärchen und Schokolade! Und hat wohl auch schon abgenommen, trotz Schokolade. Der Kinderarzt konnte keine organische Erkrankung feststellen. Die Mutter ist völlig verzweifelt. Ich habe ihr von diesem Forum berichtet und gesagt, ich gebe die Frage weiter, ob jemand eine Idee hat.

Peter

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  • Hallo Hypochonder,
    das ist bei Mädchen jetzt sehr verbreitet unsere Tochter hatte das auch mal.
    Der Artzt konnte Organisch nichts finden.
    Schuld kann ein Eisenmangel(minimal reicht schon) sein den der Kinderarzt überprüfen sollte gut vertragen und gerne Genommen wird Rotbäckchen-saft mit Eisen da die Präperate vom Kinderazt zu Magenkrämspfen führen und verstopfung führen können und die Kinder dann entweder nicht mehs aufs Klo wollen oder erst recht die Nahrung verweigern.
    Süsses auf jeden fall nicht weiter als ersatz Nahrung geben damit fördert man den Eisenmangen statt dessen Obst.
    Rotbäckchen bekommt dan im Reformhaus und muß mindestends 3 Monate genommen werden weil der Kinder Körper das anderst aufnimmt.
    Fleisch ist ein wichtiger lieferant dafür Kinder allerdings hat man das Problem das sie das nicht essen wollen. Gehacktes oder Kleisch in den Pürierer machen so kann man es besser untermogeln.
    Wenn Rezepte gebraucht werden kannst Du dich ja melden hätte ich auch.
    Gut wär das Kind in der Küche beim zubereiten helfen lassen.
    Gruß
    Herbi
  • Hallo hypochonder!

    So über das Forum ist dieses Kind schwer ein zu schätzen. Natürlich gibt es schon recht junge Kinder (Mädchen), die sich von den Erwachsen ihr Essverhalten und ein gestörtes Körpergefühl abgucken. Grundsätzlich kann man aber sagen, daß Kinder unter 10-12 Jahre, ein gesundes Verlangen nach Nahrungsmitteln haben. Selbst wenn wir Erwachsenen denken, daß Kind ißt aber wenig, verhungert das Kind nicht. Es holt sich instinktiv das, was es braucht.

    Nahrung verweigern oder sehr wählerisch sein, kommt in der psychosozialen Entwickung von Kindern öfter vor. Sie testen Grenzen aus, machen Machspiele mit ihren Erziehungsberechtigten oder reagieren auf eine stressvolle Atmosphäre daheim. Berechtigte Sorgen solltest Du Dir erst dann machen, wenn ein Kind im Grundschulalter oder jünger, den Wunsch äußert, abnehmen zu müssen oder denkt, es sei zu dick, obwohl es spindel dürr ist. Dann ist was falsch gelaufen. Alles andere läßt sich klären, wenn man die Bedingungen ändert, mit dem Kind redet, bei den Mahlzeiten liebevoll konsequent vorgeht und einfach ein bischen wartet, bis diese Phase vorbei ist.

    Gruß Karin
  • Hallo hypochonder,
    Eine hilfe für das Kind ist es wenn man nicht über das essen redet
    sondern sich selbst etwas zu essen macht( vieleicht etwas mehr) und dem Kind
    von dem Teller etwas anbietet.Immer mal wiederkleine Portionen.

    Wenn es in den Kindergarten geht:
    Das Kinder vielfach im Kindergarten sehen das andere Keks,Cola und Milchschnitten mitbringen eignen sich diese Kinder ganz schnell an.
    Und werden auch von anderen gehänselt(für gesundes Essen) ich würde da vieleicht auch mal ein gespräch führen nach dem ich mir angesehen habe was dort auf den Tisch kommt.
    Alle mühe kann umsonst sein wenn der Kindergarten nicht mitmacht (Immer vor Ort erst schauen ist besser).
    Im allgemeinen nehmen Kinder sich schon was sie brauchen aber nicht wenn sie schon an Gewicht abgenommen haben.
    Ein gesundes essen auch über lange sicht verhindert das es später in die Magersucht rutscht.
    Auf süsses muß ein Kind nicht verzichten aber es sollte nicht zur freien verfügung für das Kind sein.
    Bei uns kommt noch der Bäckerwagen und unsre Tochter durfte sich dort zwei mal die woche eine süsse Tüte kaufen heute umgerechnet 0,50€ und das hat sie von sich aus auch beibehalten.
    Für Eltern die sehr verundichert sind kann man auch mal aufschreiben was das Kind so den ganzen Tag so zu sich nimmt über 1 Woche ist auch als kontrolle für den Kinderarzt gut er kann sich ein besseres Bild machen.
    Gruß
    Herbi




  • Lieber Hypochonder,

    vielen Dank für den Beitrag.

    Aus meiner Sicht haben Karin und Herbi schon die wesentlichen Punkte sehr sehr gut beantwortet, beziehungsweise umkreist.

    Ich würde allerdings nicht empfehlen auf Grund eines etwaigen Eisenmangels das Kind zum Fleischkonsum anzuregen, wenn es fleischliche Nahrung verweigert. Es ist sehr fraglich in wie weit fleischliche Nahrung gesund ist und auch inwieweit/in welcher Form sie ethisch vertretbar ist. Etwaiger Eisenmangel lässt sich im Blut feststellen und dann lässt sich das Eisen durch einen ärztlichen Ratschlag entsprechend zufügen.

    Wichtig ist in jedem Falle, das Kind nicht mit Süssigkeiten zu ernähren. Süsses sollte etwas Besonderes sein (kein Grundnahrungsmittel), dass heißt Süsses sollte dem Kind nur in kleinen Portionen hin und wieder und in jedem Falle nach den Mahlzeiten angeboten werden. Diesbezüglich sollte man sehr konsequent sein.

    Ich denke, dass es sinnvoll sein könnte dem Kind einfach regelmässig dass Essen hinzustellen ohne zu versuchen es zum Essen zu zwingen. Dass heisst der Erwachsene sitzt neben dem Kind isst selbst zumindest teilweise das gleiche Essen und bietet dem Kind einfach hin und wieder ermunternd aber ganz gelassen sein Essen an. Verweigert das Kind "bleibt der Erwachsene cool", dass heisst er wird nicht nervös, reagiert nicht emotional und lässt zu, dass das Kind auch einmal eine Mahlzeit auslässt. In keinem Falle sollte er ihm, wenn das Kind nichts isst, stattdessen Süssigkeiten geben. Wenn sich Erwachsene aufregen, dass heisst emotional verbal oder körperlich reagieren, erleben dies Kinder in gewisser weise als lustvoll ( das gilt insbesondere für kleine Kinder) und wenn sie dann Süssigkeiten bekommen kann es sein, dass sie immer wieder die gleichen Reaktionen zeigen (hier Essensverweigerung). Erst wenn dass Kind tatsächlich dann trotz geschilderter Vorgehensweise mehrere Mahlzeiten verweigert, sollte therapeutische Hilfe konsultiert werden.

    Von einer Essstörung würde ich bei so kleinen Kindern nicht sprechen. Wie schon von Karin geschildert lernen Kinder in diesem Alter insbesondere durch Nachahmung (des Erwachsenenverhaltens) und durch einfache wiederkehrende Beziehungserfahrungen mit den Erwachsenen.

    herzliche Grüsse,




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