Autist ist einsam und sucht Hilfe!

Hallo an die Community,

Ich schreibe hier heute für einen 22-jährigen Autisten, um den es auch geht. Er wollte aber nicht selbst schreiben also mache ich das für ihn. Ihm fehlt die Kraft dazu selbst zu schreiben. Ich habe ihm den Vorschlag gemacht sich mal an euch zu wenden und er hat zugestimmt.


Ich würde einfach mal damit beginnen dass es ihm ziemlich schlecht geht und das schon seit gut einem halben Jahr. Er kommt inzwischen nicht mehr vom Fleck und ist wie ans Bett gefesselt. Er macht sich Sorgen um seine Zukunft aber auch die von uns allen. Es geht dabei hauptsächlich um Corona und mögliche Theorien. Diese Theorien sind bei ihm ziemlich speziell und bereitet ihm Kopfweh weshalb er sich auch kein einziges mal impfen ließ. Mit seinem Therapeuten hat er schon darüber gesprochen aber der versteht es nicht wirklich und ist erst recht nicht seiner Meinung. Ich will dabei sagen dass er nichts für diese Einstellung kann und es auch garnicht böse meint. Er ist nämlich abgesehen von seinen Problemen ein ganz toller und liebevoller Kerl denn ich kenne ihn schon seit rund 7 Jahren. Ihm geht es halt nur schlecht und er braucht ein wenig Aufmerksamkeit.


Info: Alle Kommentare ließt er persönlich denn es ist schließlich sein Profil. Er hat sich den oben stehenden Text auch selbst angesehen.

Antworten

  • Liebe @Klarinette und "Autist"


    Ich bin selber Autistin und weiss wie schwierig es ist, wenn einem die Ängste überfallen und mit Corona kamen da so einige neue Ängste dazu. Auch kann ich bestätigen, dass auch andere Autisten in meiner Praxis Schwierigkeiten mit Corona und der Zukunft haben. Mir hilft in solchen Situationen Achtsamkeit und bewusstes Atmen. Oder auch bewusste Ablenkung mit Kunst (z.B. Malen oder Schreiben), lesen oder Natur. Hauptsache AKTIV etwas gegen den täglichen Wahnsinn tun, ist besser wie nur grübelnd rum zu sitzen.


    Leider ist man, als Autistin mit vielen Vorurteilen belegt und so bleibt oft nur der einzige Weg: sich selber helfen! Oder: sich ebenfalls ein autistischen Therapeuten suchen oder auch Therapeutin. Denn die haben oft einen anderen Blick auf die eigentliche Situation.


    Bei uns in der Schweiz gibt es zudem ein Verein für Betroffene, welche oft auch gemeinsame Unternehmungen machen. Gibt es so etwas nicht auch in DE? Sucht doch mal danach!


    Hoffe es hilft etwas weiter.


    Lieben Gruss

    Priska

    Dipl. Naturheilpraktikerin TEN und Neurofeedback-Therapeutin


    Naturpraxis Hitz - Heilkunde | Neurofeedback | Biofeedback

    Flühstrasse 5, 5415 Rieden AG, www.naturpraxis-hitz.ch

    • EMR Zulassung: Von Krankenkassen anerkannt
  • Ich bin Asperger-Autistin. Ich verstehe nicht ganz, was die beschriebene Problematik mit Einsamkeit zu tun hat. Ich habe den Verdacht, dass er etwas mehr Unterstützung brauchen wird als nur "ein wenig Aufmerksamkeit".


    Auch ich versuche, mit meiner Einschränkung umzugehen. An manchen Tagen gelingt es mir besser, an anderen gar nicht. Es ist ein täglicher Kampf. Ich bin 21 Jahre alt und bei weitem nicht zufrieden mit dem Zustand, in dem ich mich befinde.


    Bezüglich Therapeuten: Ein Therapeut muss nicht gleicher Meinung sein, um mich zu verstehen. Es ist toll, wenn er gleicher Meinung ist. Wenn nicht, kann ein Therapeut mit entsprechenden Fähigkeiten mich trotzdem verstehen. Leider gibt es wenige Therapeuten, die diese Fähigkeiten haben. Jedes Mal, wenn ein Therapeutenwechsel ansteht, ist es wie eine Lotterie darüber, ob ich jetzt einen guten oder schlechten Therapeuten bekomme.


    Auch frustrierend ist, wenn ich jemand gutes kenne, die Person aber nicht die nötigen Qualifikationen für eine Kostenübernahme hat. Aktuell habe ich eine Therapeutin, die mich versteht und mir ein gewisses Mass an Unterstützung geben kann, die wird aber (noch) nicht bezahlt. Die Sitzungen bei ihr werden zurzeit über Spenden finanziert. (dies ist kein Aufruf, das "kässeli" existiert schon und hoffentlich wird die Therapeutin bald regulär bezahlt, dies wird zurzeit abgeklärt) Gleichzeitig muss ich regelmässig zu einem Therapeuten gehen, der mich überhaupt nicht versteht, weil der bezahlt wird und nur er Medikamente verordnen kann. Diese Situation finde ich absurd.

  • Hallo,

    interesannt, das ich die gleich Erfahrung machen musste und leider viel schlimmer.


