Kann Psychologe so reagieren?

Hallo Ihr lieben

Ich benötige einen Rat. Kürzlich waren Sportferien, ich bin voll in Mitten der Trauma Aufarbeitung mit EMDR. Für kurze Zeit hatte ich eine Psychiatriespitex zur unterstützung.

Als eben die zwei Wochen Sportferien da waren fehlte mir die EMDR Therapie und bei mir brennte es unter den Fingernägeln also erzählte ich mega viel meiner damaligen Spitex Betreuerin. Daraufhin empfohl Sie mir, dass es vielleicht hilfreich sein könnte wenn ich zusätzlich noch eine Sprechtherapie neben der EMDR Therapie machen könnte um den Ballast mal jemanden erzählen zu können. Ich fragte direkt ob Sie jemanden kennt. Doch Sie empfahl mir meinen Psychiater zu fragen.

Mein Psychiater gab mir die Schritte an wie ich vorgehen kann, doch nie wurde mir gesagt dass ich zuerst mit meinem EMDR Therapeuten besprechen sollte ob er einverstanden ist.

Daher erfuhr der EMDR Therapeut durch den Psychiater, dass ich versucht habe eine zusätzliche Sprechstunden Therapie zu machen. In den letzten zwei male wirkte eher wütend auf mich, er sagte dinge wie „ ich bin hinter seinem Rücken alles am abklären, so Arbeitet er nicht, er habe Mehraufwand betrieben müssen wegen der Krankenkasse“. Ich war ganz schön baff, also entschuldigte ich mich und erwähnte dass es aus der empfehlung von der Spitex her kam, und die Ferien waren lang für mich ohne Therapie.

Nun am selben Abend nach der etwas komischen Therapie Stunde, ging es mir nicht gut wegen seiner Reaktion auf mein handeln.

Ich habe ihm eine Nachricht geschrieben um nochmals meine gefühle zu schildern und meine Situation.

Doch er Antwortete daraufhin, es sei wegen meiner Krankheit und er würde dem Psychiater mitteilen dass ich Medikamente nehmen müsste.

  1. Er hatte seinen Verdacht bei mir nie erwähnt.
  2. Er hat nichts besprochen mit mir.,
  3. Darf er mich so beschuldigen?
  4. Darf er mich über eine solche Nachricht darüber informieren dass er meint ich müsste Medikamente nehmen?
  5. Was kann ich noch mehr tun, wenn meine Worte gegen seins nichts bewirken?

Die einzige Hoffnung die ich habe ist, dass er es dem Psychiater immer noch nicht gemeldet hat.

Dass ich aber mein Vertrauen verloren habe. Und dass ich mit seiner Art und weise überhaupt nicht einverstanden bin.

Kann mir jemand Rat geben wie ich mich in einer solchen komischen Lage verhalten sollte?

Ich bedanke mich herzlich.

Antworten

  • @Sis

    Zuerst, es tut mir leid dass du dich in dieser Situation so überfahren fühlst. Es klingt nach einer sehr stressigen Situation.

    Grundsätzlich sollte dein Therapeut offen mit dir kommunizieren, insbesondere wenn es um so wichtige Themen wie eine mögliche Medikamentenempfehlung geht. Es ist verständlich, dass du dich überrumpelt fühlst. Zu der Frage ob er das darf: Ein Therapeut darf medizinische Einschätzungen an den Psychiater weitergeben, wenn er es für notwendig hält, aber normalerweise sollte dies mit der Patientin besprochen werden.

    Falls du denkst, ein offenes Gespräch darüber, wie du dich damit fühlst könnte noch etwas bringen, würde ich ein Gespräch mit ihm suchen. Alternativ kannst du dich auch an deinen Psychiater wenden und deine Sicht der Dinge schildern. Falls du dich weiterhin unwohl fühlst, wäre es auch eine Option, eine zweite Meinung einzuholen oder über einen Therapeutenwechsel nachzudenken.

    Du hast das Recht, deine eigene Therapie aktiv mitzugestalten und ernst genommen zu werden.

    Therapeuten zu wechseln, ist teilweise echt notwendig. Ist anstrengend und sehr stressig, kann sich aber umso mehr lohnen. Ich habe auch schon ein paar mal gewechselt. Eine war voll fixiert darauf und dachte ich habe eine Essstörung und wieder andere nahmen mich nicht ernst, (etwas selber Schuld - da ich zu viel in der Therapie aus Schutzreflex lache).

