Vorpraktikum verlangt, aber chronische Krankheit hält davon ab?

cielbleu

Liebe Menschen

Ich bin im letzten Gymnasiumsjahr, ich werde bald meine Matur haben und ich möchte unbedingt Sozialarbeiterin werden. Leider benötigt dieses Studium ein Vorpraktikum von einem Jahr und diese benötigen alle grosse Mobilität, welche ich durch meine Krankheit nicht habe.

Momentan müsste ich mich dafür bewerben, doch da ich nicht fähig bin, z.B. beim Sportunterricht in einer Sonderschule mitzumachen oder auf Spaziergänge zu gehen, denke ich, es ist eh sinnlos mich zu bewerben, wenn ich nicht fähig bin, den Job zu machen, für welchen ich bezahlt werde.

Deshalb überlege ich mir einen Plan B, etwas, dass mir trotz allem ein bequemes Leben bezahlen kann, ohne dass meine Mobilität mich zu stark einschränkt. Ich denke an BWL studieren, doch es graut mir schon, rein daran zu denken, in einer BWL-Vorlesung zu sitzen.

Ich bin ratlos. Habt Ihr Ideen oder Anregungen, wie ich weitermachen könnte?

LG ciel

evameroni

Liebe cielbleu

Ich verstehe Deine Sorgen, bin aber der Meinung, dass Du Dich dadurch nicht von Deinem Berufswunsch abbringen lassen solltest. Es gibt viele Sozialarbeitende, die sich durchaus nicht so viel bewegen müssen, daher gibt es bestimmt auch die Möglichkeit, ein Vorpraktikum in einem dieser Betriebe zu absolvieren. Ich denke z.B. an Sozialberatungen von Städten oder Kantonen, oder Behindertenorganisationen sowie Gesundheitsliegen oder auch Spitäler. Sozialarbeitende, die selber von einer gesundheitlichen Beeinträchtigung betroffen sind, können zudem auch sehr glaubhaft Menschen in ähnlichen Situationen beraten. Denn Deine Erfahrung, verschafft Dir hier einen grossen Vorsprung.

Bleib dran und öffne das Suchfeld.

Viel Erfolg und liebe Grüsse

Eva Meroni

Priska_Hitz

Liebe @cielbleu

Naja, ich kann deine Ängste durchaus verstehen. Aber auf der anderen Seite, musst du ja auch als mögliche angehende Sozialarbeitern irgendwie deinen Arbeitsalltag bewältigen. So ist doch ein Vorpraktikum eine gute Sache um zu sehen ob das klappt? Weil in jedem Beruf musst man auch als Behinderte eine gewisse Leistung, im Rahmen der Möglichkeiten bringen können. Ohne das geht es nicht.

Wirst du den von der IV unterstützt? Falls ja, könntest du dort doch mal anfragen für Unterstützung im Vorprojekt. Gibt da verschiedene Möglichkeiten. Falls du nicht bei der IV bist, wäre das eventuell zu prüfen. Aber dazu müsste man mehr von deiner Krankengeschichte wissen. Eventuell kann da auch noch unser Fachexperte (Name fällt mir grad nicht ein) von der SVA etwas dazu sagen?

Ausserdem hast du bei einem Studium die Möglichkeit einen Antrag auf Nachteilsausgleich zu stellen. Unter Suche - Inclusion Handicap (inclusion-handicap.ch) gibt es ein paar Informationen dazu. Ich würde das nutzen! Jeder Menschen mit Handicap hat das Recht auf gute Bildung und eine sinnvolle Arbeit mit fairem Lohn. Allerdings brauchst du dafür entsprechende Arztzeugnisse.

Einfach die Hoffnung aufgeben ist der falsche Weg! Nutze statt dessen die vielen helfenden Hände.

Lieben Gruss

Priska