mindestlöhne arbeitsplätzen im 2. arbeitsmarkt

nach langem harten kampf gegen svp, fdp, glp und wirtschafts und arbeitgeberverbände wurde kürzlich endlich mindestlöhne in winterthur und der stadt zürich eingeführt.

die ausnahmen bilden unter anderem stellen im 2. arbeitsmarkt.

es ist an der zeit auch auf dem zweiten arbeitsmark mindestlöhne einzuführen. das wäre ein echter schritt richtung inklusion. bis jetzt ist es so, dass die meisten arbeitnehmer im zweiten arbeitsmarkt drauf zahlen. sie bezahlen dafür, arbeiten gehen zu können und gehen am ende mit einem minus im budget nach hause. den auch das bahnticket muss bezahlt werden und das mittagessen ebenfalls. jeden tag!

übliche stundenlöhne im zweiten arbeitsmarkt liegen bei 1-3 franken pro stunde. beim zweiten arbeitsmarkt geht es einerseits um tagesstruktur aber auch um integration und wertschätzung.

einen lohn ist auch eine form der wertschätzung. und einen lohn erwirtschaften zu können von dem man tatsächlich was hat um so mehr. das funktioniert allerdings nur, wenn die praxis der ergänzungsleistungen aufgehoben wird 2/3 eines jeden lohnes anzurechnenen. die iv kennt ein invalideneinkommen. die ergänzungsleistungen nicht. die idee der iv war bei der einführung damals das die rentner ihre rente mit ihrer restarbeitfähigkeit aufbessern können und die iv durch die rente den verlust durch die beeinträchtigung ausgleicht.

einen mindestlohn von zum beispiel 20fr. die stunde könnte die ergänzungsleistungen teilweise entlasten (zb. -30%) und die betreffenden tatsächlich näher an eine integration in den ersten arbeitsmarkt bringen.

manchen mögen jetzt anführen dass es das zu bequem sei für iv-bezüger. denen sei gesagt, niemand hat es sich ausgesucht invalid zu werden. auch gingen rentner durch einen langen abklärungsprozess. eine rente ist also alles andere als unbegründet. die gegner mögen anführen dass die betreffenden ja schon eine rente bekommen und ergänzungsleistungen. denoch, dies ist immer das existenzminimum.

manche werden vielleicht, den sprung in den ersten arbeitsmark schaffen. die meisten werden dies aber nicht. das ist illusorisch. den die anforderungen im ersten arbeitsmark sind mittlerweile sehr hoch. schon kleinste mängel können dazu führen das man keinen job findet.

kann jemand nicht hunderprozent arbeiten, muss man sehr viel verdien um es sich leisten zu können teilzeit zu arbeiten.

Kommentare

  • Meine Ansicht Mindestlohn 2. Arbeitsmarkt

    Auf der einen Seite muss man ganz klar differenzieren um welche Art von 2. Arbeitsmarkt und welche Art von Arbeit es sich handelt. Und weitere Aspekte müssen berücksichtigt werden. Ganz so einfach ist es nicht, nach mehr Lohn zu fordern im 2. Arbeitsmarkt.

    Ein Grund für die tiefen Löhne ist, dass die Gelder der NPO (Non Profit Organisation) nicht zweckentfremdet werden sollen. Eine Mehrheit der Invaliden sind auf Ergänzungsleistungen angewiesen. Das kommt auch daher, dass besonders die jungen Menschen noch keine 2. Säule und schon gar nicht eine 3. Säule aufbauen konnten. Bezahlt man diesen Menschen einen Lohn wird die Ergänzungsleistung gekürzt. Das ist nicht im Sinne einer Organisation die von Geldern der öffentlichen Hand und Spenden lebt.

    Andererseits agieren viele Werkstätten/Geschützte Arbeitsplätze nicht wirtschaftlich. Als Beispiel, ein Secondhandladen/Brokenhaus verkauft Waren für 3 Franken die erst beschriftet werden muss, eingeordnet wird und transportiert wird. Oder Arbeiten die keinerlei nennenswerten Marktwert bieten, Sortierung die Maschinen übernehmen könnten. Die ganzen agogisch ausgebildeten Mitarbeiter kosten den Betrieb natürlich auch etwas, damit die Betreuung gewährleistet ist. Natürlich gibt es auch schwarze Schaffe, Betriebe, die kompetitive Dienstleistungen wie Buchhaltung Transport oder Logistik anbieten. Betriebe die kaum agogischen Standards erfüllen und massive Ansprüche an die Behinderten/Invaliden stellen. Da hört auch mein Verständnis für 4 Franken brutto die Stunde auf.

