Wie soll es weitergehen?

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Hallo liebe Community,

ich möchte mir hiermit erstmal mein Leid von der Seele schreiben und gern ein paar Kommentare zu meiner Situation hören.

Zunächst zu meiner gesundheitlichen Situation: Aufgrund von Depressionen und Zwangsstörigen habe ich einen Grad der Behinderung von 60%. Ich bin diesbezüglich ganz gut medikamentös und psychotherapeutisch versorgt. Zwei Symptome sind jedoch seit Jahren nicht wirklich in den Griff zu kriegen und zwar die Antriebslosigkeit und mein erhöhtes Schlafbedürfnis. Dazu später mehr.

Nach dem Abitur habe ich versucht zwei Studiengänge aufzunehmen. Da meine Symptomatik da aber erstmals auftrat ohne Sie als solche zu erkennen sind diese gescheitert. Mittels medikamentöser und therapeutischer Begleitung habe ich heimatnah einen weiteren Versuch gestartet, bin aber nunmal dennoch nicht so leistungsfähig wie Kommilitonen. Aktuell schreibe ich meine Bachelor-Arbeit und das mit 32 Jahren.

Ein Bereich meines Lebens mit dem ich sehr zufrieden war, ist der private und familiäre. Ich habe tolle Eltern, die mich immer unterstützt haben und immer unterstützen werden. Vor 7 Jahren habe ich dann auch meine Freundin kennengelernt. Ich konnte mit ihr immer über alles reden und in allem 100% ehrlich sein. Wir haben eigentlich ein normales Pärchenleben geführt mit dem Unterschied, dass Sie sich oft gewünscht hat, dass ich aktiver sei, also spontan irgendwelche Aktivitäten anstoße o.ä..

Im Großen und Ganzen war das aber eher ein Nebenschauplatz. Wir waren grundsätzlich sehr zufrieden, sonst hätte die Beziehung auch nicht 7 Jahre gehalten. Wir haben uns bereits ausgemalt, wie wir später mal wohnen werden und waren uns eigentlich einig zusammen durch das Leben zu gehen. Seit 5 Jahren wohnten wir außerdem zusammen. Wie dem auch sei, teilte sie mir vor einigen Tagen mit, dass in Ihr in der letzten Zeit Zweifel aufkamen, ob ich der richtige Mann sei.

Insbesondere, wenn wir Kinder bekämen, bräuchte man einen 100% leistungsfähigen Mann, der die Familie "durchbringt". Was Sie damit genau meint, weiß ich nicht. Sie ist verbeamtete Lehrerin und zumindest finanziell unabhängig so wie ich glücklicherweise auch (noch) keinen finanziellen Druck habe. Abgesehen von Ihrer Arbeit ist Sie in allem Anderen nicht sonderlich selbstständig. Bürokratische Dinge von Ihr musste meistens ich erledigen und auch sonst blieb viel an mir hängen.

Sie glaubt jedenfalls plötzlich nicht mehr, dass ich der richtige Mann bin um Kinder zu kriegen und da Sie nun selbst auf die 30 zugeht, müsse Sie sich jetzt entscheiden. Wenn man Kinder bekäme, dann müsse man nunmal leistungsfähig sein, einen Job erledigen und es wäre unmöglich da jeden Tag 8-9 Stunden zu schlafen.

Lange Rede kurzer Sinn: Mein Leben war bis jetzt von vielen Rückschlägen geprägt insbesondere gesundheitlicher, nicht nur psychischer Art. Eine der wenigen Bereiche, die mir Halt, Liebe und Zuversicht gegeben haben, war meine Partnerschaft. Diese ist nun plötzlich weg und ich sitze mit 32 Jahren wieder in meinem Zimmer bei meinen Eltern. Auch wenn es die pessimistische Ader in mir sein mag: Ich denke nicht, dass ich mit meiner Geschichte jemals wieder eine derart hübsche und gebildete Frau finden werde, die mich so akzeptiert wie ich bin mit allen meinen Fehlern.

Ich bin sehr traurig im Moment und danke allen, die bis hierher gelesen haben und so zumindest Anteil an meinem Schicksal nehmen. Dankeschön!

Beste Antwort

  • Kaija_EnableMe
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    @istdaslebennichtschön danke, dass Du deine Geschichte mit uns teilst auch wenn es dazu keine schnelle oder einfache Antwort gibt! Vielleicht gibt es eine Sache, die Du gerne schon immer lernen wolltest? Wie eine Sprache, ein Instrument, ein Handwerk, eine Sportart, ein Ehrenamt oder irgendetwas anderes, dass erst mal deine Aufmerksamkeit bindet und Dir damit einen neuen Fokus gibt? Das löst sicher nicht deine Sehnsucht nach einer Partnerin, aber vielleicht macht es Dir einfach Freude und Du merkst, was Du selber schaffen und erreichen kannst? Alles Gute für Dich!

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  • Danke Kaija! Es bedeutet mir viel, dass du meinen Text gelesen hast und dadurch Anteil nimmst.

    Mittlerweile habe ich mich etwas gefangen und das Leben muss weitergehen.

  • asophies
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    @istdaslebennichtschön Vielen Dank für deine Worte. Du bist nicht allein mit diesen Gedanken und es freut mich in den Kommentaren zu lesen, dass es dir bereits etwas besser geht. Wenn eine Beziehung nach so langer Zeit zu Ende geht, fühlt man sich einsam und hilflos. Du darfst traurig sein und dich zurückziehen, aber komm danach auch wieder raus, rede mit deinen Freunden oder deiner Familie darüber und unternimm etwas. Was du erstmal brauchst ist Ablenkung, mit der Zeit wird es einfacher, so blöd das auch klingen mag. Neue Ziele setzen, Dinge tun, die du vorher in der Beziehung vielleicht nicht tun konntest. Finde etwas, das dich erfüllt - dazu braucht es keine PartnerIn. Und wer weiss, was sich dann irgendwann wieder ergibt :-)

    Psychologin, M.Sc. / Bereich Schulpsychologie

    Mein Wissen bezieht sich insbesondere auf Themen wie: psychische Störungen, psychische Gesundheit, schulische Unterstützungsmöglichkeiten, Prüfung einer Sonderschulung, Angebote von psychologischer oder psychotherapeutischer Beratung/Unterstützung 🌻

  • Hallo,

    ich, w, bin auch seelisch behindert und suche einen Partner. Ich leide an Schizophrenie und an einer Reizblase. Magst Du Dich in Kontakt setzen? Wir können ja erst mal die Mailadresse austauschen.

    Esther

  • @Esther123 Guten Morgen Esther123,

    willkommen in unserer Community. Danke, dass du dein Anliegen hier teilst.

    Du hast übrigens in der Kategorie "Willkommen und Begrüßen" auch die Möglichkeit, dich vorzustellen.

    Hoffentlich findest du hier im Forum die gesuchten Kontakte.

    Viele Grüße

    Annemarie

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