Welche nicht-gesprächsbasierten Therapien sind für Frauen mit Autismus geeignet?

Ich stehe aktuell in folgender Situation: Mein Psychiater will mich nicht mehr behandeln (beruht auf Gegenseitigkeit) und ein Neuer ist kurz- bis mittelfristig nicht in Sicht. Mein psychischer Zustand verschlechtert sich derzeit langsam, aber kontinuierlich. Ich möchte da gerne gegensteuern, bevor es erneut zu fürsorgerischen Zwangsmassnahmen oder ähnlichem kommt.

Ich bin Asperger-Autistin und habe schon seit mittlerweile 9 Jahren rezidivierende Depressionen, die aktuell wieder am schlechter werden sind, sowie PTBS. Gestern hat mir meine Hausärztin vorgeschlagen, mich für die Überbrückungszeit, da ein Psychiater kurz- bis mittelfristig nicht realistisch scheint (willkommen in der ach so fortschrittlichen Schweiz...) zu einer alternativen, nicht-gesprächsbasierten Therapie zu schicken.

Nun hatte ich bereits etliche alternative Therapiemethoden, aber bisher immer in Kombination mit Gesprächstherapie. Bisher hat keine Therapie zu einem "Durchbruch" oder ähnlichem geführt, aber schlecht war es auch nicht.

Jetzt weiss ich nicht, welche alternative Therapie ich ausprobieren soll. Weiss da jemand etwas potenziell Geeignetes?

Diese Frage ist aus meiner Sicht sehr ernst gemeint, darum bitte ich um ausschliesslich ernst gemeinte Antworten.

Antworten

  • Ich bin selber auf dem Spektrum M95-Jahrgang und habe die ein oder and gröbere depressive Episode hinterher. Mittlerweile befinde ich mich auf dem bisher persönlichen Höhepunkt bezüglich Lebenszufriedenheit. Vieles in meinem Leben konnte ich in den letzten 30 Monaten zu meinen Gunsten verändern. Auch ein faires IV-Rentenverfahren und ein guter Psychiater (Gesprächstherapie) hat dazu beigetragen.

    Ich habe und befolge einen Strukturplan und arbeite mit To-Do-Listen. Es sind neben Routinen/Tagesaufgaben auch banale Dinge wie Zähneputzen gelistet.

    Was sich besonders positiv auf meine Psyche ausgewirkt hat abseits von Therapie. Sport/Bewegung. Seit dem ich mehr persönliche Ressourcen / Kapazitäten für Haushalt und Freizeit habe (vorher immer am Rande der Dauerüberforderung) gehe ich regelmässig ins Hallenbad (2x Wöchentlich). Ich bin alles andere als sportlich und habe auch zusätzlich körperliche Erkrankungen. Am Anfang waren es vielleicht 15 Minuten schwimmen heute sind es mindestens 30 Minuten durchgehend. Es tut mir unglaublich gut körperlich und psychisch.

    Finde etwas was für dich geht. Es wird eine grosse Umstellung sein , manchmal wirst du dich sträuben, manchmal werden die Gedanken kreisen und manchmal wirst du denken du solltest doch dies erledigen und du musstest doch noch jenes tun. Achte dabei auch auf dein Körpergefühl, bloss nicht übertreiben gilt besonders für den Anfang.

    Du kannst die Situation verbessern und Gegensteuern! In meinen dunkelsten Stunden hatte ich keine Kraft zum an Sport zu denken oder etwas neues auszuprobieren. Fang damit an heute, jetzt!

    Ich wünsche dir viel Erfolg und Zuversicht.

  • Hallo OK,

    Hast du dir schon mal überlegt, freiwillig stationär in eine psychiatrische Klinik zu gehen? Klingt vielleicht ganz gruselig....

    Ich bin momentan in einer psychiatrischen Klinik, und profitiere hier von der Gesamtheit diverser Therapien. Gruselig und schlimm empfinde ich es nicht mehr, seit ich hier bin.

    Hier werden neben psychotherapeutischen Gesprächen,regelmässigen Arztvisiten, medikamentöser Einstellung Therapien wie Atelier, Kunsttherapie, Seelsorge, Yoga, Progressive Muskelrelaxation, Akupunktur, Musik- und Theatergruppen,Gruppengesprächen zu diversen Thrmen angeboten.

    Dies ist nur eine Idee.

    Lg

    Annette

    🐞🦋🐸🐰🐹🦒😎

  • @Annette Ich habe bereits mehrere Psychiatrieaufenthalte hinter mir, sowohl freiwillig als unfreiwillig. Der letzte Aufenthalt war freiwillig, letzten Herbst, und auch nicht zielführend. Darüber habe ich in diesem Forum bereits berichtet: https://community.enableme.org/de/discussion/57165/update-zu-meiner-situation-patientenwohl-vs-profit

    Seit diesem Erlebnis möchte ich unter keinen Umständen mehr in eine psychiatrische Klinik gehen.

    Ich hoffe für dich, dass du bessere Erfahrungen in "deiner" Klinik machen darfst, ich denke es hängt auch sehr von der Klinik ab, da gibt es grosse Unterschiede.

    Ich für mich habe entschieden, dass ich das Risiko nicht mehr eingehe.