    Wenn EL als „Lohn“ gesehen wird dann ist der Stundenlohn, selbst bei einer 40 Stundenwoche noch bei über 10 Franken bei 20 Stundenwoche schon bei etwas über 28 Franken. (Berechnung Geschätztes Einkommen inkl. Wohnung KK usw. 30‘000 durch 52 Wochen durch 20/40 Stunden). Zu denken ich hätte gleichviel wenn ich nicht arbeiten würde mag stimmen. Es ändert jedoch nichts daran, dass ohne EL und mit marktüblichem Lohn oft weniger Geld verfügbar wäre. Das Geld des 2. Arbeitsmarktes, (erste 1‘000 Franken als Freibetrag + 1/3 des Lohns) kann eher als Spesenentschädigung betrachtet werden.

    Der Lohn ob im 1. oder 2. Arbeitsmarkt muss zudem immer im Bereich des Invalideneinkommens liegen um die IV-Rente nicht zu gefährden. Dieses Einkommen ist sehr individuell, ein ehemaliger Frisör hat ein anderes Valides/invalides-Einkommen als ein Bankangestellter bei gleichem Invaliditätsgrad. Wer mehr als 60% arbeiten könnte mit guter Arbeitsleistung und entsprechendem Lohn führt seine IV-Rente ad absurdum.

    Lösungsansatz: Ein Lohnerhöhung nach dem Giesskannenprinzip im 2. Arbeitsmarkt kann nicht die Lösung sein. Jeder Betrieb soll verpflichtet sein, anhand individueller Leistung und Arbeit belegbar/begründbar einen angemessenen Lohn auszuzahlen. Der kann bei 5 Franken liegen oder bei 25 Franken liegen. Dabei kommt es ganz klar auf die verrichtete Arbeit an und auf das Mass der benötigen Kontrolle/Betreuung. Sicherlich müssten solche Betriebe zusätzlich finanziell unterstützt werden damit das möglich ist.

  • ich finde das ganze system gehört grundsätzlich reformiert. in diesem kontex ist auch meine forderung nach einem mindestloh zu sehen.

    laut verfasssung der schweiz muss eine rente existensichernd sein. was sie defacto nicht sind. dann bräuchte es auch keine EL mehr. die es auch nur deswegen gibt, weil man sich nie zu einem anderen entscheid durchringen konnte. das was nur als übergang gedacht.

    durch dass das das system so kompliziert ist, mit EL anderen renten, gegenrechnen, ausrechnen ect. ist der bürokratische aufwand gigantisch und macht desswegen das ganze auch so extrem teuer. ausserdem hält die EL und das system insgesamt die leute in abhängigkeit. es ist sogar so, dass wenn leute tatsächlich sich um arbeit bemühen, die noch von der EL bestraft werden. es lohnt sich schlicht nicht für jemanden mit EL einer arbeit nachzugehen. den es ist nahe zu ein nullsummenspiel, das ihnen obendrein noch einen hohen atministrativen aufwand bringt. je nach dem haben sie am ende sogar weniger. fallen also unter das existenzminimum.

    das passiert leuten mit anderen renten, PK ect. nicht. wie oben erwähnt hat die rente existenzsichernd sein.

    das konnten sie ja bereits selbst feststellen frau kazuto.


    das ziel muss die integration sein und nicht die leute auf ein abstellgleis zu schicken. man muss das ganze standartisieren. keine unsinnigen unterschiede mehr. es muss eine standarthöhe für eine rente geben. und zwar in einer höhe, wovon man auch in der stadt zürich leben kann.

    man muss die leute dazu befähigen durch ausbildung, und ja das kostet, (wenn es um banken geht, sind ja plötzlich milliarden da) so gut es eben geht am arbeitsleben wieder teilnehmen zu können. man muss firmen per gesetz dazu zwingen solchen leuten eine arbeitsstelle zu geben.


    ein system kann so ausssehen das vielleicht jemand nicht mehr 100% arbeiten kann. und vielleicht nicht mehr in der angestamten branche. aber vielleicht 50%. 50% lohn 50% rente. so dass man mit beidem zusammen auf 4500 kommt. mit dem kann man anständig leben. ich weiss von vielen leuten die keine rente haben und nur 50% arbeiten können, da sie einfach nicht so belastbar sind. allerdings ist das für die nur möglich, weil diese verheiratet sind und einen ehepartner haben der relativ gut verdient, damit die 50% arbeiten gehen können. anderenfalls wären auch diese leute auf eine rente angewiesen.

    das ist echte integration. im ersten arbeitsmarkt und keine beschäftigungstherapie.

    es ist unsinnig das es solche beschäftigungstherapie-arbeitsplätze überhaupt gibt. wo leute nichts selbsttragendes machen sondern nur quasi die zeit absitzen. ohne hin wird es immer schwieriger werden für die zu existieren. den die zeiten haben sich geändert insbesondere mit der KI.

    die leute sind in der regel nicht völlig verblödet und können gar nichts. sondern sind nicht so belastbar und können nicht 100% arbeiten. aber 50% zum beispiel sehr wohl.