
Hallo zusammen,
Ich würde mich gerne mit Leuten austauschen, die beidseitig hand- oder armamputiert sind oder die schon länger einseitig amputiert sind.
Kurz zu mir: Ich heiße Roberta, bin 20 Jahre und komme aus NRW.
Meine linke Hand wurde vor ca. 3 Wochen amputiert. Es geht mir soweit gut, starke Schmerzen habe ich nicht mehr und auch keine Phantomschmerzen, nur Phantom Gefühle. Ich komme soweit klar, auch wenn alles sehr langsam geht.
Jetzt hat eine weitere Biopsie ergeben, dass auch die rechte Hand betroffen ist. Nächste Woche steht schon die Amputation an.
Ich kann das jetzt noch nicht richtig begreifen und versuche es zu verdrängen und mich nicht verrückt zu machen, aber es kreisen einige Gedanken in meinem Kopf.
Mit einer Hand kann ich mich nur mühselig zurecht finden. Wie soll das ohne Hände gehen? Ich kann dann keine Türklinke mehr öffnen, keinen Löffel halten, mich nicht an und ausziehen, nicht alleine aufs Klo gehen.
Wer unterstützt mich im Alltag? Jetzt sind Familie und Freunde da, aber die sind alle berufstätig.
Kann ich jemals wieder alleine wohnen und ein eigenständiges Leben führen?
Einen Partner werde ich dann auch nicht sonderlich einfach finden, wer möchte schon eine Frau ohne Hände?
Ich hoffe, hier gibt es einige Betroffene, die mir helfen können. Das beide Hände oder Arme fehlen, ist bestimmte sehr sehr selten, aber hoffentlich können mir auch die "nur" einseitig amputierten einige gute Tipps geben.
Wobei ich mir aber absolut sicher bin ist, dass das Leben weiterhin lebenswert ist. Ich glaube, dass nichts ohne Grund passiert. Nur momentan verstehe ich nicht, warum das Schicksal bei mir so hart zuschlägt.
Liebe Grüße
Roberta
Kommentare
Hallo Roberta, was Du geschrieben hast hat mich sehr schockiert ,auch weil Du noch so jung bist. Ich wünsche Dir viel Kraft und Unterstützung ! Bist Du nach der ersten Amputation bei einem Orthopädietechniker wegen Prothesen in Behandlung und hast Du eine Pflegestufe beantragt ? Ich hätte noch einen Tip für die Toilette , sieh Dir mal WC Sitze mit Bidetfunktion im Internet an, ich habe mir einen 2020 gekauft, kostet 400,- Euro und hat drei Tage Lieferzeit. Er hat eine Fernbedienung und Du brauchst Dich nur setzten und wenn alles trocken ist wieder aufstehen, ich könnte Dir auch Modell und Bestellnummer schicken, meine Mailadresse steht im Profil. Ich wünsche Dir viele Tips und Hinweise.
@Roberta Hallo Roberta,
mir fehlen die Worte wenn ich lese, dass es Dir so schlecht geht.
Zu Deiner Frage der sonstigen Unterstützung bezügl. Pflege und Hilfe:
Falls Du zurzeit im Krankenhaus sein solltest, wende Dich bitte an die Sozialstation (notfalls möge Deine Station jemanden zu Dir ans Bett schicken).
Die Leute von der Sozialstation helfen Dir bei allen bürokratischen Angelegenheiten, beantragen z.B. auch den Pflegegrad und den Schwerbehindertenausweis.
Ich wünsche Dir herzlich alles Gute und grüße Dich 😉
Gustav
Vielen Dank für die ersten Kommentare.
Einen Orthopädie Techniker habe ich. Aber für mich hört sich das momentan alles ganz schön kompliziert und langwierig an. Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen, was dann alles wieder möglich ist mit Prothesen. Und wie komm ich zurecht, wenn ich diese nicht trage?
Für das Ganze Drumherum und bürokratische hab ich grad keinen Kopf bzw. unterstützt mich da meine Familie.
Meine Nervosität und mein Unwohlsein steigt, nur noch wenige Tage.
Hoffnung macht mir ein Bericht von einer jungen Frau, die alle 4 Gliedmaßen verloren hat. Aber sie kommt zurecht im Alltag. Unglaublich, dass es noch viel schlimmere Schicksale als meins gibt.
LG
Roberta
Hallo Roberta,
gut, dass du in unserer Community bereits im Austausch mit anderen Mitgliedern bist.
Weitere Informationen und Beratung findest du, wenn du sie brauchst, auch beim Bundesverband für Menschen mit Arm oder Beinamputation e. V.
Daneben gibt es in jeder Klinik Psychologische Unterstützung (Konsiliare Beratung), die in solchen Momenten unterstützen können. Frag das Stationsteam um Hilfe zur Kontaktherstellung.
Wir wünschen Dir alles Gute!
