Austausch zu ADHS mit PTBS Symptomen und Depressionen

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Kommentare

  • Liebe @Birdofthousandvoices Danke fürs nachfragen. Das sind nicht schöne erfahrungen, vor allem wenn wir uns erhofft hatten, dass uns Concerta hilft. Bei mir war es immer ein Tag gut der andere nicht, während der einnahme von Concerta. Auch wurde mein Kopf am 5. Tag recht wirr. Das war schrecklich. Dann hörte ich auf die zu nehmen und ich hatte auch nichts mehr anderes, also nur das übliche gewirr im Kopf was ich schon kannte wie früher. Doch am Abend immer waren meine Emotionen völlig durcheinander, und ich war wütend und fast agressiv. Das war anstrengend!
    Mit Antidepressiva habe ich schlechte erfahrungen gemacht. Die Ärztin überschrieb mir so zusagen die höchste end Dosis also 1 Tablette. Das verursachte nur dass meine Augen die sehkraft verlohren (ich sah alles total verschwommen, wir einen Film drüber geschmiert) und ich bekam panik und schlief zum glück irgendwann ein. Ich nahm nie mehr wieder Antidepressiva!

    Sonst kenne ich eigentlich gar keine anderen Medikamente. Da ich immer ohne zurechtkommen wollte.

    Doch ich werde noch Elvanse ausprobieren.

    Geht es dir heute etwas besser??

  • Liebe @Sis

    Es geht mir ganz ok. Danke für Deine Nachricht. Echt krass mit deiner Erfahrung bezüglich Antidepressiva.

    Da ich eine rezidivierende depressive störung habe, aktuell mittelgradig - und dies jedoch gefühlt ständig, bleibt mir nichts anderes mehr übrig, als dies kurz oder lang zu testen. Ich sehe sonst sehr wenig Hoffnung für mich, was meine Zukunft angeht. Es zermürbt mich sehr. Ich kämpfe fast täglich.

    Concerta war meine erste Psychopharmakoerfahrung. Ich habe Angst vor Medikamenten, da ich unter anderem von meinen Eltern Missbrauch erlebt habe, da sie mich damit ruhig stellten und anderen Bullshit. Irgendwie beisst sich die Katze bei mir immer in den Schwanz, da mir irgendwie immer etwas im Weg steht. Es ist unfassbar und ich weiss nicht, was das soll...

    Im Leben verbirgt man seine Gefühle so lange, bis die Leute glauben, man habe gar keine, denn das ist die gute Erziehung. - Kurt Tucholsky

  • @Birdofthousandvoices ja, dass stresst voll weil man doch selber eigentlich sich selber vertrauen will, und aber alles kaputt gegangen ist oder man das gefühl hat alles sei kaputt. Ich hatte damals vor Jahren schon die Hoffnung alles würde besser gehen nach der intenstivsten EMDR Therapie! Dies war meine riesen Hoffnung! Doch musste ich auf die Harte tour lernen, dass es eben nicht so einfach wieder weg geht, sondern immer wieder kommt. Am wenigsten muss ich kämpfen wenn ich in der Natur bin! Da geht es mir gut! Ich sollte im Wald leben.

    Jahrelang hatte ich sogar Angst vor schmärzmittel weil ich es eklig fand so etwas in meinen Körper zu geben. Es ist auch okey. Sezte ich nicht unter Druck oder habe das gefühl du musst jetzt anders sein. Ich weiss es ist echt harte scheisse! Ich konnte jahre lang nicht mehr sachen machen die mir gut tun, wegen all der scheisse. Ich konnte mir nicht verzeihen. Ich weiss der Frühling und der Sommer tun mir gut, doch der Winter kommt immer wieder, und dann wirds auch wieder härter für mich.
    Heute hatte ich einen guten Tag.

    Bleib dran.

  • Du weisst, was Du brauchst, was Dir gut tut. 💐🍀🌳🌲🏡

    Fuck the System!