    .."Gleichzeitig muss ich regelmässig zu einem Therapeuten gehen, der mich überhaupt nicht versteht, weil der bezahlt wird und nur er Medikamente verordnen kann. Diese Situation finde ich absurd.

  • Hallo klarinette,


    danke für deine liebe führsorge deines Sohnes.Ich versteh dein Sohn voll und ganz. leider weiß ich ja zu was dieses kontroverse geführt hatte deswegen kann ich mich hier nicht äußern ( (Nur noch privat )

  • Hallo ich bin auch sehr einsam, auch wenn ich ein paar gute Freunde habe.

    Ich glaube, es könnte sich lohnen, mit mir Kontakt aufzunehmen, gern auch via discord oder einen anderen messenger. Man könnte hin und her schreiben oder sogar sprechen.

    Ich bin 26j männlich habe eine Autismusspektrumstörung, Diabetes mellitus Typ 1 und idiopathische Hypersomnie ("Schlafsucht"). Wohne in NRW.

  • Das macht mich etwas traurig. Offenbar habe ich irgendwas befremdliches/ missverständliches/ unbedarften geschrieben.

    Schade, dass es sich offenbar unsympathisch las.

    Was ich eigentlich meinte war dass ich glaube ich bin ein Gesprächspartner der evtl. sich gut mit einer anderen Person mit Autismusspektrumstörung unterhalten kann.

    Schade wollte es nicht so vermasseln.

    Muss ja offenbar Sau irritierend gewesen sein.

    Vielleicht mag ja doch noch jemand sich austauschen auf Discord oder so...

  • KarlL
    KarlL ✭✭✭
    bearbeitet 6. Okt 2022, 10:58

    (geändert von der Redaktion)

  • Hallo @KarlL

    Bitte achte etwas auf deine Wortwahl.

    Personen wie @Gustav und du sind eine grosse Bereicherung für unser Forum, deshalb bitte ich euch auf die Wortwahl zu achten.


    Am Schluss wollen wir alle das selbe, gemeinsam offene Fragen beantworten und so den Hilfesuchenden helfen. LG Pascal

    Pascal EnableMe

  • Liebe Community Mitglieder,

    die letzten zwei Kommentaren von Usern wurden durch die Moderation gelöscht, da diese Off-Topic (nicht zur ursprünglichen Frage) und nicht in einem konstruktiven Ton geschrieben wurden. Bitte merkt, dass die Moderation laut Netiquette kommentarlos weitere Off-Topic Beiträge löschen wird.

    Wir bedanken uns bei allen Community Mitgliedern, die uns dabei helfen, die Community zu einem sicheren und vertraulichen Raum für alle zusammen zu gestalten.

    Die Moderation hofft, dass weitere Personen sich zum Austausch zur ursprünglichen Frage melden. (falls immerhin relevant)

    LG, Boryana

    EnableMe Insights: Deine Stimme für echte Inklusion

    Link: Schweiz und Link Deutschland

  • [Gelöschter Benutzer]
    bearbeitet 7. Okt 2022, 13:35

    @Scribbloid hallo, bitte melde dich doch noch einmal. ich hoffe, dass du nicht weiterhin gekränkt bist, immerhin hat gustav es nicht böse gemeint und sich entschuldigt. vielleicht findest du noch personen, mit denen du dich austauschen kannst.


    gruß

    anne

  • Kein Problem, ich bin mir nicht sicher was deiner Meinung nach unangemessen an deiner Wortwahl war? Ich war traurig, weil meine Nachricht wohl so seltsam formuliert war dass sie komisch rüberkam. Bin deshalb frustriert gewesen. Nach erneutem Lesen finde ich die Formulierung selber seltsam "es würde sich lohnen mit mir Kontakt aufzunehmen".

    Eigentlich gut dass du mich drauf hingewiesen hast, konnte ich draus hoffentlich lernen:).

    Ich bin ziemlich verwirrt häufig, mir wäre es lieber wenn ich eine verlässlichere Selbstbeobachtungsfäh. hätte, deshalb ist das gut für mich, wenn Leute mit "den Spiegel vorhalten", dann seh ich nämlich mehr von mir sozusagen ;).

    Und es war ja auch nicht deine Absicht mich traurig zu machen, also alles gut.


    @) Topic:

    Gerne kann sich noch jemand mit mir austauschen, wenn es InteressentInnen gibt.

  • Hi,


    Ich verstehe die Sache so, dass dieser 'Autist' dadurch einsam geworden ist, dass er sich so sehr in diesem Thema verloren hat und sich dadurch einfach sehr zurückgezogen hat. Dieses hyperfokussieren kenne ich auch ein wenig, wenn auch nicht in dieser extremen Form.

    Es klingt für mich so, als wäre da auch wirklich nicht der geeignete Therapeut dabei. Der Klient fühlt sich nicht verstanden und dadurch ist er natürlich gehemmt überhaupt darüber zu sprechen. Bringt ihm also nichts. Dieses 'Therapeutenroulette' scheint hier so gut wie jede/r zu kennen, aber anscheinend führt kein Weg daran vorbei.


    Hab ich das soweit korrekt interpretiert?


    Ich hoffe es ist okay dass ich hier mitrede, nachdem ich keine Autistin bin, sondern lediglich einige Züge vom Spektrum aufweise.


    Alles Liebe