chronische depression, trennung ?
Guten morgen, ganz schnell zu meinem Problem :
Partner ist chronisch deressiv, wir sind seit 2 jahren zusammen. Er ist seit einem halben jahr ausgezogen, brauchte Abstand.
OK, den habe ich ihm gegeben. Uns trennen 50 km. Wir sehen uns 3 x die Woche. Bis her. Gerstern meinte er, es ginge ihm so schlecht. Er isst nichts, schläft nicht. Er ist begleitet von Selbsthass und die Spiralen drehen sich immer tiefer weil er mir nicht gerecht werden kann.Therapeuten in seiner Nähe findet er seit Monaten keinen. Er hat sich in einer Klinik angemeldet, wegen Corona Platz frei ab Oktober !!! Solange müsse er noch aushalten. Er stürzt sich in seine Arbeit. Er überlegt, ob er einen CUT machen soll, damit es ihm besser gehe.
Gibt es positive Erfahrungen hier die eine Beziehung retten konnte ??
Ich möchte keine Antworten hören wie :
-Trennung ist jetzt das beste
-denk an dich
-er muss selber zu sich kommen lass ihn gehen
sondern Tipps wie :
Unterstütze ihn mit noch mehr Abstand
oder geh mit ihm zusammen den schweren Weg, nach dem Klinikaufenthalt wird sich alles bessern.....so was in der Richtung
liebe Grüsse
Antworten
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Hallo lilly80,
bei so einer Depression kann niemand sagen wie es weiter geht, wenn der Partner dieses oder jenes tut. Alles was du in gutem Glauben für ihn, eure Beziehung oder dich tust, kann er für sich, wie auch für dich anders deuten als du es beabsichtigt hast.
Da hilft nur : passend felxibel sein, zuhören wenn er spricht, und wohl überlegt handeln. Unterstützt du ihn kann er das nicht wollen weil er nicht will das du dich so belastest.... oder weil er nicht glaubt das er die Unterstützung überhaupt braucht. Im nächsten Moment kann er dann das einfordern, was er 2 Minunten vorher abgelehnt hat.
Die größte Kunst dabei ist mitunter, selber die Kurve zu kriegen, bevor die Situation eskaleirt.... denn das kann zu allen Seiten hin passieren.
Am besten wird sein, wenn du dir Hilfe holst, um mit der Situation besser fertig zu werden.
:-) Helmut
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Ich kann leider keine konkreten Tipps geben, aber möchte einfach mal schreiben, wie toll ich es von dir finde, dass du ihn nicht einfach im Stich lässt und es dir einfach machst, sondern ihn als liebende Partnerin unterstützen willst! Danke! Du bist ein toller Mensch!
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Hallo Lilly80!
ich habe soeben gedacht meine eigene Geschichte zu lesen :-(
Leider stecke ich in dem gleichen Dilemma wie du und weiß nicht, wie ich mich verhalten soll um IHN bestmöglich zu unterstützen und MICH bestmöglich zu schützen.
Mein (Ex-)Partner will auch wenn es ihm schlecht geht Abstand und Distanz, weil ihn alles sehr überfordert und stresst und er sich schämt, sich Vorwürfe macht nicht gut genug zu sein und denkt, ich sei ohne ihn besser dran.
Wie geht es dir denn? Darf ich fragen wie deine Geschichte ausgegangen ist oder wie es darum steht?
LG,
daslebenistschön
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@daslebenistschön zu deiner Info @lilly80 war seit 30.3. d.J. hier nicht mehr online.
Gruß, Gustav
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Hallo lilly80
Erstmal ein grosses Kompliment an dich: Dass du dich so um deinen Partner kümmerst, ihm die Freiräume gibst, die er braucht und auch noch den Mut findest, deine Frage im Forum zu stellen, finde ich vorbildlich. Als ehemalige Betroffene kann ich bestätigen, dass Beziehungen und Depressionen manchmal schwer zu vereinen sind.
Mir persönlich haben folgende Verhaltensweisen meines Partners während meiner letzten Krise sehr geholfen:
-Ablenkung, wenn ich sie gebraucht habe
-Abstand, wenn es nötig war (was du ja bereits angeboten hast)
-Aufmunterung, wenn es nicht mehr ging
-Unterstützung, wenn ich etwas alleine nicht geschafft habe
-Und dass er mich während der Krankheit genauso behandelt hat, wie davor
Wichtig war mir dabei immer, dass nichts über meinen Kopf hinweg entschieden wurde. Also nicht: «Ich helfe dir jetzt dabei, einen Therapeuten zu finden», sondern «Möchtest du, dass ich dir bei der Suche nach einem Therapeuten helfen?» So konnte ich mir stets etwas Autonomie bewahren, was während einer psychischen Krankheit, die sowieso schon dafür sorgt, dass man sich unsicher und oft fremdbestimmt fühlt, sehr wertvoll ist.
Dass zurzeit keine Therapieplätze frei sind, ist natürlich ungünstig, zumal es für mich so klingt, als bräuchte dein Partner besser heute als morgen professionelle Hilfe.
Aus dem Stegreif würde ich empfehlen, den Hausarzt aufzusuchen und mit ihm das weitere Vorgehen zu besprechen (falls ihr das nicht schon versucht habt). Vielleicht kennt er ja einen Psychologen/Psychiater, der noch Patienten annimmt?
Alternativ könnt ihr es übergangsweise auch in einer Selbsthilfegruppe, mit einer psychosozialen oder einer telefonischen Beratung probieren.
Wenn nichts mehr geht, gibt es psychiatrische Notfallstationen oder Akutprogramme, die vielleicht eine weitere Möglichkeit wären.
Ich weiss, du wolltest nicht hören, dass du auch auf dich selber achten muss. Dennoch kann ich nicht anders, als es doch zu erwähnen. Es ist wichtig, dass du die nötige Distanz einhältst, wenn du das Gefühl hast, es alleine nicht mehr zu schaffen. Und dass du dir selber jemandem zum Reden suchst, wenn es dir zu viel wird. Du kannst nur so lange für deinen Partner da sein, wie du sich selbst stabil fühlst.
Ich hoffe, ich konnte dir zumindest ein bisschen weiterhelfen. Und ich hoffe für euch beide, dass ihr einen gemeinsamen Weg findet. Richte deinem Partner gute Besserung aus und achte gut auf dich.
Liebe Grüsse
Janine
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@Janine_EnableMe auch zu deiner Kennnis.
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