    Im Leben verbirgt man seine Gefühle so lange, bis die Leute glauben, man habe gar keine, denn das ist die gute Erziehung. - Kurt Tucholsky

  • @sis & @birdifthousandvoices

    euer Austausch hat mich geschockt.

    Ich habe alles was Ihr beschrieben habt selbst erlebt.

    Bin Absolvent einer privaten „Elite-Uni“ und kenne nur zwei Modi: 100% am Arsch oder 100% Power.

    Eiserne Disziplin bis es nicht mehr ging Alles zu maskieren und die Traumata zu verdrängen.

    Ich bin dabei alles Erreichte zu verlieren, da ich nichts mehr aushalten kann, TROTZ ELVANSE UND ELONTRIL seit 2017.

    ADS, Angsstörung, Depression, PTBS und vielleicht finde ich noch etwas in der Wundertüte- Alles dabei! ;-)

    Ich wünsche Euch viel Kraft. Ich werde Euren Austausch nochmals in Ruhe lesen- ist wirklich interessant.

    Ice in the sunshine

  • Du hast das gut beschrieben, ich erkenne mich in Deinen Worten. Danke für Deine Nachricht!

    Bei mir ist es mittlerweile eine Panikstörung (ohne Agoraphobie), ADHS, Komplexe PTBS und rezidivierende Depressionen - und noch ein paar Kleinigkeiten.

    Ich werde nun ohne Medikamente probieren, dafür in die Psychotherapie investieren - manchmal nenne ich es auch "lebenserhaltende Massnahme"...

    Ich wünsche Euch einen ganz schönen Tag, viel Kraft und Zuversicht!

    Im Leben verbirgt man seine Gefühle so lange, bis die Leute glauben, man habe gar keine, denn das ist die gute Erziehung. - Kurt Tucholsky

  • Hi @iceinthesunshine

    mit all dem scheiss leben zu müssen.
    Ich will schon noch Elvanse ausprobieren. Obwohl ich Concerta nicht gefeiert habe! Keine Ahnung was ich erwarten oder besser nicht erwarten soll.

    Ich muss ganz von vorne anfangen, mit wieder aufbau training in der Arbeitswelt. Neue Wohnung… neue Umgebung… Ich erhole mich nur sehr langsam vom letzt jährigen Burn out, dann dieses jahr wieder mehrere zusammen brüche. Dann IV anmeldung, dann gefühlte 10’000 jahre warten, jetzt aufbau training im geschützten rahmen, fast alle sozialen kontakte abgebrochen. Ich verstecke mich immer noch grössten teils von der Welt, ich verbringe immer noch zu viel Zeit mit mir und meiner doofen depression. Ich musste lernen dass ich mich nicht mehr unter druck setzen soll! Jeden Tag nehmen wie er ist. Es ist einfacher gesagt als getan, denn ich hasse es wenn ich gaaaaanz weit unten bin. Ohne medikamente konnte ich mich aber „erholen“ zum punkt wo ich nicht mehr die ganze zeit im bett liegen muss. Daher weiss ich, wie viel emotionale qual ich ertragen kann (klingt voll schräg!) ohne dauernd medikamente zu nehmen. Irgendwie habe ich eine abneigung gegen medikamente, keine ahnung. Meine Psychologin sagte mir mal, unsere Emotionen können sich nicht ins unendliche zuspitzen, wir können nicht davon sterben. Ich dachte, ah okey, cool danke, doch fühlte es sich wohl an wie sterben für mich.

    Dir auch in der harten Zeit, viel Kraft, viel hoffnung (die bestimmt fehlt) viel Geduld, viel zuversicht das es sich verändert genau dieser Zustand!!!

  • Es ist der Stress, bezüglich der Emotionen. Kurz oder lang, ist das der frühere Tod.

    Im Leben verbirgt man seine Gefühle so lange, bis die Leute glauben, man habe gar keine, denn das ist die gute Erziehung. - Kurt Tucholsky

  • Toller Podcast über adhs:

    https://open.spotify.com/episode/5wzBOCuOimgTcuRu1IJqev?si=BvKEAsHyT-K_XGB0S7sIVA

    Aufklärend, stärkend und sehr Informativ.

