Gesetzliche Betreuung

Betti
Betti
bearbeitet 1. Jun 2022, 14:10 in Willkommen & Begrüssung

Ich bin Betti,53 Jahre alt und lebe in einem Sozialtherapeutischen Zentrum in Schleswig Holstein.

Die Einrichtung liegt sehr malerisch am Rande eines grossen Waldgebiet.

Es ist sehr schön in der Natur zu leben.

Meine Wirbelsäule und der rechte Fuß lassen mich nur kurze Wege gehen.

Ein Spatziergang ist immer ein besonderes Ereignisse für mich.

Einige besonders unschöne Ereignisse werden mir als Postraumatische Belastungsstörungen ewig in Erinnerung bleiben...

Ich bin so traurig wie sehr sich mein Leben durch die rechtliche Betreuung verändert hat.

So traurig,dass sich eine mittelschwere Depression eingestellt hat.

Aktuell bin ich 60% Schwerbeschädigt.

Seit kurzen bin ich bei einer psychologischen Psychotherapeutin in Behandlung.

Doch bin ich derart emotional instabil,dass Sie mit einer Verhaltenstherapie beginnt.

Ziel ist,dass ich mich soweit stabilisiere,dass eine Trauma Therapie Sinn macht.

Ich bin sehr froh und dankbar diese Plattform gefunden zu haben.

Gern möchte ich Menschen begegnen,die ebenfalls besondere Bedürfnisse und Begabungen haben.

Schade,dass ich überwiegend schlechte Erfahrungen "im Gepäck habe".

Ich freue mich über jede Nachricht.

Betti

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  • Betti
    Betti
    bearbeitet 31. Mai 2022, 09:38

    @jenner Alles begann 2013.

    Die Dame die mich rechtlich betreuen sollte und ich waren schon vor der Mandatierung in Kontakt.

    ich hatte große Schwierigkeiten mit den Sozialbehörden,denn eine PPM Betreuerin hatte mich 2x für Erwerbsunfähig erklären lassen.Sie wusste,dass ich ein gutes Praktikum hatte,in dem ich sehr gefordert wurde.Ich hab mich auf sie verlassen,dass Sie mich korrekt informiert.Hat Sie aber nicht. Ich wusste nichts von einem Gesundheitsfragebogen,der meinerseits beim Jobcenter einzureichen war.So ein Formular ist mir auch niemals zugesandt worden.Ihr war es so ein Leichtes mich abzuservieren und mir meinen Lebensinhalt zu nehmen.

    Keine Förderungen - Kein Job!

    Die spätere rechtliche Betreuung versprach - vor der Mandatierung - das in Ordnung zu bringen. Und noch so vieles mehr.

    Sie nahm 2 private Mandate von mir an.

    In einem ging es um einen Haftbefehl. Da mir ohne Job und Mehrbedarf für "kostenaufwendige Ernährung" über 200€ im Monat fehlten konnte ich meinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Und die Zahnärtztliche Abrechnungstelle bekam fast 1 Jahr 60€ von mir. Das kann man mit Sozialhife nich erübrigen.Dann habe ich 25€ gezahlt. Als das auch nicht mehr ging, weil mein Fuss zertrümmert war und ich keine "Kleingeldjobs mehr machen konnte, haben die mir den Ratenkredit aufgekündigt. Und da ich wirklich nicht zahlen konnte haben die einen Haftbefehl erwirkt. Die Betreuerin versprach sich sofort zu kümmern.

    Als ich an folgenden Tag in der Kanzlei anrief war die Dame im Urlaub!

    Kurz nach der Mandatierung war eine Gesamtplankonferenz der Eingliederungshilfe. Zu meinem Schrecken sass da ein fremder Mann und keine der liebevollen Damen der Firma mit der ich PPM beantragt hatte.

    Sie hatte,ohne mit mir zu sprechen, die von mir gewählte Firma abbestellt und die Firma beauftragt mit der Sie immer zusammen arbeitet.

    Da kam schon die Endtäuschung auf.

    Ich hab nix gesagt,weil ich mich nicht getraut habe.

    Das nächste Treffen war in Ihrer Kanzlei. Und da wollte Sie von all Ihren Versprechungen nichts mehr wissen.Klappe meine Akte zu und ließ mich wissen Vergangenes sei vergangen und ich wurde neu anfangen. Das hat mir so weh getan und ich hatte Angst.