    Ich wünsche dir alles gute.

  • Sis
    Sis ✭✭

    @irgendwiehier Herzlichen Dank für deine Worte. Es tut mir so leid dass du nicht ernst genommen wurdest von Therapeuten! Das ist einfach das letzte was man noch bracht!

    Ich werde meinem Psychiater die Situation erzählen und auch offen sagen, wie unprofessional ich meinem Psychologe seine Vorgehensweise finde mir in einer Nachricht die information mitzuteilen für eine Medikamentöse behandlung. Doch meinem Psychologe wird das überhaupt nicht passen wenn ich über ihn spreche mit dem Psychiater.

    Und ich will nicht schon wieder von meinem Psychologe beschuldigt werden dass ich irgendetwas falsches mache hinter seinem Rücken, wie er das mir schon mal gesagt hatte.

    Ich bin sehr impulsiv und reagiere immer mit emotionen, daher denke ich nimmt mich mein EMDR Therapeut auch nicht sehr ernst im Moment. Denn vorher war er nicht so zu mir.

    Wie könnte ich eine zweitmeinung einholen? Falls ich nächste Woche merke dass ich nicht mit dem EMDR Therapeut auf einen grünen Zweig komme? Danke

  • Sis
    Sis ✭✭

    *nicht auf einen grünen Zweig komme. 🙈 fehler

  • @Sis

    Das stimmt, es ist das letzte - wo man braucht. Ich habe es zum Glück, am Ende ja dann doch irgendwie geschafft - jemand passendes zufinden und es hat sich gelohnt.

    Dein Psychiater steht unter Schweigepflicht, wenn du nicht willst - das er mit deinem Psychologen darüber spricht, wird er wohl kaum etwas sagen. Also wird dein Psychologe es nicht erfahren. Aber alleine, das es ihm nicht passen könnte - finde ich irgendwie eine Red Flag oder zumindest Problematisch.

    Sorry, ich war etwas unklar in meinem letzten Text. Mit einer Zweitmeinung, meinte ich vorallem die Medikamente. Falls du dir da unsicher bist, kannst du abgesehen von deinem Psychiater, vielleicht noch einen Hausarzt oder andere Beratungsstelle anfragen, wie sie das einschätzen.

    Was ist für dich am schwersten, dass dein Psychologe dir Vorwürfe macht - die du nicht gerechtfertigt findest oder das er aus dem nichts sagt, dass du Medikamente benötigst?

    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück.

  • Sis
    Sis ✭✭

    @irgendwiehier es ist doch das wichtigste dass die Person zu der man geht einem nicht nur passt sondern wirklich auch hilft in Krisen und allem. Und es tut mir gerade gut zu hören dass es sich lohnt, abzuschliessen was einem nicht weiter bringt. Dies ist mein riesiger Lernprozess, meine Toleranzgrenze erkennen und wie du so schön erkannt hast, red flag ernst nehmen und weiter schauen. Auch Therapeuten haben red flags. Leider.

    Bei mir hat seine plötzliche art wie er anfing Druck auszuüben völligen stress ausgelöst, was wiederum mein Trauma getriggert hatte. Er merkte es nicht einmal. Seine Vorgehensweise hatte er mir gegenüber geändert nachdem er rausgefunden hatte, dass ich „hinter seinem Rücken“ (wie schon erwähnt) alles organisiert habe um eine zusätzliche Therapie anzufangen.
    Diese komische Schuldzuweisung trifft bei mir auch wieder auf einen Trigger.


    Aber heute, nachdem ich deine Nachricht hier gelesen habe, und die Idee der Zweitmeinung gelesen habe. Kam ich auf die Idee bei einer Beratungsstelle anzurufen.
    Das hat mir auch kurz klarheit verschaffen. Denn ich fühlte mich diesem Therapeuten etwas ausgeliefert.

    Bezüglich der Zweitmeinung wegen den Medikamente, das werde ich wirklich noch besprechen mit weiteren Ärzten. Herzlichen Dank für diesen Austausch. Ich bin froh das diese Themen ausgesprochen werden können.

    Dir alles gute weiterhin!