    "Die Welt ist von nicht-ad(h)s'lern gemacht worden, darum sind alle anderen nicht normal"...

    Liebe Grüsse!

    Im Leben verbirgt man seine Gefühle so lange, bis die Leute glauben, man habe gar keine, denn das ist die gute Erziehung. - Kurt Tucholsky

  • Sis
    Sis
    bearbeitet 5. Jul 2024

    Halli Hallo Ihr Lieben

    Kennt Ihr das auch, wenn in euerem Gehirn ständig einen negativen Film abläuft von Erlebnissen oder meist Sätze die euch verletzt haben von Menschen die euch nahe stehen und sonst Leute die uns gar nicht kennen?
    Ich kann mich nur sehr sehr angestrengt an dinge Erinnern die ich für schön Empfunden habe.

    Es nervt mich gerade extrem, dass ich meinen negativen Fokus Flow erlebe. Und ich muss unbedingt wissen ob Ihr das auch erlebt? Und ob das nur Phasenweise ist?


    Weil ich mich dann immer an die verletzlichen Dinge erinnere die mir zum beispiel mein Partner vor einem Jahr gesagt hat, aber er sich überhaupt nicht mehr daran erinnern kann. Und ich bleibe stur, weil ich die Erinnerung habe, er aber Antwortet immer mit, dass stimmt doch gar nicht, und ich dann ausflippe, weil ich dann in seinen Augen die Lügnerin bin, und eh die Störungen habe, bin ich ja die mit dem „Erinnerungsproblem“. 🙄
    Geht das nur mir so?

    Ich analysiere Körpersprache, Mimik, Sprachwahl und Ton von der Stimme. Verkrampft erinnere ich mich an viel zu viel negativen scheiss den mir Leute gesagt oder Angetan haben. Doch es ist nicht so wie Flashbacks, es ist eben die Erinnerung.

    Es nervt mich extrem.

    Ich würde mich freuen über einen Austausch. Danke 🤗

  • Hallo @Sis,

    in depressiven Phasen kenne ich das sehr gut, dass dieser "Film an negativen erinnerungen" abläuft und ich wie in einem Hyperfokus an diesen Gedanken hänge.

    Vor kurzem hatte ich auch die Erklärung dazu gehört, warum sich das Gehirn besser an negatives erinnern kann. Leider bekomme ich diesenicht mehr zusammen. Glücklicherweise gab die Suchmaschine einen Link aus, der das besser erklären kan alls ich:

    https://www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/warum-erinnern-wir-uns-besser-schlechte-momente-als-gute Viele Grüße

  • Hallo @Nadine_EnableMe

    Danke für den Link.

    Krass! Dann müsste ich ständig Mensch und Umgebung wechseln um irgendwie die Emotionen damit verbunden zu kappen. 🙈 Hört sich kompliziert an. Und wenn ich z.b. nicht weiss dass ich mich in einer Depressiven Phase befinde? Also ist das eher etwas was sich verallgemeinert oder individuell ist? Weil ich habe keine Ahnung ob ich jetzt Depri bin. Ich bin einfach scheisse drauf, mache aber trotzdem noch sachen.
    Ich danke dir!

  • @Sis, das mit der depressiven Phase ist mir persönlich bei mir aufgefallen. Gerade was das "negative Gedankenkarussel" angeht.

    Nachdeme ich noch einmal drüber nachgedacht habe, ist mir auch aufgefallen, dass diese Erinnerungen natürlich auch unabhängig von solchen Phasen auftauchen.

  • @Nadine_EnableMe

    Für mich klingt das auch sehr anstrengend. Weil irgendwie all diese Phasen zu erkennen im Salat, das braucht mega viel energie oder nicht? Ich bin in baby steps unterwegs im Schneckentempo und kann die Schwankungen zwar extrem erkennen aber diese zu unterscheiden, keine Ahnung.
    Hilft es dir diese Zustände zu Unterscheiden? Ich könnte mir Vostellen, je nach Tagesform kann es hilfreich sein.

