Rollstuhlgerechte Wohnung - falsch interpretierte Empfehlungen/Vorschriften
Bei der Platzierung von Steckdosen und Lichtschaltern gibt es Normen, welche u.a. folgendes beinhalten:
"Neben einer ausreichenden Anzahl an Schaltern und Steckdosen spielt auch ihre Anordnung für barrierefreies Wohnen eine wichtige Rolle: Liegen Lichtschalter in einer Höhe von rund 85 cm und Steckdosen in Höhe von 40 cm über dem Fußboden können sie auch von Rollstuhlfahrern problemlos erreicht werden. Zu berücksichtigen ist außerdem ein Abstand zu den Wänden von etwa 50 cm."
Ich wohne seit Juni 2020 in einer kernsanierten und rollstuhlgerechten Wohnung. Bereits bei der Besichtigung ist mir aufgefallen, das bei der Elektroinstallation scheinbar etwas schiefgelaufen ist.
Wie man auf dem Foto (Schlafzimmer) erkennen kann, wurden die von der Norm vorgeschriebenen Abstände für die Steckdosen vom Projektanten oder dem Elektriker falsch interpretiert. Statt lediglich den 50 cm Abstand von der Ecke einzuhalten, wurde dieses auf sämtliche Steckdosen der Wohnung und somit auch die neben den Türen bezogen und entsprechend angebracht. Aufgrund dieser Tatsache war es mir vor allem im Wohnzimmer nur erschwert möglich, an den Lichtschalter zu gelangen. Außerdem wurde dadurch viel Platz verschenkt, welcher andererseits für das Stellen der Möbel benötigt, wurden wäre. Aus diesem Grund habe ich bei meinem Vermieter um eine entsprechende Korrektur gebeten. Nach einer zeitnahen Begehung vor Ort, wurde durch einen schmunzelnden Mitarbeiter der Auftrag ausgelöst und für mich kostenfrei ausgeführt.
Jetzt bin ich rundum mit meiner schönen ♿️ Wohnung zufrieden. 😉👍️
Warum werden nicht bereits bei der Bauausführung von Restaurierungen oder Neugestaltung barrierefreien Wohnraumes vorhandene, ortsansässige Behindertenverbände mit herangezogen? Ich persönlich wäre sofort für eine Bau Begehung. Die Korrektur der gesamten Steckdosenleisten waren nicht nur sehr zeitaufwändig, sondern mit unnötigen Kosten verbunden.
Habt Ihr vielleicht ähnliches erlebt oder Beispiele, bei denen barrierefreier Wohnraum nicht so ist, wie er sein sollte?
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