Für später gibt es hier auch noch ein paar weiterführende Informationen, die Dir vielleicht helfen: www.enableme.de/de/themen/amputation-und-prothese-1202
Viele Grüße
Annemarie
"Unglaublich, dass es noch viel schlimmere Schicksale als meins gibt"
@Roberta ja, vieles ist unvorstellbar und jede/jeder geht anders mit dem schicksal um.
bei manchen ist es bewundernswert, wie sie es schaffen.
ich wünsche dir viel kraft und zuversicht 😉
"Für das Ganze Drumherum und bürokratische hab ich grad keinen Kopf bzw. unterstützt mich da meine Familie"
@Roberta Liebe Roberta,
ich kann das gut verstehen. Aber ich möchte Dir noch einmal empfehlen, den Sozialdienst des Krankenhauses in Anspruch zu nehmen. Unterschätze nicht den bürokratischen Aufwand.
Der würde Dir dann wenigstens zumindest teilweise abgenommen werden.
Alles erdenklich Gute 👍️
Vielen Dank noch einmal für die weiteren Tipps und die Unterstützung.
Ich habe die letzten Tage ausgiebig mit Freunden und Familie verbracht und mich gut ablenken können. Das hat echt gut getan.
Eine Sache ist mir noch unangenehm aufgefallen. Die Blicke der Leute, viele starren auf den leeren Ärmel bzw. auf den bandagierten Stumpf. Manche versuchen so zu tun, als würden sie nicht hinschauen. Ich möchte aber nichts verstecken. Das wird bestimmt noch schlimmer wenn ich dann 2 Stümpfe habe. Mit Prothesen wird es dann hoffentlich besser.
Am Dienstag ist es dann leider soweit. Ich hoffe, die OP wird ähnlich gut verlaufen wie bei meiner linken Hand.
Ich melde mich dann so bald es mir möglich ist.
Drückt mir die Daumen!
LG
Roberta
Kurze Rückmeldung von mir. Ich lasse gerade schreiben. Es ist alles gut verlaufen und mir geht es soweit gut. Alle kümmern sich sehr liebevoll um mich. Ganz ohne Hände zu sein ist echt eine Herausforderung, aber ich kämpf mich ganz gut durch, sagt man mir nach. Die Sozialstation ist auch eingebunden. Alle machen mir Mut und schaffen es mich zu motivieren, das baut echt auf.
LG
Roberta
Hallo Roberta
Schön zu hören.Wirst sehen das es mit der Zeit wird.Verzweifel nicht an Dir und den Deinen.Auch für die ist es eine Umstellung.
Alles gute für die Zukunft
Ralf
(Antwort ist keine Rechts oder Medizinische Beratung.Für die Richtigkeit der Antwort wird keine Haftung übernommen)
@Roberta Hallo Roberta,
danke für die erfreuliche Rückmeldung. Es ist für mich erstaunlich, dass Du so rasch nach der OP schon in der Lage bist, an uns zu denken.
Weiterhin gute Besserung und Zuversicht 😉
Hallo roberta ich heisse kay bin nochbrecht neu hier in der commyuniti und habe deinen beitrag gelesen ich selber habe zwar keine amputation aber durch einen unfall habe ich einen querschnitt erlitten und durch diesen sind meine beiden hände stark eingeschränkt und kann es demanch gut nachvollziehen leider kann ich dir keine pn schreiben würde mich aber gerne mit dir austausch
Hallo Roberta ich bin noch neu hier
finde es Klasse wie du damit umgehst hoffe für dich das sich das alles
für dich so entwickelt wie du dir das wünscht
bin selber nur beidseitg unterschenkel Amputirt drücke dir die Daumen Lg
Hallo Roberta,
auch von mir alles Gute für den weiteren Verlauf. Du gehst hervorragend mit der Situation um.
Ich bin beidseitig Oberschenkelamputiert und Rollstuhlfahrerin
Liebe Grüße
Andrea
Hoi Roberta
Schön das alles soweit gut verlaufen ist.
Auch von mir gerne einen Tipp geh zu einem Sanitätshaus dort gibt es Hilfsmittel, die du dann von deinem Hausarzt verschreiben lassen kannst.
Ich habe in beiden Händen nur sehr wenig kraft.
Eine Getränkeflasche bekomme ich ohne Hilfsmittel gar nicht auf.
Auch fällt mir sehr oft etwas runter, man lernt damit zu leben so gut es geht.
Ich wünsche dir von Herzen viel Energie und Kraft, liebe grüsse aus der Schweiz.
Dexi
@Roberta was bestimmte hilfsmittel angeht, die du evtl. benötigst, denke bitte daran, dass die pflegekasse vor dem kauf ihr okay geben muss, bevor du diese kaufst.
ich hoffe, dass es dir den umständen entsprechend gut geht und würde mich freuen, mal wieder von dir zu lesen.
alles gute. 😉