    Danke für deinen Austausch

  • @Sis, ja persönlich finde ich es oft schn anstregend. Ich habe sowieso ein Problem damit meine eigenen Gefühle zu erkennen und benennen zu können. Ausgenommen davon sind starke Gefühle, die ich oft schnell wahrnehme. Den schleichenden Prozess, wenn ich langsam in eine depressive Phase abrutsche merke ich nicht immer. Manchmal erst wenn ich schon drinstecke. Ich bin jedoch mittlerweile verstärkt dabei zu schauen wie viel Kapazitäten mein Körper hat. Wie viel Energie mir am Tag zur Verfügung steht und dann achtsamer mit mir umzugehen. Das hilft natürlich nicht wieder in eine depressive Phase abzurutschen.

  • Liebe @Nadine_EnableMe

    Danke für deine Nachricht. Ja es ist für mich auch Anstrengend diese ups and downs. Bei mir stellt sich immer eine noch grössere Herausforderung dar wenn ich zwischenmenschliche probleme auf mich nehme und ich mich nicht mehr spüren kann, weil ich zu tief im Gefühl drin bin. Ich weiss nicht ob das Sinn macht wie ich es beschreiben soll. Die Abgrenzung bleibt dann völlig auf der Strecke, da ich schon komplett vom stress des problems oder der negativen gefühle eingenommen bin. Ich habe keinen Filter. Da prallt nichts an mir ab. Die Achtsamkeit finde ich nur, in meinem eigenen Tempo, in der Ruhe und dies gelingt mir schlecht wenn ich von Mitmenschen gestresst bin. Es ist eine schwierige Übung. Ich hoffe ich werde irgendwann mal lernen wie ich mich Abgrenze.
    Ich versuchte die Visualisierung, mit dem Reissverschluss schliessen über mich, vielleicht kennst du das auch? Doch wenn ich im stress bin völlig eingenommen, dann schaffe ich die Visualisierungen nicht mehr.

  • Hallo @Sis,

    ich verstehe was du meinst. Die Übung kenne ich nicht direkt kannh mir darunter ab gut etwas vorstellen.

    Meine Achtsamkeit besteht darin mir oft Pausen zu nehmen. Pausen, die ich brauche. Ich plane Veranstaltungen und soziale Kontakte und nehme mir danach eine Auszeit. Zeit für mich und ein Buch auf der Couch.

  • sabrina
    sabrina unconfirmed

    Hallo ihr Lieben,

    Ich bin heute hier auf euren Dialog gestoßen und wollte euch dafür danken. Ich fühle mich grade nicht mehr so alleine mit den ganzen Probleme (so ziemlich alle von euch beschrieben kenne ich zu gut, mir sind da oft die Tränen in die Augen gestiegen) und das Chaos im Kopf.

    Liebe Grüße Sabrina 🫶

  • Liebe @sabrina

    Ich wusste zu Anfang nicht was es bringen sollte mich in dieser Community auszutauschen. Doch ich fühlte mich (und oft immer noch) schrecklich alleine. Mit dem Chaos im Kopf. Früher führte ich ständig nur Tagebuch und behielt alles für mich, da ich glaubte niemandem kann es so gehen wie mir. Und heute erkenne ich, dass trotz meinem misstrauen, mich ja eigentlich nicht mehr so alleine fühlen muss, dank dieser Plattform und diesem Austausch. Im ganzen Prozess, kann ich mich so krass verlieren im „mich einsam„ fühlen.
    Es ist für mich hilfreich mich auszutauschen, und es hilft mir wenn ich anderen auch wieder den Rücken stärken kann.
    Auch wenn ich mich heute von der Welt versteckt habe, fand ich deine Nachricht hier. Also bin ich ja gar nicht allein. Danke