Berufswahl/Jobsuche. Was sind deine Tipps?

Pascal

Die Berufswahl ist für viele Menschen ein wichtiges Kapitel im Leben. Für Menschen mit einer Behinderung gibt es oft zusätzliche Herausforderungen die es zu meistern gilt.

Was sind eure generellen Tipps, um den passenden Beruf zu finden?

Wann und wie erzählt Ihr von eurem Handicap?

Priska_Hitz

Lieber @Pascal_EnableMe

Kommt halt etwas auf die Behinderung an. Weil die Bedürfnisse uns Schwierigkeiten sind alle individuell und damit auch Tipps dazu.

Ich kann hier nur von meiner Erfahrung mit den IV-Eingliederungsmassnahmen sprechen. Als Autistin bekam ich ein Jobcoaching speziell für Autisten. Prinzipiell eine gute Sache! Sie machen oft bereits telefonische Vorabklärungen, helfen bei den Bewerbungsunterlagen, führen Bewerbungsgespräche und helfen bei der Suche nach einer passenden Stelle. Ausserdem sind sie mit bei den ersten Tagen am neuen Arbeitsplatz dabei und helfen bei Problemen zu vermitteln. ABER: bei mir ist neben Autismus auch noch Hochbegabung diagnostiziert und damit fangen die Schwierigkeiten an. Weil mit Autismus habe ich soziale Schwierigkeiten und bin in Gesprächen rasch an meiner Leistungsgrenze (Burn-Out-Gefahr) - gleichzeitig bin ich intelligenter wie die meisten Menschen und damit in einem Betrieb rasch gelangweilt und unterfordert (Bore-Out-Gefahr). Ein Dilemma - denn Arbeitgeber verstehen nicht wieso man einfache soziale Regelungen nicht versteht und gleichzeitig hochkomplexe, logische Prozesse mal eben so nebenbei machen kann. Sprich: für mich waren die Eingliederungsmassnahmen deshalb eher neutral und kein Erfolg.

Statt einer Eingliederung, habe ich mich selber umschulen lassen von der IT-Spezialistin zur Naturheilpraktikerin und arbeite nun selbstständig. Mit all seinen Vor- und Nachteilen. Aber für meine Gesundheit die beste Entscheidung.

Lieben Gruss

Priska

Art-Shooting

Bei Jedem Arbeitgeber habe ich von Anfang an klar kommuniziert was meine "Handicaps" (mag das Wort nicht.) Was meine Schwächen sind.

Nicht immer hatte ich damit Erfolg. Ein paar Jobs habe ich aus genau diesen Gründen nicht erhalten.

Bei anderen hingegen erführ ich eine grosse schippe Empathie und Verständnis. Leider ist der 1. Arbeitsmarkt für mich nicht geeignet, zu viele gesundheitliche Ausfälle. Im geschützten Ramen im dem ich aktuell arbeite gibt es auch Schwierigkeiten die es immer wider zu meistern gibt.

Wichtig finde ich das der Beruf einem auch erfühlt und man glücklich am Platz ist.

Viel schnuppern schaut in die Berufe rein, mal einen Moment den Beruf ausüben den man möchte kann vieles aufzeigen.

Kenne Autisten die Fahren riesen Lastwagen, andere Arbeiten in der IT oder als Koch.

Wolfspeed

Hallo zusammen ich bin zwar nicht "Handycapiert" aber es ist für mich ein grosses Anliegen an alle da draussen. Bleibt offen schaut was ihr trotz der "Einschränkung" mit Eurem Körper fähig seid zu machen was für Arbeit euch am meisten Spass machen würde. Das ist Euer Beruf eure Berufung, das was Euch glücklich macht am Ende des Tages. Es gibt auch für alle Beratungsstellen die einem Unterstützen bei der Berufswahl. Wichtig ist es offen zu sein und auch zu kommunizieren was man nicht machen kann. Einfach Ehrlich bleiben. Ich wünsch allen viel Kraft und Mut auf Eurem Beruflichen Weg.

Gruss Bruno