ergänzungsleistungen,valideneinkommen

Dash

guten tag,

ich habe eine frage. die iv errechnete mir ein valideneinkommen von 23'800fr. im jahr. das heisst, ich dürfte 1980fr. im monat zur rente (die 1225fr. beträgt) dazu verdienen. da aber meine rente so tief ist, bin ich auf ergänzungsleistungen angewiesen, die den grösseren teil meines lebensunterhaltes (2637fr.) ausmachen.

allerdings werden 2/3 von jedem verdienst den ich mache angerechnet und die prämienverbilligung der krankenkasse sinkt auch. oben drauf kommen zusätzlich noch steuern und berufliche auslagen. somit kommt jede erwerbsarbeit nahe zu einem nullsummenspiel gleich. man hat nahe zu nichts davon einer arbeit nach zu gehen. was ohne hin schon sehr schwierig ist überhaupt eine zu finden.

anders gesagt: bemüht man sich und strengt sich an, kriegt man dafür noch ein ar***tritt.

meine frage ist: da die gegebenheiten so sind, warum gibt es dann überhaupt ein valideneinkommen? wie ist das historisch gewachsen?

wie kam es zu diesen politischen entscheidungen? und warum ist das nicht in den medien publik? warum hört man davon fast nichts? die wenigsten leute wissen darüber bescheid.

freundliche grüsse

dash

Thomas_Pfiffner

Guten Tag Dash

Fragen wie Ihre werden uns in der IV-Stelle oft gestellt. Ich verstehe, dass es aus Ihrer Sicht kaum Anreize gibt, mehr Geld zu verdienen.

Aus Sicht der Sozialversicherung muss ich Ihnen aber ganz offen sagen, dass dies grundlegend die „falsche Denke“ ist. Die Idee wäre nämlich, dass Sie so viel Geld wie möglich bzw. wie Ihnen zumutbar ist, selber erwirtschaften. Und erst dann unterstützt werden durch eine IV-Rente und allenfalls durch EL, wenn Sie Ihr maximales Potential ausgeschöpft haben. Da sollte es eigentlich keinen Anreiz geben müssen bzw. Ihr Anreiz könnte sein, weniger von den Sozialversicherungen abhängig zu sein und damit ein Stück wirtschaftliche Autonomie zu gewinnen. Es geht hier um Werte wie Eigenverantwortung und nicht um Anreize. Das ist politisch so gewollt.

Aber wie gesagt: Ich verstehe Ihre Sichtweise und kann diese sehr gut nachvollziehen. Es gibt auch immer wieder Verbesserungen im System, die versuchen, solche Fehlanreize zu reduzieren. So wurde beispielsweise mit der letzten IV-Revision das stufenlose Rentensystem eingeführt, womit sogenannte Schwelleneffekte angeschafft wurden.

Pamela

Hallo @Dash

Du meinst wahrscheinlich das Invalideneinkommen und nicht das Valideneinkommen..? Das Invalideneinkommen ist dasjenige, das man gemäss IV mit der Behinderung noch verdienen kann. Wie Thomas_Pfiffner aber auch geschrieben hat, ist das nicht ein "Muss", sondern man "darf" so viel verdienen, wie einem möglich ist.

Bei der Ergänzungsleistung hat man aus meiner Sicht durchaus einen Anreiz, einen zusätzlichen Verdienst nebst der Rente zu erwirtschaften. Da nämlich nur 2/3 angerechnet werden, bleibt immer 1/3 übrig, den man sozusagen zusätzlich hat. Bei z.B. 1800.- Erwerbseinkommen wären das 600.- im Monat, die die EL nicht anrechnet und die man "obendrauf" hat.

Ich wünsche dir alles Gute!

Liebe Grüsse, Pamela

Dash

@Thomas_Pfiffner nein mein denken ist genau richtig. und ich erkläre ihnen jetzt auch warum.

wenn sie eine einschränkung haben, dann haben sie eine einschränkung! punkt! die geht nicht einfach weg und sie wissen ganz genau das es mit einer einschränkung sehr schwer ist überhaupt eine stelle zu finden. im übrigen bekommt man nicht einfach so eine rente, sondern erst nach langwieriger abklärung. ich habe mir das nicht ausgesucht! es kann auch sie treffen. ganz schnell und unverhofft. einmal über die strasse gehen... peng... schon sind sie ein fall für die iv. ich bin mir ganz sicher, dann sehen sie es genau so wie ich.

ob das geld nun von der einen kasse oder der anderen kasse kommt, macht für mich als betroffener keinen unterschied. so oder so bin ich von den sozialleitungen abhängig. ob iv oder ergänzungsleistungen ist letzt endlich egal. sie wissen das laut verfassung die renten existenzsichernd sein müssen?

auch das mit dem stufenlosen system ist ein wohlklingendes märchen. auch das, da bin ich mir sicher, wissen sie. wenn das wirklich wahr wäre, müsste ich 66% von meinem letzten lohn von der iv bekommen. das ist nicht der fall. das einzige was geschieht ist, das das eine "kässeli" ein bischen mehr zahlt und das andere ein wenig weniger.

im übrigen habe ich das gefühl das ihre ehrliche meinung eine andere ist als sie schreiben. aber das sie als vertreter der iv sich zu so einer sichtweise verpflichtet fühlen.

sie sprechen von eigenverantwortung..... was soll den das ständige politgefassel von "arbeit muss sich lohen" "eigenveratwortung" "gleichberechtigung für behinderte" wie geht das zusammen wenn man arbeitet und fast nichts davon hat? wo ist hier die wertschätzung? wo lohnt es sich hier?

das dies politisch so gewollt ist, glaub ich ihnen sofort. ändert aber nichts daran das es äusserst ungerecht ist.

im übrigen will ich arbeiten. sehr gerne sogar. soweit es mir möglich ist. nur halt nicht gratis. den auch für mich ist ein brot im laden gleich teuer wie für sie. das gild auch für fast alles andere.

Dash

@Pamela ihre annahme ist falsch! es sind nicht 600fr. da noch steuern und die krankenkasse oben drauf kommen. somit sind es dann 200-300fr.

nur damit sie mich richtig verstehen: ich habe das gefühl das bei thomas und ihnen eine art annahme mit schwingt ich sei faul.

ich kann ihnen versichern das ist nicht der fall! ich will arbeiten! ich will berufstätig sein. und ich gefalle mir nicht darin von dem sozialsystem abhängig zu sein. von anderer hart erarbeiteten steuern.

ich will sehr wohl arbeiten. nur halt nicht nahe zu gratis.

EnableMe

@Dash Hallo Dash, schön, dass du dir die Antworten auf deine Frage so genau angesehen hast.

Bitte achte beim Schreiben weiterhin auf einen wertschätzenden Umgang mit den erhaltenen Antworten und einen konstruktiven Austausch.

Viele Grüße Annemarie

Dash

@Annemarie_EnableMe

ich befinden mich in einer sehr verzweifelten situation. so verzweifelt und ohne ausweg dass ich mir manchmal auf grund dessen wünsche das mein leben vorbei sei.

ich fühle mich nicht richtig verstanden ,den versuch es als betroffener zu sehen. den viele dinge klingen im ersten moment gut, die realität sieht aber einfach anders aus. auch wenn es politisch gut klingt und sich gut verkauft. diese ganzen dinge sind politisch gefärbt.

ein versicherer hat vor allem das interesse möglichst wenig zu zahlen. es gibt einige dinge in diesem zusammenhang die ungerecht sind und ich möchte dass diese einfach mal anerkannt werden. ohne politische nebelkerzen.