    Ein alter Freund rief mich an und lud mich zu einem Besuch ein. Ich sagte Ihr,dass ich ein paar Tage in den Urlaub fahren würde und Sie sicherte mir volle Rückendeckung zu. In Hessen erholte ich mich etwas.

    Als ich zurück nach Hamburg musste erlitt ich einen derart schweren Zusammenbruch,dass meine "Freunde" in eine psychiatrische Klinik brachten.

    Die Klinik benachrichtige die Kanzlei.Meine Betreuerin war im Urlaub.Ihre Partnerin soll gesagt haben " Ach Fr.x hatte einen Zusammenbruch und ist suizidal.Das macht ja nix.Die soll sich stabilisieren und in den Zug nach Hamburg setzen.

    Ich war wie vor den Kopf gestoßen.

    Mach hier eine Pause

  • @Betti vielen dank für die sehr ausführliche antwort. leider bin ich hinsichtlich betreuungsangelegenheiten überfragt.

    ich hoffe, dass dir jemand der anderen user*innen, bzw. experten*innen weiterhelfen kann.


    liebe grüße

  • Liebe Betti,


    Ich fühle mit dir. Ich habe leider in meiner Arbeit schon oft ähnliche Fälle gehört und es macht mich immer wieder betroffen, das so etwas passieren kann. Denn meiner Meinung nach sollten Menschen die hilfsbedürftig sind niemals so abgespeist werden und so (wie ich finde) herablassend behandelt werden.

    Leider fehlt aber vielen Menschen das Feingefühl für psychische Erkrankungen, da sie eben nicht sichtbar und damit nicht greifbar sind oder sie selbst noch nie in einer Situation waren, in der sie auf die Hilfe anderer angewiesen waren.


    Es ist schlimm das du solche Erfahrungen hast machen müssen.


    Ich kann dir aber aus eigener Erfahrung sagen, dass du was deine Therapie angeht auf einem super Weg bist. Diese Herangehensweise (zuerst VT und dann Trauma) ist super und kann sehr gute Ergebnisse erzielen. Ich selbst habe dadurch mein Leben komplett geändert.

    Von drogenabhängig zur selbstständigen Unternehmerin.


    Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und das du es schaffst, wieder mehr Licht in´s Dunkel zu ziehen.


    Kleiner Tipp am Rande: die Videos auf youTube von Vera F. Birkenbiehl habe ich damals oft geschaut, wenn es mir nicht gut ging.


    Alles Liebe für dich!

    Yanna

  • Hallo @Betti ,

    so wie Sie das ganze beschreiben wäre aus der Ferne betrachtet ein Betreuerwechsel zu überlegen.

    Das Ganze läuft so, dass Sie sich zuerst an die für Sie zuständige Betreuungsstelle wenden.

    Die Behörde hört sich Ihre Ausführungen an und nimmt dann mit dem jetzigen Betreuer Kontrakt auf. Auch dessen Sicht wird gehört. Sollte die Betreuungsstelle dann zu dem Schluss kommen das ein Wechsel des Betreuers notwendig ist wird sie diesen bei Gericht beantragen.

    Als zweite Möglichkeit können Sie aber sich selbst beim Betreuungsgericht um die Prüfung eines Betreuerwechsels bitten. Das Gericht führt dann eine Prüfung durch und veranlasst ggf. alles Weitere.

    Mit freundlichen Grüßen Weidenoberpfalz

  • hallo @Betti, aus gegebener veranlassung im bereich meines bekanntenkreises würde mich sehr interessieren, was aus der "angelegenheit" geworden ist.

    danke und schöne grüße, anne

  • @jenner vielen Dank für Deine Nachricht.

    Das war nur der Anfang .Das ganze zieht sich bis heute hin.

    Wirklich geholfen hat mir in 9 Jahren einzig der "Weisse Ring".

    Allerdings ist es noch nicht im Rahmen des Betreuungsrechts.

    Die beugen Gesetze wie Gummibänder...

    & Mitte Dezember.2022 würde bei mir Brustkrebs diagnostiziert.

    Darum habe ich mich nirgendwo gemeldet.

    2 Operation und dies & das...

    Das habe ich mich in "meine Höhle" verkrochen und die Tür zu gemacht